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Anna Ritter ~ Ich liebe dich


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Ich liebe dich…

 

Ich reiße dich aus meinem Herzen,

Aus meinem Leben reiß ich dich,

Denn wie ein heimlich schleichend Fieber

Zehrst du an mir und tötest mich.

 

In jedem Tag, in jede Stunde

Schleicht dein geliebtes Bild sich ein,

Und ob ich zitternd dir entfliehe

In Lust und Lärm – du holst mich ein.

 

Mein eigen Blut hat sich verschworen,

Mit dir im Bunde gegen mich –

Es braust und tobt mir in den Adern:

"Ich liebe dich… ich liebe dich."

 

Anna Ritter (1865 - 1921), deutsche Dichterin und Novellistin

Quelle: Ritter, Befreiung. Neue Gedichte von Anna Ritter, 1904

Bild/Rezitation: Uschi Rischanek
Am Klavier: Oleg Kyrylkov

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@PerryLieber Perry, diese großartige Literatin, die ein so derartig ereignisreiches Leben in der damaligen Zeit hatte, habe ich wertschätzen gelernt und rezitiere sie ab und an immer wieder sehr gerne.

Falls es dich interessiert, schau mal, was ich über sie fand:

Ritter wurde am 23. Februar 1865 als Anna Nuhn im bayerischen Coburg geboren. Sie war noch ein kleines Kind, als ihr Vater, ein Exporthändler, mit der Familie nach New York City zog.

 

Die junge Anna kehrte 1869 nach Europa zurück und besuchte Internate in Kassel und im französischsprachigen Kanton Neuchâtel in der Schweiz. Sie schloss ihre Ausbildung in Kassel ab, wo sie 1884 den späteren Beamten Rudolf Ritter heiratete.

 

Das Paar zog zunächst nach Köln und später nach Berlin und Münster. Als ihr Mann 1893 starb, zog die Witwe in die thüringische Kurstadt Bad Frankenhausen. 1898 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband, 1900 folgte eine zweite Sammlung. Im selben Jahr fand sie eine Anstellung bei der Wochenzeitschrift "Die Gartenlaube", die zuvor ihre Gedichte veröffentlicht hatte. Im Jahr 1902 veröffentlichte sie den Roman Margharita und ein Reisetagebuch. Ihr bekanntestes Gedicht ist "Denkt euch, ich habe das Christkind geseh'n".

 

Ritter starb am 31. Oktober 1921 in Marburg. Ritters Stil ist lyrisch und steht im Einklang mit dem lyrischen Stil mehrerer deutscher Dichter der Jahrhundertwende, der von Symbolismus gesättigt und von Folklore und Neuromantik beeinflusst ist. Zu den Komponisten, die ihre Gedichte vertonten, gehören unter anderem Max Reger, Jean Sibelius und Kurt Weill.

 

Sie gehörte zu einer Gruppe von Schriftstellern, die im Auftrag des Kölner Schokoladenherstellers Ludwig Stollwerck Literatur für eine Reihe von Sammelalben verfassten. Weitere Autoren waren u.a. der Dichter "T. Resa" (Gröhe Theresa), der Zoologe Paul Matschie, Hans Eschelbach, der Journalist Julius Rodenburg, der Schriftsteller Joseph von Lauff, der Dichter Carl Hermann Busse und der Romancier Gustav Falke.

 

Danke fürs Reflektieren!
LG Uschi

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