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Yue

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  1. Yue

    Fleischmarkt

    Hallo Bethusalem Vielen Dank für Deine Worte und es freut mich das mein Text etwas in Dir ausgelöst hat. Leider ja. Ob in dieser Form, dass weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute in der Realität ist es noch viel schlimmer. Man denke an den Sklavenhandel des Islamischen Staates. Oder die Vorfälle in Telford (England) wo organisierte Banden scheinbar an die 1000 Mädchen, manche erst 11 oder 12 Jahre alt, misshandelt und zur Prostitution gezwungen haben. https://www.berliner-zeitung.de/panorama/missbrauchs-skandal-rund-1000-junge-maedchen-offenbar-zur-prostitution-gezwungen-29867702 Ich hatte schon lange vorgehabt, mal etwas dazu zu schreiben. Den Ausschlag gab dann aber der Film "A beautiful day" den wir kürzlich gesehen haben und der mir sehr unter die Haut gegangen ist. A beautiful day Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar
  2. Yue

    Fleischmarkt

    Die Seidenlaken und die sündhaft teure cremefarbene Samtigkeit die meinen Körper einhüllen, fühlen sich falsch an. Einen schönen Moment lang hoffe ich zu träumen. Mein Oberkörper ist auf dicken Kissen gebettet, die einen Hauch von sinnlichem Parfum aufgesogen haben. Nicht ganz mein Stil, aber auch nicht so weit daneben. Ich zwinge mich die angenehme Süße zu durchdringen, die mich in Wattewolken hüllt und mich mit den anderen Eindrücken zu beschäftigen. Die zärtliche Himmelbettwohligkeit verführt zum Davonschweben, doch ich muss mich konzentrieren. Auf die Schwierigkeiten in denen ich offenbar stecke. Das liebliche Glockenläuten erweist sich ebenfalls als eine Täuschung und ist in Wirklichkeit ein kaltes Rasseln. Auch die Träume sind Lügner, denn es sind keine Arme, die mich fortragen wollen. Nicht sie halten mich fest, sondern schrecklich professionell aussehende Manschetten, am Ende eiserner Kettenglieder. Sie schränken die Bewegungen ein, über die ich sonst frei verfügen kann. Die wunderschönen Kissen sind voller dunkler Flecken, die ich anfangs für Rost halte. Es sind dieselben wie auf dem hauchdünnen Kleinmädchennachthemd, welches nicht mir gehört. Es riecht nach Frau, nach Angst und Verzweiflung. Meine linke Gesichtshälfte scheint ihre Proportionen verändert zu haben und ragt in mein Blickfeld. Das Auge fühlt sich seltsam matschig an. Wenn ich den Körper verlagere, den Kopf sehr neige und den schneidenden Schmerz der Manschetten ignoriere, kann ich es berühren. Ich zucke zusammen, anscheinend tut es weh. Nackte Panik sollte mich ergreifen, wilde Hysterie und Schmerz. Ich suche innerlich nach diesen Dingen aber da ist nur…. Watte… Und ein paar salzige Tränen. Der Raum, in dem das große Bett steht ist diffus beleuchtet. Die einzigen besonderen Merkmale, an denen meine Augen hängen bleiben, ist ein Stativ, auf dem eine Kamera befestigt ist. Und ein großer roter Vorhang, der von Decke bis zur Bettkante reicht, wo mein Sichtfeld endet. Die Watte in meinem Kopf scheint sich wieder auszudehnen, als ich versuche mich zu erinnern, wie ich hier hergelangt bin. Gerade will ich wieder in die seelige Unwissenheit fliehen, als sich der Vorhang öffnet. Grelles Licht flammt auf, schält meinen Verstand jäh aus dem Traum und präsentiert meinen Körper. Durch eine Glasscheibe kann ich nach draußen sehen und schemenhafte Gestalten erkennen. Mehr lässt das grelle Licht nicht zu. Dort sind Menschen und ich meine Stehtische auszumachen. Als mein Licht eine Stufe abgedunkelt wird begreife ich meine Situation. Denn ich erblicke so etwas wie mein Spiegelbild. Nicht in der Glasscheibe, sondern in dem kleinen Container, der gegenüber, auf der anderen Seite des Raumes steht. Dort gibt es auch ein Bett, auf dem eine junge Frau liegt. Ausgestellt und präsentiert wie ein Filetstück, im Supermarkt. Das hier ist eine