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Létranger

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Beiträge erstellt von Létranger

  1. manchmal verlieren die Worte 
    die Richtung 
    geraten ins Niemandsland
    zwischen die Fronten

     

    Wachtürme recken sich 
    Minen lauern
    in Gräben treibt Gestriges
    in trüben Gewässern

     

    du fragst dich
    was lebt da
    hinter den Schießscharten

     

    wartet worauf 

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  2. Hallo Gaukel, Sali & Dio,

     

    ich freue mich über eure Assoziationen und Kommentare. Was ich interessiert festgestellt habe, ist die Wirkung der ersten Strophe. Zuerst legt sie das Bild der ruhenden  Löwen vor Augen, und dann zieht die Fortsetzung in der zweiten Strophe das Bild wieder weg,  weil man dem Satzbau nach jetzt eigentlich lesen muss, dass das LI die Löwen  in Afrika einfach liegen gelassen hat. Aber die erste Bedeutung ist ja schon kurz da gewesen - das sitzt. ;-).

     

    Mit deiner, Gaukels Ausdeutung, hadere ich nicht  :-). Graograman von  Michael Ende kenne ich noch nicht; aber den Michael Ende mochte ich immer, zumal ich körperlich dem Scheinriesen Turtur ähnele.

     

    Liebe Sali. Da kann ich froh sein, dass ich nicht dein Löwe bin; sonst müsste ich jetzt das Schuppenschampoo fürchten ;-).

     

    Dio, meine ehemalige Löwenmähne hatte ich hier im Profilbild mal für einige Tage ausgestellt. Mancher kann sich vielleicht  noch erinnern. Ich hatte die langen Haare gerade noch rechtzeitig getragen ;-).

    Und schade um die fliehenden Schatten; ich habe sie alle erlegt !!

     

    LG Lé.

     

     

     

     

     

     

     

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  3. vor 20 Minuten schrieb Hera Klit:

    Alles was des LI sagt ist vollkommen ernst gemeint

    und auch meine Meinung.

     

    Ich habe mich zur Sprache geäußert, nicht zum Inhalt. Über politische oder weltanschauliche Themen musst du mit anderen Usern diskutieren, denen danach ist.

    Die Sprache des LI  ist so ein bisschen mit Slang durchmischt, aber nicht konsequent umgangssprachlich, und auch nicht so richtig literarisch oder poetisch.

     

    LG Lé.

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  4. Gedichte, in denen das LI "plaudernd" reflektiert, sind ganz unterhaltsam. 

     

    Ich habe aber Vorbehalte gegenüber der Sprache, die dieses LI spricht. Entweder es ist eine Art Parodie, dann könntest du dicker auftragen. Oder es ist für mich nicht so recht glaubhaft, klingt für mich nicht echt. Ich kann es dir leider nicht genauer sagen, woran es liegt.

     

    Gruß Lé.

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  5. Hallo Mi und Carlos,

     

    schön, dass euch das Spiel Genuss bereitet hat.

     

    Ich halte es mit den Abstraktionen wohl etwas anders als Ezra Pound. Oft vermeide ich sie in meinen Gedichten und wenn ich sie doch nutze, dann gerne in personalisierter Form oder seltener, so wie hier, als wäre die Sehnsucht etwas gegenständliches, hier eine Haut oder ein Fell.

     

    Das Bild von Rousseau habe ich mir angesehen. Ich kann die Assoziation nachvollziehen.

     

    P.S. was die Diskussion angeht, Carlos - na so völlig unbeteiligt warst du ja nicht ;-).

     

    LG Lé.

     

     

     

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  6. Es wäre nach meinem Geschmack, höchste Zeit, diese Diskussion in den Diskussionsbereich umzuziehen !!! 

     

    Als Gedicht war es ja sowieso nicht ernst gemeint. Stattdessen ist der Wunsch von Carlos, das Thema hier im Forum breitzutreten, erfüllt worden.

     

    Für die Sprache der Lyrik hat das ohnehin keine Relevanz. Die zeitgenössischen Dichter schreiben mühelos gute gendergerechte Gedichte - ganz ohne Sternchen und Doppelpunkte; selbst mir gelingt das im Rahmen meiner Möglichkeiten.

     

    Gruß Lé.

