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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Liebe Pegasus, ein ganz herzliches Dankeschön für Dein Mitempfinden eines der größten Wunders unseres Lebens und unserer Zeit. Ich habe in meiner Jugend das Buch von Rachel Carson "Stummer Frühling" gelesen und bekam zum ersten Male ein Gefühl dafür, was es bedeuten könnte, dieses große Wunder nicht mehr erleben zu können. Dir zur Freude und für Deine Anteilnahme am Frühlingswunder publiziere ich anschließend ein Frühlingsgedicht "Atmosphärischer Wandel" Viel Freude, nicht nur beim Lesen, wünscht Dir Carolus
  2. Carolus

    Typisch Mann

    Lieber Sid, Zitat: "Die Männer sind alle Verbrecher, ihr Herz ist ein finsteres Loch, hat tausend verschied`ne Gemächer, - aber lieb, aber lieb sind sie doch!" (Schlagertext von 1913) Spielend und schmunzelnd lässt sich dieser Text hier auch auf die Gegenseite anwenden. Kein Kommentar, nur soviel: ein wirklich gelungenes Gedicht! Frühlingsgrüße aus dem heimischen Garten Carolus
  3. Lieber Sid, da hast Du sehr wohl recht, wenn du anmerkst: " In so einer euphorischen Stimmung gelingen solch jauchzende Verse mit Leichtigkeit." Ja, da möchte man Flügel besitzen, abheben, die Welt von oben anschauen und außerdem Papier und Bleistift dabei haben. Herzlichen Dank für Deine wohltuende, frühlingswindige Intervention. Weiter tanzen, das erfrischt die wintermüden Glieder! Liebe Grüße von den ersten Veilchen! Carolus
  4. Lieber Cornelius, beindruckend Deine Bescheidenheit in der Zeile, "einen text wie diesen...". was ich Dir bei deinem Wissen und Können nicht abnehme. Ich meine, Du brauchst Dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Herzlichen Dank für Dein besonderes Lob für den Text "Antigone 2024". Mit Recht weist Du auf die Weisheit und inhaltliche Aussagekraft antiker Mythen hin, die bis heute unser kulturelles Erbe erhellend beeinflussen. Für Dich neue Frühlingsenergien sowie neue Freude am Leben! Mit liebem Gruß Carolus
  5. Lieber gummibaum, herzlichen Dank für Deine freundliche Aufnahme der "Frühlingswinde", besonders aber für Deine Vorschläge, störende Unebenheiten zu glätten, was ich auch gerne ausgeführt habe, bis auf "lassen Blütenblätter regnen aufs schüttere Haupt." Hier hat die inhaltliche Intention für mich Vorrang. Für Dich ein Sträußchen aus Himmelsschlüsseln, Vergiß-mein-nicht und ersten Veilchen! Es lebe der Frühling! Carolus
  6. Carolus

    Frühlingswinde

    Frühlingswinde O, Frühling, du Schelm, was spielst du mit meinen Gefühlen! Wo eben noch Stille und andächtig Staunen, wo Balsam durchzog die duftende Luft, da reißen die Winde Verwelktes vom Zweig, schaffen Raum für keimendes Grün, lassen Blütenblätter regnen aufs schüttere Haupt. O, Frühling, du Schelm, voller Verlangen sauge ich deinen Atem in meine Lungen ein. Ich hüpfe im Dreivierteltakt, möchte splitternackt mich wälzen in einer morgenfrischen Wiese. O, Frühling, du jagst mich in diesen Tagen mächtig vor dir her, als ob meine Seele ein windgefülltes Segel wär, das Schiff und Mann durch blaue Fluten treibt.
