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Schmuddelkind

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  1. Wär ich auch nur ein Wort geblieben, so wär ich gern ein Wunsch von ganz tief innen, du mögest mich, unausgeschrieben, einmal in deiner Einsamkeit ersinnen. (Aus dem Fundus)
  2. Wow, freut mich, dass du so sehr darüber lachen konntest. Nicht?! Humor ist mein zweiter Vorname (meine Eltern fanden das lustig). Mein erster Vorname ist übrigens Melancholie. ...Melancholie Humor von und zu Schmuddelsumpf Ja, das war ein harter Hit, wie man unter Footballspielern sagt. Das passiert mir sonst nicht, aber hier musste ich selbst lachen, als mir die Formulierung in den Sinn kam. Als hätte ich es gar nicht selbst geschrieben, sondern auch nur von irgendeiner inneren Stimme gehört. Ist auch nicht so schlimm, dass du nicht weiterlesen konntest. Der Rest baut dann ziemlich ab. Aber das ist eine krasse Erfahrung, dass ein Text so stark auf andere wirkt. Ausnahmsweise ist der Text tatsächlich autobiographisch. Ist ja auch keine wirkliche Kurzgeschichte, sondern eher so was wie ein Erfahrungsbericht. Ich glaube, die waren alle erleichtert, dass ich nicht zur Mannschaft dazu gestoßen bin. Die Footballposition, für die ich noch das meiste Talent habe, ist die des Zuschauers. Und so füge ich mich gerne in meine Rolle. LG
  3. Vielen Dank für deine Lacher, liebe Sonja! Ja, ich fürchte, das Arbeitsamt versteht keinen Spaß, obwohl sie die Absurdität quasi erfunden haben. Ich bin ganz Ohr... Gerne. Ich bringe gerne Menschen wahlweise zum Lachen oder zum Weinen (beides ist guttuend). LG
  4. Viele Arbeitslose kennen das Problem: Das Arbeitsamt hat Ihnen ein Vorstellungsgespräch für einen Job besorgt, den Sie gar nicht haben wollen. Um aus dieser heiklen Situation zu entkommen, könnte die folgende Anleitung hilfreich sein. Für das antiperfekte Auftreten ist zunächst einiges an Vorbereitung notwendig: Am Abend zuvor muss unbedingt eine Flasche Wein getrunken werden und dann darf man sich bis zum Bewerbungsgespräch auf keinen Fall die Zähne putzen. Bitte zum Gesprächstermin ein möglichst ausgewaschenes, ausgeleiertes T-Shirt vom Vortag anziehen; dazu eine kurze Hose mit Flecken! Zu Beginn des Termins ist es von Vorteil, sich betont lässig, in den Stuhl plumpsen zu lassen. Dann die Beine ausstrecken und die Hände hinter dem Kopf verschränken! Für den Fall, dass der potentielle Arbeitgeber sich vom ersten Eindruck noch nicht abschrecken lässt, ist der weitere Gesprächsverlauf entscheidend. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Wenn Sie inhaltlich zu erkennen geben, dass Sie den Job gar nicht haben wollen, besteht die Gefahr, dass der dienstbeflissene Arbeitgeber Sie beim bösen Arbeitsamt verpetzt und Ihnen die Leistungen gekürzt werden. Um dies zu verhindern, müssen Sie signalisieren, dass Sie den Job haben wollen und zugleich durch im Subtext verborgene Charakterschwächen dafür sorgen, dass der Arbeitgeber Sie gar nicht einstellen will. Die effektivste Strategie hierzu sieht wie folgt aus: Bewerber: Ich möchte gleich zu Beginn betonen, wie sehr ich mich darauf freue, bald für Sie arbeiten zu dürfen. Kundenaquise für Hartkunststoffsegmente im Gartenbaubereich war schon immer mein Traumberuf. Arbeitgeber: Ganz mit der Ruhe! Noch sind Sie nicht eingestellt. B: Das ist ja nur eine Formalie. Offengestanden wären Sie blöd, mich nicht einzustellen. Arbeitnehmer, die ihre Aufgaben erfüllen, kann man jeden Tag finden. Aber nur einmal im Leben, wenn überhaupt, bietet sich einem die Chance, einen Menschen zu engagieren, der die ihm zugewiesene Aufgabe neu definiert. Und dieser Mensch sitzt gerade vor Ihnen. Wo kann ich unterschreiben? A: Moment! Erst einmal hätte ich eine Reihe von Fragen an Sie. Ihnen ist klar, dass sie in unserem Unternehmen in einem dichten und stark verschränkten kollegialen Netzwerk arbeiten würden. Daher stellt sich mir zunächst die Frage, ob Sie sich als teamfähig beschreiben können. B: Absolut! Ich war schon immer viel teamfähiger als meine Kollegen - da waren auch viele Narzissten dabei, muss ich sagen. Ich bin ausgesprochen teamfähig, aber ich verlange auch, dass sich meine Kollegen nach meinen Bedürfnissen richten. Was z.B. nicht angehen kann: Dass ich ans Telefon gehen muss, nur weil mein Chef sich nicht dazu herablassen kann. Hab ich alles schon erlebt. Deswegen sag ich das. A: Was ist Ihre größte Stärke? B: Oh, das ist eine schwierige Frage. Ich habe so viele Stärken. Da jetzt die größte auszuwählen... puh! Daher muss ich wohl sagen, dass meine größte Stärke meine enorm vielseitige Begabung ist. A: Welche Begabungen gehören denn beispielsweise zu ihrem Talentreservoir? B: Ich bin unbeirrbar. Wenn ich weiß, dass etwas richtig ist, lasse ich mich davon auch nicht von irgendwelchen Besserwissern abbringen. Sie müssen sich darauf gefasst machen, dass einige Dinge anders laufen, sobald ich bei Ihnen arbeite. Ich erkenne recht schnell, welche Abläufe in einer Firma funktionieren und welche nicht. Und was nicht funktioniert, wird mit mir nicht mehr zu machen sein. Ich werde in Ihrem Unternehmen ganz schön aufräumen. Das wird am Anfang nicht für alle leicht sein, aber danken können Sie mir hinterher. A: Verstehe. Und was ist Ihre größte Schwäche? An dieser Stelle ist es wichtig, betont lange zu überlegen. Besonders beeindruckend wäre es, jetzt einen Schluck aus einem Flachmann zu nehmen. Auf die mögliche Frage "Trinken Sie Alkohol?" kann man wahlweise mit einer der beiden Gegenfragen antworten: "Ist das ein Problem?" Oder: "Sie nicht?" Schließlich kommen Sie aber doch noch auf die Frage zurück: B: Ich fürchte, darauf kann ich nichts antworten. Ich schätze, wenn ich so darüber nachdenke, habe ich gar keine wirkliche Schwäche. Vielleicht, wenn man es eine Schwäche nennen mag, bin ich zu bescheiden. Mir genügt es eben, wenn mir alle die notwendige Achtung zukommen lassen und dann verlange ich nicht mehr. Vielleicht komme ich dann am Ende des Tages etwas zu kurz. Ja, das ist wohl meine Schwäche. A: Hier steht, dass Ihnen bei Ihrem letzten Arbeitgeber fristlos gekündigt wurde. Können Sie mir die Umstände erläutern, die zu dieser Kündigung führten. B: Das liegt doch auf der Hand... Die Narzissten! A: Bitte? B: Na, meine ehemaligen Arbeitskollegen. Denen war ich natürlich mit meinem überlegenen Arbeitsethos ein Dorn im Auge. Dann haben sie gegen mich intrigiert. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. A: Apropos Arbeitsethos: Können Sie sich auch vorstellen, Überstunden zu machen? B: Brauche ich nicht. Ich erledige meine Arbeit stets in der Regelarbeitszeit. A: Nun gut, ich fürchte, dann habe ich keine weiteren Fragen. B: Sie werden Ihre Entscheidung nicht bereuen. A: Sie werden dann von uns benachrichtigt.
