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Schmuddelkind

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Alle erstellten Inhalte von Schmuddelkind

  1. Liebe Sonja, ich freue mich, dass ich dir mit meiner lyrischen Reise eine neue Perspektive auf Deutschland zeigen konnte. Ich habe das Gedicht auf einer Reise durch Deutschland kurz nach den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt geschrieben. Die Prozentangaben sind Anspielungen auf das Wahlergebnis und deuten zugleich eine Zäsur an - ein Riss in der schönen Landschaft und Kultur. LG
  2. Berlin Jung ist noch der Tag, doch ewig ist mein Hoffen. Deutschlands Weite mag sich auftun vor mir offen. Zaghaft, doch gewiss, ein Frühlingstraum im Märzen. Berlin, ich trag dich bis zur Saar in meinem Herzen. Brandenburg Und meine stille Mitte singt, vom Waldesrauschen sanft umklungen, ein Lied, das durch die Lande dringt, vom Geist derselben tief durchdrungen, das jeden warm willkommen heißt, in dieser Melodie zu gründen, der durch die Menschenheimat reist, ein Plätzchen ganz für sich zu finden. Doch Wehmut zittert sich empor, Geborgenheit, du Wunderschöne, dass nicht in eines jeden Ohr, dein trautes Liedchen auch ertöne. Sachsen-Anhalt 24,3% Gehörlose Thüringen Aufgetürmte Sehnsucht zeigt in die grüne Ferne flehend sich in Nebel eingefasst. Vor gewaltgen Hügeln beugt meine Reise sich besehend endlich also auch zur Rast. Ach, wie rund und weich das Land dort am Horizont gezogen in die Wolken übergeht! Falken Blick scheint mir bekannt, der, vom Gipfel hergeflogen, einsam seine Runde dreht. Hessen So manchen Tag hab ich verbracht im Schatten dieses Baums am See und gar so manche milde Nacht auf Wiesen dort zu jener Höh. Dies Land - der Frühling meines Lebens, dem gern und oft ich noch gedenke, ich such dich manchmal doch vergebens, wenn ich den Blick zu Boden senke. Rheinland-Pfalz 12,6% Herbst Saarland Ach, Heimat, die ganz ungehemmt nur mir Willkommenstränen weint! Und doch erscheint sie mir so fremd, wie sie dem Fremden wohl erscheint. (März 2016)
  3. Oh, vielen Dank für die vielen Reaktionen zu meinem kleinen Schlaflied! Ist mir nicht gelungen, dich zum Einschlafen zu bringen, Lisa? Mist! Dann hab ich wohl was falsch gemacht. Ach, es ist natürlich das schönste Lob, das bekommen kann, wenn Leser die Texte mehrmals lesen wollen. Das hast du gut auf den Punkt gebracht, Nina. Wobei ich glaube, dass es keine persönlichen Sorgen sind (zumindest wohl nicht vordergründig), denn das LI bezieht sich ja auf die Welt. Das LI treibt wohl eher die Frage um, wie man den Bedürfnissen eines Kindes, etwa nach Geborgenheit, gerecht werden könnte in einer unsicheren Welt, die auch Erwachsene verängstigen kann. Ja, das darf man tatsächlich nicht. Andererseits macht es die Situation für die Erwachsenen natürlich noch schwerer, weil man eine Heiterkeit zum Ausdruck bringen muss, zu der die Welt als solche keinen Anlass gibt. Wobei, wenn man sich auf ein Kind einlässt, hat man eigentlich schon genug Anlass zum Frohsinn. Das erinnert mich jetzt aber gerade an den Protagonisten aus "Das Leben ist schön", wie er im KZ seinem kleinen Sohn vormachte, das alles sei nur ein Spiel, bei dem man Punkte sammeln müsse, um am Ende einen Panzer zu gewinnen. Nach einem Tag unfassbar harter körperlicher Arbeit fällt er dann völlig erschöpft zur Barackentür herein und erzählt seinem Kind lachend, wieviel Spaß er beim "Spielen" hatte. Der Satz hat mir spontan ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Stimmt eigentlich; warum nicht an die Märchen glauben, die man dem Kind erzählt, zumindest solange man sie erzählt. Unbeschwerte Stunden mit seinem Kind können zwar nicht die Probleme der Welt lösen, aber es sind unbeschwerte Stunden mit seinem Kind. Das freut mich sehr, Darkjuls. LG
  4. Vielen lieben Dank, Darkjuls! Nee, das war Elmar. Aber im Ernst: Lyrik lebt ja von der Verknüpfung von Klang, Bild und Sprache. Insofern ist es natürlich zufriedenstellend, wenn ein Gedicht im Kopf des Lesers auch Bilder aufkommen lässt, denn Gefühle kann man nicht zum Ausdruck bringen, indem man sie beschreibt. Sie brauchen Bilder, um unmittelbar nachempfunden werden zu können. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass das Gedicht dir so gut gefallen hat. LG
  5. Hallo Freiform, vielen Dank, dass du meiner lyrischen Pfütze deine Aufmerksamkeit gewidmet hast! Freut mich, dass dir mein ungewöhnlicher Einfall gefällt. Der richtige Mensch schafft es wahrscheinlich, dass man die Pfütze, in der man sich befindet auch als solche wahrnimmt, statt einen Ozean daraus zu machen. Frag mal mich als olles Schmuddelkind! LG
  6. Schmuddelkind