Fleischtheke und wir sind die Ware. Filet. Mein Inneres möchte schreien doch es gelingt mir nicht die klinische Gleichgültigkeit abzuschütteln. Irgendwann steht eine Gruppe gierig gaffend vor meinem Käfig. Männer in feinen Anzügen, mit schweren Gläsern in den Händen und irgendwelchen Karten, oder Prospekten vielleicht. Ich kann sie nicht hören, aber sehe wie sie lachen und feixen. Dann reden sie scheinbar, mit jemanden außerhalb meines Blickfeldes. Der Vorhang schließt sich und angenehmes Halbdunkel breitet eine Decke über meine Blöße. Dann kommen grobe Maskenmänner. Als sie die Ketten lösen und an mir reißen, starte ich einen Versuch lächerlich schwacher Gegenwehr. Ich werde hart am Hals gepackt, dass es mir die Luft abschnürt und sehe die andere Hand, die zum Schlag ausholt. Trotz seinem Schraubstockgriff versuche ich wenigstens mich davor wegzuducken Der Schlag bleibt aus und ich höre sie lachen. Ich werde drapiert. Noch mehr Kissen werden unter meinem Oberkörper geschoben, Ketten fester angezogen, dass ich mich kaum noch bewegen kann. So lächerlich ich dieses geblümte Teenager Nachthemd auch fand und so nackt ich mir damit vorkam… Als sie es mir runterreißen, möchte ich es zurück haben, denn es war mein einziger Schutz In all seiner widerlichen Falschheit bedeckte es dennoch notdürftig meine Nacktheit und bewahrte wenigstens einen letzten Rest des Stolzes, der mir noch geblieben war. Nun habe ich nichts mehr. Außer meiner Scham. In würdelos entblößter Nacktheit, aufgeilend zur Schau gestellt, im gnadenlosen grellen Scheinwerferlicht. Vor den Männern. Der Vorhang öffnet sich wieder. Die Zeit dehnt sich, weil die Wolken zurückkommen. Ich kann meine Augen nicht mehr offen halten und flüchte mich in den warmen Drogenrausch. Vielleicht habe ich das auch alles nur geträumt, denn plötzlich tätschelt mir jemand zärtlich das Gesicht. Es muss so sein, denn was ich sehe ist eine freundlich lächelnde Frau, die mein ganzes Blickfeld einnimmt. Ich reiße mich zusammen und schließlich gelingt es meinem Verstand zwei Worte zu formen. Es sind viel zu wenige, aber sie sind essentiell. „Hilf mir!“ Sie streichelt zärtlich meinen Arm und verspricht es mir. Einen Moment lang hoffe ich auf Rettung, denn ich möchte ihr so gern glauben. Doch dann werde ich wieder gepackt und sie gibt mir eine Spritze. Sie sagt, wir müssen miteinander reden und ich soll sehr genau zuhören, weil es wichtig ist. Und dann erzählt sie mir etwas was ich zuerst nicht begreife. Von einem Bauernhof, ganz in der Nähe, wo es viele Tiere gibt. Schweine vor allem, die immer hungrig sind und nicht wählerisch was ihr Futter angeht. Sie fragt mich ob ich begreife was das mit den Mädchen zu tun hat, die niemand kaufen will, oder die widerspenstig sind. Ich verstehe es. Denn nun lichtet sich auch der Nebel und eine widerliche Euphorie breitet sich in mir aus. Ich kann mich nicht dagegen wehren. „So ist es brav. Immer hübsch lächeln, Süße“ sagt sie. Und dann muss ich genau das tun. Lächeln Epilog Den Bauernhof habe ich nie gesehen, weil ich brav lächelnd verkauft wurde. Ihr kennt den Mann sehr wahrscheinlich, aus dem Fernsehen. Zumindest sein öffentliches Bild, erzeugt von schmeichelhaftem Licht und den Kameras. Ich kenne nur das Monster, welches zu mir kommt, wenn es ihm gefällt. In das Zimmer wo ich gehalten werde und welches er Puppenstube nennt. Ich muss ihm zu Willen sein, oder seinen Freunden und das sind die besseren Tage. Denn manchmal prügelt er mich, schneidet mich, oder denkt sich andere perfide Spiele aus. Ich bin eine Sklavin, sein Besitz und nicht viel mehr als ein Spielzeug. Wie lange das schon geht, weiß ich nicht. Irgendwo bei 400 Tagen habe ich aufgehört zu zählen. Eine Frage bleibt aber doch noch: Was wird er mit mir machen, wenn er genug von mir hat? Aber vielleicht ist es besser so. Denn immer öfter sehne ich mich nach dem Bauernhof und den Schweinen.
  3. Yue