  7. Lieber gummibaum, hätte Cornelius den Text über Antigone geschrieben, hätte ich gerne (sofern ich Dich zitieren darf) Deine Überschrift und die Schlusszeilen, mit Ausnahme Deines Pseudonyms übernommen. Herzlichen Dank für Deine Stellungnahme; sie trifft die zentrale Intention und das Hauptmotiv für das Verhalten von Julia und Alexei Navalny. Mit Freude und Schmunzeln gelesen! Frisch gepflückte Frühlingsgrüße für Dich! Carolus
  8. Antigone 2024 Unter dem Namen „Julia“ kennt man dich in einem andern Land. Dort hält ein finstrer Kreon Polis und Bewohner mit Gewalt in seiner Hand als Eigentum und Unterpfand. Sein Ohr reicht bis in jedes Domizil. Gegenspieler, Widersacher in Schrecken und Angst zu versetzen, sein erklärtes Ziel. Dazu sind Scharen von Schergen, Denunzianten, Spitzel tage- und nächtelang unterwegs, das Klima der Angst warmzuhalten. Alexei, den Helden deines Herzens, hat dir der Tyrann entrissen, hieß seine Knechte an, ihn zu quälen, zu foltern, einsperren in fensterlose Käfige. Doch die Flamme seines Widerstandes konnte er nicht zertreten. Jetzt naht der Frühling, und Alexei ist tot. Julia, mutig hast du dem Despoten den Kampf um Recht und Menschenwürde angesagt. Du weißt, der Schreckliche kann dir dein Leben entreißen. Doch du bist bereit, das Äußerste als Opfer einzusetzen, weil du Alexei liebst und sein Vermächtnis für Land und Bewohner einlösen willst. Julia und Antigone, wir brauchen euren Trotz, eure Widersetzlichkeit, um Mächtigen wie Kreon die Stirn zu bieten, damit sie begreifen, dass sie die Seele ihres Gemeinwesens zerstören, wenn sie in ihrer Hybris weiterhin Gebote der Menschenwürde höhnisch mit Verachtung strafen.
  9. Liebe Uschi, herzlichen Dank für Deine verständnisvolle Mitteilung. Das Phänomen eines unerklärlichen emotionalen Berührt-Seins beschäftigt mich schon eine Weile, so u.a.in der Ballade Nr.1 in g-Moll op.23 von Frédéric Chopin. Eigentlich sind es nach einigen einleitenden Takten nur 5, danach 2 Töne, die beim Hören jedesmal das Gefühl einer außergewöhnlichen Zärtlichkeit auslösen. Erklären kann ich mir dieses nicht, bin aber dankbar, es so zu empfinden. Ich wünsche Dir sonnenerfüllte, abwechslungsreiche Frühlingstage mit unzähligen Kirsch- Mandel- und Apfelbaumblüten als Begleitung. Carolus
  10. Unablässig rannen Tränen, verschämt verbarg er sein Gesicht. Schauder glitten über seinen Rücken wie Böen übers Wasser. Hilflos er, konnte sich des Ansturms aufgewühlter Gefühle nicht erwehren. Ohnmächtig fühlte er sich jedes Jahr, sobald der Frühling kam, Ostern nah war und Bachs Passion Perspektiven der Ewigkeit ahnen ließ. Ihm war zumute, als ob Chorstimmen und Instrumentalstücke sich seiner Seele als eines unirdischen Resonanzbodens bedienten, um ein gefühltes Band aus Tönen und Melodien hin zu göttlicher Unendlichkeit zu weben. Gefühle von Wehmut und Trauer über Zustand und Kreuzweg seiner Zeit mischten sich mit Tränen und Wut. Waren solche Gefühle nur ein rituelles Nachempfinden der Leiden eines Gerechten? Oder öffnete die Musik Bachs einen Zugang zu jener anderen Welt. Keine Messe, keine sakrale Musik, keine Predigt, kein Kult hatte ihn jemals bis auf den Grund seiner Seele derart aufgewühlt wie Bachs göttlich inspirierte Musik. Nach jeder Aufführung wanderte er allein durch nächtliche Straßen. Was ihm jedes Mal widerfuhr, blieb ihm ein Rätsel.