    Schiffbruch

    Auf weitem Ozean treib ich umher. Mein Leben heißt, dass ich nicht sterben konnte und über mir liegt Wolkenschwärze schwer und ringsherum nur leere Horizonte. Schon viel zu lange kann ich nicht mehr sehn, wem dieses karge Leben denn noch nütze. Ich möchte untergehn, nur untergehn! Doch dann kommst du und hebst mich aus der Pfütze. (Aus dem Fundus)
  7. Da ich gerne Musik aus den 90ern höre, bedeutet das wohl, dass ich meine Kindheit noch nicht überwunden habe, wa? Ansonsten auch gerne Klassik - wie alle Leute mit gespaltener Persönlichkeit.
  8. Schmuddelkind

    42

    zwei mal drei mal sieben sarkastische Tautologie zwei mal drei mal sieben mal eins mal eins mal eins mal eins mal... so sagen die Ketzer das tut nichts zur Sache (Aus dem Fundus)
  9. Vielen Dank fürs Teilen! Das kannte ich noch nicht. Ist auch wirklich durch die ganzen sympathischen Personifikationen ein schönes Gedicht. Komm zur dunklen Seite der Macht! Nein, im Ernst - ich freue mich sehr über dein Lob, liebe Letreo und dass ich dich als Leserin so bannen konnte. Ein Glück unter den Lebenden. Aber hoffentlich nicht mehr unter den Decken und Wärmflaschen? LG
  10. Schmuddelkind

