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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Lieber Stephan, für mich ist "Gott" ein Wort, eine Sammelbezeichnung, ein Etikett, eine Metapher für das absolut Unbekannte, das Unbeschreibliche, nenn ´s "Schöpfung" oder personalisiert "Schöpfer". Ich glaube nicht an einen christlichen Gott, noch an einen mosaischen Gott, einen muslimischen, an die Gottheiten der Hindus, an Buddha, an Laotse, an Naturgottheiten indigener Völker. Jede Offenbarungsreligion richtet sich an den Einzelnen, seine Lebensweise zu bedenken und zu seinem Besseren zu wenden. (So z. B. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", was voraussetzt, dass man sich zuerst sich selbst liebend akzeptiert.) Christus, Mohammed, Moses, Buddha und andere sind für mich Zeugen und Boten, die weisesten der Weisen, wissend um die Unzulänglichkeit und Verführbarkeit der Menschen. Zeigen wollten sie, dass Liebe der Weg zur Erfahrung des Göttlichen ist. Im Laufe der Geschichte hat jede Kultur andere Formen und Bilder für das Unerklärbare gefunden, z.B. die Götterwelt der griechischen und römischen Antike, die Götter im Alten Ägypten u.a.m.. Du schreibst, du glaubst "an das ewige Leben bei Gott, wie im Neuen Testament verheissen. Das tröstet mich." Und was für ein Leben tröstet den Muslim, den Juden, den Hindu und weitere, wenn er diese materielle Welt verlässt und seine sterbliche Hülle zurücklässt? Bleib dort, wo deine Seele sich wohlfühlt! Vielen Dank für deinen anregenden Beitrag Blühenden Frühlingsgruß für Dich! Carolus
  2. Was blieb? - Was bleibt? Die Last von vielen Jahren drückte ihn allmählich nieder. Durch alle Glieder fuhr ihr Tod, nahm fast den Atem ihm. Was blieb vom einstigen Entflammen? Von Liebesglut und Seelenpein? Von unstillbarem Ewigkeitsverlangen? Was bleibt, wenn er allein zurück in seinem Psychograu? Er nirgends mehr sich fühlt daheim? Noch nicht genug getrunken hatte er aus jenem Krug, daraus ein Lächeln, ein zart Umarmen, ein endlos Hingegeben fließen. Den Inhalt insgesamt möchte`er sich über seinen Körper gießen und frohlockend rufen: „Bereit bin ich für neues Leben! „Ade´, du hässlich schöne und geliebte Welt! Bereit sind Geist und Seele, geschwisterlich verbunden, gemeinsam ein unendliches All zu erkunden.“
  3. Hallo Cornelius, ein absolut gelungenes Poem! Gratuliere! Ein besonderer Lesegenuss! Und dazu kunstreich und überzeugend mit Humor paargereimt. Mein Kommentar zur simplen Schwertstreichlösung durch Alexander: Wäre Alexanders Mutter aus Schwaben gewesen, hätte sie laut scheltend den Sohn mit den Worten gemaßregelt: "Alex, so mache mer des nedde. So`n Knode gherd ordendlisch uffgedöseld! Hosch des ghörd?" (In dieser Hinsicht hatte der große Makedone offenbar ein Ohrenverschlussleiden) Dir ein herzliches Dankeschön Carolus
  4. Überwindung des Zwiespalts Manches Mal, kann es nicht ändern, fallen Überdruss und Ekel mich an angesichts dieser geschundenen Welt. Neid, Gier und Hass, wohin ich schau, Not, Tod und Kriege ohne Unterlass, ein Fass ohne Boden. Ohnmächtig, hilflos meine Worte: aufgeklebte, nichts sagende Etiketten für globales Elend. Hinter jedem Wort Millionen Betroffene: verwundete, gefolterte, verhungerte Menschen, missbrauchte Frauen und Kinder. Wie solch Unfassbares verdauen? Einfach für immer gehen? Hinter mir alle Türen schließen? In Freiheit das Gefühl genießen, von allem, was bedrückt, enthoben zu sein? Die Lösung? Ein einzig hinreißender Frühlingstag, ein Lächeln vor der Tür, ein freundliches Wie geht es dir? wischt Finsteres beiseite. Ich schaue mir nur dies wunderliche Leben in einem Stück Wiese an: tausend Sonnensterne, umworben von Damen in zart rosablauen "Blütenhüten". Farbenfrohe Gauckler taumeln wieder durchs Gelände, Besitzer kleiner Flügel summen durch den Gräserurwald. Versöhnt mit mir und meiner kleinen Welt, entdecke ich, wie Leben sich vollzieht im Kleinen, Stehe, staune - endlich mit mir - wieder im Reinen!