  11. Grüß Dich, liebe "Alter Wein", inhaltlich stimme ich mit Dir voll überein. Ja, "es tut gut, sich diese Gedanken von der Seele zu schreiben." Deinen Rat dabei "nochmal in das Leben eintauchen", will ich noch einmal mit allen Sinnen gebrauchen. Ein kräftiger Schluck aus einer Kanne voll Leben - das fehlt mir eben. Doch bald können wir dem Mai ins blühende Auge sehn, und das ist schlichtweg schöööööön!!! Herzlichen Dank für Deinen einfühlsamen Beitrag! Dir fröhliche Ostertage (ohne eine Plage)! Carolus
  12. Im Wartesaal der Ewigkeit vertreibe ich den Rest von meiner Zeit, bis ich gerufen und geheißen werde, umgehend zu verlassen diese Erde. Fürwahr, kein schöner Raum für ein letztes bisschen Lebenszeit. Die Scheiben blind, abgegriffen jegliche Sitzgelegenheit. Risse im Putz. An den Wänden, letzte Nachrichten von fremden Händen aus trostloser Endstation. Wer will hier noch irgendetwas investieren, wenn er alle Habe zurücklassen und verlieren wird? Längst zerbrochen ist der Krug der Liebe, ausgelaufen und vertrocknet dieses Lebenselixier. Da hilft kein Schnaps, kein Sekt, kein Bier. Die Scherben hab ich aufgehoben, doch zerbrochen bleibt der Krug. Einen Hauch von einstiger Seligkeit vermeint ich noch zu riechen. Noch bleibt beim Warten mir, bis es soweit, eine Reise nach innen durch viele Jahre einer stürmischen Vergangenheit. Doch zur gleichen Zeit nehm ich gern noch einen großen Schluck aus einem vollen Krug Lebendigkeit. (Die letzte Strophe habe ich in Übereinstimmung mit der Anregung von "Alter Wein" angefügt.)
  13. Carolus

    Osterglück

    Osterglück Der Frühling, ein fescher Jüngling mit wallendem Haar, zog zuversichtlich durch das Land, bis er die einzig wahre Geliebte fand. Entzückt, entrückt entfalten beide jetzt ihr Glück wie Kirschbaumblütenblätter und fliegen ohne Tam, Tam und ohne Osterglockengebimmel direkt aufwärts zu "Wolke Sieben" in ihrem wahren Wonnehimmel. Donnerwetter!
  14. Lieber Herbert, da hast Du einiges missverstanden und offenbar die angehängte Anmerkung zum Verständnis des Textes nicht gelesen bzw. bedacht. Es geht um das Frauenideal im Mittelalter. Lies mal in Wikipedia den Artikel "Frau Welt" und schau Dir die Skulpturen dazu an. Wenn ich in den ersten Strophen "Lidschatten, rote Lippen und viel Rouge" anführe, so ist das von der Moderne ausgehend eine kritische Darlegung des permanenten Sexismus, eine Erniedrigung von Frauen. Der Hinweis auf die Kehrseite äußerer Frauenschönheit, nämlich auf Krankheit, Schmerzen, Leiden und Opferbereitschaft soll die Gegenseite zur hemmungslosen, einseitigen "voluptas" (überzogene Lust) aufzeigen, weil sie nach der allgemeinen Meinung im Mittelalter den Menschen blind macht für das "wirkliche Leben". Ich begrüße besonders, dass viele Frauen sich heutzutage öffentlich wehren gegen eine entwürdigende Erniedrigung als Sexualobjekt und damit auch gegen den Sexismus in unserer Gesellschaft. Freundlichen Gruß und eine erfüllte österliche Frühlingszeit! Carolus
  15. Carolus

    "Frau von Welt"