    Schlaflied

    Wie soll ich dir ein Schlaflied singen in einer Welt, die bange macht? Wie soll ich dir bei all den Dingen, die jäh vergehn in einer Nacht in sanften Tönen näherbringen, dass über dich Frau Luna wacht? Wie soll ein Schlaflied von mir klingen, das nicht laut weint, das leise lacht? (Aus dem Fundus)
  11. Danke, lieber Elmar! Das ist das Gemälde, das ich vor einigen Jahren in der alten Nationalgalerie gesehen habe und das mich unerklärlich stark fasziniert hat. LG
  12. Vielen Dank für dein großes Lob, liebe Sonja! Welches Gedicht meinst du? Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß beim Hören. Das Lied ist für mich eines der schönsten "klassischen" Stücke der Musikgeschichte. Das Gemälde, das man im Video sieht, hat mich auch nachhaltig beeindruckt, als ich es in der alten Nationalgalerie in Berlin gesehen habe. Wow! Da bin ich sprachlos - so viel zu meiner starken Form des Ausdrucks. Und nun kam auch dein Lob hinzu, lieber gummibaum. Vielen Dank auch an dich. Da bin ich beruhigt, dass du die Lektüre nicht bereuen musstest. LG
  13. Oh, vielen Dank für die vielen positiven Reaktionen, ihr Lieben! Danke für das Lob, Lisa! Traurige Anlässe sind mir immer sehr willkommen. Dein Wunsch schmeichelt mir sehr, Freiform. Leider wollte das Gedicht nicht mehr von sich zeigen. Schön, dass die Melancholie dich erreicht und dir Anlass zur Freude gibt. Klingt paradox, aber so geht's mir auch meist, wenn ich was Trauriges lese. Man darf müssen, wenn man will. Ach, wie ich mich freue, dass auch dir das Gedicht so gut gefallen hat, Sonja, und allseits so gut angekommen ist. Endlich mal wieder was Neues von mir! Dachte schon, mir wollen keine Gedichte mehr einfallen. Oh, das ist wieder eine tolle Beobachtung von dir, gummibaum. Die "Mauern" der Trauerweide, die einst das Paar von der Welt schützten, trennen nun das LI von der Außenwelt, von welcher das LD nun ein Teil ist. LG
  14. Von leisem Traum herangezogen durchstößt das Boot, als ob es gleite, den trägen Dunst und raue Wogen. Ein Felsen dämmert in der Weite. Die Macht, die man noch schwerlich sieht, durchspannt den Raum wie eine Norne. Der Fährmann singt sein ewges Lied und steuert ungerührt nach vorne: "Die dunklen Augen nah des Lichts umherscheinender weißer Kerzen, sie spiegeln das erwirkte Nichts und tiefe Nacht erschallt im Herzen." Der Kahn in seinem steten Flug, als ob er durch den Hauch zerschelle, er knarrt mit jedem Atemzug, mit jeder aufgeregten Welle. Doch mit Gewissheit, so erhaben wie jene Insel, die entsteigt aus schlummernd Meer und stummen Farben, führt er zum Steg, der drohend zeigt. Da türmen sich die Felsenhallen - in ihren Fenstern dunkle Nacht - und unentwegt einander schallen das Hoffen und Verzweifeln sacht. Im Innern kolossaler Schanzen entscheidet sich nun das Geschick, entschwinden alle Resonanzen. Dahinter nämlich reicht kein Blick. (Inspiriert durch Rachmaninows "Insel der Toten")
  15. Und wenn du gehst, so zieht's mich wieder zum Fluss an unsre Trauerweide, in deren schützendem Gefieder wir einstmals weilten - nur wir beide. Hier spüre ich, wie deine Hände die meinen nicht mehr zärtlich streifen und kann erst jetzt des Tages Ende mit meinen Tränen ganz begreifen.
  16. Liebe Lisa, schön, dass du Köpenick deine erste Berliner Heimat nennen kannst, denn Köpenick ist wirklich ein Ort schönster Prägung. Tatsächlich habe ich dieses Gedicht auch dort geschrieben und freue mich, dass ich dich damit drei Jahre später ganz unverhofft an deine Köpenicker Zeit erinnern kann. Danke für deinen Kommentar! LG
  17. Die Dahme wiegt in Trunkenheit. Ach Fluss, du kennst mein Leiden schon. Drum trag es in die Nacht davon! Komm, lass uns gehn! Es ist längst Zeit. Vom Rathauskeller strömt der Klang aus eines bessern Morgens Gestern. Verdandi tanzt mit ihren Schwestern den bunten Straßenzug entlang. Das Pflaster klatscht im Takt der Pferde, aus fremden Menschen werden Brüder. Ich schaue von der Bank herüber und warte, dass ich jünger werde. (Aus dem Fundus)
  18. Vielen Dank für eure ausführliche Beschäftigung mit meinem Gedichtchen und insbesondere für die Textarbeit, lieber gummibaum und liebe Sonja! Klasse Interpretation! Bin immer wieder erstaunt (obwohl es mich inzwischen ja nicht mehr überraschen sollte), wie gut du beobachtest. Du siehst besonders die Dinge, die nur angedeutet sind. Danke jedenfalls, dass du auf diesen Sachverhalt hingewiesen hast! Vielen Dank! Das Gedicht ist inzwischen schon etwas älter und ich weiß noch, dass ich damals aus irgendeinem Grund dachte, dass dieser Metrik-Salat dem Gedicht gut steht (zu der Zeit habe ich ein paar Gedichte in etwa so geschrieben). Inzwischen stört es mich aber selbst. So ist das wohl, wenn man seine Experimente mit etwas Abstand betrachtet. Deinen Vorschlag finde ich klasse. Super gelöst und dabei weichst du kaum von der Vorlage ab (auf die Faxen muss und kann ich dann auch verzichten). Das übernehme ich gerne genau so. Vielen Dank für das Lob! Auch freut es mich natürlich, dass ich dir (und vielleicht dem ein oder anderen Leser) Anlass gab, an die Kindheit zurück zu denken. So ist es ja auch, wenn man sich alte Fotoalben anschaut und dieses Grundgefühl des Durchwühlens der eigenen Kindheit wollte ich hier vermitteln - daher auch der fragmentarische Charakter und die elliptischen Formulierungen, denn so ein Fotoalbum hat ja keinen klaren roten Faden, auch wenn manche Bilder im Zusammenhang schon eine kleine Geschichte erzählen (wie z.B. das erste Fahrrad, der Armbruch und das zweite Fahrrad). Au weia! Aber das habe ich auch gerne gemacht. Kletterte wahnsinnig gerne auf Bäumen herum und ließ mich in die Hecken fallen. LG