  5. Wiedersehen und Abschied Dort, wo die Vorstadt in die Felder gekrochen, der Wald sich zurückgezogen, dort, wo sie einst Hand in Hand durch blühende Wiesen gegangen, dort, wo sie früheres Glück gefunden, kehrten sie enttäuscht zurück vom Ort ihres Sehnens, aufgeflackert beim Erinnern. Gewandelt, verändert, eingerichtet hatte sich jeder in anderer Erlebenszeit. Nicht begreifen konnten sie, warum ihr Hunger nach Liebe von damals jetzt auf einmal Quelle von Tränen und Seelenleid. Ohnmächtige, hilflose Abschiedsverlegenheit. Trotzige, Treue versprechende Blicke, Küsse wie flüchtiger Windhauch. Pünktlich der Zug. Einmal noch winkte sie von der Treppe, drehte sich um, als der Wagen mit ihm vorüber. Verschwunden das Bild mit dem Anderen. Manchmal tauchte es kurz in der Erinnerung auf. Vor dem Fenster seines Abteils gelbe Rapsfelder, umsäumt von blühenden Apfelbäumen. Wenige Tage später begann ein neuer Mai.
  6. Lieber Sidgrani, hat Freude gebracht, Dein gelungenes Poem. Danke! Mit Schmunzeln gelesen. (Nachfolgendes ein spontaner Versuch - frei nach gummibaums Gedanken) "Einer macht den Andern nieder und bedenkt bei weitem nicht, dass er sich findet wieder am Platz, den ihm der Dichter im Poem zuspricht." ( was den "Denk- und Dichtungsmeister Sidgrani" (so Georg) nicht anficht.) Wärmere Frühlingsgrüße für Dich! Carolus
  7. Liebe Federtanz, habe eben Deinen wunderbaren, lebensnahen, erfahrungsträchtigen und auch in der Tat z.T. wirklich weisen Appell für mehr menschlichere Menschlichkeit mit teils angehaltenem Atem gelesen. Werde deinen Artikel wieder lesen, noch genauer, weil ich beim ersten Lesen spürte: Das schreibt einer von den Menschen, wie wir sie für die Arbeit hin in eine lebenswertere Zukunft brauchen. Dir ein ganz großes herzliches Dankeschön!!! Liebe Grüße Dir! Carolus
  8. Lieber Cornelius, du hast die Textintention auf den Punkt gebracht. Bitternis und Mitfühlen durch eine knappe, prägnante Formulierung: "Traurig schön, diese bittere Ironie. Wer von uns fühlte nicht ...". Dafür danke ich Dir von Herzen. Dennoch viele noch blühende Frühlingsgrüße! Carolus Liebe Uschi, der Anblick der vielen zur Erde geneigten, angewelkten Blüten schmerzt sehr wohl, nicht nur wegen der entgangenen Früchte, hier einer Mund und Zunge versüßenden Kirschenart, nein, es geht um die unzähligen unfruchtbaren Blüten. Zwar weiß die Natur durch ihren verschwenderischen Umgang mit Samen Unbilden von Temperatur und Wetter abzufedern, aber auch dies nur in einem gewissen Rahmen. Die Klimaänderung schafft andere Bedingungen, denen wir uns erst stellen müssen. Anders formuliert: Wir, die ziemlich gescheit und ziemlich dumm, krempeln die Natur nach unserem Gutdünken um. Die Natur dagegen holt Stück für Stück anders ihren Teil zurück - nicht unbedingt zu unsrem Glück! Ein dickes Dankeschön für deinen einfühlenden Beitrag! Liebe, wundervoll blühende Frühlingsgrüße für Dich! Carolus Liebe Nesselröschen, dein außergewöhnlich schönes Lob "ein herrlich lebendiges Gedicht - voller schmerzlicher Leidenschaft und Anklage!" hat nicht nur den Verfasser aus Freude um einige Zentimeter wachsen lassen, sondern auch den Anstoß zu "Klage einer Kirschblüte II", eines früheren Entwurfs des Themas in abgewandelter Form gegeben. Dir zum Dank ein Sträußchen Veilchen mit sonnengelbem Schleifchen! Lieben Gruß! Carolus
  9. Carolus

