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Schmuddelkind

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Alle erstellten Inhalte von Schmuddelkind

  1. Liebe Sonja, danke für deine Gedanken zum Text! Melancholie lässt sich irgendwie viel besser bedichten als Freude - zumindest geht es mir so. LG
  2. Schmuddelkind

    Reinkarnation

    Der Tag geht von mir abgewandt schon seinem langen Tod entgegen. Und dort, an seinem stillen Rand verdüstert er sich deinetwegen. Er hat schon jeden Mut verloren, da ihm dein schönes Lächeln wich. Doch morgen wird er neu geboren und er erhellt sich nur für dich.
  3. Liebe Letreo, dein Text ließ mich mit einem Wow! zurück, weil er ein vermutlich gar nicht so seltenes Problem ehrlich, sensibel und mit starken Worten veranschaulicht. Der Schlusssatz ging mir nahe, weil er so einfach gehalten ist und ganz ehrlich die Wünsche des LI zum Ausdruck bringt in dem Bewusstsein, dass es eben doch nicht anders sein kann. Andererseits fällt es mir auch schwer, einem Menschen böse zu sein, der über Jahre oder Jahrzehnte seine Homosexualität vor seinem Partner verheimlicht hat. Klar, das hätte er nicht tun sollen und es muss verdammt schmerzhaft sein für den Partner, der sich so belogen und hintergangen fühlt. Aber es ist z.T. selbst heute nicht so leicht für Homosexuelle (erst recht vor 20, 30 Jahren), in unserer Gesellschaft zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. In der so empfundenen Notwendigkeit, diese zu verbergen, mag man versucht sein, sich eine Fassade aufzubauen, damit niemand auf die Idee kommt, Fragen zu stellen - die beste Fassade ist dann natürlich eine heterosexuelle Beziehung oder gar Ehe. Für denjenigen, der sich diese Scheinexistenz aufbaut, muss es auch schwer sein, ständig sich selbst und sein nächstes Umfeld zu belügen und über die Jahre stellt sich ja vielleicht doch so etwas wie Liebe (vielleicht eine andere Form von Liebe, als man sie eigentlich in einer Paar-Beziehung erwartet) oder zumindest freundschaftliche Verbundenheit und Hinneigung ein. Nichts desto trotz stelle ich mir ein Outing für den Partner dann als noch schmerzhafter vor (und du hast das im Gedicht gut vermittelt), da er ja nie damit gerechnet hat und seine ganze Liebe in diesen Menschen investiert hat, um dann zu erfahren, dass da nie dasselbe zurückkam, dass der Mensch, den man von ganzem Herzen liebt, nie dasselbe empfunden hat. Das muss unglaublich hart sein. Und mindestens so schwer, wie es mir fällt, einem Homosexuellen böse zu sein, der dieses Leben gewählt hat, könnte es wohl auch dem betroffenen Partner fallen, weil man doch nicht gerne von der Liebe ablassen will, gerade wenn man ja das Gute in seinem Partner sehen will und einem dann nach anfänglichem Schock irgendwie klar wird, dass er es auch nicht in böser Absicht getan hat. Dann versucht man vielleicht sich damit abzufinden und einzurichten und vielleicht funktioniert das auch erstaunlich gut, aber letztendlich bleibt da natürlich trotzdem ein großer Schmerz in einem verborgen. Ist einfach auf ganzer Linie eine tragische Situation, die darauf hinweist, dass in unserer Gesellschaft nicht alles so fortschrittlich ist, wie es aussieht. Ich finde es aber klasse, dass sich dein Text mit diesem oft tabuisierten Thema so schonungslos ehrlich beschäftigt. Danke für dieses lesenswerte Gedicht! LG
  4. Hallo gummibaum, schön lustig geschrieben, vermittelt uns dein Gedicht aber auch eine sympathische Sichtweise auf den Kreislauf des Lebens. Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie du die Welt aus der Perspektive von Dingen, Pflanzen und Tieren beschreibst. Hier ist es besonders interessant, weil das LI nicht von Anfang an ein Baum war. Das erlaubt einen Vergleich zwischen dem agilen Wesen eines jungen Menschen und der ruhigeren Art der Bäume. LG
