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...oder Wenn Dichter zanken

 

Es traf sich einst die Dichterschaft
auf einem Berg der Wartburg hieß
und schärfte ihre Worteskraft
im Wettkampf, der sie wachsen ließ.

 

Sie eiferten nach höchsten Ehren,
ein jeder wollte Erste(r) sein,
da war nicht Zeit um rum zu mähren,
ins Buch trug man die Sieger ein.

 

Heut muss es nicht die Wartburg sein,
um einen Wettkampf zu beginnen,
man trägt sich in ein Forum ein
und fängt gleich an zu sinnen.

 

Der eine wälzt in den Gedanken
Gefühle über Lieb und Zanken,
die andere persönlich nehmen
und mit besondrer Bosheit danken.

 

Und so ergibt ein Vers den and‘ren
und jene die dort etwas schreiben,
doch selbst die andren mäßig fanden...
Haltet inne, lasst es bleiben!

 

Es geht doch nicht um Krieg und Hohn,
zu Schreiben ist es, was uns freut,
zu lesen, das ist unser Lohn,
hilft uns und hat noch nie gereut.

 

Nicht’s bringt’s, wie einst in Kindheitstagen
beleidigt ätsch und bäh zu sagen.
Die Kraft der Worte ungemein,
das Wissen drum ganz allgemein!

 

Doch wenn man das dann mal vergisst,
vielleicht sogar wen angepisst,
was bringt es uns letztendlich ein,
als Neid, Hass, Frust statt zu verzeihn!

 

Den schönen Dingen zugewandt,
sie zu verdichten allesamt.
Von solchen Dingen mag man lesen;
entspräche doch des Dichters Wesen!

 

Vielleicht, bevor man Unmut sichtet,
ein Dichter weiß was er wie dichtet.
Lasst all die Krümelkackerei
wie schnell ist unsre Zeit vorbei!

 

© Uschi R. natürlich augenzwinkernd!!!  

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Huhu Uschi,

 

na wenn da nicht mal voll nach meinem Gusto ist!

Der berühmte Sängerstreit auf der Wartburg ( wie der Berg tatsächlich heißt und ob  der überhaupt einen Namen hat? Der Gründer soll ausgerufen haben: Wart" Berg du sollst mir eine Burg werden oder so ähnlich)

 

Angeblich hats den Sängerstreit gar nicht gegeben. Aber die Meistersänger von Nürnberg  die gibts noch.

Heutzutage werden die Battles ja als Poetry Slam ausgetragen.

 

Dem Plädoyer im Gedicht: 

 

zu Schreiben ist es, was uns freut,
zu lesen, das ist unser Lohn,

 

kann ich mich voll anschließen! Sehr schön gesagt, finde ich.

 

Und wie schön, dass man nur die lesen muss, von denen man meint:

 

Den schönen Dingen zugewandt,
sie zu verdichten allesamt.

 

Das ist es doch das Freude in den grauen Alltag bringt. Das Schöne zu besingen, die holde Minne (sei sie geistig oder körperlich) wie einst auf der Wartburg.

 

Und die Freiheit, dass jeder nach seiner Seelenlage schreiben kann wonach es ihm ist und in den unterschiedlichsten Formen, das bereichert doch das intellektuelle Leben auf eine angenehme Weise.

Schön auch wenn sich Entwicklungen zeigen die durch fleißiges Schreiben entstehen, da wir ja nie stehenbleiben und uns selbst immer weiterentwickeln, im Schreiben wie im Leben, alles ist Wandel. 

 

 

Zum Glück ging das )und ich hoffe auch sehr  in Zukunft) an mir vorüber, denn ich freue mich sehr über den netten Umgang hier und kenne deine Zeilen leider aus woanders:

 

als Neid, Hass, Frust statt zu verzeihn!

 

Das tut der Seele nicht gut und auch nicht dem Dichten.

 

Und wie wahr:

 

wie schnell ist unsre Zeit vorbei!

 

Sehr gerne gelesen und genossen.  sogar ohne Augenzwinkern beim ersten Mal   zwinker

 

Liebe Grüße

Sali

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@SalSeda

Hi Sali,

vorab erstmal Dank für Deinen tollen Kommentar und bitte verzeih, es ward mir seit montag abends nicht möglich zu rekommentieren, zu kommentieren und auch einzustellen - warum auch immer

Der Dichterwettstreit auf der Wartburg bei Eisenach hatte damals schon die Gemüter erhitzt. Die Wartburg ist ein faszinierendes Filetstück deutscher Baukunst und auch ein absoluter Besuchermagnet, selbst heute noch.

Ach liebe Sali, ist es nicht die Weisheit mit zunehmenden Jahren, die uns vermuten lässt, auch weiser zu scheinen Natürlich fühlt man sich manchesmal angegriffen oder sogar missverstanden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Texte mit gleichem Inhalt, von verschiedenen Leuten auch ganz unterschiedlich aufgenommen, wahrgenommen wurden. Aber ist es nicht auch gerade das, was die individuelle Persönlichkeit eines jeden Einzelnen ausmacht? Wie langweilig wäre es, würden alle nach dem gleichen Schema F ticken.... Satirisch, ironisch oder sogar manchmal sarkastisch, nun ja, mit dem wird wohl jeder von uns mal konfrontiert aber darum stürzt die Welt nicht ein, im Gegenteil, sie dreht sich immer noch, selbst in diesen Zeiten...

Es war tatsächlich der mehr oder weniger rüde Umgangston andernorts, der mich zu diesen Zeilen bewog. Hier ist es viel 'gesitteter', ziemlicher um ein paar aus der Zeit gefallene Ausdrücke hiefür zu verwenden - du wirst es verstehen, wie es gemeint ist!

Ich empfinde es als eine ganz besondere Gabe, wenn wir imstande sind, unsere Gefühle, Emotionen und Gedanken in tunlichst schöne Worte zu fassen und uns so ausdrücken, um anderen Freude bereiten zu können oder zumindest ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern - dies kann sicherlich nicht ein jeder!

"Häme läuft gern mit Hybris zusammen;
sie sind ein ausgekochtes Paar.
Und mancher hat danach Verlangen
- auch schon früher,
bei wohlbekannter Dichterschar...
Auch da war Fehleinschätzung fingernah."


 

Am 19.7.2021 um 21:48 schrieb SalSeda:

Das tut der Seele nicht gut und auch nicht dem Dichten.

Auch da gehen wir vollkommen dacor wenn wir mit Herzblut schreiben liebe Sali!

In diesem Sinne, noch einen schönen Abend zu dir! ?️
Uschi


@Oilenspiegel ...wehe wenn du mir mein Schaufelchen wegnimmst....

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