    Klage einer Kirschblüte II

    Klage einer Kirschblüte II Wo war denn deine Wärme, als in der Nacht mein Hochzeitskleid von Reif bedeckt, erstarrt im Frost, als ich im Todeswimmern den kalten Stahl in meinem Herzen spürte? Du hast mit deiner Wärme zum Leben mich hervorgelockt, die Lust zu lieben wecktest du in mir. Voll Anmut dehnte ich die Glieder, wuchs durch den Morgentau in eine Welt von tausend Farben. Wie fühlte ich mich leicht in deinem Strahlenmantel. Wie tanzte freudentaumelnd ich durch wunderlinde Frühlingslüfte. Mein Gott warst du! Dich hab ich angebetet! Soll ich mit Tränenbitternis für deine Wohltat büßen? Du schweigst. Was kümmert dich mein Klagen? Mein junges Leben erwürgt durch mörderischen Frost? Wer hieß dich hinter Wolkenmauern zu warten, bis der Schnitter Frost die Schwestern niedergemäht? Die Amsel moduliert ihr Liebeslied. Ich taumle kraftlos auf die Erde nieder, werd`nicht wachsen, werd`nicht reifen, werd`entwest und nirgends bleiben.
  10. Carolus

    Klage einer Kirschblüte I

    Klage einer Kirschblüte I Mein Fluch gilt dir, du falscher Frühling! Faltig und zerknittert, trostlos erdwärts hängend, wart` ich auf das Ende. Elender, hast mich betrogen, mir die sonnigste Zukunft vorgelogen! Voller Freude tanzte ich im Geiste schon im reinen, weißen Hochzeitskleid hinein in meines Lebens allerschönste Zeit, fühlte in liebenden Armen bereits das große Glück. Frühling, ein Schwindler, Betrüger bist du! Schickst mir ohne Erbarmen den Gevatter Frost auf den Hals, der mit eiskalter Hand mein Herz umkrallt. Dann rinnt - ein Hohn von Trost! - der Regen ohne Unterlass über meine Todeswunde, als wollte er den Fluss des Blutes unterbinden. Zu keiner Stunde war ich zum Sterben bereit, dachte kaum jemals an ein frühes Ende meines wolkenlosen Lebenstraumes. Jetzt hängen meine Arme schlaff hernieder. Spüre, wie Reste von Kraft aus meinen Adern schwinden. Schon stockt der Atem mir. Unbeeindruckt moduliert die Amsel Melodien ihres Durstes nach Liebe. Nein! Ich kann, ich will nicht sterben, muss mich doch dreinfinden, muss vielleicht noch meinen Hass auf dich, Treuloser, mit Würde überwinden. Hat ein Mächtigerer dich gezwungen, mir mein Todesurteil zu überbringen? Bei schwindenden Sinnen will es mir kaum gelingen, nicht an meine Schwestern zu denken, deren Lebensglück jetzt - nur noch Trugbilder, Wahn und Schnee von gestern.
  11. Über Zusammenhänge Ein Funke in der Zeit bin ich, dem fallenden Splitter eines Sternes gleich. Ein Sandkorn, das sich zerreibt am Strand der Zeit und als Substanz im Meer der Ewigkeit verbleibt. Ein Licht, das in der Welt verglimmt, doch nie erlischt und andernorts die Helligkeit bestimmt. Ich bin als Teil des Ganzen, das nie vergeht, ein Stück der Schöpfung, die stets sich wandelt und in neuer Form ersteht.
  12. Carolus

    Wilder Bergbach

    Du wilder Bergbach, von quellender Brust gespeist, windest dich einer Schlange gleich kurvenreichem Talgrund zu. Wie rauschen und wirbeln deine Wasser! Kann nicht genug lauschen, nicht genug entdecken.. Sie schäumen und zischen, zwingen sich durch Felsenecken, überspringen Hindernisse in raschem Lauf. Manchmal halten sie inne, rasten kurz in Becken, schwingen sich weiter, nicht unterworfen irgendwelchen Zwecken, schnellen erneut über Steine, Blätter und Zweige, schieben Unrat kreisend beiseite. Ihre murmelnden, gurgelnden Laute klingen in meinen Ohren wie beruhigende Litanei. Verwundert glaube ich, Stimmen, auch Töne eines Orchesters, zu hören. Gebannt verfolge ich dies unentwegt vorwärts drängende Treiben. Stundenlang könnt ich am Wasser bleiben, doch Dämmerung und Kühle scheuchen mich nach Hause, in Gedanken an längst versunkene Jugendzeiten. Bach, Fluß und Strom kennen die Wege ihres Wassers hin zum Meer. Nachdenkend folge ich ihnen hinterher.
  13. Humorlose trinken in der Regel kaum Schnaps, Satiriker schon eher, um den richtigen Kicks zu kriegen. Gute Nachtgrüße! Carolus
  14. Carolus

