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Empfohlene Beiträge

Ich bin zum Töten da und nicht zum Fühlen.
Doch spüre ich ein Zögern im Metall,
mich aus dem letzten Halt beim Pulverknall
zu lösen und in warmes Fleisch zu wühlen.

Ich fliege aber schon, und ich verbiege
mich weniger an Knochen als am Schreck,
weil ich in einem Kinderköpfchen steck
und dann noch im Kremierungsofen liege…

 

 

(aus dem Fundus)

(Worte über das KZ)

 

  • Traurig 2
  • wow... 3
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Hallo gummibaum,

es gibt ja nichts, was du nicht beeindruckend in Worte fassen kannst!
In diesem Fall hätte ich das "sensibel" nicht in den Titel eingebaut, es verrät mir als Leser zu viel und der Wow Effekt wird für mich dadurch etwas abgeschwächt. Sehr gerne gelesen, wenn der Inhalt auch grausam anmutet!

 

Grüßend Freiform

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Hallo Gummibaum, hier wünschte ich mir, aus dem Zögern wäre ein Unterlassen geworden und es käme gar nicht erst zum Schuss. Der Welt würde viel Leid erspart. Deine Worte mahnen an. Gut, dass Du nicht gezögert hast, sie zu veröffentlichen.

 

Ich hätte auch das Wort "sensible" aus der Überschrift weggelassen.

 

Lieben Gruß Darkjuls

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Starker Tobak und und ich kann mich nur Freiform und Darkjuls anschließen. Auch wenn du dem Geschoss durch den Titel ein Empfinden verleihst, passt es aus meiner Sicht das von dir wahrscheinlich bewusst genutzte Paradoxon nicht so gut. Vielleicht ist es aber auch genau richtig, wenn dies Kommentare provoziert.

Botengruß

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Fast bleibt mir dabei das Herz stehen lieber @gummibaum. Bei diesem Text ist ein Innehalten notwendig, um dem Geschehnis keine Realität zu verleihen, die fürchterlich ist. Tabulos bearbeitest du Themen in sicherlich hervorragender Form, die ihresgleichen sucht. Manchmal richtet es etwas an mir. Der Effekt des schockieren Wollens gelingt. Und doch passiert das Beschriebene im wahren Leben - vielleicht gerade jetzt. Das ist wohl das Entsetzlichste daran.

Gerne schreibe ich selbst mit Identifikationen - so wie du - ausgehend von der Kugel. Ohne den Verursacher zu nennen, bringst du die Endgültigkeit ins Spiel, der beide Protagonisten ausgeliefert sind.

Betroffen

Sonja

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Lieber Freiform, liebe Darkjuls, lieber Bote_n_stof, liebe Sonja und lieber avalo,

 

vielen Dank für eure guten Kommentare. Was geschehen ist und weiter geschieht, ist furchtbar.

 

Liebe Grüße von gummibaum

 

 

Ich will das Thema im Moment nicht vertiefen, nur ein Gedicht hier noch anhängen:

 

 

Der Zeuge

 

Ein Kopftuch trug die alte Frau,
umgeben von vier kleinen Kindern,
und niemand konnte mehr verhindern,
was kam, ich sah es aus dem Bau: 

Die Ärzte, schien ihr, machten Spaß,
sie zeigten lächelnd ihr die Richtung,
und selektiert für die Vernichtung
ging sie mit allen still ins Gas…

 

 

 

 

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