    Ich hassliebe Dich

    Na dann heiße ich Dich auch mal Willkommen und freue mich das Du hier bist Und um etwas spezielles da zu lassen:
  4. Yue

    Triebtäter

    Keine Ahnung ob ich so etwas kann. Ich hatte mich schon an einer kurzen Kurzgeschichte versucht, die hier auch noch rumfliegt. Das was Du vorschlägst habe ich noch nie versucht. Aber es ist eine gute Anregung, mal sehen. Vielen Dank!
  5. Lieber Cheti Mir tut es jetzt fast leid was ich geschrieben habe, denn ich wollte mitnichten Dein Gedicht kritisieren. Sorry wenn das so rüber gekommen ist. Denn es ist ausgesprochen gut geworden und mir/uns war klar was Du sagen wolltest. Das war nur ganz allgemein gesprochen, weil es mich/uns so aufregt, dass vor allem die Politiker sich immer über die Symptome echauffieren, dabei die Ursachen aber völlig außer acht lassen. Die arbeiten den blauen Typen regelrecht zu, die sie selbst groß gemacht haben. Meine Freundin sagt immer: Als hätten sie eine List von Dingen die man nicht tun oder sagen sollte und die wird konsequent abgearbeitet. So war es gemeint und ich hätte es besser ausdrücken müssen. Einen schönen Sonntag noch!
  6. Yue

    Ich bin beleidigt!!!

    @karlo Es war ja auch eher auf die Facebook und Co bezogen, wo das mittlerweile absurde Züge angenommen hat. Hier ist es durchaus ein wenig anders, auch wenn ich es eher an den Kommentaren festzumachen versuche. Kommt aber auch auf den Kommentar an und das Gefühl, etwas ausgelöst zu haben. Ich freue mich natürlich trotzdem, wie jeder wahrscheinlich. Und manchmal gefällt einem ja ein Gedicht auch, aber es wurde schon alles dazu gesagt. Dann ist es durchaus praktisch. Oder um eine erste Reaktion da zu lassen.
  7. Yue