    „Frau von Welt“, stets up to date und top in Form, umlagert von Reportern, Fotographen und Kamerateams. Sie, souverän, mondän, weltgewandt. Verführerisch und attraktiv ihre vergoldete Schauseite. Augen pharaonisch gestylt, leicht geöffnet der Mund, Lippen einladend sinnlich. Ein makelloses Gesicht, gleich einer Meisterkopie des Kopfes von Nofretete. Frau von Welt, manipulierte Schöne der Schönen, ewige Eva, Abbild bist du, nicht ebenbürtig olympischen Göttinnen oder starken Frauen. Vergiftet hast du den Apfel der Erkenntnis: Sex Appeal als weibliche Allzweckwaffe. Als Profithilfe in der Hand Mächtiger lächelst du von Litfaßsäulen, von Gedrucktem und Bildschirmen. Durch den Verkauf deiner Schönheit weckst du Begehrlichkeiten nach Haben, Besitzen-Wollen und dauerhaftem Glück. Deine Rückenseite spiegelt die Kehrseite des Lebens vieler Frauen mit Schmerzen, Leiden und Aufopfern wieder. Dein Blick auf Hochglanz-Oberflächen, auf Glitzern, Glamour und Geld versperrt vielen den Zugang zum wirklichen Leben. Oder wäre es deiner Meinung nach besser, Millionen mit Täuschung und bloßem Schein zu hintergehen? Anmerkung: "Frau Von Welt" ist im Mittelalter die Verkörperung von Lebenslust und Sinnenfreude in Kunst und Literatur. Sie erscheint als attraktive Frau von vorne, während ihr Rücken durch Eiter, Geschwüre und Ungeziefer entstellt ist. Die Personifikation ist zugleich eine Mahnung zu verstehen. (Vorder- wie Rückseite sind z. B. in zwei Figuren am Dom in Worm zu sehen.)
  16. „Traumhafte“ Überfahrt Am Ufer des Styx warte ich mit vielen, bereit zur Überfahrt in eine unbekannte Wirklichkeit. Weiß nicht, wie lange meine Wartezeit, bis Charons rauhe Stimme meinen Namen schreit und ich mit anderen mich in seinem Nachen dränge. Der Jammer der Gestalten um mich herum fasst mein Herz mit kalten Fingern an. Um des Hades willen: Hab keinem ein Leid angetan! Weiß ich, was mich. am anderen Ufer erwartet? Kann nur meine Hand vor Augen erkennen. Ringsum schäumt`s und zischt`s. Auf`s Wasser klatschen Ruderblätter. Unter den Füßen wankt der Boden. Das Boot hat Fahrt aufgenommen. Kaum auszuhalten der Lärm. Von den Felsenwänden Schreie schwarzer Vögel hallen her. Keiner weiß, wann wir am Ufer jener andren Welt ankommen. Zeit spielt keine Rolle mehr, sobald die Überfahrt beendet. Keiner weiß, was ihn erwartet! Immer länger wird die Warteliste.
  17. Carolus

    Erwachende Frühlingsgefühle

    Erwachende Frühlingsgefühle Er weiß nicht, was in ihn gefahren. Innen kennt er sich nicht mehr aus. Nach vielen durchschnittlichen Jahren ist plötzlich etwas Ungewohntes dran. Er wird nicht klug daraus. Mit Sinnenlust und Sehnsucht saugt er das Grün der Wiesen, das Gelb, das Blau, kurz alles, was da blüht, in seine Brust. Dazu schlürft er die Vogelmelodien wie Wein aus süßen Trauben, singt mit der Amsel, mit den Meisen. Sein Herz verlässt das Haus, geht frohen Muts auf Reisen. Als Wegzehrung nimmt er ihr Lächeln mit und sucht sein Heil in einem Schloss, hoch oben in den Frühlingslüften. Danach lädt er die Liebste ein und träumt und träumt mit ihr vom immer währenden Zusammensein verführt, betört von tausend Blütendüften.