  5. Liebe sofakatze, vielen Dank für deine erneut tiefgreifende Betrachtung meines Gedichts. Bin immer ganz baff, wenn ich deine Kommentare lese und feststelle, dass man sich als Leser dazu mehr Gedanken machen kann, als ich sie als Autor gemacht habe. Der Schmuddelkind-Stil - du meinst die schmuddelkindsche Kunst der Wegbeschreibung? Cool, dass du mir einen eigenen Stil zuerkennst! Danke! Ja, richtig. Der Winter ist ja die Jahreszeit, in der die Bewegungen der Natur verlangsamen oder zum Erliegen kommen und in etwa so verhält es sich doch auch mit der Trauer. Ist Trauer nicht das Gefühl, das einen nahenden Stillstand begleitet, z.B. einen Tod, das Ende einer Beziehung etc.? Insofern finde ich, dass deine Deutung der Metapher passt und bin dir sehr dankbar, dass du diese Metaphorik herausgestellt hast. Auch die daraus folgenden Deutungen der Bilder finde ich dazu passend. Wie all diese Wintererscheinungen die Stimmung des LI spiegeln, hast du gut auf den Punkt gebracht. Anlässe zur Trauer bleiben natürlich noch lange Zeit in der Erinnerung, können mitunter nie ganz überwunden werden. Schön, dass du diese in der Zeit festgefrorenen Erinnerungen in dem bewusst offen gehaltenen Wort des LD erkennst! Vermutlich sind es deshalb schon nachwirkende Worte, weil sie wohl zu den letzten Worten des verstorbenen Menschen gehören. So etwas merkt man sich natürlich besonders. Interessante Deutung! Demnach wäre vielleicht schon genug Zeit vergangen, dass diese Bilder und Erinnerungen nicht mehr so klar und wirkmächtig sind. Man könnte es vielleicht auch so deuten, dass das Bild des geliebten Menschen durch das Eis getrübt ist, weil eine Erinnerung an den Menschen ja nicht so klar ist wie der Mensch selbst. Darin steckt vielleicht auch eine gewisse Melancholie, ein Bedauern, dass man sich an die Toten zwar noch erinnern kann, aber eben nicht mehr mit ihnen interagieren kann - sie sind nicht mehr zu erreichen. Allerdings gefällt mir deine hoffnungsvolle Deutung irgendwie besser. Irgendwann muss man wohl das Unveränderliche akzeptieren und einen verstorbenen Menschen loslassen. Das scheint hier noch nicht geschehen zu sein - die Trauer ist ja noch präsent - aber die Überwindung der Trauer scheint zumindest in Aussicht. LG
  6. Vielen Dank, liebe Lisa und liebe Sonja! Das hätte ich nicht erwartet, dass mein Gedicht so wirkungsvoll ist, dass man als Leser den Aggregatzustand zu ändern droht. Ich freue mich sehr, dass es dir gefällt, Lisa. Na, höchstens aus Versehen. Danke für deine wertschätzenden Worte, Sonja! Mich reizt immer wieder das Spiel mit undeutlichen Bildern, die Unzulänglichkeit, die Welt so zu sehen, wie sie ist und der Trost, in seinem subjektiven Empfinden dennoch eine sinnhafte Welt zu finden. LG
  7. Dazu fällt mir ein schönes Zitat aus dem Werther ein: „Und ich habe gefunden, dass Missverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit. Wenigstens sind die beiden letzteren gewiß seltener."
  8. Ah, danke für die Aufklärung! Lange Haare bei Männern machen es einem auch nicht leicht, wenn man eine Sehschwäche hat. Aber du hast natürlich recht: Im Grunde egal, ob ich männlich oder weiblich bin. Das ändert ja nichts an den Texten oder Kommentaren, bzw. würde ich mich genauso sehr darüber freuen, wenn du mich für eine sympathische junge Frau hieltest, statt für einen sympathischen jungen Mann - danke für das schöne Adjektiv!