    kaltes feuer

    Diese Betrachtungsweise gefällt mir sehr. Schön gesagt! Ich hoffe, ich bin irgendwann mal in der Lage das auch so zu sehen.
  8. Hallo Cheti Dein Gedicht gefällt mir/uns, aber wir finden es ein wenig zu kurz gegriffen, alle Betrachtungen immer nur auf die Blauen zu fokussieren. Die müssen verhindert werden, da gibt es sicherlich keine zwei Meinungen. Aber letztlich sind sie nur Symptom und die Ursachen liegen ganz woanders. Es sind die Versäumnisse und das Nichtstun der anderen, die diese Typen hoch gebracht haben. Deutschland ist, was den digitalen Ausbau angeht, zum Beispiel beim mobilen Internet, hinter Rumänien. Wohnungsnot, die Rentner sammeln Flaschen aus dem Papierkörben... Leute die Vollzeit arbeiten gehen und trotzdem aufstocken müssen und all das. Das sind wunderbare Zeiten für die rechten Rattenfänger und es wird noch schlimmer werden, wenn nicht gegen gesteuert wird. Und danach sieht es momentan nicht aus. Die Regierung sieht dem Treiben zu, tut aber nichts. Es geht um bloßen Machterhalt und das sichern der nächsten Amtsperiode. Man wollte die AfD inhaltlich stellen... Darauf warten wir immer noch. Stattdessen keift man ein wenig herum und macht ansonsten genauso weiter Davon abgesehen ist das was Du beschreibst natürlich schrecklich und auch uns wird ganz anders, wenn wir die Nazibande durch die Straßen marschieren sehen. Viel schlimmer als diese Hohlköpfe, die tatsächlich gar nicht so viele sind, ist die Tatsache das normale Menschen mit ihnen mitlaufen. Und das befeuert natürlich auch den Mut dieser Typen. Die treten ja inzwischen wieder sehr selbstbewusst auf.
  9. Yue

    Ich bin beleidigt!!!

    Von mir auch nicht. Manche sind ja regelrecht gierig danach und man kann inzwischen sogar bei den einschlägigen (a-)sozialen Netzwerken welche kaufen bzw. Follower, wie ich gelesen habe. Krank..
  10. Yue

    kaltes feuer

    Ich habe es etwas anders gelesen, denn ich sehe eine Steigerung der Entfremdung, von Strophe zu Strophe. Zuerst wie ein Nebel der langsam aufzieht, mit den Atemwolken, hin über prasselnde Zapfen, bis zu den Flammen, der den Rest verzehrt. Über solches Erkalten habe ich auch schon nachgedacht und finde es ziemlich erstaunlich. Man blickt auf den Menschen den man mal so geliebt und sogar begehrt hat und ist nicht mehr in der Lage, ihn so zu erkennen. Ist das nicht seltsam? Vielleicht wird man ja in späteren Jahren reifer und ist in der Lage so etwas anders zu betrachten? Weil ich durchaus hier trotzdem friedvolles erkennen. Vielleicht ist die Steigerung ja auch nur mein eigenes Gefühl? Noch spannender wird es, wenn die Dinge die Du beschreibst, vorhanden sind, die Trennung vollzogen und man denjenigen eigentlich so sehen möchte... Aber immer noch eine Zuneigung und starke Anziehung vorhanden sind. Liebe ist eine komische Sache
  11. Yue

    Ich bin beleidigt!!!

    @Leontin Rau Da lasse ich Dir doch gerne einen Like da... hihi... Ich finde diese Dinger aber nicht wirklich wichtig. Sie sagen zwar aus das ein Werk bei demjenigen Anklang findet, aber letztlich bringen sie auch nicht viel. Die Kommentare sind doch eigentlich wichtiger/spannender. Es gibt ja hier einige, an deren Texten sich immer gute Diskussionen bilden. Dichtel zum Beispiel, dessen Threads ich immer sehr mag. Er ist natürlich aber auch immer ein Meister darin, einen zum Mitdenken und Mitmachen zu animieren.
  12. Yue

