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Der Chemiker - Ein naturwissenschaftliches Drama

 

 

Akt 1 – Szene 1

 

In einer alten, dunkeln Stube,

sitzt man Tisch ein alter Bube.

 

Neben dem Tisch stehen zwei

Trompetenbäume aus den Anden,

die der Chemiker und sein Geselle

in den Bergen fanden.

 

Auf dem Tisch stehen verschiedene

Quarze,

Minieralien und auch Harze.

 

Durch die Scheiben fällt das Sonnenlicht,

das durch die Quarze bricht.

 

Der Chemiker steckt in das Tintenfass seine Feder

und verlässt seinen Tisch aus Zeder.

 

In den Regalen stehen Gläsern und Kolben

mit Chemikalien und Gemischen,

der Chemiker fängt an

den Staub von den Kolben zu wischen.

 

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber:

 

Ach, nach Erfolg und Glück will ich streben,

doch nun bin ich der Chemie ergeben.

 

Experimentiere mit Chromaten,

Chloriden und Oxiden,

immer noch bin ich nicht mit

den Ergebnissen zufrieden.

 

Inzwischen meide ich die Chromaten,

viele mich vergiftet und verätzt hatten!

 

Ich arbeite mich dumm und dämlich,

den Stein der Weisen will ich nämlich!

 

Verdorben habe ich meine Augen,

das Licht ist fahl,

ich hab‘ keine Zeit für ein Mahl.

 

Meine Gehilfen und ich jeden Tag

malochen,

tausende Gläser hab‘ allein ich

zerbrochen.

 

Meine Hände voller Chemikalien

und voller Schweiß,

immer näher, doch immer weiter

komme ich dem Stein der Weisen,

meinem Preis.

 

Ach, welch‘ ich bin, was für ein Narr,

arbeite an dem Stein der Weisen seit

20 Jahr‘.

Trotzdem ist mir nichts

gelungen,

noch niemand hat den Stein

errungen!

 

Vielleicht bin ich ein Unhold!

Es ist unmöglich zu machen aus

Gegenständen Gold!

 

Komme ich gut voran, gelle?

Was ich nicht weiß, das lerne

ich und somit mein Wissen erhelle!

 

Doch der Stein der Weisen will

mir widersprechen,

er kann in Ruhe die Gesetze

der Chemie, der Physik und der

Mineralogie brechen!

 

Ich als Gelehrte kann das aber

nicht tun!

Vielleicht ist das nur ein Irrtum.

 

Nur neue Salze hab‘ ich erschaffen,

ich kann nachts nicht mal schlafen!

 

Ich experimentiere, schlafe, schlafe

und experimentiere,

ich bald meine Geduld verliere.

 

Doch was ist wichtiger als der

Stein der Wiesen und Guld?

ich vermute mal, die eigene Geduld.

 

 

Akt 1 – Szene 2

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber hat sein Laboratorium

verlassen

und läuft durch die dunklen Rothenburg ob

der Tauber Straßen.

 

Plötzlich ein junges Mädchen ihre Stube verlässt

und auf der Dr. Heinrich Toxites-Glauber zu prescht.

 

 

Junges Mädchen:

 

Herr Dr. Glauber! Helfen Sie mir!

Mein Vater wird bald verscheiden,

im Sterben liegt er, zu Tode muss er

leiden!

 

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber:

 

Deinen Vater werde ich heilen.

Zeig‘ mir bitte deine Stube,

wir müssen uns beeilen!

 

Das junge Mädchen öffnet

die Stubentüre,

des Dr. Heinrich Toxites-Glaubers

Gesicht streicht eine

Zephyre.

 

Im düsteren Flur,

bemerkte Dr. Heinrich

Toxites-Glauber

eine Blutspur.

 

Nun steht Dr. Heinrich

Toxites-Glauber

im Gaden

und begutachtet den Kranken,

das ganze Bett ist voll

mit Fliegen und Maden.

 

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber:

 

Eine Vergiftung hab‘ ich erkannt,

es handelt sich um einen Mutterkorn-

brand!

 

Die Vergiftung stammt von einem

Pilz auf den Getreideähren,

die wir als Menschen so begehren.

 

Ach, Gangräne und Nekrosen den Körper

säumen,

ich als Chemiker und Arzt wollte noch nie

davon träumen.

 

Seine Gliedmaßen sind kalt und bleich,

sterben wird er gleich!

 

Mädel, geh‘, du musst Camphora

pflücken,

retten kann ich damit deinen Vater,

beenden kann ich damit die

Mutterkorntücken!

 

Das junge Mädchen ihrem

Vater reicht die Hand,

öffnet dann die Stubentür

und rennt auf das Land.

 

 

Der Vater:

 

Hilfe brauch‘ ich,

auch mein Meister,

vertreiben Sie in dieser

Stube die Geister!

 

Sie haben mich gezwungen,

die Mutterkörner zu essen,

ihre Gesichter sind mir unvergessen!

 

Der Vater bekommt Atemnot,

versucht zu atmen und bricht

zusammen, tot. 

 

 

Akt 1 – Szene 3

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber fängt

wieder mit den Chemikalien zu

hantieren

und fing zu experimentieren.

 

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber:

 

Eingedampft habe ich das Urin.

Wozu? Mir fehlt der Sinn!

 

Den schwarzen Rückstand ließ

ich stehen,

doch leider Gold kann ich kein Gold sehen.

 

Den Rückstand werde ich jetzt mit Wasser und

Sand destillieren,

ich darf keine Zeit mehr verlieren!

 

Seit 20 Jahr‘ mach‘ dem künstlichen Gold,

hoffentlich ist mein Glück hold!

 

Eine weiße wachsartige Substanz setzt

sich auf dem Gefäß nieder,

Dr. Heinrich Toxites-Glauber umfasst

das Gefäß,

steif werden seine Glieder.

 

Die Substanz fängt an zu strahlen.

Dr. Heinrich Toxites-Glauber kann

das nicht rallen.

 

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber:

 

Gold, das brennt?

Gold, das strahlt?

Seit wann kann Gold brennen?

‚Kaltes Feuer‘ werd‘ ich’s nennen!

 

Gold, künstlich habe ich es hergestellt,

das sogar den Raum erhellt!

 

 

Akt 1 – Szene 4

 

Johannes Wallich,

Dr. Heinrich Toxites-Glaubers Gehilfe

sitzt in Glaubers Kemenate

und erzählt was

Dr. Heinrich Toxites-Glauber

gemacht hatte.

 

 

Johannes Wallich:

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber

entdeckte vor zwei Monaten

das ‚kalte Feuer‘,

für ihn war das ungeheuer.

 

Gold war das aber nicht,

den Gold produziert kein

Licht.

 

Dr. Heinrich Toxites-Glauber war

am Ende,

das erklärt die jetzigen Umstände.

 

Kurz vor seinem Tod entdeckte er

das Natriumsulfat.

Genannt auch das ‚Salz von Glauber‘

durch seine Frust ertränkte er sich im

Fluss, im Tauber.

 

Unmöglich ist es zu finden, den Stein

der Weisen,

doch leider wollte es mein Meister

beweisen.

 

 

 

 

Ende.     

 

 

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