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  7. dort liegen gelassen 
    die löwen 
    unterm akazienbaum

     

    streif ich die dornen 
    von meiner sehnsucht 
    jage im mondlicht 
    die fliehenden schatten

     

    wenn die sonne dann aufsteigt 
    fällt mir der staub aus der mähne
    ins schneeweiß der laken

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  8. vor 8 Minuten schrieb Alexander:

    Da der Text sehr offen gestaltet ist, ist es unnötig zu interpretieren, weil jeder ihn anders auffassen kann und wahrscheinlich auch soll. Da kann man schön in seinen eigenen Gedanken bleiben. 

     

    Hallo Alex,

     

    Ich schreibe nicht immer, aber sehr gerne so. Die eigenen Assoziationen der Leser lese ich auch gerne, aber du hast recht: jeder darf und soll es ruhig auf ganz persönliche Weise an- und auffassen.

     

    LG Lé.

  9. vielleicht kommt nun der Tag
    an dem du nicht mehr rennen willst
    dich einholen lässt
    von allem
    das du nicht wolltest

     

    vielleicht kommt nun der Tag
    an dem die Zukunft 
    dich einholt

     

    von hinten 
    dir über den Kopf streicht

     

    wie Mutter

     

    an dem Tag
    den du nicht erinnerst

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  10. vor einer Stunde schrieb Nesselröschen:

    Das kleine "zwischen" kommt mir etwas fremd vor - irgendwie bläht es sich auf. Ich dachte an das "Dazwischen", wenn es nicht so prosaisch wirkte. Andererseits gefällt mir dein Fremdling auch!

     

    Hallo Rose,

     

    das Gedicht hat einige Ecken und Kanten. Schon der etwas schrullige Satzaufbau in der ersten Strophe, der zweimal (absichtlich) das Verb an das Ende stellt, und dann natürlich das seltsam abgehackte "zwischen" am Ende, das sich erst am Ende der Detailarbeit  aufdrängte. Ruppig ist ja auch die vorletzte Strophe.

     

    Aus irgendeinem Grunde hänge ich hier an der Kantigkeit des Textes ;-).

     

    LG Lé.

  11. Hallo Nesselrose,

     

    um Trennung gehts hier auch für mich, besser gesagt um innere Ablösung.

     

    Traum und Realität bilden hier ein surrealistisches Textgewebe. Wenn man es streng logisch liest, bekommt man hin und wieder Probleme. Zum Beispiel in Zeile 4, wo man es so lesen könnte, als würde das LI aus der Realität des Morgens zurück in die Träume gleiten, oder in der Abschlusszeile, wo es sich ja eigentlich nur um fantasierte Gedanken des inneren Gesprächspartners handeln kann. 

     

    Ich habe mich praktisch entschlossen, das ganze Gedicht als Traum zu verstehen, der sich um einen realen Brief (z.B. eines ehemaligen Liebespartners) dreht, und um eine mögliche Rücksendung mit dem Vermerk "Empfänger verzogen". Das markiert das endgültige Losreißen. Doch so leicht ist das nicht.

     

    Die fantasierten Gedanken des ehemaligen Liebespartners fallen in die Stille nach dem Aufwachen.

     

    Schön geschrieben - gute Bilder.

     

    LG Lé.

  12. Soll sich auch niemand einen Kommentar schuldig fühlen ;-).

     

     

    vor 14 Minuten schrieb Miserabelle:

    Die Betonung durch den  Ausschließlichkeitscharakter von "nur"  stellt aber auch ein Ungleichgewicht her.

     

    Das Ungleichgewicht ist durchaus gewollt. Ich stelle damit die Weltsicht zur Disposition, die behauptet, dass es außerhalb der Begegnung, der Beziehung und Wechselwirkung gar kein feststehendes Wesen der Dinge und der Menschen gibt. Interessant, dass man das von der Grundlagenphysik bis zur Menschlichkeit hin durchgängig so sehen kann.

     

    Auf den Menschen bezogen: "Person und Charakter zeigt sich nur in einzelnen Begegnungen. Außerhalb der Begegnung  und Beziehung existiert er nicht."

     

    Deshalb das provokante "auf dich oder mich kommts nicht an" ;-).

     

    LG Lé.

     

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