  9. Danke für deine Ergänzung zum Gedicht, LisaN! Es wäre natürlich cool, wenn man das Kreuzen der Blicke im Ungefähren an einem champagniösen Prickelgefühl bemerken könnte! Verstehe ich es richtig, dass du dir unschlüssig bist, welches Geschlecht ich habe? Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war ich ein Mann. Die langen Haare sind nur zur Tarnung. LG
  10. Schmuddelkind

    Im Zwielicht

    Ach, deine Augen säh ich gerne und schaue doch daran vorbei. Es rahmen schon die ersten Sterne dein umrisshaftes Konterfei. Dein Blick ist nur als Schatten kenntlich im abendlichen Dämmerlicht. Denn alles in der Welt ist endlich, nur meine Sehnsucht ist es nicht.
  11. Vielen Dank, lieber Carlos! Dein Lob ist mir wieder eine Bestätigung, in der Lyrik gut aufgehoben zu sein. LG
  12. Sehr schön, lieber gummibaum! Wie hier aus der Geborgenheit, die das Kind im Schoße der liebenden Mutter findet, für die Mutter selbst wieder Zuversicht und Kraft erwächst, wie eine Engelsspirale aus schwierigen Umständen heraus! Zumindest mit dieser Hoffnung lässt mich diese so liebevoll beschriebene Szene zurück. LG
  13. Liebe DD, dieser Text hat etwas Faszinierendes: Er verbindet bis ins kleinste Detail das Körpererleben mit dem der Naturszenerie und provoziert beim Leser ebendiese Achtsamkeit, die der Ich-Erzähler vorlebt. Man könnte meinen, der Text wäre stellenweise vielleicht etwas zu medizinisch geraten - du schreibst von Luftröhre, Bronchien, Korrekturen der Achsabweichung - aber all diese Details vermitteln mir ein Gefühl direkter Verbundenheit mit der Natur: Der IE spürt die Luft in seinen Lungen, spürt, wie sie Teil seines Körpers wird - die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt verschwimmt. Die Korrektur der Achsabweichung ist eine Handlung, aber eben keine, zu der sich der IE bewusst entscheidet. Allerdings jedoch eine, die er bewusst wahrnimmt. Hier wird der herkömmliche Blick auf unser Tun im Verhältnis zur Natur umgekehrt: Üblicherweise geht man davon aus, dass am Anfang ein bewusster Gedanke war, der eine Handlung in Gang setzt, die dann Auswirkungen auf die Natur hat - das ist explizit das Programm der Aufklärung, wie Kant sie verstanden hat (der Mensch als Spontaneität in der Kausalkette der Natur). Hier ist es die Natur (die Unebenheiten des Bodens), die eine Handlung erwirkt, die dann von einem bewussten Gedanken begleitet wird. Statt das Denken zu nutzen, um die Natur zu bearbeiten, um sie sich Untertan zu machen, macht sich der IE hier bewusst selbst zum Untertan der Natur, lässt sein Denken und Empfinden von natürlichen Vorgängen und Zuständen leiten und scheint dabei glücklich zu sein. Es ist nicht immer die Freiheit, die uns glücklich macht (es gibt ja sogar Studien, dass "zu viel" Freiheit uns unglücklich macht) - es scheint Momente zu geben, in denen wir uns mit der Natur verbunden fühlen wollen, uns einreihen wollen in die natürliche Kausalkette, Momente, da unser Denken nicht zweckorientiert ist, sondern sich in der Reflexion des reinen Erlebens genügt. Einen solchen Moment hast du hier sehr poetisch festgehalten und ihn mit dem Fallenlassen ins Gras auf den Punkt gebracht. Mir hat dieses Stück prosaischer Lyrik (wenn ich es mal so nennen darf) sehr gut gefallen. Da möchte man sich glatt in denText fallen lassen. LG