  5. Kurz nach meinem 30. Geburtstag setzte bei mir eine kurze Phase frühzeitiger Midlife-Crisis ein und ich beschloss, das zu tun, was jeder vernünftige Mann mittleren Alters tun würde, wenn er nicht einsehen kann, dass er älter wird: American Football spielen! Zu der Zeit kam das Thema "Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen bei Footballspielern" auf und selbst in den USA gingen Eltern dazu über, ihren Kindern diese Sportart zu verbieten. Langjährige, ruhmreiche Profis sagten aus, sie würden nicht wieder denselben Weg einschlagen, wenn sie die Wahl hätten und ich dachte: genau darin muss ich mich beweisen! Mein erstes Training setzte mich aber bereits bei der Ausrüstung vor Herausforderungen: Der kleinste Helm, den der Verein mir stellen konnte, wackelte auf meinem Kopf wie der Schaltknüppel eines im italienischen Straßenverkehr erprobten Fiat 500, der Mundschutz ging mir so weit in den Rachen, dass ich während des gesamten Trainings Würgereize bekam und wie um alles in der Welt soll man so ein verdammtes Shoulder-Pad anziehen? Auch konnte ich durch das Gesichtsgitter nur wenig erkennen und links und rechts, wo eigentlich die Seitenlinie sein sollte, sah ich nur den Rahmen meines viel zu großen Helms, sodass ich allzu häufig ohne Not meinem Nebenmann auflief. Aber hey! Nur Weicheier beschweren sich über solcherlei Kleinigkeiten. Pah! Die ersten Aufwärmübungen waren auch gleich ganz meine Sache, dachte ich. Seitwärts sprinten, Beine überkreuzen, rückwärts sprinten - ich war schließlich mal Profisportler und ich galt als schnell und wendig. Das sind doch meine leichtesten Übungen. Mein Gehirn hatte noch abgespeichert, wie rasch sich meine Beine vor knapp zehn Jahren bewegen konnten, übertrug die Übungsvorschriften auf die bereits erlernte Motorik und gab meinem Körper das Kommando: Vollgas! Was mein Gehirn allerdings in seiner Rechnung nicht bedacht hatte: Inzwischen war ich einiges älter und meine Beine sehr viel schwerfälliger. Das Resultat war eine Szene, die man wohl nur vergleichen kann mit einer Schildkröte, die sich in einer anmaßenden Laune der Natur auf ihre Hinterbeine erhebt und so schnell sie kann, rückwärts rennt, stolpert und mit ihrem Panzer (denn in etwa so fühlt sich ein Shoulder-Pad an) über den Boden kullert. Na gut, waren die Aufwärmübungen eben ein bisschen peinlich. Aber Aufwärmen ist eh was für Rentner. Jetzt kam meine Parade-Disziplin: Rennen und fangen. Ich hatte schließlich schon oft auf der Wiese Bälle gefangen, im vollen Lauf, im Sprung, mit einer Hand... und da sah ich aus wie Odell Beckham. Zwei Dinge waren allerdings anders. 1. Der Quaterback warf nicht erst seit dem Vortag Bälle und er warf sie mit einer Geschwindigkeit, mit der - nur so konnte ich es mir erklären - noch nie zuvor ein Objekt geworfen worden war. Als der Ball gerade in meinem kleinen, vom Helm begrenzten Sichtfenster auftauchte, ist er daraus auch schon wieder entschwunden. 2. Das Shoulder-Pad verhinderte gekonnt, dass ich meine Arme seitwärts nach oben strecken konnte. Was ich damit nur sagen will: Von etwa 30 Versuchen, den Ball zu fangen, hätte ich es einmal fast geschafft - wenn er in meinem Gesichtsgitter stecken geblieben wäre. Der Coach befand daraufhin, dass Fangen vielleicht nicht ganz so mein Ding sei und meinte, ich solle es mal als Forrest Gump versuchen - den Ball nehmen und laufen. Er gab mir das Ei in die Hand und fragte: "Siehst du den da?" Dabei zeigte er auf einen Kerl, der mindestens einen Kopf größer und doppelt so schwer war wie ich. "Ich will, dass du - Oberkörper nach vorn, Kopf nach oben - durch ihn hindurch rennst." Meine erste Intuition war: "Durch ihn hindurch rennen? Bin ich schon tot?" Dann aber dachte ich: "Schmuddi, das ist der falsche Spirit. Failure is not an option! There's no y in "do". There's no h in go. Ready go!" Dann aber unterbrach der Coach die Übung, bevor sie angefangen hat: "Junge, Mundschutz rein oder Zähne raus!" Nachdem ich meinen Mundschutz angezogen hatte wie ein Schulmädchen seine Zahnspange und den Würgereiz mit einer Nackenbewegung abgeschüttelt hatte, lief ich in höchstem Tempo los. Robocop rannte mir entgegen. Ich dachte: "Schmuddi, du bist eine Lokomotive. Geh einfach durch ihn durch!" Entschlossen biss ich auf den Mundschutz und kurz vor dem Aufprall meldete sich mein Gehirn ungefragt: "Du bist keine Lokomotive. Du bist eine geisteskranke Taube, die gegen eine Fensterscheibe fliegt." Und so fühlte es sich dann auch an. Mein Gegenspieler half mir hoch, der Coach lobte mich, dass ich den Ball nicht verloren habe aber betonte: "Du musst einfach durch ihn hindurch rennen." Also wiederholte ich die Übung einige Male, bis ich dem Schmerz gleichgültig gegenüber stand. Durch ihn hindurch zu laufen, wollte mir an jenem Tag dennoch nicht gelingen. Mein größter Erfolg: ich habe überlebt. Außerdem weiß ich jetzt, dass wenn die Midlife-Crisis bei mir einmal so richtig zuschlägt, ich lieber zu einem Poetry-Slam gehe.
