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Mäandernd tief tauch ich hinab,

durch Nebelschwaden ins Vergessen.

Im Ringsherum das was ergab,

zu hoch, zu leer und zu vermessen.

 

Vielleicht war was erhofft dabei,

mag sein, das Glück dir auch entflogen.

So ist Gefühl nie einerlei,

selbst wenn man allzuoft betrogen.

 

Graugedanken Nacht gebiert,

mit Tintenblei auf Blatt gebunden.

Vor Wänden Flackerlicht verziert,

die Wörterworte die empfunden.


Und wäre es uns nicht gegeben,
um aufzuschreiben was bewegt,
was man erfühlt in seinem Leben,
umsonst hätte man wohl gelebt.

 

© Uschi R.

text/bild/rezitation

music:ONION_ALL_STARS

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Liebe @Uschi R.

 

Das Leben hat viele Facetten und zieht alle Register. Gefühle wogen hoch und verfolgen uns bis in die Träume. Liebe und Glück können sich zeigen, sind aber meist flüchtige Gäste. Kummer, Wehmut, Schmerz, Sehnsucht nisten im Herzen und wollen gehört werden. Eigentlich machtlos dem Leben gegenüber, greift man zum Stift und bringt alles zu Papier. Ein Ventil der Seele, das uns Schreiberlingen zur Verfügung steht. 

 

Schöne Poesie deinerseits, gern gelesen!

 

LG HERBERT 

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@Herbert KaiserNun lieber Herbert, ich denke das Wort 'Schreiberling' empfinde ich ein kleines bisschen despektierlich, nur so vom Gefühl her... zumindest bezeichne ich mich nicht so 😉

Natürlich ist es auch meines Erachtens eine Art Ventil um Erlebtem Ausdruck zu geben. Können wir uns daher nicht im Prinzip glücklich schätzen, wenn uns dies gegeben ist? Oder ist es vielleicht so, dass es mitunter manchmal zur Belastung wird. Bei mir ist es längst nicht immer autobiographisch, was ja viele Leser automatisch immer annehmen. Würde ich es nicht sofort aufschreiben, was mir an Gedanken so in den Sinn kommt, so wäre es am Morgen zumeist völlig wieder weg. Selbst wenn ich es festhalte, so geschieht dies in einer mir eigenartig fremden Schrift, die so gar nicht die meine ist und es bereitet mir die allergrößte Mühe, meine Notizen tags darauf noch entziffern zu können, soviel zum Schreiben an und für sich.

So würde ich deinen Satz:

vor einer Stunde schrieb Herbert Kaiser:

Eigentlich machtlos dem Leben gegenüber, greift man zum Stift und bringt alles zu Papier.

dahingehend umwandeln, eigentlich machtlos den Gedanken gegenüber die uns ergreifen, die aber auch nicht abstellbar sind, bei mir jedenfalls!

An das Schreiben mit Tintenblei kann ich mich noch von meiner Oma her erinnern, die Zunge wurde dabei wirklich ziemlich blau verfärbt!

Ich danke dir für dein Reflektieren mit dem Text und schicke liebe Grüße in deinen Abend!

Uschi

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Hallo Uschi,
das Schreiben mit Tintenblei (einem Tinten- bzw. Kopierstift) sollte früher die Schrift haltbarer machen, war aber auch gesundheitsgefährdend wegen der schädlichen Inhaltsstoffe, die beim Befeuchten der Mine mit der Zunge bzw. dem Einatmen des Abriebs auftreten konnte.
Ich lese das "Tintenblei" hier aber auch als Metapher für inhaltsschwere Gedanken, die auf Papier festgehalten, bzw. abgeladen werden. Was das schriftliche Festhalten des "Erfühlten" anbelangt, stellt sich die Frage, ob darin ein Mehrwert für einen selbst liegt, oder es nur darum geht etwas für die Nachwelt (für wen auch immer) zu hinterlassen. Ich selbst bin recht froh, hin und wieder in meinen älteren Texten zu schmöckern, die ich sicher längst vergessen hätte, wären sie nicht festgehalten worden. 😉
LG
Perry

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Hallo Perry,

 

habe soeben nachgelesen und mich ein wenig schlau gemacht, was den Tintenblei oder aber auch Kopierstift betrifft. Lt.wikipedia war es Kaufleuten aufgegeben, eine Kopie oder Abschrift der von ihnen verfassten Handelsbriefe aufzubewahren. Nach der Synthese des Anilinfarbstoffes Methylviolett 1856 durch Charles Laut wurde es möglich, einen kopierfähigen Farbstoff in eine Schreibmine einzuarbeiten. Ich erinnere mich auch, dass diese Stifte zum Schutz immer metallene Hüllen hatten.
Nun Gedanken können mitunter auch bleischwer werden, dies hast du ganz richtig herausgespürt lieber Poetenfreund. Ich denke ganz ähnlich wie du, hätten wir nicht selbst so eine Art Mehrwert, oder wie man es auch immer bezeichnen mag, so würden wir vermutlich nichts von dem, was uns so einfällt festhalten. Sei es für die Nachwelt oder für wen auch immer, auch da stimme ich dir zu.

Wenn ich in meinen älteren Texten schmökere, so ist die Reaktion darauf höchst unterschiedlich, manchmal denke ich mir - wow, das hast du geschrieben? 😉 Aber manchmal denke ich mir, O Gott, so etwas hast du den Lesern zugemutet...
Ich danke dir fürs Hineinspüren!

 

Liebe Grüße,

Uschi

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