  14. Liebe sofakatze, du musst dich verschrieben haben. So schöne Gedichte kann man doch gar nicht absichtlich schreiben. Ich versuche mal mir zu erklären, warum dieses Gedicht mich so sehr berührt: In der ersten Strophe blickt das LD zum Sternenhimmel - vielleicht weil der Blick zum LI so intim wäre, dass das LD nicht weiß, ob etwas derartig Bedeutsames ihm zustünde. Der Himmel ist hier also etwas wie ein Zufluchtsort, etwas Unverfängliches, wohin der Blick gerichtet werden kann. Zugleich steht der Himmel aber auch für Hoffnung und Erlösung. Der Blick zum Himmel symbolisiert wohl somit den Wunsch des LI auf einen romantischen Blick zwischen den beiden, zu dem es sich nicht traut. Das LD fragt ganz unschuldig, aus demselben Wunsch heraus, warum das LD denn zum Himmel schaue, denn der interessantere Blick wäre ja der zwischen den beiden. Vielleicht deutet das LI den Himmelsblick als Desinteresse. So ergeben sich zwei ganz unterschiedliche Verhaltensweise aus derselben Sehnsucht zweier frisch Verliebter. Manchmal ergibt sich aus solchen Situationen die Tragik, dass die Liebenden nicht zueinander finden. Ob dies hier so ist, bleibt offen, weil nicht völlig klar ist, ob die Worte des LI wirklich verbal an das LD gerichtet werden oder nur gedacht werden. Allerdings lässt mich der letzte Vers denken, dass es für die beiden glücklich ausgeht, denn hier wird wieder der Himmel erwähnt, dem seine trennende Wirkung abgesprochen wird. Man kann dies so deuten, als wäre nun (irgendwann zwischen der ersten Strophe und dem letzten Vers) der Blickkontakt doch erfolgt, als wäre aus dem geteilten Wunsch auch eine geteilte Handlung erwachsen - ein romantischer Blick - das LD sähe die von dir so schön bebilderte Leidenschaft in den Augen des LI. In dieser kleinen, unscheinbaren Szene wird so viel Geschichte zwischen den beiden angedeutet, nie ganz geklärt, bewusst im Vagen gehalten, aber eben doch durch deinen bildhaften Stil erspürbar. Da ist eine unglaubliche Dichte an Empfindungen, Vorsicht und Sehnsucht, Angst und Zuversicht, Leidenschaft und Zurückhaltung - eine enorme romantische Spannung, die mir beim Lesen fast das Herz zerreißt. Wahnsinnig gut geschrieben, liebe sofakatze! LG
  15. Noch eh ich ging, wollt ich zurück. Noch als wir lachten, wollt ich weinen. Vielleicht kreuzt irgendwo dein Blick in der Unendlichkeit den meinen. (Aus dem Fundus)
  16. Lieber gummibaum, das ist zwar einerseits ein ekelhaft-lustiges Gedicht, zeigt aber aus meiner Sicht auch andererseits, was Einsamkeit mit Menschen (wohl insbesondere mit Kindern) macht. Iregendeinen sozialen Bezugspunkt braucht man wohl - Menschen, Puppen, zur Not eben Popel. Jedenfalls klasse geschrieben, insbesondere die plastische Beschreibung der Popel hat es mir angetan. So etwas muss Lyrik sich erstmal trauen. LG
  17. Schmuddelkind

    Karriere

    Lieber Freiform, durch die Gegenüberstellung von Gefühl und Verstand, Empathie und Ich-Bezogenheit wird eine unglaubliche Spannung aufgebaut, die sich im Verlauf des Gedichts immer weiter zuspitzt, sich in immer direkteren Anschuldigungen manifestiert, bis diese Spannung nur noch durch den Schlussstrich entladen werden kann. Dieser Schlussstrich selbst enthält keinerlei höfliche Relativierung, kein Angebot der Kooperation, sondern ist so hart formuliert, wie man das Ende einer Beziehung nur formulieren kann - nicht etwa durch Hass, der Ausblick auf eine verborgene Liebe gewährte, sondern durch