  6. Danke, Freiform! Stimmt natürlich, dass das "entsteiget" ein wenig altbacken ist (ist "altbacken" nicht auch ein bisschen altbacken?), aber was tut man nicht alles, damit die Metrik passt? Ja, könnte eine Renovierung vertragen, aber ansonsten freue ich mich natürlich, dass dir das Gedicht so zusagt. LG
  7. Schmuddelkind

    Sieben

    Die Erste hieß Luise. Bei Wahrheit log ich schmeichelnd und liebte sie bei Pflicht auf der grünen Wiese, küsste sie noch heuchelnd, doch liebte ich sie nicht. Die Zweite hieß Marie. Ich hatte sie bald satt. Sie verstand mich gut. Das mochte ich noch nie. Ich verließ die Stadt. Sie verließ der Mut. Die Dritte hieß Marlene, die sich ein wenig zierte; da hab ich sie verführt. Nur dass ich es erwähne: ich dacht schon an die Vierte, die ich darauf berührt. Die Vierte hieß Rabea. Als die Nacht anbrach, so still und sternenklar, da kamen wir uns näher. Als sie von "Liebe" sprach, da war es mir zu nah. Die Fünfte war die Dritte. Marlene suchte stur etwas Geborgenheit in meiner Lebensmitte. Ich suchte jedoch nur kurzweiliges Geleit. Die Sechste hieß Tamara, belesen, weit gereist. Ich fand mich minderwertig; sie sah alles viel klarer und hatte Witz und Geist und ich war mit ihr fertig. Lotte hieß die Siebte, sie, die mein Herz gewann, mich aus dem Taumel rief. Doch das Mädchen liebte einen andern Mann. Darum der Abschiedsbrief. (Aus dem Fundus)
  8. Auch ich rätsele gern über dieses Gedicht, das auch ohne klaren Sinnzusammenhang schön zu lesen ist, liebe DD. Meine Vermutung ist, dass es mit Wasser zu tun hat. Vielleicht hat das LI das LD (ob es sich dabei um einen Gegensatnd oder einen Menschen handelt, weiß ich nicht) am Fuße der Buche in einen Fluss gelegt. Der Fluss hat das LD bis zu den am Ufer befindlichen Wurzeln einer Eiche getragen, wo es vom LI wiedergefunden wurde. Demgemäß scheint es mir sinnbildlich um das Verdrängen von Erinnerungen zu gehen. Man lässt den Seelenbalast davon treiben, bis er urplötzlich wieder auftaucht. Finde ich aber klasse, dass man da wohl noch tausend andere Deutungen anlegen kann. LG
  9. Dem leisen Waldesrauschen entsteiget dein Gesang und im geneigten Lauschen erbebt geheim mein Drang. "Ach, könnt ich dich doch wieder mit offnen Augen sehn!" Dann senk ich meine Lider in dein Vorübergehn. Und wie ich dich erahne, dreh ich mich nach dir um. Ich seh dich wie im Wahne und wage kein Warum. Wo Nebel grade eben noch durch das Strauchwerk strich, dort füllt den Wald mit Leben dein schönes Angesicht. "Ach, sag bist du's tatsächlich in deinem weißen Kleid?" Du nickst mir zart, fast schwächlich in die Undeutlichkeit. Und wie in alten Tagen, so reizest du mich bald, dir hinterher zu jagen - vergnüglich durch den Wald. Die weißen Tücher wehen und ich - ich seh dich dort im Moore untergehen, just an demselben Ort. So dunkel und so stille wie meiner Seele Pein, wie ein verwirkter Wille schließt er die Tränen ein. (Aus dem Fundus)
  10. Vielen Dank für deinen ausführlichen und tiefsinnigen Kommentar, liebe DD! Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie detailliert du den Text auseinander genommen hast. Ich weiß auch nicht, wie ich das durch meinen Schreibstil hingekriegt habe, aber ich bin natürlich froh, dass diese latente Bedrohlichkeit rübergekommen ist. Dankbar bin ich auch, dass dir das sich rasch wandelnde Bild der Frau aufgefallen ist, die zu Beginn aufdringlich erscheint, dann in ein positiveres Licht gesetzt wird und schließlich eine Spirale zunehmender Bedrohlichkeit begeht. Die Bilder, die wir von anderen haben, gerade, wenn man sie nich nicht kennt, sind fluid, ständig im Wandel begriffen und einen Abgrund erkennt man meist erst, wenn es zu spät ist. Danke auch für den Hinweis auf die Höflichkeitsnorm, die einem das "Nein" erschwert. Das Thema hatten wir ja schon mal bei einem deiner Texte und man sieht an der Tatsache, dass es hier wieder auftaucht, dass dies oft eine Rolle spielt bei sexueller Gewalt. Insofern ist sexuelle Gewalt nicht nur ein individualpsychologisches Problem, sondern wird sozial begünstigt. Genau aus dem Grund fand ich das Bild auch interessant, als es mir in den Sinn kam. War mir allerdings unsicher, ob es nicht auch ein bisschen albern wirkt. ...Was man definitiv tun sollte. Was Natascha angeht: Ich denke, ihr Leben ist irgendwie nicht ganz vollständig. Ihr fehlt etwas in ihrer Persönlichkeit, das sie in literarischen Werken findet und dann auf die Autoren dieser Werke projiziert, sodass sie glaubt, sie brauche diesen Menschen, müsse sich ihn aneignen, um vollständig zu sein. Ironischerweise ist das ja genau das Thema der besagten Briefe. Was den Ich-Erzähler angeht: Es ist zunächst schwer nachzuvollziehen, dass er angesichts der eskalierenden Lage nicht die Reißleine zieht. Angst kann dies vielleicht z.T. erklären, wie du schriebst. Vielleicht auch eine gewisse Überforderung mit der Ausnahmesituation. Es gibt keine klaren Handlungsanweisungen für so eine Situation, weil man diese nicht täglich erlebt und darüber auch nicht gesprochen wird. Da spielt dann auch das Unwohlsein eine Rolle, einem anderen Menschen vor den Kopf zu stoßen. Und bei der eingangs erwähnten Schüchternheit des Mannes führt das vielleicht einfach zu einer enorm passiven Rolle. Jedenfalls erzeugt die ganze Situation natürlich eine große Spannung im Leser, der doch die Lösung so klar vor Augen sieht, die der Ich-Erzähler aber nicht ergreift. Freut mich sehr, dass diese Spannung dich erreicht hast und dass du sie angesprochen hast. Coole Deutung! Die Sache mit der Fruchtblase gefällt mir. Manchmal benutze ich auch den Wunsch, ein Fötus sein zu wollen als eine Metapher für die Angst und Überforderung angesichts einer kühlen, komplexen Welt. Das Gedicht ist übrigens ebenfalls aus "Querfeldein". Der Protagonist hat es geschrieben, um den Geschlechtsakt mit Sanny poetisch zu umschreiben. Oh, das sind schwierige Fragen. Ich denke schon, dass der IE sich vorsichtig abwehrend gebärdet hat - z.B. durch seine Nachfragen: "Bitte?" Oder auch angedeutet durch die drei Punkte zwischen dem ersten und zweiten "Die Hose auch!". Die drei