    Triebtäter

    @Dichtel @Perry Ihr habt recht. Der Text ist feige und das beginnt schon beim Titel. Da habe ich schon zurückgezogen, aus diversen Gründen (Zensur spielte auch eine, aber nicht die Hauptrolle). Der Text entstand nicht im luftleeren Raum und hat eine Historie, im Gegensatz zu den Sachen, die ich sonst so mache. Er entstand vor mehr als drei Jahren und war ursprünglich eine Art Brief, voll blindem Hass und dem was Perry wohl mit Betroffenheitshetorik meint. Reime habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht zustande bekommen und einige Male hätte ich das Ganze fast komplett gelöscht. Nun also das hier.. Es ist sicher ungenügend und so fühlt es sich auch für mich so an. Eigentlich gab es noch 2 weitere Strophen, aber leider habe ich die gestern versehentlich überkopiert. Nur den originalen "Brief" habe ich noch. Allerdings würden die auch nicht das liefern, was ihr euch vorstellt. Nur etwas mehr Kontext vielleicht, aber gerade deswegen habe ich sie raus genommen. Und entschärft habe ich das Ganze auch, es war mir selbst too much. Ich weiß was ihr sagen/haben möchtet, bin dazu aber nicht in der Lage. Und auch nicht mutig genug. Aber ich verstehe wie ihr es gemeint habt und habe es auch nicht als Angriff. Der Text ist unzureichend und kann auf so viele Arten falsch verstanden werden. Das wusste ich von Anfang an. Ich habe lange überlegt, ob ich ihn einstelle. Weil ich Bedenken hatte, wegen den Reaktionen. Vor allem aber wegen meinen Antworten auf mögliche Antworten. Vielleicht ist das keine gute Grundlage für so etwas. Es wird also leider bei Wischiwaschi bleiben. Da bin ich, wie gesagt die Falsche dafür, ich vermag es nicht. Und ich glaube auch nicht, wenn ich ehrlich bin, dass es sich jemals ändern wird. Eine Gesellschaft wo so etwas nicht mehr passiert, ist schlicht eine Illusion, wie ich glaube. Vergewaltigung ist so alt wie die Menschheit selbst. Erstmal müsste man dafür den alltäglichen Sexismus abstellen und alleine das ist utopisch. Da fängt es nämlich schon an. Die hysterische #meetoo Debatte hat doch wieder prima Munition geliefert für jene die sowieso glauben, da sind nur ein paar hysterische Weibsbilder, die aus allem ein Drama machen. Das schützt dann wieder die wirklichen Dreckschweine, die gern Frauen quälen und arbeitet sich stattdessen an Nichtigkeiten ab. Ich/Wir sind sicher alles andere als zart besaitet und wir vermuten auch nicht hinter jedem Witz sofort Sexismus. Aber von Obszönitäten und Anzüglichkeiten können wir auch Lieder singen. Und die Degradierung beginnt eigentlich schon bei Späßen ala "Lasst mich mal zuschauen." Und das ist wirklich harmlos, da gibt es ganz andere Sachen, die einem teils wildfremde Menschen so an den Kopf werfen. Von dem Punkt aus ist der Schritt gar nicht mehr so groß, wie man glauben mag. Zuletzt noch eine Frage an @Dichtel Meintest Du dasselbe was Perry auch "bemängelt hat? So ganz sicher bin ich mir nämlich nicht. Oder wolltest Du einfach mehr Kontext haben? Also wie es dazu kam, was vorher war, die Beziehung der Personen.. so etwas? Ich bin wohl schlicht zu blond, um das genau zu bestimmen. Schönen Abend euch allen!
  13. Yue

    Triebtäter

    Oh, dass macht mit auch immer so wütend. Was das Gefängnis angeht, weiß ich nicht so recht. Sie werden wohl unter ihresgleichen inhaftiert . Im ersten Moment finde ich das auch falsch, aber es sind ja trotzdem Menschen. Irgendwie. Und deshalb ist auch ihr Leben etwas wert, auch wenn es sich nicht nach Gerechtigkeit anfühlt. Blutrache, ausgeführt von Fremden, macht es auch nicht besser. Damit stellt man sich auf die dieselbe Stufe.
  14. Yue

