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Streikende Sterne


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Streikende Sterne

 

Streikende Sterne von Vincent van Gogh,

tanzen und flimmern, wie oft tun sie’s noch?

Schimmern und glänzen sie stets so verliebt,

kränzen das Herze, das wahrlich so gibt.

 

Ruhten verlegen die stillen Zypressen,

schwiegen verkleidet im blauen Gewand,

zogen die Winde mit jenem ermessen,

über die Felder, es schlief nun das Land.

Trugen im Schatten die stillen Lavendel,

zwischen Oliven und lieblichem Hain,

flossen die Düfte vom herrlichen Quendel

und tanzten und wogen die Rhône lind ein.

 

Trieb auch verlegen die sanfte Provinze,

lag auch der Sommer auf jener Abtei,

kühlte die Nachte die liebliche Minze,

rief sie die Engel der Liebe herbei.

 

Sangen die Engel so lieblich wie Narden,

sangen und sangen über Liebe und Tod,

glichen die Lieder von ziehenden Barden,

sprachen sie ruhig über Morgen und Rot.

Klangen sie sanfte, mit jenem Bedenken,

sprachen sie Milde – Mit jenem Bedacht,

wollten dem Wächter sie einfach beschenken,

dass er sie hörte bei seiniger Wacht.

 

 Lagen die Sterne im Himmel, im Äther,

glomm seine Kerze, das Lichte gedimmt,

glich nun die Nacht einem willig‘ Verräter,

war auch der Wächter so freudig gestimmt.

 

Saß er in Stille, gestützt auf der Elle,

während er schaute, er eisig wohl schwieg,

glänzte der Monde wie Silber, der Helle,

während er mächtig den Throne bestieg.

Blickte der Monde dann einfach so nieder,

sah er den Manne, sodass er dann sprach,

regte sich dann so scheinbar der Flieder,

hielt das Gesäusel den Manne auch wach.

 

„Bonsoir mon maître, bonsoir mon ami,

je connais tes larmes, je connais ton cri,

bin ich nun da – Gar ich folgte dem Ruf,

bin ich der Wunsche, der dich bloß erschuf.“

 

Sagte der Manne dann etwas verlegen,

löste er endlich vom Hemde den Knopf;

„Hab‘ ich von dir nur letztlich den Segen“,

und neigte verträumt zum Grunde den Kopf.

„Du warst das Bilde, das meine Idole,

schuf ich das Werke mit meiniger Kraft,

ist nun das Werke der meinige wolle,

hab‘ ich nach Vorbild dich einfach erschafft.

 

Schuf ich nun dich nach meinem Ermessen,

mit meinigem Willen und der Phantasie,

sei dir gewiss – Magst du das vergessen,

Kunst ist Kunst, das bleibt wohl auch sie.

Verschwinde, du sollst nun entweichen,

– Verschwinde, sodass du nicht bleibst,

werden die Werke so nimmer verstreichen,

meinige Regeln du nicht mehr verschreibst.“  

 

 

Berlin-Biesdorf-Süd;

04.02.2024

 

 

 

-Hinweis der Moderation: 

Fremdverlinkung in Beiträgen nicht erlaubt! Das Bild war auch nicht gemeinfrei! Gemeinfrei erst nach 70 Jahren!-

 

mfG das Moderationsteam 

JC

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@Marc Donis

 

 

Moin.

 

 

Gut geschrieben, viele Bilder, viel Fantasie.

 

Aber auch Fragen. Was ist "Narden"

vor 14 Stunden schrieb Marc Donis:

Sangen die Engel so lieblich wie Narden,

Dann noch paar Dinge, die ich überdenken würde.

vor 14 Stunden schrieb Marc Donis:

Sangen die Engel so lieblich wie Narden,

sangen und sangen über Liebe und Tod,

Hier bin ich mir nicht sicher, ob die Verstärkung von "sangen" angebracht wäre.

 

Oder:

 

Sangen die Engel so lieblich wie Narden,

mal leise, mal lauter, über Liebe und Tod, ?

vor 14 Stunden schrieb Marc Donis:

während er schaute, er eisig wohl schwieg,

glänzte der Monde wie Silber, der Helle,

während er mächtig den Throne bestieg.

Auch hier, das Wort "während" zweimal in der Strophe.

 

Schaute er prüfend, so eisig und schwieg

glänzte der Monde wie Silber, der Helle,

während er mächtig den Thron er bestieg?

 

Return

 

Unabhängig der Vorschläge, die da kamen, das Werk ist sehr aussagekräftig, und reichlich Fantasie.

 

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