Zum Inhalt springen

Bote_n_stoff

Autor
  • Gesamte Inhalte

    171
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Bote_n_stoff

  1. @Sonja Pistracher @Freiform @Darkjuls

     

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Der Text ist einer meiner ersten ernsthaften und ich bin, Freiform und auch Sonja, ganz bei euch. Inhaltlich mag ich den Text und ist er mir auch genauso, wie ich ihn verfasst habe, wichtig. Formal war und bin ich ebenfalls an mehreren Stellen nicht so zufrieden. Aber erstens wird man ja irgendwann betriebsblind, zweitens sind die mit dem Text damals verbundenen Gefühle inzwischen verweht und drittens habe ich alternativ viele andere Texte im Kopf oder schon im Rohbau zu Papier gebracht. Die sind aktuell wichtiger, so dass "Patina" ein manchmal sperriges, aber doch schön anzusehendes Relikt sein wird, wenn es Ärchaologen der Poesie einstmals freilegen werden.

    Freiform, auf deinen Inversionsvorschlag bin ich eingegangen und in der vorletzten Strophe wurde aus "Sieh," "Sieh!". Hätte ich auch selbst drauf kommen können, Stichwort Betriebsblindheit...

    • Gefällt mir 3
  2. Wo ist das *wow*-Emoji? Das ist ja eine prompte und tolle Lieferung, Sonja. Freut mich, wenn ich dich zu weiterer (hoffentlich Spaß machender) Schreibarbeit animiert habe. Dir gelingt es ebenso wie Skalde auf bemerkenswerte Weise so extrem kurz und doch passend zu schreiben und zu reimen. Klitzekleine Frage noch: was meint "bekennt" im drittletzten Vers? Im Sinne von bekannt oder erkennt, weil ich davon abhängig mit einem anderen Gefühl aus dem Gedicht gehe...

    Schönen Tag und danke für deine Mühe!

    • Gefällt mir 1
    • Danke 2
  3. Patina

     

    Eine Leistung der Archäologie                    
    ist es abzuklopfen die Patina
    des Drecks, der Agonie

     

    der stummen Verschwiegenheit                                                    

    all der unausgesprochenen Worte                                                                                                       

    der dummen Gedankenlosigkeit                                                                                          

    ausgelebt am gemeinsamen Orte.    

            
    Wegzuhämmern die Enge                
    die fehlende Entschuldigung
    all das krumme Gedränge                
    sich davon stehlender Zuneigung.

                

    Aufzusprengen den Frust                
    die schlecht verhehlte Ignoranz                
    wiederzufinden Lebenslust                
    den drunter liegenden Glanz. 

       
    Je mehr du pinselst und streichelst
    ganz vorsichtig, ganz fein
    je mehr du forschst und schmeichelst
    da kannst du ganz sicher sein.

     

    Desto mehr wirst du entdecken
    Bruchstücke der Erinnerung
    musst sie zusammenstecken   
    die vielen Teile der Hoffnung.

     

    Schau endlich aus der Schattenwelt                                                                                                                       

    die deine dunklen Gefühle sind                                                       

    sag was dir im Leben gefällt.                                                                                                  

    Du bist doch nicht blind!   

         
    Gemeinsam in die Zukunft schaun
    das verschüttete Bauwerk mit Bedacht
    freilegen, stabilisiern und weiterbaun
    es wurden schon genug Fehler gemacht.

     

    Sieh! Ist das unter der Patina liegende Reich nicht
    viel schöner, tiefer, größer und breiter
    als die hässliche Krustenschicht?         
    Es gibt eine Fortsetzung, ein Weiter
    zurück ins Licht.

     

    Bestrahlt von wiederentdeckter Gemeinsamkeit
    erhellt von Nähe, Zuneigung und Harmonie
    erleuchtet von gegenseitiger Aufmerksamkeit.
             Das ist die Leistung der Archäologie!

    • Gefällt mir 2
    • Schön 2
  4. Hallo Darkjuls, wieder bewegende Zeilen mit einem glücklicherweise optimistischeren Ende.