    In jenem Stückchen Land

    In jenem Stück Land, wo mit dem Atem einer Abendbrise aus Glockenblumen blaue Töne schwingen, wo Vögel voller Dank sich selbst zur Nacht ein Schlaflied singen, dort bin ich ohne Zwänge, gelöst und fern von meiner Alltagswelt. In jenem Stück Land, wo Bäume mir wie Brüder zur Seite stehen, wo Bäche noch Geschichten vom unentwegten Wandern mir erzählen, wo Blätterdächer mich vor fremder Neugier schützen, fühl ich mich wie in Mutters Schoß. Allmählich steht das Mahlwerk der Gedanken still, Sorgen mit den letzten Sonnenstrahlen westwärts ziehen. Die Luft ist rein und kühl. Ein seltsames Gefühl von Leichtigkeit und Glück durchfließt den Sinn, als ob ich hin zum Firmament könnt fliegen, wo Sterne sich im Himmelsreigen wiegen.
  15. Lieber Uwe, schuld daran sind meistens die Anderen. Statt einer gut gemeinten, ironischen Selbstanklage empfiehlt es sich, die verflossene Jugendzeit zu akzeptieren und gelassen zu artikulieren: "War halt doch `ne schöne Zeit!" Zum Trost ein "Prost!" Lieben Gruß Carolus
  16. Carolus

    Geil, oder?

    Lieber JoVo, viele junge Russen sind "Kinder der Gewalt", die sie aus ihrer häuslichen, lokalen wie regionalen Umgebung ständig erfahren. Diese besteht aus Verschweigen, Tabus, Bestechung, Beziehungen, aus Machtmissbrauch bis hin zu brutalen Sanktionen im Falle eines Widerstandes. Solche Erfahrungen werden noch durch harten, oft schikanösen Militärdienst noch gefördert. Kein Wunder, dass die russische Soldateska wegen ihrer Kriegsexzesse gefürchtet ist. Das Putin-Regime setzt Traditionen aus der Zarenzeit (Z.B. Iwan, der Schreckliche), der Herrschaft der KPdSU (Z. B. Stalin) fort. Die Mehrzahl der Russen hat sich damit arrangiert und abgefunden. Nur kein Ärger mit der Staatsgewalt! Eine reale Chance zur Ausbildung demokratischer Einstellungen hat die russische Bevölkerung nie gehabt, auch nicht in der sog. "Tauwetterperiode". Vielleicht helfen solche Angaben zum allgemeinen (unverständlichen) besseren Verständnis. Lieben Gruß Carolus
  17. Carolus

    Der Tod in der Nacht

    Der Tod in der Nacht Vier Kirschenblüten, entfaltet im Hochzeitskleid, bereit für Frühlingsleben und Frucht, hab ich vom Boden aufgelesen. Mit vielen anderen noch gestern an ihrem Zweig gehangen, hat in der Nacht mit kalter Hand der Frost ihr Herz umfangen und ihnen den Tod gebracht. Am Morgen die Sonne erscheint, wärmt alles, als sei es zuvor nie anders gewesen. Vier Blüten hab ich aus taufrischem Gras aufgelesen. Zusammenziehend kräuseln sich in meiner Hand die Blütenblätter. Ein Schmerzgefühl begleitet mich durch allerschönstes Frühlingswetter.
  18. Lieber Peter, ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken. Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht". Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere." Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst. Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich! Carolus Lieber Seeadler, lieber gummibaum, ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert. Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Entweder/Oder" oder mit "einerseits und andererseits". Ein herzliches Dankeschön für Eure Stellungnahmen! Carolus
  19. Lieber Peter, ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken. Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht". Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere." Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst. Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich! Carolus Lieber Seeadler, lieber gummibaum, ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert. Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Einerseits und andererseits". Ein herzliches Dankeschön für Eure Kommentare. Ein Sträußchen erster "Veilchen" oder "Himmelsschlüsselchen" oder "Vergiß-mein-nicht" zum Aussuchen für jeden! Carolus
  20. Eine ziemlich paradoxe Litanei Je mehr Worte, desto weniger Gehalt. Je mehr Show, desto weniger Gefühle. Je mehr Technik, desto größer die Abhängigkeit. Je mehr Daten, desto weniger Freiheit. Je mehr Wissen, desto weniger Weisheit. Je mehr Industrie, desto weniger Natur. Je mehr Reichtum, desto größer die Armut. Je mehr Liebe, desto weniger Hass. (Anmerkung: Die Litanei ließe sich ohne weiteres fortsetzen. Bitte sich keinen Zwang antun.)
  21. Ja, Lieber Gummibaum, "mit Freude" geschrieben, denn ich hatte ein wunderbares, erfülltes Zusammentreffen mit alten Freunden, das mich so erfüllte. Am nächsten Morgen beim Spazieren im Wald kamen mir die Worte wie von selbst. Zu Hause flossen mir Form und Inhaltliches dazu leicht aus der Feder. Herzlichen Dank für Deine Mitteilung "Mit Freude gelesen." Was Deinen Änderungsvorschlag betrifft "Statt "gibst drein" würde "verschwendest" schreiben." Hier bin ich anderer Meinung, denn "sich selbst drein geben" ist inhaltlich radikaler als "verschwenden", meint mit Leib und Seele, sich als Mensch ganz einbringen. Ich habe diese Formulierung bewusst gewählt im Zusammenhang mit "selig werden" und diese in Klammer gesetzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass zu Lebzeiten "selig werden" etwas Außerordentliches ist. Dir eine freundlich blühende Frühlingswoche Lieben Gruß Carolus
  22. Carolus