den Entzug jeglicher Liebe, durch die Bestimmung des Verhältnisses zwischen LI und LD als ein nunmehr rein "geschäftliches", durch finanzielle Verpflichtungen geprägtes Verhältnis. Dies wiederum stellt das LD in seinem Karrieredenken, mithin in seinem Streben nach äußerem Erfolg, Anerkennung und seinem finanziellen Fokus auf den Grund, den es bereitet hat, als würde das Gedicht sagen: So ist es, wenn man andere Menschen nur als Mittel zum Zweck gebraucht. Hart, aber nachvollziehbar und unglaublich aussagekräftig! LG
  18. Lieber Freiform, mir gefällt der ehrliche Einblick in einen düsteren Moment, wie er sich aus der Verzweiflung einer erfloglosen Loslösung ergibt. Besonders, dass du der Efeu-Metapher so treu geblieben bist und auf diese Weise das Motiv der Tat mit der Tat selbst in Verbindung bringst, fasziniert mich, da diese Verbindung nicht so klar gewesen wäre, wenn es diese Metapher nicht gäbe. Manches wird eben erst in der Poesie verständlich - Gewaltfantasien gehören wohl dazu. Klasse Gedicht! LG
  19. Ja, die Zeit eilt alle Stunden. Aber ich wusste ja, dass Katzen ab und an ein bisschen herumstreunen müssen, um mit größter Selbstverständlichkeit wieder zurückzukommen. ...Meistens fragen sie dann: "Ey, wo bleibt mein Essen?" Naja, ich hatte es ja auch absichtlich schwer gemacht, es als das Spiegelbild zu sehen, indem ich es wie eine eigene körperliche Bewegung beschrieben habe ("dem Sog zuwider" etc.). Damit wollte ich erreichen, dass man als Leser die Erfahrung macht, die uns das Leben ständig aufdrückt - zwei Perspektiven auf dieselbe Sache erscheinen eben oft wie zwei verschiedene Sachen. Ich weiß gar nicht, welche der beiden Situationen ich cooler finde. Aber das Schöne ist ja: Entweder hat man das Glück, dass andere dieselbe Lesererfahrung machen können und man dann das Gefühl hat, in einem Maße verstanden zu werden, das sonst selten erreicht wird. Oder man hat das Glück, dass andere etwas anderes im Gedicht sehen und man merkt, wieviel mehr man mitgeteilt hat, was man gar nicht gesehen hatte. Beides finde ich ziemlich bedeutsam. Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass ich nicht mal einen Weg beschreiben kann, ohne andere in den Wahnsinn zu treiben: "Dann musst du die... ist es die zweite oder die dritte Straße? links abbiegen, also nicht ganz links - also nicht 90°. Die Kreuzung, die ich meine, da gehen zwei Straßen so halbwegs links ab, eine rechtwinklig und eine 45° - also 45° zur geradlinigen Verlängerung der Straße. Das wären dann also eigentlich 90 plus 45, also... 135° zu der Straße, von der du kommst. In diese Straße musst du jedenfalls abbiegen - d.h. wenn du bei der richtigen Kreuzung bist. Wenn die Kreuzung nicht so aussieht, wie ich es gerade beschrieben habe, geh am besten weiter bis zu der Kreuzung. Alternativ kannst du auch die Kreuzung davor links abbiegen. Dann musst du aber dort, wo meistens eine schwarz-weiß gefleckte Katze steht, rechts in einen kleinen Weg abbiegen. Wenn die Katze nicht dort steht, musst du trotzdem in den Weg abbiegen. Dann musst du nur aufpassen, weil der Weg sich irgendwann aufgabelt. Kann dir jetzt aus dem Stehgreif gar nicht sagen, ob du bei der Gabelung rechts oder links musst. Aber wenn du auf dem richtigen Weg bist, kommt nach 100 Metern ein Spielplatz. Wenn du keinen Spielplatz siehst, nochmal zurückgehen und in den anderen Weg abbiegen."