Punkte verdeutlichen, dass er zögert und man mag sich vorstellen, dass er sie dabei entgeistert anschaut. Ach das "aber" im Satz "Ich weiß ja sehr zu schätzen, was du für mich tust, Natascha, aber..." Letztendlich ist sie in diesen drei Situationen aber viel zu entschlossen, als dass er sich den Raum erstreiten könnte, den er braucht, um überhaupt Luft zu finden, evtl. ein klares "Nein" zu äußern. Das macht die Debatte natürlich schwierig. Klar ist natürlich: Nein heißt nein. Aber was ist, wenn das Opfer nicht "nein" sagt, sondern "aber" oder "bitte"? Wenn ihm das "Nein" aufgrund der diskutierten Höflichkeitsfalle nicht über die Lippen kommen will und es nach verbalen und mimischen Alternativen sucht? Ich denke, solange es auch nur den geringsten Zweifel an der Einvernehmlichkeit gibt, ist es nicht einvernehmlich. So sollte man es wohl betrachten und man sollte solche subtileren Signale unterhalb der Schwelle von "Nein" auch stärker achten. Andererseits kann dies natürlich auch Türen öffnen für Missverständnisse, wo es eigentlich keine Missverständnisse geben sollte. Ist ein schwieriges Thema und genau über diesen Graubereich könnte man wohl sehr lange diskutieren. Zumindest diese Diskussion anzustoßen - dafür können solche Texte vielleicht hilfreich sein, selbst wenn sie keine eindeutigen Antworten liefern. Wow! Das hast du wirklich klasse unter die Lupe genommen. Daran sieht man die Absurdität, die natürlich schon in den sozialen Normen enthalten ist. Dass man Kinder dazu erzieht, "brav" zu sein, anderen nicht zu widersprechen, hat natürlich solche Szenen nicht zum Zweck, sehr wohl aber als Konsequenz. Und das ist natürlich zum Haare raufen, zu sehen, wie das Opfer den Täter tröstet. Die Motive für diesen Trost hast du toll analysiert. Ja, "ich liebe dich nicht" zu sagen, fällt vielen Menschen echt schwer. Es ist ein Satz, der sehr verletzend sein kann. Aber es gibt Situationen, in denen er ausgesprochen werden muss. Was in der Flasche ist, ist ein interessantes Geheimnis. Ich denke, angesichts der Bemerkung Nataschas, der Inhalt der Flasche würde ihn von seinen Zweifeln befreien, sind zwei Theorien plausibel: 1. Ein Gift, das ihn tötet, wie du schriebst. Ich bin nicht, also denke ich nicht, also zweifle ich nicht. 2. Ein Medikament, das ihn mehr oder weniger willenlos macht, das ihn seines kritischen Denkvermögens beraubt. Die zweite Deutung gefällt mir persönlich besser, weil sie metaphorisch ganz gut verdeutlicht, in welchem Zustand er sich zuvor ohnehin befand. Dass er tut, was sie von ihm verlangt, ist zum Einen dadurch zu erklären, dass sie ihn mit einem Messer bedroht, zum anderen dadurch, dass die Wirkung des "Gifts" nicht ganz klar ist. So ist es eine Wahl zwischen dem sicheren Tod durch das Messer und dem nur eventuellen Tod durch das Gift. Falls das Gift ihn aber nicht tötet, so nimmt es ihm zumindest seine Zweifel. Insofern kann man daran erkennen, dass er ein Leben ohne Zweifel dem Tod vorzieht. Und das ist natürlich auch an den Leser eine interessante Frage: Ist ein Leben ohne kritischem Denkvermögen besser als der Tod? Sind wir nicht so etwas ähnliches wie "tot", wenn wir nicht unserem eigenen Willen folgen? Ja, das fand ich ein interessantes Spiegelkabinett, das verrückt genug war, es schriftstellerisch konstruieren zu wollen. Zudem gibt es ja noch außerhalb der Geschichte den Autor, der lustigerweise denselben Namen hat wie der Erzähler in der Geschichte bzw. der Protagonist und zu dem es interessante biographische Ähnlichkeiten gibt, z.B. eben dass er der Autor von "Querfeldein", also der besagten Babsi-Briefe ist. Da mag es manchem Leser schwerfallen, die fiktiven und realen Personen auseinander zu halten. Ich schätze, meine Aussage hinter dieser seltsamen Konstruktion war: Erkenne dich selbst! Sonst verlierst du dich in der Psyche anderer. Suche nicht nach dir in der Literatur (oder generell der Kunst) oder in den vermeintlich erstrebenswerten Eigenschaften anderer. Suche nach dir in dir! Außerdem steckt dahinter natürlich auch die Aussage, wie du schon erwähnt hast, dass eine Trennung zwischen Autor und Protagonist (bzw. LI) sehr wichtig ist und zwar auch (und insbesondere) dann, wenn der Text augenscheinlich die deutlichsten biographischen Referenzen aufweist. Kann man definitiv so deuten. Gefällt mir. Meine persönliche Deutung: Er schreibt, wie von Natascha befohlen, eine Geschichte über sie - es ist die Geschichte, die wir gelesen haben; er schreibt also tatsächlich die erlebte Wahrheit auf. Am Ende, als die Handlung der Geschichte und seine tatsächliche Handlung zusammenfallen, trinkt er aus der Flasche, wie sie ihm gesagt hat. Und dass danach nichts mehr kommt, verdeutlicht den Zustand der Leere, wie der Protagonist sie wahlweise im Tod oder diesem seltsam willenlosen Leben erfährt. Entschuldigung angenommen. Du bist ja lustig! Natürlich habe ich mich gefreut, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um meinen Text so genau zu besprechen und ihn dadurch derart zu würdigen. LG
  11. Liebe DD, faszinierend, ein Gedicht zu lesen, das sowohl eine Liebeserklärung an das Wasser, als auch eine schöne Allegorie auf die Leidenschaft darstellt... und in welchem wohl auch etwas Todessehnsucht mitschwingt. Wobei ich die Todessehnsucht selbst schon auch als metaphorisch lese. Tod ist ja auch ein Verlust des bewussten Denkens und in leidenschaftlichen Momenten mit dem Liebsten steigt man ja zuweilen tiefer in Bereiche der Seele hinab, wo das Licht des Bewusstseins nicht hinreicht. So gesehen ist dieser Wunsch nach dem Versinken im Meer auch ein Wunsch tief in der Leidenschaft zu versinken und dabei all die weltlichen Gedanken auszublenden. Und zugleich ist diese Sehnsucht auch die Sehnsucht, mit dem Wasser eins zu werden, das doch so viele widersprüchliche Eigenschaften in sich vereint: "Ich spürte, dass ich sterben würde. Und als meine Zeit gekommen war, stand ich auf und wurde, indem ich in das Wasser ging, zu dem Wasser selbst. Und ich umfasste die ganze Welt und spürte ihren tiefsten Grund. Und ich trug die Seerosen in den Tümpeln und die Schiffe auf den Meeren