    "Blute Leid von innen" und der sich zum "Pfeiler der Verdammnis" wandelnde Dorn sind tolle Bilder. An manchen Stellen habe ich überlegt, ob man die Artikel oder andere kurze Wörter weglässt. Hier meine Vorschläge, sicher bin ich mir aber auch nicht.

    Botengruß

     

    ist Pfeiler der Verdammnis mir

    belastende diese Seelenschmerzen  

    vorbei Gemeinsamzeit mit dir

     

    Es krankt an der Entschlossenheit      Ich kranke an Entschlossenheit?

    allein den Lebensweg zu gehen

    Zeit frisst sich in die Einsamkeit

    und Zuversicht will nicht entstehen

     

    Enttäuschung ist der Seele Bürde

    sie gibt all ihren Kummer preis

    es leidet die gekränkte Würde

    das glühend Herz erstarrt zu Eis

     

    Doch als die Trauer dann verflogen

    und Eis zu schmelzen nun beginnt

    da ich den Dorn herausgezogen

    schau ich, was meine Zukunft bringt

    • Danke 1
  5. Mein "wow", das ich bereits platzierte, will ich nochmal schriftlich bestätigen. Losgelöst vom Inhalt, den ich fesselnd, berührend, traurig, aber vielleicht auch ein wenig augenzwinkernd sehe, bewundere ich deine Fähigkeit, mit sehr wenigen Worten und kurzen Versen einen so großen Baldachin des Gefühls aufzuspannen. Bin echt begeistert!

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  6. Mir hat es auch gefallen. Die beiden ersten Strophen sind sehr rund und gelungen, bei der letzten bin ich nicht ganz sicher, ob etwas fehlt.  Das neue Lied erklingt in Moll, ist aber warm und tief, so dass ich die Frage, was das LI in Zukunft soll, nicht einwandfrei beantworten kann.

    Botengruß

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  7. Vielen Dank für euer positives Feedback @Sonja Pistracher @Freiform und @Skalde. Das Gedicht stammt tief aus meinem Fundus, ist daher nicht aktuell. Die doppelten Anstrengungen sind nicht erfolgt, so dass, Sonja, deine Hoffnung leider nicht erfüllt werden kann. Das wird sich wahrscheinlich in einem Hochladen der nächsten Gedichte niederschlagen, die aktuelleren Bezug haben. Ist aber mittlerweile ok. Spannend, wie das Leben halt ist. Das trifft es ganz gut.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag!

    • Gefällt mir 1
  8. Nicht bereit

     

    Ich bin nicht bereit zu akzeptieren
    nicht down genug zu verlieren
    was mir das Wichtigste is
    Wärme, Zuneigung, ein lieber Kuss.

     

    Habs lange nicht gezeigt
    war dumm, nicht bereit
    hab dich lange vergessen
    meine Seele vollgefressen.

     

    Kanns nicht umkehren.
    Sehr wohl aber mich belehren
    lassen, kann es wieder passen?

     

    Ich weiß. Es ist nicht so weit, es braucht Zeit
    zu entdecken neue Gemeinsamkeit.
    Ich bin nicht bereit dich zu verlassen!

    • Gefällt mir 3
    • Schön 1
  9. Hallo Darkjuls,

    du bist ein Emotions-Jongleur, toll. Ich habe das Gedicht mehrere Male gelesen und ich wüsste gerne mehr von dieser Beziehung, die auf mehreren Ebenen ungleich zu sein scheint. Wer ist der Vernünftigere der beiden? Kann die Zeit tatsächlich helfen in dieser Beziehung? Du hast auf vielfache Weise zum Nachdenken angeregt. Danke dafür

    • Danke 1
  10. Hallo Gutmensch,

    habe deine Zeilen gerne gelesen. Es wird sauber und klar eines der wohl ältesten menschlichen Gefühle, die unerwiderte Liebe, beschrieben. Für mich schwingt in deinen Zeilen auch etwas Schwermut oder Problematisches mit. Wie wird der/die Unerwiderte mit der Zurückweisung umgehen? Da bin ich nicht ganz bei Darkjuls. Es ist zwar schön geliebt zu werden, aber wenn es so erfolgt, wie ich es in deinen Zeilen interpretiere, ist es immer mit Schmerz verbunden und möglicherweise auch für den Geliebten belastend. 

