Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Und ging mit jeglicher Liebe

 

Liebe treibt ein Sinn aus Eise,

ist sie kostbar, roh und hold,

weint sie auch so sehnlichst leise,

Liebe sparet nicht das Gold.

 

Blühten die Rosen im Elend vom Sommer,

blühten im Schatten beim Sonnuntergang,

glichen die Kummer wahrlich noch frommer,

zog gar die Liebe mit jeglichem Drang.

War doch die sündige Liebe verboten,

Tau war auf Lippen; Im Herzen der Frost,

glichen Menschen den wahrlichen Toten,

war jener Kummer dem Peine die Kost.

Möglich war’s – Das Herz so erkiesen,

glich das Schlagen dem sterbenden Lob,

wurde das Herz der Liebe verwiesen,

sodass das Herz die Klagen erhob.

Blühten im Sommer Flieder und Kräuter,

trieben die Düfte; Mit wahrlichem Hauch,

war nun die Nacht des Tages Erbeuter,

ruhten im Winde die Weiden mild auch.

Glänzten die Farben in seligen Flüssen,

glimmten die Sterne; Die himmlische Tracht,

schliefen verträumt die Bäume in Küssen,

Ruhe verströmte die liebliche Nacht.

Wachten im Scheine Hibisken und Rauten,

bläuliche Blüten; Sie zogen ein Bild,

Lavendel – Zu Menschen sie schauten,

webten sie liebend ein Teppich-Gebild.   

Rochen verlockend die Garten-Reseden,

brachten die Aster die Blüten herbei,

schienen, wollten die Blumen lieb reden,

strahlten die Ginster, so lodernd, so frei.

Müde im Lichte versanken die Garben,

lief verliebt ein Paar auf dem Weg,

während Stunden des Tages so starben,

eilten die beiden beseelt auf den Steg.

Sahen sie die Sonne so schwinden,

sank sie so lieblich in diesem Gefließ,

wollte das Herze die Schönheit erfinden,

als sie sahen das Sinken – so dies.

Wehten im Winde die sanften Geschilffe,

neigten sie sich in jenem Gestad‘,

löste die Sehnsucht die seelische Hilfe,

glänzte das Wasser so tanzend und matt.

Regten sich die Äste und Zweige,

glich es wohl dem sanftigen Spiel,

nutzte der Hauch die Sträucher als Geige,

während das Säuseln den beiden gefiel.

Streckten die beiden Beine dann nieder,

tauchten die Füße ins Wassergequell‘,

belebt wurden die ermüdeten Glieder,

eilte zum Paare der kalte Gesell‘.

Mochte der Monde die Länder erleuchten,

alt war der Abend; Doch jung hing die Nacht,

glitten die Wässer; Die wahrlichen feuchten,

hat‘ doch die Stunde den Zauber vollbracht.

Brannten im Schatten die knorrigen Eiben,

glimmten die Beeren; Im Kerne der Tod,

– mochten sie die Geister vertreiben,

schwammen die Beeren im geistigen Rot.

Standen daneben Ruinen der Klöster,

wanden sie karg – Ein ermüdeter Dorn,

war der Peine der seelisch Gelöster,

schlugen die Glocken einstig mit Zorn.

Thronten auf Mauern wohl grüne Efeue,

bauten zwei Tauben darinne ein Nest,

glich es nun wohl der lieblichen Treue,

machten die Äste die beiden recht fest.

Schienen Herzen so leichte gewonnen,

war doch die Liebe ein flüchtiger Trug,

flossen die Tränen wie lebende Bronnen,

was das Gebt der Kunde zerschlug.

Schien gar die Nacht im Milden zu sinnen,

war auch der Kummer leichte erfasst,

zwischen Sorgen; Tränen und Rinnen,

wurd‘ auch die Stille zum gütigen Gast.

Gar Träume die beiden so ließen,

– sah man die Wunder fast nie,

wollte der Hauch beide umfließen,

wollten sie reden, wussten nicht wie.

Weinten die Seelen jedoch im Innen,

waren die Augen einfach betucht,

wärmten die Seele schmerzliche Linnen,

war doch die Liebe leider verflucht.

Zeugten Lippen von einfacher Kälte,

müde erstrahlte das bloße Gesicht,

wenn die Liebe sich einfach so stellte,

war der Traum so wahrlich erpicht.

Flogen traute Wörter ersichtlich,

Augen lügen nicht immer allein,

war der Sinn geprägter gerichtlich,

saß nun das Paar; Mag es wohl sein.

Fasste der Jung das erstliche Worte,

schaute er das Mädchen dann an:

– „Liebste, magst du den Orte,

treibt das Herz mich in den Wahn.

Will ich dich wahrlich so schätzen,

will ich lieben, wenn es nur geht,

mag ich dich doch nicht verletzten,

doch mein Ich das nicht versteht.