zugleich. Die völlige Stille des Ozeans barg ich in mir, während ich die Kraft der Gezeiten wiedergab, mich an den schroffen Felsen der Küsten zu erschöpfen. Und ich tränkte die Pflanzen, Tiere und Menschen und verlieh ihrer dürstenden Trauer Ausdruck. Und ich rauschte durch die Gebirge, drängte mich durch das alte Gestein, ließ mich durch die Wälder treiben und ruhte in den Seen, worin ich die Sterne spiegelte. Und ich wohnte mir selbst inne, zerfiel in mir, zerstreute mich im Nebel der Welt und fand mich, herabprasselnd in mir selbst wieder. Und dies war mein Atem, bis ich erwachte." Jedenfalls dürstete mich schon seit Langem nach einem Gedicht, das diese Vielfalt in sich birgt und du hast sie durch die höchst unterschiedlichen Verben versprachlicht: Wiegen, verschwimmen, entwinden, aufbrausen... Das sind alles ganz unterschiedliche Bewegungen in unterschiedlich schnellem Tempo, die sich aber alle zugleich im Wasser finden lassen, wodurch Ruhe und Leidenschaft vereint wird. Auch die Liebe selbst vermag dies. Bei einem Menschen, den man liebt, kommt die Seele zur Ruhe, wird aber eben auch angeregt. Mir gefällt auch das Reimschema. Es erinnert vage an eine Terzine, nur dass der zweite Vers einer Strophe hier nicht in der Folgestrophe als Reim aufgegriffen wird, sondern reimlos stehen bleibt. Ich weiß nicht genau, was der Effekt des reimlosen Verses ist, aber im Großen und Ganzen wirkt das Gedicht, als befinde es sich in einem Fluss, was das Thema auch atmosphärisch einbettet. Diese Strophe könnte metrisch verbessert werden, v.a. was die die Endworte des ersten und dritten Verses anbelangt; aber gerade das ist schnell gemacht: "aufgehn" statt "aufgehen" und "aufstehn" statt "aufstehen". Ein bisschen schwieriger wird es mit dem zweiten Vers, weil man ja nicht einfach "aufbrausn" schreiben kann und das Wort auf der ersten Silbe betont wird und, wie es da steht einen Hebungsprall erzeugt. Irgendwie hätte ich hier Lust auf eine Wortneuschöpfung: "In deiner wilden Wut verschäumen" - was meinste? Ist halt schon sehr speziell, aber mir zumindest gefällt es. Der dritte Vers bräuchte am besten noch eine Senkung zu Beginn. Aber das dürfte auch nicht so schwer sein. Insofern mein bescheidener Vorschlag für eine angeblich bessere Version: "In deinem Donner will ich aufgehn in deiner wilden Wut verschäumen und dann nie wieder von hier aufstehn" Falls du was damit anfangen kannst, bediene dich gerne! Falls nicht, ist das natürlich auch kein Problem. An der ansonsten sehr hohen Qualität deines Gedichts ändert es jedenfalls nichts und auch nicht daran, dass ich mich so richtig in das Ambiente der Wassermetapher fallen lassen konnte, die du hier so liebevoll kreiert hast. LG
  12. Ich werde mal mit dem Protagonisten sprechen, ob er ein bisschen regelmäßiger schreiben kann... LG und danke für deine Lesertreue!
  13. Schmuddelkind

    18.8.2012

    Liebe Babsi, zu dem Punkte des Selbsterkennens und der daraus zu schöpfenden Kraft, Vergangenes zu überwinden und neue Liebe zu finden, möchte ich dir etwas sagen: es ist die Möglichkeit, nicht geliebt zu werden, die die Liebe kostbar macht und es ist die Möglichkeit, nicht geliebt zu werden, die mich in diesen flüchtigen Zeiten an der Möglichkeit der Liebe schlechthin zweifeln lässt. Und indem ich dies sage, verschwinde ich. Ich bin nichts ohne den Menschen, der mich versteht, wie ein Buch, das nicht gelesen wird - bedeutungslos und überflüssig, gleich wie ansprechend, wahrhaftig und schön der Inhalt sein möge, den es birgt. Doch ich muss dich fragen: wie kann man denn irgendeinem Menschen noch glauben, der in der intimstmöglichen leiblichen und in jeder Körperregung ausgedrückten empfundenen Nähe, mehr noch mit den, das größte Glück spiegelnden Augen als mit den sehnsüchtig verlangenden Lippen sagt: "Ich liebe dich"? Ja, vielleicht kann man dem Menschen glauben, der so etwas sagt, vielleicht kann man einigen Menschen so viel Ehrgefühl nicht absprechen, dass man ihnen diejenige aufrichtige Empfindung zugestehen muss, die solchen Wahn heraufbeschwört und was meine Sanny betrifft, so kann ich jedenfalls nichts Gegenteiliges sagen. Doch ist es dann nicht der geteilte Glaube an etwas, das man für sich geschaffen hat, um gemeinsam daran zu glauben? Kannst du mir zwei Menschen nennen, die unter der Liebe exakt das Gleiche verstehen? Und jede kleinste Unstimmigkeit in den Auffassungen, so unbedeutend sie zu Beginn sein mag, verdeutlicht mit der Zeit den Irrglauben vor dem Hintergrunde unveränderlicher, nicht weg zu glaubender Realitäten, so dass der geringste Zweifel an der Liebe des Anderen die eigene Liebe derart plötzlich, radikal und nachhaltig auslöscht, dass nur der größtmögliche Abstand zu dem einstmals intimsten Schatz den Frieden mit sich selbst wieder herstellen kann. Der größtmögliche Abstand - für mich kann es ihn nicht geben; denn ich liebe sie noch immer, ungeachtet all meiner Ausführungen. Nein, ich kann mich nicht überzeugen! Ich bin mit mir in Krieg und kann nicht eher Frieden finden, bis ausgefochten ist.
  14. Ich muss vorwegschicken, dass ich schüchtern bin. Das hätte ich auch gerne der jungen Frau mitgeteilt, die mich seit geraumer Zeit von der Parkbank gegenüber anstarrte, während ich nach einem gelungenen Anfang für meine neue Geschichte suchte. Aber dafür bin ich zu schüchtern. Unbeirrt blickte ich auch dann in meinen Schreibblock, als sie aufstand und zu mir herüber kam. Sie setzte sich sehr viel dichter neben mich, als es notwendig gewesen wäre, aber ihre ganze Bewegung war ja ohnehin alles andere als notwendig. Weiterhin penetrierte sie mich mit ihrem Blick. Ich schaute ihr kurz, scharf an der braunen Haarsträhne vorbei, in ihre suchenden, grünen Augen und gab den Blick sogleich wieder auf, der an ihrer weißen Bluse und dem lavendelfarbenen Rock hinab erneut in meine Textfetzen glitt. Nun sprach sie mich an: "Jetzt weiß ich es. Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich dich kenne. Du bist Schmuddi, nicht wahr? Ich habe all deine Texte gelesen." "Habe ich etwa einen Fan?", dachte ich und musste den Gedanken innerlich belächeln, obgleich: "Menschen, die Fans haben sind entweder wichtig oder interessant. Wichtig bin ich gewiss nicht, also muss ich wohl verdammt cool sein. Zerstöre diesen Eindruck nicht! Sag was Cooles!" Also erwiderte ich mit vorgeblicher Routine: "Das hast du erkannt, obwohl ich gerade nicht am Pinkeln bin?" Sie lachte ausgelassen: "Von deinem Selbstportrait her habe ich dich erkannt." "Oh, ich hoffe, ich sehe in Wirklichkeit realistischer aus als auf meiner Zeichnung." "Ich fasse es nicht - du hast die Briefe an Babsi geschrieben!" "Ja, das tut mir leid." Im Ansatz ihres Lachens fängt sie sich sogleich und stellt richtig: "Nein, es ist nur eine unglaubliche Erfahrung für mich. Dein Buch ist das Beste, das ich je gelesen habe und, ohne schleimen zu wollen, ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas Schöneres geschrieben werden kann. Überhaupt bewundere ich deine Geschichten und Gedichte. Ich habe sie alle gelesen." "Das ist sehr rührend, danke", bemerkte ich und das ist es ja auch tatsächlich - es ist ja kein unbedeutender Hergang, dass man mit seinen Worten einen solchen Abdruck in der Erinnerung eines anderen Menschen hinterlässt. Dennoch war mir die Situation einigermaßen unbehaglich, Komplimente einzustecken, ohne auch nur ein einziges austeilen zu können, ohne auch nur das Geringste über seinen Gegenüber zu wissen. Interessant, welchen Unterschied Details in der Formulierung machen können: Hätte sie gefragt, ob ich schon etwas vorhabe, hätte ich dies sicherlich mit überflüssiger Entschuldigung bejaht. Da sie aber fragte, ob wir einen kleinen Spaziergang unternehmen wollen, konnte ich diese Ausrede nicht aussprechen, obwohl sie mir als erstes einfiel. Gerade aber als ich ihrem Vorschlag zustimmte, dachte ich: "Warum nicht? Warum nicht zur Abwechslung mal bewundert werden? Zur Abwechslung mal nicht derjenige sein, der wieder einmal vergessen hat, den Müll runterzubringen. Wenn ihr doch daran gelegen ist, haben wir schließlich beide etwas davon. Und was könnte schlimmstenfalls schon passieren?" Als wir uns von der Bank erhoben, legte sie ihren Arm um meinen und ich wusste nicht, wie ich mich dagegen wehren sollte. Ich wünschte, ich hätte gelernt, eine solche Situation mit einer Abwehrbewegung zu lösen, die elegant genug ist, dass wir beide unser Gesicht wahren können. Nur konnte ich beim besten Willen nicht wissen, dass dies jemals notwendig werden würde. So schlenderten wir also Arm in Arm durch den Park und sie wollte wissen, ob mein Buch auf einer wahren Begebenheit beruhe. "Ähm... also, ich will nicht ausschließen, dass ich in meinem Leben schon mal verliebt war", druckste ich herum "und das ein oder andere Erlebnis ist wohl auch in die Geschichte eingeflossen - ja." "Sie muss eine ganz besondere Person sein, dass sie dich zu solch gefühlvollen Worten inspirierte." Ich ließ es so stehen, um das Thema zu wechseln: "Nun weißt du ja Einiges über mich, aber im Grunde weiß ich überhaupt nichts über dich." "Ach, da gibt es nicht viel Interessantes. Ich bin gebürtige Schwäbin und mit 16 Jahren nach Berlin getrampt und dann einfach hier geblieben." "Oh, das ist ganz schön mutig." "Ach, ich hatte eben immer diesen Drang, den du in deinem unvollendeten Sonett beschrieben hast: "Es zwang mich die Unrast hinaus in die weiten, die wallenden Felder, die stumm mich gemacht."" Sollte ich geschmeichelt oder verängstigt sein, dass sie meine Gedichte besser kennt als ich? Meine Seele erstarrte zu einem Einkaufswagen, in den sie ihre Erfahrungen, Empfindungen und Probleme hineinlegte und den sie vor sich her schob. "Überhaupt kann ich mich ganz in deinen Worten wiedererkennen", fuhr sie fort: "Deine Sprache ist das Tor zu meiner Seele. Eigentlich sollte ich mich schämen, so direkt zu dir zu sein." Ein Hauch von Normalität schwebte zwischen ihren Worten und wurde doch sogleich verweht: "Aber mir ist es, als ob wir uns schon lange kennen und wie hast du einmal geschrieben: "Wenn sich ihre natürliche Zuneigung zu mir im natürlichen Ausdruck meines Seins spiegelt, dann, nur dann kann ich erlöst werden." Ich hatte nicht bemerkt, wie sich der Himmel zuzog und wurde entsprechend von dem plötzlichen Platzregen überrascht. Sie eilte durch die Straßen und zog mich hinter ihr her, bis wir vor einer Tür unter einem Vordach zu stehen kamen. "Hier wohne ich", erklärte sie: "Komm doch mit rein! Du kannst so nicht weiter herumlaufen; sonst erkältest du dich noch." Auf dem Namensschild neben dem Hauseingang war "Natascha Riedel" zu lesen. "Gut, sie mag ein bisschen seltsam sein", dachte ich "aber jemand, der sich die Zeit nimmt, seinen Namen mit Blumen zu verzieren, kann so verkehrt nicht sein." Durch einen kleinen pragmatisch ausgestatteten Flur gelangten wir in ihr Wohnzimmer. Die drei quadratischen Kissen auf dem weißen Sofa hatten denselben Abstand zueinander und waren vermutlich in stundenlanger Arbeit aufgeschüttelt und geglättet worden. Alles in diesem Zimmer war in solcher Ordnung, dass alle Spuren des Lebens beseitigt wurden, fast als hätte hier noch nie jemand gelebt. "Zieh dein Hemd aus!", befahl sie unvermittelt und ich zeigte mich verwundert: "Bitte?" "Dein Hemd! Es ist doch ganz nass. Ich werde bestimmt irgendwo noch ein Hemd meines Mannes finden, das dir passen wird. Keine Sorge, er ist tot." "Oh, das tut mir leid." "Nein, nein - er war ein Arschloch. Die Hose auch! ... Die Hose auch! Ich lasse dir ein Bad ein." "Ich weiß ja sehr zu schätzen, was du für mich tust, Natascha, aber..." "Ich bin nicht Natascha!", fuhr sie mich an und senkte sogleich ihre Stimme in eine sanfte Vertraulichkeit: "Ich bin's - deine Sanny! Ich weiß, du hast allen Grund, mich vergessen zu wollen. Aber erinnere dich an unsere wundervolle Zeit, als wir wie Kinder durch die Brombeerbüsche rannten und die Nacht auf dem Bergener Hang verbrachten! Ja, ich habe Fehler gemacht. Mein schlimmster Fehler war, dich gehen zu lassen. Doch ich werde dich nie wieder gehen lassen. Für immer werde ich bei dir bleiben." Je rätselhafter sie mir wurde, umso klarer wusste ich, dass ich ihr lieber nicht widersprechen sollte. Also zog ich