  18. Unfrisierte Gedanken vor Ostern Genügt es, einen Menschen zu erinnern, er sei sterblich? Selten haftet solche Mahnung in seinem Bewusstsein wie Kletten auf Kleidern. Eher schon der bildliche Eindruck, seine Überreste endeten in einer gewerblichen Verbrennung, zuletzt als ein Häuflein Asche oder als Verwesungsmasse aus Haut, Restfleisch und Knochen, zeitlich befristet in einem Holzsarg. Erhebender wohl die Vorstellung, der Geist und die Seele stünden nach dem Ende des Körpers auf, vermählten sich und feierten Hochzeit. Beide würden gemeinsam ein neues Leben mit ewiger Seligkeit beginnen. Wäre diese Vision nicht Anreiz, den Geist und die Seele liebend schon zu Lebzeiten zu pflegen, statt den Erwerb von Macht und vergänglichen Gütern?
  19. Flamme und Feuer Flamme, weiß glühende Speerspitze des Lichts, gefasst in dunklem Schaft. Stahlblau gehärtet deine Kanten. In deinem Herzen fließendes Gold. Feuer, deine Bestimmung weiß, das Dunkel um dich zu erhellen, Wärme zu spenden, Festes zum Schmilzen zu bringen, zu nährender Lebensenergie. Flamme, lebendigster Teil des Feuers, innen wie außen durchleuchtest du unser Dasein. Bist Vorbild mir in kompromissloser Unbeugsamkeit. Flamme, du kapitulierst nicht vor dem Wind der Zeit, schnellst blitzartig in neue Höhen, beginnst wild zu tanzen, treibst Glut zu äußerster Hitze, verzehrst dich in haltloser Leidenschaft. Feuer, allgewaltige Kraft der Götter, durch des Prometheus Gabe in unsere Hände gelegt, täglich brauchen wir dich für den Herd, missbrauchen dich, um die Angst vor Unseresgleichen in der Schwebe zu halten. Leben vernichtend erscheint die Handhabung allmächtiger Gewalt der Himmlischen durch uns.
  20. Im Schatten des Frühlings 2024 beginnt das Schweigen gefrorener Herzen zu tauen. Auf der Suche nach der erlösenden Lebendigkeit des Blutes windet es sich durch verengte Kanäle, versickert verdunstet, festgetreten in Datenmengen des Alltags. Die Kosten unserer Erstarrung befördern Ängste in unberechenbare Höhen. Auf einer Weide trauert eine Amsel. Echolos verstummen Töne aufbrechenden Sehnens im taufrischen Morgen. Über Gräbern lichten sich Nebel. Strahlen rücken wie Pioniere vor. Die Sonne rüstet auf, während Finsternis sich mehrt. Tanzend entschwinden die Toten im Dunst unbeantworteter Fragen. Osterglocken im Sonderangebot simulieren Auferstehung. Wer rettet den Frühling unserer Seelen? Rette sich, wer kann!
  21. Liebe Lucia, bin soeben von einer mehrtägigen Reise zurück, fand nicht die Muse und die Zeit Dir angemessen zu antworten. Entschuldige bitte! Vorweg meinen herzlichen Dank für Deine einfühlende, textnahe Stellungnahme! Du schreibst u.a. man entdecke "eine verborgene Stärke, eine Motivation, eine kämpferische Quelle für das gute im Leben". Das trifft die zentrale Intention, denn meiner Meinung entsprechend, ist die Schönheit dieser Erde - trotz allem ruinösen Umgang des Menschen mit ihr - jede Anstrengung wert, dieses Wunderwerk wenigstens teilweise zu erhalten. Eigentlich müsste es längst jedem klar sein, dass wir nicht mehr so weiterwursteln können wie bisher, aber täglich erfahren wir von großen, neuen Defiziten. Dennoch müssen wir uns weiter für die Natur engagieren, denn die Folgen treffen alle Lebenden wie unsere Nachkommen. Lieben Gruß Carolus
  22. Geheimnisvoll und rätselhaft scheint jene Kraft, die dich in deinem Drang durchs Dasein stets begleitet, dir hilft, wenn dein gewohnter Weg mit anderen sich überschneidet und du dich fragst, wohin und wo. Selbst in deinem Falle kennt sie die Richtung und das Ziel, hat dir in deiner Seele längst eine Botschaft hinterlassen. Du hast die Freiheit, kannst ihren Sinn erfassen, indem du dein eignes Wollen ihm entgegen- stellst und abwägst, was du selbst für die bessre Lösung hälst. Diese rätselvolle Kraft entströmt dem Schoß der Ewigkeit, bewegt und nährt jegliches Leben, kennt keine Grenzen, keine Zeit. Sie atmet ein und aus im Rhythmus "göttlicher Unendlichkeit".
