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Teufelszeug

 

War da ein Teufelchen, das mich geritten,

hab ich das niemals und nie abgestritten.

 

Gott, dieser Teufel war hübsch und beseelt,

das hab ich niemals und nimmer verhehlt.


Liebreizend hing da ein Netz, das mich fing,

als ich im Feuer der Hölle verging.

 

Jahre danach kann ich vieles verstehn,

jetzt ist es nutzlos, ich werde nicht gehn.


Macht mir die Sehnsucht das Herz oft auch schwer,

ängstigt die Hölle mich, Teufelsbraut, sehr.

 

 

 

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Liebe Nesselrose,

 

ein interessantes Gedicht über die Versuchung ;-).

 

Mir gefällt der variable Betonungsrythmus hier gut, weil er den Paarreim gut kompensiert, der gern sehr langweilig wirkt, wenn in den Zeilen keine Überraschungen stecken.

Und du hast ein gutes Tempo und Rhythmusgefühl.

 

Die beiden letzten Verse kränkeln etwas. Im Vergleich zum vrigen Gedicht wirken sie im Satzbau und Reim etwas verkrampft.

 

Vielleicht könntest du aus diesem Versuch was machen

 

Macht mir die Sehnsucht mein Herz oft auch schwer,

doch ängstigt die Hölle die Teufelsbraut sehr.

 

Jedenfalls solltes du das Reimwort auswechseln.

 

LG Lé.

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Hallo, Lé,

 

danke für dein Feedback! Der Vorschlag ist gut, auch wenn er das Gedicht etwas braver macht.

 

Die genannten beiden Zeilen sind es, die ich sehr viel hin- und hergedreht und ausgetauscht habe, und immer ergab sich ein anderer Inhalt. Ursprünglich war die Rede von der Sehnsucht nach einem LD, und die letzte Zeile: Angst vor der Hölle hält die Teufelsbraut hier. Den Bruch mit dem Metrum, der unvermeidbar scheint, habe ich in Kauf genommen; doch nicht, dass es zu persönlich wurde, vor allem, als sich durch die Bearbeitung der Sinn zu sehr geändert hatte.

 

Gerne wollte ich aufzeigen, dass der Begriff "Hölle" flexibel im Gebrauch sein kann und austauschbar ist.

 

Liebe Grüße

Nesselröschen

 

PS: Vor der Änderung:

Auffressen wollen mich Sehnsüchte schier,

Angst vor der Hölle hält die Teufelsbraut hier.

 

Hier bedaure ich den Verlust von "Auffressen", aber deine Variante passt schon besser und hat nicht so viele Füllwörter.

 

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Hallo, @Managarm, ich fange natürlich mit dem Bonbon an: Herzlichen Dank, dein Lob freut mich sehr!

 

Hallo, @Fietje Butenlänner, du hast meinen Daktylus in der letzten Zeile gerettet, das freut mich!

 

Dass du sagst, du bleibst als Leser leer, wundert mich bei dem kurzen Gedicht nicht, in dem ich nur mit den Begriffen Teufel und Hölle und ihrer Bedeutung spielen wollte. Natürlich könnte es trotzdem berühren, aber du hast den Inhalt nicht verstanden, weil es nicht sehr offen geschrieben ist. Ich möchte nicht mehr dazu sagen, als: Du kommst in Teufels Küche auch ohne Sehnsucht danach zu haben; am Ende möchtest du wieder raus, weil irgendwelche Sehnsüchte nach dem Leben da draußen aufkommen, doch, Herrin über das Teufelsreich zu sein, wenn man eine Teufelsbraut ist, ist auch nicht ohne - wie auch Managarm sagt. Und, ganz wichtig, zu der letzten Zeile: Die "Hölle" kann auch anderswo (da draußen) sein ...

 

Hallo, @Létranger, kleine Änderungen nehme ich noch vor (auch einiges von Fietje - er hat das "mich Teufelsbraut" wieder hereingebracht, das ich ursprünglich auch drin hatte, es aber dann am Ende beliebiger formuliert habe, was natürlich nicht so gut passt). Danke!

 

Liebe Grüße euch!

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Hallo Nesselröschen!

Sehr schöne Zeilen, auch wenn ich sie wohl eher so interpretieren würde, dass man sich einem "Teufel" hingibt.. die "Teufeleien" Jahre später erkennt.. und trotz diesen als Teufelsbraut beim Teufel bleibt. Also.. für mich sind die Zeilen eher mit Tränchen benetzt.. auch, wenn die Braut evtl. im Netz der Liebe gefangen wurde. Man kann die Worte natürlich auch anders betrachten.. aber das war mein erster Eindruck. Gerne gelesen

Liebe Grüße,

Stefan

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Oh, danke Stefan, für das Lob!

 

Ich ging bei diesem Gedicht von der Redewendung: "Welcher Teufel hat dich / mich geritten, ..." aus. Auch wenn es nicht mit meinem Leben übereinstimmt, ergab sich der Inhalt wie von selbst rund um die passenden Begriffe. Aber so in etwa verstehe auch ich es. 

 

Schöne Grüße

Nesselröschen

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