  19. Das freut mich sehr, liebe Lisa! LG
  20. Wobei man in einem Gemälde den Maler zum Glück ja nicht sieht. Vielen Dank, liebe Lisa, für dein besonderes Lob. Das macht mich ganz verlegen. LG
  21. Uiuiui, da sind ja ne ganze Menge Reaktionen! Vielen Dank für so viel Aufmerksamkeit an alle! Ja, man darf ja nichts mehr sagen. Du hast recht, Lichtsammlerin: Das ist auch einer dieser Sätze, die man überall hört, die ein seltsames Demokratieverständnis offenlegen. Da fühlen sich Leute in ihrer Meinungsfreiheit beschnitten, wenn sie merken, dass ihre Ausgrenzung nicht überall sozial erwünscht ist. Im Grunde genommen gibt es kein Land, das kein Einwanderungsland war. Egal welche Person auf der großen weiten Welt man betrachtet - geht man nur weit genug in die Familiengeschichte zurück, finden sich immer mehr Ahnen aus aller Herren Länder. So gesehen ist das Konzept von Verknüpfung von monolithisch definierter Kultur (oder gar Ethnie) mit einem Ort völlig widersinnig. Besonders fällt mir das in zeitgenössischen Debatten über Migration in den USA auf. Da gibt es Leute, die sich beschweren, dass immer mehr Einwanderer nach Amerika kommen - dabei hat jeder von denen einen Migrationshintergrund, den man meist noch im Namen erkennt. Ja, Vieles, was man für kulturell langfristig tradiert oder historisch gewachsen hält, ist entweder ein Import oder eine moderne Erfindung, aus einer Not oder einem politischen bzw. ökonomischen Kalkül heraus. Nicht wenige der Ernährungsgewohnheiten hierzulande entstanden erst nach dem zweiten Weltkrieg als Reaktion auf Rationierung etc.. Die angeblich lange Tradition des Frühstücks ist eine Erfindung der Werbeindustrie, die uns "die wichtigste Mahlzeit des Tages" verkauft hat, um mehr Nahrungsmittel zu verkaufen, als diese massenweise und billig produziert werden konnten. Ebenfalls eine Erfindungs der Werbeindustrie ist die Vorstellung, dass Diamanten Edelsteine seien (obwohl sie nur gar nicht so seltene Industrieprodukte sind). Zu diesem Zweck hat man auch den Verlobungsring erfunden. Heute denkt jeder, dass sei schon immer so gewesen und ewige Tradition in diesem Land, dass man einer Frau zur Verlobung einen Ring ansteckt. Ach, es gibt so viele Beispiele von Dingen und Gepflogenheiten, die angeblich immer so gewesen sind, aber in Wahrheit, wenn man sich genauer damit beschäftigt, vor nicht allzu langer Zeit zu einem spezifischen Zweck erfunden wurden... Wobei es die CDU ja nicht gäbe, gäbe es keine CDU-Wähler. Dass die Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland vielen Ländern hinterher hinkt, drückt sich zwar konkret in politischen Entscheidungen aus, hat aber natürlich viel tiefere Ursachen - im Denken der Menschen. Eigentlich erschreckend zu sehen, in wie vielen Ehen im Jahr 2020 noch Frauen mehr oder weniger als Appendix ihres Mannes gesehen werden. Und auch die Trennung von Kirche und Staat ist in Deutschland nicht besonders ausgeprägt. Da ist es dann schon seltsam, wenn man kritisiert, "der Islam" (wer auch immer das sein soll) habe eine politische Agenda. Danke, Melda-Sabine! Ich freue mich sehr, dass ich ein paar Denkanstöße geben konnte. Auch dir vielen Dank, avalo! Absolut! Wir haben zum Glück nicht dasselbe Rassismusproblem wie die Vereinigten Staaten und auch die politische Ausgrenzung religiöser Minderheiten, die indische Muslime derzeit erleben, ist uns zum Glück (noch) fremd. Man muss aber eben auch immer darauf achten, wie es in diesen Ländern so weit kommen konnte und verhindern, dass es bei uns mal so weit kommt. Danke für deinen Denkanstoß, Federtanz. Ich schätze, jeder Mensch hat eine gewisse Reichweite. Es ist wohl wichtig, diese Reichweite zu erkennen und versuchen etwas innerhalb dieser Grenzen zu bewirken. Wenn man weiter ausreichen will, ist es vergeudete Kraft und irgendwann wird man vielleicht zynisch angesichts einer Welt der fortwährenden Ungerechtigkeit. Welche Partei ist das denn? Ich kannte von früher nur die SVP als halbwegs rechtspopulistische Partei, wobei das ja in der Schweiz besonders problematisch ist, weil alle im Parlament vetretenen Parteien an der Regierung beteiligt sind. Kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen: Die Grünen müssten mit der AFD zusammen arbeiten. Ja, da hat Einstein nicht ganz unrecht, auch wenn das eher ein Satz ist, den ich aus Verbitterung und nicht aus Überzeugung sagen würde. Naja, Einstein war ja auch zuweilen verbittert - zurecht. Beim Schreiben gibt es für mich keine Grenzen mehr - die Gesetzmäßigkeiten der Wirklichkeit sind aufgehoben. Die Kunst ist das Refugium einer empfindsamen Seele, die nicht in eine kalte Welt passt. LG
  22. Schmuddelkind