  23. Hallo Lydia, vorweg meinen herzlichen Dank für Dein besonders berührendes Lob. Mit den Worten "die letzten Momente des Tänzers" und " Gelebt, bis in den letzten Augenblick und förmlich hineingeboren in einen Frühling ~ anderswo..." umfasst Du die ganze inhaltliche Problematik absolut treffend: Darin liegt der Wunsch des Menschen, am Ende seines Lebens alle Stationen seines Lebensweges mit möglichst intakten Sinnen noch einmal zu "erleben" und zufrieden in eine andere Welt zu wechseln. Dir einen Frühling mit neuen Lebensfreuden! Lieben Gruß Carolus
  24. Ballade vom letzten Tanz Was ihn in jener Nacht hieß bleiben, er wusste es nicht, nachdem die letzten Tänzer längst gegangen. Im leeren Saal nur er, allein, vom Dämmerlicht umfangen. Wie einst vor langer Zeit, als er bereit, auf stiller Bühne des Theaters hymnisch sein Empfinden von Freiheit, seinem Leben echolos in einem stummen Raum vor leeren Stühlen preiszugeben. Wie jetzt, wie nie zuvor ein Schaudern heftiger Lust ihn überwältigt, Lücken ungelebten Daseins zu enthüllen, im Tanz mit feurigem Begehren und Zartheit ohnegleichen aufzufüllen. Trauergefühle, verdrängt durch solche der ersten Liebe, mischen sich mit Wut und Bitterkeit über Verluste. Versagen und Ohnmacht, mit jubelnden Gesten von Augenblicken außergewöhnlichen Glücks. Beim ersten Morgenlicht - Frühlingslüfte durch angelehnte Fenster dringen - hält er inne. Alles hat er im Tanz zur Musik des „Frühlingserwachens“ von sich gegeben, brachte sich selbst zum Schweben und Schwingen. Dankbar fragt er sich, was für eine Kraft. besondere Augenblicke seines Lebens in überbordende Gefühle wandelt, zu welch wunderliche Bewegungen diese ihn treibt, einmal noch alles zu geben. Nackt auf dem Tanzboden findet ihn der Hausmeister am Morgen mit dem Lächeln eines Toten im Gesicht, der mit sich und dem Leben im reinen.
  25. Wenn nichts mehr wie gewohnt und du zerschlagen am Boden, die Welt in der Medien Blick dem Supergau entgegen taumelt, angeheizt durch Kriege, Flüchtige und Klimaschläge, wenn du vor einer Zukunft ohne Perspektive und Dämonen mit Visagen brandstiftender Biedermänner aus unserer Vergangenheit aufsteigen, wenn du, allein, scheinbar verloren zwischen Erde und Himmel dich nach dem Sinn des Lebens fragst, ob Endstation oder ein Wendepunkt, ein Weckruf zum Erwachen, ob du dich wehren musst, dein Schicksal möglichst selbst gestalten. Schöne Worte! Wie aber weiter? Dann ist es Zeit, aus dem Waffenarsenal der Seele den Schild hervorzuholen der dich vor giftigen Geschossen schützt, den Harnisch, der das Herz vor feindlicher Verwundung sichert, danach dein Schwert, geschliffen durch Vernunft und Geistesschärfe. Zuletzt setze den Helm auf. Klappe hoch das Visier, damit du die andern sehen, hören und verstehen kannst. Zuerst deine Lieben, die Nachbarn und Freunde in deinem Leben. Gemeinsam bekämpft ihr die Angst, bringt den Wandel zum Besseren in euch voran. Die größte Stärke liegt in eurer Schwäche. Eine Stärke ohne Schwäche aber zerbricht.
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