    Triebtäter

    Dem möchte ich vehement widersprechen. Denn: Das/die Opfer stürzen nicht in diese Gedankenwelt, sondern werden gestürzt. Das Schlimmste ist nämlich, dass im Grunde eine Umkehr der Schuld stattfindet. Es sind i.d.R. nicht die Täter die sich mit der Schuldfrage quälen, sondern vor allem das/die Opfer Weil es sich fragt, wie viel Anteil es selbst an der Sache trägt und ob die Situation vermeidbar gewesen wäre usw. Die Gedanken kreisen immer wieder um diese Szenen, um nach dem eigenen Fehler zu suchen. Dazu kommt noch die Frage, ob man mit dieser Sache zu jemanden geht. Viele Frauen tun das nicht und enden als Dunkelziffer. Es ist ein Stigma, welches einem angeheftet wird, vom Täter. Weil die Angst groß ist, auch vor den Reaktionen der Außenwelt. Am Ende schließt sich der Kreis, weil das Opfer eben wieder an dem Punkt ist, ob es die Situation nicht selbst herbeigeführt hat. Und in Wahrheit mag auch niemand die Opfer und möchte sich mit Ihnen auseinander setzen. Mehr als einen Zweizeiler, im täglichen News Letter, gibt es meistens nicht. Man wird den (empfundenen) Dreck und Schmutz, der an einem haftet, nie wieder los.
  15. Yue

    Triebtäter

    Finde mich selbst widerlich Dein Stück Fleisch von letzter Nacht Gleich einer Puppe schüttelst Du mich Brichst meinen Willen mit Übermacht Bin jetzt ein markiertes Revier Dein Geruch betäubt jeden Sinn Und auch der Ekel haftet an mir Blau und Lila leuchtet mein Kinn Spüre noch jene kalte Gier Den Schraubstock an meinen Armen Hast mich behandelt wie ein Tier Nicht eine Sekunde Erbarmen Habe Bilder in meinem Kopf Die Hure auf ihren Knien Vieh ins Bett gezerrt am Zopf Als Objekt von Gewaltfantasien Wünsche mir nur Vergessen Scham als meine Wäsche zerreißt Hast meinen Körper völlig besessen Nun vergewaltigst Du mich im Geist
  16. Yue

    Ich bin beleidigt!!!

    Sieben (Likes) auf einen Streich.... Kein Grund beleidigt zu sein! Auch weil es richtig gut geworden ist!
  17. Yue

    Marionette 4.Akt

    Hallo Perry Ich habe jetzt so lange daran herumgefeilt und so richtig zufrieden bin ich nicht. Irgendwie lag mir das hier sehr am Herzen und ich hab mich gar nicht getraut, es einzustellen. Aber besser wird es wohl erstmal nicht mehr. Und je mehr man sich darin verrennt, desto schwieriger wird es. Der Ausgang der Geschichte gefällt mir selbst eigentlich gut. Aber ich hab mir schon vorgenommen, über alle Teile technisch nochmal drüber zu gehen. Auch wenn Du immer sagst, die Erzählung ist wichtiger. Was das Mädchen angeht: Die ist ja nun schon erwachsen und hat bereits Enkelkinder. Die können ja irgendwann Puppenspieler werden. Das wäre schön. Alles in allem mag ich das Marionettenlied sehr und bin froh, Zeit damit verbracht zu haben. LG Yue
  18. Yue

    (M)Ein Tag

    Solche Augenblicke bewusst wahrzunehmen ist ja auch eine Gabe. Und so konserviert haben wir auch was davon.
  19. Yue

    Der Weg

    Ich mag Dein Gedicht, aber über die zweite Zeile bin ich ein bisschen gestolpert. Das klingt ein bisschen unrund, mit diesem ",ja dich,". Ansonsten aber sehr schön und gefühlvoll, wie immer. Vielleicht so? Ist aber nur ein Vorschlag und soll keine Kritik sein.
  20. Yue