meine Hose aus und ließ mich von ihr zum Bad führen. Da saß ich also in der Wanne einer Frau, die sich für die literarische Figur hielt, die ich erschaffen hatte und wusste nicht, wie ich aus diesem Alptraum wieder hinaus finden sollte. Also beschloss ich, das Beste aus der Situation zu machen und mein heißes Bad zu genießen. Ich tauchte ein in eine Zeit, als der Drang zur Weite mein einziger Daseinszweck war. Ich war meine Uhr, mein Kompass und mein Anker. Als ich wieder auftauchte, stand sie vor mir - nackt und mit ehrlichem, entschlossenem Blick. Sie stieg zu mir in die Wanne, aus der ich wie aus Grabestiefe in ihre Augen blickte, die sich mir im Takt der Wellen näherten und entfernten, während sie mein Gedicht in einer Symbiose aus Schwärmerei und Drohung sang: "Du Brunnen meiner tausend Sinne, du Anregung in allen Dingen! Ganz tief will ich in dir versinken und in dem Rhythmus leichter Minne schwere Atemnot bezwingen und endlich ganz in dir ertrinken." Es muss wohl einige Zeit vergangen sein, als ich mich auf ihrem Bett wiederfand. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ihre Augen blickten schlagartig zu mir: "Es ist wieder so schön wie früher, nicht wahr? Fast als wäre gar keine Zeit vergangen. Schreib mir doch bitte wieder so schöne Gedichte wie früher!" "Ich fürchte, das kann ich nicht." "Wieso nicht?" "Weil... weil ich nicht auf Verlangen Gedichte schreiben kann für eine Frau, die ich gar nicht kenne." "Du kennst mich doch. Ich bin doch deine Sanny." "Also habe ich dich erfunden. Du bist ein Hirngespinst, eine Männerfantasie!" Da rollte sie sich zu einem Häufchen Elend zusammen und schluchzte: "Warum sagst du so schreckliche Dinge?" Ich richtete mich reflexhaft auf und streichelte ihre Schulter: "Hey, war nicht so gemeint." Und während ich meine Vergewaltigerin tröstete, fragte diese: "Liebst du mich denn überhaupt noch?" "Lieben?! Ich kenne dich doch gar nicht. Und deshalb muss ich jetzt auch gehen." Ich zog, auf der Bettkannte sitzend, meine Sachen wieder an, während sie in ein anderes Zimmer ging und etwas herumkramte und als ich im Begriff war, aufzustehen, stellte sie sich mir mit einem Fleischermesser in den Weg: "Ich habe doch gesagt, ich lasse dich nicht wieder gehen." Ich konnte unmöglich den Mut haben, dies zu sagen und doch hörte ich die folgenden Worte aus meinem Mund: "Sei doch vernünftig! Welchen Zweck soll das denn haben? Beruhige dich erst einmal!" "Mäßigung - ist das nicht eine Lüge vor dem eigenen Herzen? Ein Betrug, den der Verstand wider die eigene Seele führt? Du wirst jetzt einen Text über mich schreiben und danach das Fläschchen austrinken." Sie wies auf ein kleines braunes Glasfläschchen auf dem Hängebrett über ihrem Bett. "Was ist das?", fragte ich besorgt. "Das wird dich von deinen Zweifeln befreien." Und wie ich am Ende meines Textes ankomme, nehme ich die Flasche in die Hand und hebe an zu trinken. (Aus dem Fundus)
  15. Vielen Dank gummibaum, für dein Lob und deinen schmeichelhaften Vergleich. Auch Eichendorff gehört zu meinen liebsten Dichtern. Ich schätze, dass diese beiden Namen hier gefallen sind, hat mit den Anklängen an pantheistische Vorstellungen zu tun, die in meinem Gedicht vermutlich zu finden sind, auch wenn Lenau und Eichendorff zurecht zu den ganz Großen gehören, weil sie dies sehr viel subtiler hinkriegen als ich. LG
  16. Verzeihung, ich fürchte, ich habe deinen Kommentar nicht richtig verstanden bzw. kann ihn nicht so ganz in den Kontext des Gedichts oder der anderen Kommentare bringen. Magst du mir auf die Sprünge helfen?
  17. Vielen lieben Dank, Hayk, Darkjuls und Feuerfunke! Ja, wenn ich an so einem alten knorrigen Baum vorbei komme, bleibe ich meist bewundernd stehen, einerseits aufgrund der unmittelbaren Ästhetik der Erscheinung, andererseits aufgrund all dessen, was mir der Baum sagt: Wie nachhaltig so ein Baum ist, wie lange er sich selbst versorgt und dabei dem Ökosystem Wald dient, wie kurz und huschig ein Menschenleben ist... Au ja, das klingt gemütlich. Ich bin definitiv dabei. Vielleicht so ein schwarzer Esel? Absolut. Diese Ruhe zieht mich auch oft an. Gerade im Kontrast zu unserem hektischen Leben in der Informationsgesellschaft, wo man dazu neigt, auszuflippen, wenn eine Internetseite drei Sekunden braucht, um zu laden, ist eine solche Erscheinung sehr lehrreich. Ich bin dafür, dass Menschen, wenn sie zu sehr in Eile geraten, verwunschen werden, sodass sie Wurzeln schlagen. Nur mal für eine Woche oder so, um sich wieder zu erden und sich mit den eigenen Gedanken auseinander zu setzen. Vielen Dank für dein großes Lob! LG
  18. Am Strand habe ich meist ein Handtuch um. Wenn ich in der Stadt bin, sind drei Ereignisse sehr wahrscheinlich: 1. Ich gehe in ein Restaurant, ein Museum, ins Kino etc.. Und dort habe ich natürlich keine kurze Hose an. 2. Ich bin beruflich unterwegs und da kann ich mir kurze Hosen ohnehin nicht erlauben. 3. Mich zieht es aus der Stadt raus, gehe in den Wald oder zumindest in einen Park. Dann eben auch durch Gebüsch etc., sodass ein gewisser Beinschutz vorteilhaft ist. Nö. Solche Gedanken kenne ich tatsächlich nicht. Höchstens in Bezug auf meine Frisur denke ich manchmal: "Die sitzt aber heute nicht so gut." Aber dann gehe ich trotzdem raus. Jedenfalls finde ich mich ganz OK und habe nicht das Gefühl, mich verstecken zu müssen. Ich weiß allerdings, dass nicht jeder Mensch so denkt und kann verstehen, wenn Leute Selbstzweifel bzgl. ihres Aussehens haben, auch wenn ich das bedauerlich finde, denn in extremen Fällen kann es solche Ausmaße annehmen. Das macht mich ziemlich betroffen, weil ich denke: "Leute, seht ihr nicht, wie schön Ehrlichkeit und Natürlichkeit ist?" Falten, Schwangerschaftsstreifen etc. können gerade deshalb unglaublich schön sein, weil sie eine Geschichte erzählen - sie sind ein kleiner Auszug aus der Lebensgeschichte einer Person. Vielleicht brauchen Menschen, die diese Selbstzweifel mit sich tragen, nur Personen in ihrem Umfeld, die sie häufiger genau an diese Art von Schönheit erinnern. Ist irgendwie traurig, dass die meisten Menschen nicht sehen, wie schön sie sind.
