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Als wir uns wie Amor und Psyche liebten


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Als wir uns wie Amor und Psyche liebten

 

I

Das Kalt verschwand, die Knospen neigten,

der Winter glich, war schwer verdrängt,

die Knospen sich dem Lenze zeigten,

der Winter hat sich schwer erhängt.

 

Die Kühle sank, mit gar Bedenken,

das Herz, es loderte mit Bruch,

die Liebeszeit, sie wollte schenken,

so hörten wir den Liebesspruch.

 

Liefen wir, wir Herzgestillten,

Liebe floss an jenem Tag,

Spuren sich in Erden rillten,

schlug das Herze nicht so vag.  

 

Während Herzen, unsre irrten,

stand die Sonne leicht empor,

mitten Zweigen und den Myrten,

küsste uns auch der Amor.

 

Da auch Bäume langsam sprossen,

waren Herzen mild gestillt,

letztlich war der Schnee zerflossen,

kam es nun zum Liebesbild.

 

 

II

So standen wir, wir Herzerstarrten,

und hörten still den leichten Ruf,

wir liefen lind durch Prag und Garten

und fragten uns, wer Liebe schuf.

 

Das zarte Bild, das ihr gehörte,

das glich so sehr als wär’s getaucht,

ich fragte mich und lieblich schwörte,

welch‘ Schönheit wurde ihr gehaucht.

 

Die grauen Augen, welche glühten,

warn‘ der Liebe wie enthüllt,

das Lächeln glich wie tausend Blüten,

war mit Schönheit bloß erfüllt.

 

Ihre weiß-verschneiten Wangen,

ihre Lippe, die sich schwoll,

Liebe wollte sich dann prangen,

glänzten Augen liebevoll.

 

 

III

Wie fühlt’s sich an, das Herz verstummte?

Als stände es mit Zeiten stehen?

Wo jenes Blut so sehr verklumpte,

muss die Liebe mich umwehen.

 

Schwärzer wurde, was wir sahen,

graue Augen – Blicke gar,

während Wunden sich so nahen,

weiß ich nicht, wie es mal war.

 

 

IV

Liebste, muss ich nicht begreifen,

liebe ich dich – gar so sehr,

mag mein Herze für dich streifen,

setzt die Liebe uns zur Wehr.

 

Mag die Liebe uns so schützen,

unsre Herze, Seele – ganz,

wird sie uns für immer nützen,

Liebste, siehst du diesen Glanz?

 

 

V

Schlägt mein Herze nun für immer,

gar für immer – nur für dich,

lieb‘ ich dich und diesen Schimmer,

schwöre wohl das ganze ich.

 

 

VI

Frage niemand so geschwinde,

liebe ich dich, ach, so sehr,

zogen mich wohl tausend Winde,

stürmt die Liebe nun seither.

 

Kommen gar die ganzen Fluten,

wollen sie sich still gesellen,

schlagen Herzen mitten guten,

auf den gleichen, guten Wellen.

 

 

VII

Liebste, stehst du nun inmitten,

ist dein Herze förmlich rein,

mag ich dich wohl sehr erbitten,

bleibst du nun für immer mein…

 

Berlin-Biesdorf-Süd;

Am 08.10.2023 und 13.01.2024

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