    Liebesbrief in Sommertinte

    Lieber Frank Ich versuche mal das Dunkel etwas zu erhellen, wahrscheinlich auch mein eigenes. Da ich diese Tür aufgemacht habe, gehen wir mal durch und schauen nach was wir finden. Im Prinzip geht es hier wahrscheinlich um "alle und alles". Der Text entstand in wenigen Minuten und in einer Mischung aus Vorfreude, nach langer Trennung und auch einigen Bedenken. Im Grunde war es wahrscheinlich eine Art von (überwiegend guter) melancholischer Weltenschmerz-Stimmung, die sich aber ziemlich klasse angefühlt hat. Manchmal findet man ja auch Freude darin, sich selbst ein wenig zu bedauern und der Schmerz ist irgendwie süß. Mitten in dieser "Die Welt hat sich gegen uns verschworen" Stimmung kam der Gedanke das die Zeit ja auch dazu gehört. Von der wir irgendwie nie genug zu haben schienen, denn sie raste nur so dahin. Und sowie man glaubt, ein wenig verweilen zu können und sich erst noch freut, dehnt sie sich endlos. Das sie für einen arbeitet, ist auch nur eine schöne Illusion, oder? Weil sie doch immer ein Gegner bleibt. Von allem und jedem. Ja, deswegen die Ärzte die eigentlich Helfer sind, was aber wohl nicht immer so wahr genommen wird. Die geben schon irgendwie ein prima Feindbild ab, was natürlich nicht immer ganz fair ist. Und so ganz ernst gemeint auch nicht. Das Wackelige und Unbeständige ist, bei dieser speziellen Zweisamkeit, immer ein Teil gewesen. Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann spielt auch die Zeit eine Rolle, wie ich ja schon oben schrieb. Der Grund ist das man nie wissen kann, wie viel Zeit einem noch bleibt. Was ein Segen ist, oder? Oder welchem Menschen man heute/in der nächsten Stunde/morgen begegnen wird. Diese Fragen bleiben natürlich alleine dem Autor vorbehalten und werden im Text nicht direkt angesprochen und bewusst herausgehalten. Und wenn Du nicht nachgefragt hättest... Eventuell wäre es mir selbst nicht mal bewusst geworden. Es ist eher so eine Art Schwert welches die ganze Zeit über allem schwebt und die Art von Konsequenz über die man nicht gern nachdenkt. Weil es sowieso außerhalb des eigenen Einflusses liegt vielleicht? So wird es wohl sein, wie ich annehme. Es gibt ja so eine schöne Erklärung, der Relativitätstheorie. "Verbringe eine Stunde mit einer schönen Frau und sie wird wie im Flug vergehen." "Fass auf eine heiße Herdplatte und eine Sekunde wird Dir wie Stunden vorkommen." Ich denke, dass trifft es ziemlich gut. Zeit ist auch relativ. Liebe ist manchmal seltsam. Sie kann einen umarmen und wärmen. Aber eben auch an einem zerren und reißen. Und sie ist sogar Arbeit, was das LI bis dahin nie so ganz verstanden hatte. Ich hoffe, ich konnte alle Deine Fragen beantworten und Du bist zufrieden damit. Für mich selbst steckt in dem Text noch einiges drin, was ich sicher später nochmal aufgreifen werde. Zwischenzeitlich (vor Deiner Antwort), hatte ich schon mal vorgehabt ihn zu löschen. Aber dazu ist er mir dann doch irgendwie zu schade. Und dann kamst ja Du und hast ihn endgültig gerettet. Vielen Dank dafür und liebe Grüße Yue
  21. Yue