  19. Liebe Sonja, vielen Dank für deine Antwort. Was den Umweg angeht: Das Leben ist deshalb ein Umweg zum Tod, weil wir vor und nach dem Leben tot sind. Der schnellste Weg wäre also, gar nicht erst geboren zu werden. Das bisschen Leben, das wir zwischen den beiden Ewigkeiten der Nichtexistenz haben, ist die Ausnahme, ist der Umweg, weswegen es so wichtig ist, den Weg als solchen zu würdigen, statt an das "Ziel", an das Ende der Reise oder einen Endzweck des Lebens zu denken. Leben findet im Jetzt statt. Jede einzelne Sekunde ist wertvoll, weil sie ein Umweg ist und jeder Gedanke an die Zukunft bringt uns von der Erfahrung des Lebens selbst ab. Klar, das Leben verlangt von uns, auch an die Zukunft zu denken; das ist unvermeidlich. Aber sich nur in ein künftiges Leben hineinzudenken, nur einem Ziel nachzueilen, lässt die Gegenwart ungelebt verstreichen. Und daher sehe ich oft mit Bedauern, wie Leute sich über Umwege ärgern, zu denen sie gezwungen sind. Diese Umwege bringen sie weiter weg von ihren Zielen. Aber da man den Umweg nun einmal gehen muss, sollte man diese Tatsache akzeptieren und den Weg als solches genießen, es als eine Einladung betrachten, Erfahrungen zu machen, die man nicht gemacht hätte, wenn man nur den direkten Weg zu seinem Ziel gegangen wäre. Ich finde Umwege immer spannend - figurativ und wörtlich. Einige der schönsten Landschaften habe ich beispielsweise entdeckt, weil eine Straße gesperrt war. Ich hätte mich auch die ganze Zeit über den Zeitverlust schwarz ärgern können und mich dann gar nicht auf die Schönheit der Landschaft eingelassen. Das wäre aber der eigentliche Zeitverlust gewesen. So ist es und das hast du auch ganz im Sinne meines Gedichts gesagt. LG
  20. Die Evolution hat ohnehin ihren Job nicht richtig gemacht. Es gibt doch irgendeinen Nerv, der bei allen Wirbeltieren einen sehr umständlichen Weg nimmt - ich glaube vom Ohr oder so unter das Herz durch und dann wieder hoch zum Gehirn - diesen Umweg gibt es selbst bei Brachiosaurus, weswegen es über eine Sekunde gedauert hat, bis er ein Geräusch wirklich gehört hat. Und allein schon die Materialkosten! Jeder Ingenieur müsste sich für so eine Schlamperei vor Gericht verantworten. Damit komme ich klar. Familie hin oder her - aber wenn es ums Essen geht, stößt meine Kompromissbereitschaft an ihre Grenzen. Liebe Sonja, auch an dich und deinen Mann mein aufrichtiges Dankeschön für deine Reaktion! Ja, man kann darüber im Grunde ständig dankbar sein. Ist halt nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, was bis zu diesem Punkt alles passiert sein musste, nur damit ich hier sein kann. Millionen von Ereignissen hätten im Verlauf der Menschwerdung eintreten können, die die Evolution hin zum Menschen unmöglich gemacht hätten. Wenn mein Vater damals eine andere Frau angelächelt hätte, wäre ich nicht hier - selbst wenn meine Zeugung eine Sekunde später erfolgt wäre, wäre das Kind, das dabei entanden wäre, wohl auch nicht klein Schmuddi gewesen. Unsere Existenz ist eine unglaublich glückliche Kartenhand. Wir sollten sie gut ausspielen. LG
  21. Liebe Lisa, Nikolaus Lenau ist für mich einer der herausragendsten deutschsprachigen Dichter aller Zeiten. Seine Werke haben mich schon immer fasziniert und tief berührt. Habe sogar einmal seine Schilflieder "vertont". Mit einem solchen Dichter verglichen zu werden ist für mich eine besondere Ehre, allerdings eine, wie ich mutmaße, die ich nicht verdient habe. Dennoch vielen Dank, dass du deine Assoziation mit mir teilst. LG
  22. Schmuddelkind

    Frühlingsabend

    Ich saß wie angekommen einst unter einem Baum. Gesang hab ich vernommen, doch sah die Vögel kaum. Da ist mir fast verschwommen die Welt zu einem Traum. So ging ich ein ins Lauschen, von Seelenhall umrankt, und bin im Waldesrauschen ganz bei mir angelangt. Mit niemandem zu tauschen - gern hätt ich's wem gedankt. Du Wald in deiner Fülle, wer hat dich wohl erdacht? Derselbe stumme Wille, der hat auch mich gemacht. Da wurd es plötzlich stille und all umher war Nacht. (Aus dem Fundus)
  23. Originelles Thema, liebe DD. Darauf, solche inneren Monologe zu bedichten, muss man auch erst einmal kommen. Ich bin zwar grundsätzlich gegen kurze Hose, schon um die Zeckengefahr zu minimieren, aber man sollte sich natürlich nicht aufgrund der Erwartungen von Leuten, die sich um ihren eigenen Scheiß kümmern sollen, in bestimmter Weise kleiden. Mir gefällt der Detailreichtum, mit dem du das Aussehen derjenigen beschrieben hast, die sich angeblich zu verhüllen haben. So, als würdest du selbst zeigen, was aus der Sicht derjenigen, die du kritisierst, verborgen sein sollte und damit zeigst du mehr von der Grundaussage, als dass du explizit sagst: Es gibt keinen Grund, sich für sein Aussehen zu schämen. LG
  24. Schmuddelkind

    15.8.2012

    Liebe Babsi, verzeih mir, dass ich so selten schreibe! Mir fehlt selbst hierzu meist die Kraft. Ich wage kaum einen Schritt nach draußen, habe schon seit Wochen die Sonne nicht gesehen. Doch mir fehlt sie nicht, ebensowenig wie der August, von dessen Gegenwärtigkeit ich ohne deine hübsch beschmückten Ausführungen nichts gewusst hätte oder die Heimat, die du mir ans Herz legtest. Nein, dieses Herz ist sich selbst genug und es ist der Verschlossenheit vielmehr zugetan als der gefahrvollen Schönheit. Die Heimat ist eine Erinnerung daran, dass wir von irgendwoher kommen. Daran möchte aber gewiss nur der erinnert werden, der weiß, dass er irgendwo hin will. Darum verstehst du sicher, dass ich dich in nächster Zeit nicht besuchen werde, obgleich mir dein Wort das Klarste und Sinnhafteste ist, das ich zwischen all dem stummen Tumult erkennen kann. Ein Gefühl des Unerwünscht-Seins verbindet sich mit jedem Erleben. Da ist es erträglicher, mich auf Unwesentliches zu beschränken. Wenn diese vier Wände die Grenzen meiner Welt bilden, dann ist die Einsamkeit doch nur der Preis für die Autonomie.
  25. Wow! Vielen Dank für die ausführlichen Kommentare, gummibaum und Lichtsammlerin! Ich als Wassermann hätte zumindest gerne Kiemen. Wäre eigentlich cool, wenn man sowohl Luft, als auch im Wasser atmen könnte. Oh, ich bin an der Reihe?... Ich schließe mich meiner Vorrednerin an. Leider bleibt keine Zeit mehr für Nachfragen. Abschließend lässt sich sagen: Die Arten sind vielfältig. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Ein letztes Mal dinieren; ich will nicht reklamieren. Ich bin nicht so vermessen. Hauptsache, gut gegessen! Das ist Familie - die muss man ehren, auch wenn sie im Schlamm rumspringt. Freut mich, dass ich dich zum Lachen und Witzeln animieren konnte. Wobei Evolution nicht kommutativ ist. Jepp, in 10 Mio Jahren (wenn es dann vielleicht wieder irgendwelche "intelligenten" Lebewesen gibt) wird man wesentlich mehr Fischfossilien als Zeugnisse einer menschlichen Zivilisation finden. Dann wäre die gängigste Hypothese sicherlich, dass wir eine Laune der Natur waren - Affen, die traurigerweise nackt auf die Welt kamen, mit verkümmerten Zehen und unterentwickeltem Geruchssinn. LG
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