  20. Vielen Dank, Behutsalem! Bei deinem überschwänglichen Lob bin ich ja ganz baff. Wundertraurig ist ein schöner Neologismus, der gut aufgreift, was ich selbst an romantisch-melancholischen Gedichten so schätze. LG
  21. Vielen Dank für deinen Hattrick, liebe Letreo! Tatsächlich war es mein heimliches Ziel, ein Gedicht über Maradona zu schreiben, an dem auch Fußball-Verweigerer Gefallen finden können - immerhin kann ja Maradonas Leben, wie auch sein Spiel, stellvertretend für so viel mehr betrachtet werden als nur Fußball. Ich bin übrigens auch kein so großer Fußballfan mehr. Ist ja doch meist eher langweiliges Hin- und Hergekicke. Da schaue ich mir lieber ein Footballspiel an. Die Mischung aus Taktik und Athletik und die Tatsache, dass in jedem Spielzug etwas Interessantes passiert (entweder fallen Punkte oder jemand wird umgewemst), fasziniert mich sehr. Freue mich schon riesig auf den Start der neuen NFL-Saison. LG
  22. Hey, bist du nicht jene sofakatze, die vor einem Monat hier als vermisst gemeldet wurde? Hab dich gefunden! Meinen Finderlohn habe ich jetzt auch schon erhalten. Wow! Vielen lieben Dank für diesen besonders tiefsinnigen Kommentar! Das ist der einzige Aspekt, nach dem meine Interpretation von deiner abweicht: Ich hatte das zweite Blatt als das Spiegelbild des ersten Blattes gedeutet. Es "steigt" im Teich hinauf, weil das tatsächliche Blatt auf die Teichoberfläche fällt. Manchmal sind nämlich Aufstieg und Fall derselbe Vorgang aus unterschiedlichen Perspektiven. Aber die Annahme, dass das zweite Blatt ein tatsächliches, physisches zweites Blatt sei, erlaubt natürlich einige interessante Deutungsmöglichkeiten und ich bin sehr dankbar, dass du von einem anderen Blickwinkel Licht auf mein Gedicht geworfen hast. Das hättest du in den letzten 31 Tagen gerne öfter machen können. Ach, schön, dass du das Forum wieder durch deine Kommentare bereicherst! Ich bin begeistert, wie du den Begriff der Hieroglyphe sinnhaft mit der Naturbeschreibung verknüpfen konntest! Ja, genauso habe ich es gemeint und da trifft sich dann auch deine Lesart wieder mit meiner: Man kann ein Leben, Erfolg und Misserfolg, auf verschiedene Weisen betrachten, aber den Tod können wir weder wegdeuten, noch eine tiefere Bedeutung dahinter mit Gewissheit annehmen oder ausschließen. Der Tod ist tatsächliche diese undurchdringliche Dunkelheit, auf die alles hinausläuft, worin alle Deutungen aufgelöst werden. Exakt! Das Leben kann nur im Augenblick stattfinden. Die Zukunft ist ein Stück weit fiktiv und die Vergangenheit eben auch nur ein Gedanke, kein wirkliches Erlebnis. Alles Leben, alles Erleben findet jetzt statt und ob es nun als negativ oder positiv gedeutet werden kann, die reine Möglichkeit, diesen Augenblick bewusst zu erleben, ist vor dem Hintergrund des ewigen und undeutlichen Todes von unermesslichem Wert. Ich weiß gar nicht, wie es möglich ist, dass zwei Leute ein Gedicht sehen, das ja seiner Natur nach deutungsoffen ist, und darin tatsächlich mehr oder weniger dasselbe erkennen, aber in deinem Kommentar sehe ich, dass es stattfindet und das ist schon ein ziemlich mächtiges Erlebnis. LG
  23. Vielen Dank, lieber gummibaum, für die lobende Bemerkung und besonders, dass du das Muster der wechselnden Metrik herausgestellt hast. Früher habe ich tatsächlich gerne mit dem Versmaß experimentiert. Eines meiner liebsten Spiele war ein Wechsel zwischen Daktylus (in Vers 1 und 3) und Jambus (in Vers 2 und 4). Der Rhythmus, der dabei entsteht, hat was - ich weiß nicht, was, aber er hat was. Ich denke, dass die letzte Strophe diese Lesart hergibt und das restliche Gedicht steht dazu auch nicht im Widerspruch. Ich persönlich neige jedenfalls auch zu dieser Interpretation. LG
  24. In richtig gute Gedichte verliebt man sich auch sofort, ohne viel darüber nachzudenken. Ich meine, sie laden einen ja gerade dadurch ein, tiefer über das Gedicht zu reflektieren, aber da muss eben schon eine emotionale Verbindung sein, die man am Anfang vielleicht noch gar nicht begreift - ging mir mit dem Gedicht auch so. Danke, Lena! LG
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