    Marionette 4.Akt

    Das Lied und die Reise der Marionette gehen zu Ende. Die anderen Teile findet ihr hier: Marionette Marionette 2. Akt Marionette 3.Akt ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Marionette 4. Akt Sagt erinnert ihr euch noch An die Puppe und ihr Joch Es fehlt das Ende der Geschichte Von dem ich nun dem Leser berichte Mit dem neu aufgemaltem Lachen Und frisch genähten Anziehsachen Steht sie nun abends Bühnenrand Nur noch bewegt von Schülers Hand Von neuen Attraktionen verdrängt Oft wahllos in neue Rollen gezwängt Im Narrenkostüm zur Schau gestellt Bar jeglicher Freude in dieser Welt Die Nächte wartet sie voller Sorgen In einen Karton gestopft auf Morgen Denn eines Tages wird es passieren Dann wird man das Alte ausrangieren An einem schönen Tag im Mai Ist`s für die Puppe dann vorbei Nebst ihrem neuen Kleid aus Tüll Wirft sie der Schüler in den Müll So endet ihr Leben ohne Sonne Vor`m Haus in einer Abfalltonne Sie ist schmutzig und ganz nass Und wird… Moment mal was war das? Ein Lichtstrahl erhellt dunkle Wände Dann suchen kleine Mädchenhände Müll und Dreck werden verschoben Die Puppe sacht` dem Grabe enthoben Das Mädchen hatte sofort verstanden Als sich ihre Blicke damals fanden Da fasste die Kleine ihren Entschluss Sie weiß das man Freunden beistehen muss Nun rennen die Beiden ins Leben hinaus Und dieses Lied geht doch noch gut aus Denn alles ist möglich in dieser Welt Hast Du einen Freund der zu Dir hält ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Epilog Jahre später... Das kleine Mädchen ist nun groß Da sitzen Enkel schon auf dem Schoss Und auf dem Sofa mit geheiltem Herzen Sitzt unsere Puppe und folgt ihren Scherzen Schaut auf zur Freundin lachend vor Glück So endet in Liebe und Freundschaft das Stück
  22. Yue

    Unsere Sterne

    Mit Fußball kann ich jetzt zwar nicht allzu viel anfangen, aber darum geht es ja auch nur augenscheinlich. Aber mit der Sicht der Dinge, quasi von hinter dem Glas, um so mehr. Rasen in Videospielen bzw. auf dem Monitor, dass gefällt mir gut. Das wird ja vielen Kleinkindern schon antrainiert, damit sie Ruhe geben, Unechte Erlebnisse, aber großartig...
  23. Passt! Schön die Treppe rauf gefallen. Für alle anderen war es ein Desaster. Und es steht zu befürchten das auch die AfD davon profitieren wird.
  24. Yue

    Liebesbrief in Sommertinte

    Oh, da überschätzt Du mich, lieber Frank. Hätte ich vielleicht noch dazu schreiben sollen: Ich antworte Dir sehr gern noch darauf. Aber ich habe es vorhin erst gelesen und muss mir erstmal ein paar Gedanken dazu machen. So möchte ich Dich dann doch nicht stehen lassen. Es war nur als erste Antwort gedacht.
  25. Yue

    Saumränder

    Na wenigstens bist Du wieder raus gekommen und bleibst uns erhalten. Das Du Dir Zeit genommen hast, ehrt mich sehr. Danke Den konnte ich einfach nicht heraushalten. In der ursprünglichen Version war es eigentlich noch deutlicher. Der erste Satz der Turm Saga ist für mich/uns der gelungenste Einstieg in ein Buch, den ich je gelesen habe und mir auch von allen am meisten in Erinnerung geblieben. Den hatte ich anfangs komplett drin: "Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm...". Die ist dann aber der Kürzung zum Opfer gefallen und es wäre auch zu offensichtlich gewesen. So habe ich es bei dem paar Augen belassen, die sicher immer noch vom Balkon des Turms herunter blicken und bei der Wüste. Die Türen waren natürlich auch unvermeidlich, weil nun mal in dem Turm alles zusammenläuft. Auch wenn es mir nicht so schien, als wären die Säume ein Teil des Turms. Oder sogar in ihm drin. Aber was weiß ich schon. Sehr aufmerksam beobachtet.
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