    Leben aus dem Überfluss

    Leben aus dem Überfluss Herz, Impulsgeber der Lebendigkeit, erhöhst den Druck meines Blutes. Gedanken an den Zauber freundschaftlicher Zartheit überwältigen mich. Herz, Gefühltes möchte, einem Wasser gleich, über seine Ufer treten, in die Umgebung sich ergießen, einsickern in das Erdreich, dem wunderliche Blumen entsprießen. Herz, Zu Hilfe kämen sie jedem Suchenden, könnten ihn durch ihren Duft betören, süchtig machen solche, deren Herz nach Zärtlichkeit verlangt. Herz, verschenke, was du selbst empfangen. Reich und reicher wirst du dann, kannst auf Erden ein Stück Himmel erlangen, (vielleicht sogar noch selig werden, wenn du dich selbst gibst drein.).
  23. Liebe Juls, das ganze Fazit eines sinnentleerten Lernens mündet in dem Hinweis der letzten drei Zeilen Deines von Melancholie und Resignation durchwirkten Textes: "die Liebe wird im Grau verkümmern wenn nichts sie feuert oder treibt und währenddessen rinnt die Zeit," Hier sollten Betroffene in eigener Verantwortung sich um Anfeuern und Antreiben ihrer Liebe mühen, um nicht allmählich an seelischer Trostlosigkeit zugrunde zu gehen. Lieben Gruß Carolus
  24. Lust, du Götterimpuls, richtest mich auf, erhellst meinen Tag, treibst den Lauf meines Lebens voran. Lust, schärfst mir die Sinne, forderst sie zu Besonderem heraus, damit mein Alltag an Farben gewinne. Lust, lässt mich lächeln, lachen, Verrücktes anfachen, tanzen, spielen, fliegen, um mich in meinem Glück zu wiegen. Lust, ebnest mir den Weg zu ein wenig Himmel auf Zeit. Schöpferischer Eros, aber auch Leid und Hölle kannst du sein, abhängig und entscheidend von jedem allein.
  25. Carolus

    Atmosphärischer Wandel

    Atmosphärischer Wandel Aus dem Erdreich fließt frische Lebensenergie, belebt das Land mit neuen Farben, kräftig leuchtend wie sonst nie. Aurora, die Göttliche, tritt auf und streift beim ersten Tageslicht dem jungen Morgen zärtlich über das verschlafene Gesicht. Der sieht errötend sie mit großen Augen an, bis lächelnd sie sich hinter einem rosaroten Wolkenflor seinem Blick entziehen kann. Unvergleichlich, voller Wunder das Erscheinen ihrer Sonnenmajestät. Alles wärmt sie, färbt es bunter. Leicht und lichter wird das Leben. Überall nach vielen Regentagen freundliche Gesichter, höflichere Töne. O, wie schön! Kein Gejammer, keine Klagen, kein Gestöhne mehr! Frühling, du Zauberer, Tausend Dank sei dir! Du drehst die Leute einfach um, stellst sie vom Kopf auf ihre Füße und schenkst uns obendrein noch ungezählte Blütengrüße.
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