    Die Blume

    Eine Blume steht auf weiter Flur und vertraulich öffnet sich die Blüte. Floras generöse Frühlingsgüte unterbricht den Kummer jeder Uhr. Fragt die Blume, wie es mir gefiele, wählte sie stattdessen mich zum Ziele, angestarrt beim Liebesakt von Gaffern, benutzt für mittelmäßige Metaphern. (Aus dem Fundus)
  23. Danke für deinen Kommentar, Joshua! Oh, ich bin froh, dass man ihn tatsächlich auch erkennt. Damals, als ich den Text einen Tag vor der Präsidentenwahl geschrieben habe, hielt ich es ja noch für Satire, aber inzwischen wurde die Satire längst von der Realität eingeholt. Wenn man mal einen Schritt zur Seite tritt, ist es eigentlich unglaublich, was zur Zeit alles auf der Welt passiert - in Amerika im Besonderen. Aber grundsätzlich habe ich das Gefühl, die Welt wird immer verrückter. Ich wäre auch null überrascht, wenn Trump wieder gewählt wird, obwohl das mit gesundem Menschenverstand ja eigentlich gar nicht in Einklang zu bringen ist. LG
  24. Vielen lieben Dank für deinen erneut so ausführlichen Kommentar, liebe Lichtsammlerin! Ich werde hier ja richtig verwöhnt und schaffe es selbst leider kaum, die Kommentare zu beantworten, geschweige denn selbst mal wieder zu kommentieren. Andeutungen sind in Gedichten oft wirksamer als explizite Beschreibungen, weil der Leser selbst gewzungen ist, aus seiner Vorstellung und seinen Erfahrungen heraus die Kulisse zu gestalten. Dadurch wird diese dann umso plastischer. Ich freue mich, dass das Gedicht dich so angerührt hat. Ja, so sehe ich es auch. Besonders schön finde ich, dass du die letzten beiden Verse als Spiegelbild des LI gedeutet hast. Das war auch von Anfang an mein Bild. Ich persönlich neige tatsächlich zur Interpretation, dass das LI der Mörder des LD ist, weil es faszinierende Fragen aufwirft: Warum bfeand sich dann das LD mit ihm auf dem See? Dazu ist ja ein gewisses Vertrauen nötig. Das lässt mich schaudern: Wie gut kann man einen Menschen tatsächlich kennen? Diese Unsicherheit, wer das LI wirklich ist, das verschwommene Bild dieses Menschen drückt sich dann gut in der Vagheit der letzten beiden Verse aus, da es ja in der Tat Interpretationsspielraum gibt. Es ist ja nicht unplausibel, von einem Unfall auszugehen, wie du geschrieben hast. Letztendlich weiß natürlich nur das LI, welche Schuld er im See gespiegelt sah. Aber genau das ist wohl das Düstere an dem Gedicht. Vielen Dank! Mir ist meist an einer einfachen, aber nicht seichten Sprache gelegen, der man als Leser sofort intuitiv zugänglich ist. LG
  25. Aus dem Krankenbett? Komm da bitte schnell wieder raus, liebe Letreo! Mensch, gute Besserung! Aber jetzt auch vielen Dank für dein großes Lob! Ach, in meinem Kopf löst sich der Unterschied zwischen Ernsthaftigkeit und Humor auf. Insofern: Ob man über meine Texte lacht oder ob sie einen zum Nachdenken anregen - beides finde ich cool. Ja, der moralische Zeigefinger steht mir auch nicht besonders gut (in meiner Jugend habe ich eher mal den moralischen Mittelfinger erhoben, aber das ist auch keine Lösung). Daher bin ich froh, dass es mir gelungen ist, auf das Problem aufmerksam zu machen, ohne den Leuten zu erklären, dass sie alles falsch sehen und dabei noch ein Schmunzeln zu provozieren. LG
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