Doch ich kann dich zwar nicht lieben,

wahrlich doch – Ich hab’s versucht,

nur der Schmerz ist mir geblieben,

hab‘ ich auch die Liebe verflucht.

Mögen meine Wörter still dringen,

mag ich bleiben, doch leider auch nicht,

spür‘ ich Angst; Herz will das Schwingen,

einerlei – Wenn deines dann bricht.

– Ist es auch ganz unermessen,

will ich fliehen, ich will nur hier fort,

mag ich dich, dein Herze vergessen,

will ich weg – Von diesem Ort.

Wahrlich will ich dich verlassen,

doch ich will mich nicht das trauen,

ich will lieben; Dich nicht hassen,

schön war es, dein Herz zu klauen.   

Werde ich bei dir nicht bleiben,

gibt’s die Liebe, die man glaubt,

vielleicht wird der Tod mich treiben,

bis die Schuld mein Sinn beraubt.“

– Hörte sie die Sätze leise,

fielen sie, dem Regen gleich,

sprach sie dann in einer Weise,

wurde dann der Junge bleich.

Schlugen sie sein Sein so bitter,

jedes Wort glich sehr bedacht,

glich das Mädchen einem Schnitter,

Wort war Tod; Es wog die Nacht.

Während sie so sanfte schwammen,

klang es nun wie Harmonie,

wollte sie ihn auch verdammen,

alsdann sprach Mädchen, sie:

– „Weißt du auch, gar mein Lieber,

warst du Süße, wie ein Ziest,

krank war ich durch’s Liebesfieber,

wegen dir! Du strenges Biest!

Mag ich dich so freilich meiden,

wehe mir – Du Tor; Du Narr!

Nimmer will ich für dich leiden,

bereue ich, dass ich so war.

Bereue ich, das wirklich sehre,

ziehe fort, nun zieh‘ hinfort,

ist die Chance, die ich gewähre,

ist mein Herze nicht mehr dort.

Mochtest du mich zwar erproben,

mich missbrauchen – Immerdar,

willst du das zwar nicht geloben,

– arme Seele, die ich war.

Hasse ich dich schon seit langen,

hasse ich dich, mag’s so sein,

prassen Tränen auf die Wangen,

gehe fort! Gar lass‘ allein!

Bist du nichts als nur ein Knechte,

sollst du sterben, sollst du’s tun,

bist du einfach nur das Schlechte,

mag die Seele gar nicht ruhen.

Hass‘ ich dich; So wahrlich; Wehe,

bist du lieblich so verdammt,

bereue ich auch diese Ehe,

als das Elend mich entflammt.

Sollst du einfach so verenden,

sollst du leiden; Einfach gar,

Frieden werde ich nicht spenden,

auch die Zeit, die es so war.

Lieben werde ich dich nimmer,

auch die Zeit, die sehr verrann,

trägst du keinen Hoffnungsschimmer,

wieso hast du’s so getan?

Hast du ewig mich betrogen,

Lügen sind den Lügen gleich,

stirbst du dann in diesen Wogen,

war die Zeit so gar nicht weich.

Sollst du mich nun auch vergessen,

wär‘ das besser für uns zwei,

des Teufels bist du‘s Unermessen,

mit uns ist es nun vorbei!

Wollte er das sehr verwerfen,

sprang er auf, im Hass und Rausch,

wollte er die Wut verschärfen,

Wut und Liebe zogen Tausch.

Lief er dann mit schneller Eile,

richtete er wohl seinen Hut,

glänzte auch nach langer Weile,

in seinen Augen träge Glut.

Saß das Mädchen noch an Wässern,

glitt sie dann gar durch die Wellen,

wollte sich die Seele bessern,

schienen sie sich‘s zu gesellen.

Lächelte sie mit Beleben,

kam allmählich ihr Verstand,

wollte sie‘s dann zwar Bestreben,

wies den Jungen von der Hand.

War die Nachte schon so matte,

war der Junge, welch‘ ein Dieb,

wenn er zwar kein Herze hatte, 

stahl er trotzdem dreist die Lieb‘.

 

Kälte haben wir beschworen,

lügende Augen verraten allein,

sind wir beide zwar verloren,

selig mögen wir doch sein.

Müssen wir die Liebe lehren,

hat sie immer einen Drang,

wollen Herzen wir verehren,

kalt und bitter ist der Klang.

Liebe gibt es zwar in Mengen,

selten treibt sie gar ihr Glück,

vielleicht möchte sie gar drängen,

weist den Mensche dann zurück.

 

Berlin-Gropiusstadt; 11.01.2024

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 0
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Beliebte Tage

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Du möchtest dich an der Unterhaltung beteiligen?

Du kannst direkt mit in die Diskussion einsteigen und einen Beitrag schreiben. Anschließend kannst du ein eigenes Autoren-Konto erstellen. Wenn du schon ein Autoren-Konto hast, Logge dich ein um mit deinem Konto an der Diskussion teilzunehmen.

Gast
Schreibe hier deinen Kommentar ...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.