    Botengruß

    • Gefällt mir 1
  11. vor 4 Stunden schrieb Darkjuls:

    Hallöchen Bote, gut dass Du hier nicht im Beamtendeutsch geschrieben hast. Deine Idee ist witzig und gut umgesetzt. Als Beamtin würde ich hier sagen: 

     

    "Ihr Anliegen ist für mich nicht fundiert und auch außerhalb der Sprechzeiten.

    Es ist für ein Rechtsmittel privilegiert, also werde ich abschlägig bescheiden.

     

    Des weiteren ist von Amts wegen klar, es fehlt an einem Antragsformular.

    § 1 meiner Belehrung: Diese Regelung hat keine präjudizierende Wirkung".

     

    Hochachtungsvoll Darkjuls

     

    Guten Morgen du Spitzenbürokrat,

    falls ich mal ein paar Verse über Deutschland verfassen sollte, könnten deine teilweise Eingang finden. Da juckt es auf jeden Fall in den Fingern! Vielen Dank für deine Rückmeldung und einen ebenso schönen Tag wie für @Freiform @Skalde  und @Gina

    Gruß von einem wenig bürokratischen Beamten

    • Schön 1
  12. Ungelegener Beziehungsantrag

     

    In der Amtsstube der Beziehungs-Technokraten
    muss man – wie es sich gehört – lange warten.
    „Dieser Antrag bleibt erstmal undatiert“,
    sagt der Beamte. „Wer weiß, ob da was passiert?
    Denn die Zukunft scheint mir undefinierbar.“
    Doch sein unbeweibtes Gegenüber ist unbelehrbar:


    „Die Ungeduld ist mein steter Begleiter.
    Wie geht es denn nun weiter?“

    Der Beamte bleibt fürs Bitten unempfänglich
    und der Antrags-Dschungel undurchdringlich:
    „Wir schieben das nun auf die lange Bank.
    Ihnen einen schönen Tag. Und vielen Dank.“

     

    „Das ist ungerecht“, ruft der Ungeliebte ungehört herum.
    „Sie hier in Ihrem Liebesministerium“,
    brüllt er und beugt sich über den unbelebten Tresen,
    „sind doch schon länger gegen mich gewesen.“

     

    „Ihr Antrag ist unbrauchbar und kommt ungelegen,
    akzeptieren Sie es doch. So ist es eben“,
    erwidert der Beamte. „Ich muss ablehnen Ihren Bescheid.“
    In seinen Augen schimmert Unbarmherzigkeit.

    • Gefällt mir 2
    • wow... 1
    • Schön 1
  13. vor 8 Minuten schrieb Sonja Pistracher:

    Die Schreibweise wieder traumhaft schön, klar und fließend. Gefällt mir wieder sehr gut.

    Kann mich nur Sonja anschließen. Der Text gibt schon beim ersten Lesen unheimlich viel, ist klar und lädt doch zum wiederholten Lesen ein. Das nächste ganz tolle Gedicht nach "Nicht bereit"

    Ich würde es allerdings nicht ins von Sonja zitierte "Ehealphabet" aufnehmen wollen, weil ich schon in der ersten Strophe etwas Negatives / Schwermütiges in der anfänglichen Beziehung erkenne (wesentlich durch "Dämonen"). Während die in der ersten Strophe dargestellten Auseinandersetzungen möglicherweise noch für beide Seiten "befriedigend" (auf welcher Ebene auch immer) gelöst wurden, ist das m.E. in der zweiten Strophe nicht mehr der Fall. Hier scheint nur das Körperliche übrig geblieben und der Rest, der Liebe und Partnerschaft ausmacht, tot geschwiegen worden zu sein. Das entspricht nicht meiner (idealistischen) Vorstellung von Ehe / Partnerschaft. Ich komme mal auf die Seiten der Medaille zurück: Da fehlt mir ganz klar eine. Schönen Tag für euch, Botengruß  

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.