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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Hallo, Cornelius, wenn es wirklich was zu schmunzeln gibt, dann ist die Lektüre deiner schelmisch untertreibenden Zeilen ein wahres Vergnügen ebenso wie Münchhausens gelungener Rettungsversuch, sich am eigenen Schopf aus dem erdachten Sumpf herauszuziehen. Beide male ein besonders gelungenes Spiel mit dichterischer Ironie, der Kunst des Scherzens. Mit Vergnügen, laut mir vorgelesen! Lieben Gruß Carolus
  2. Liebe Sofakatze, ich unterbreche meine Arbeit im Garten und antworte Dir mit ein paar Zeilen, die mir beim Baumschneiden durch den Kopf gingen: Frühlingsruf juble meine seele blau der himmel grau vergessen sonnenbesessen voll von licht wärme und wonnen frühlingsbereit zum abheben in der schöpfung schönste jahreszeit reine dankbarkeit Sonnige Frühlingsgrüße für Dich! Carolus
  3. Liebe Pegasus, ein herzliches Dankeschön für Deine einfühlsamen Zeilen. Ja, "diese innere Zufriedenheit" dauert an und mit ihr die Gewissheit., dass mein Dasein niemals verloren gehen kann, sondern sich nur im "Stirb und Werde" wandelt. Eine gewisse Melancholie, auch Bitterkeit überkommt mich bei der Erinnerung an dieses wegweisende Erlebnis. In einem Brief meiner verstorbenen Frau schrieb diese im Januar 2012 wir hätten in Freudenstadt 45 cm Schnee und nachts bis zu 14 Grad minus. Im Vergleich mit diesem "Winter" (!) ein schmerzlicher Verlust, denk ich an die Schönheiten eines richtigen Winters. Wir alle sind ärmer geworden. Ja, zu unserem Leidwesen. So kann das Leben sein, aber trotz alledem bewundere ich jeden Krokus, der sich bei diesem miserablen Wetter aus seinem schützendem Erdbett wagt. Immerhin ist sicher: Frühling und Mai werden kommen und uns Freuden bereiten! Herzensgruß für Dich! Carolus Liebe Sofakatze, vielen Dank für die "Verzauberung", Ich hab mich sehr gefreut, und die Freude dauert an, denk ich an Dein martialisches Winterende. Ich widme Dir zur Freude die nachfolgenden Zeilen, die ich vor drei Jahren geschrieben habe. Vor Frühling Seit Räumungskommandos harte Kämpfe an der Schneefront bestanden, dem Tauwetter geschlagen ein Schnippchen von Tagen, fauchend wieder kreisen Kriegsmaschinen über Wäldern, erste Buschwindröschen und Scharbockskräuter aufleuchten am Waldrand, weiß ich: Leben wird immer sich mehren mit jedem Frühling - notfalls auch ohne uns. Lieben Gruß Carolus
  4. manchmal träum ich noch von mondlicht heller winternacht als ich auf brettern über wiesen zu einem zauberwald der stille glitt ein seltsam unerklärtes sehnen trieb mich voran das geheimnis solchen augenblickes zu entdecken in jener nacht als zwischen erd und himmel ich im frieden mit mir selbst und meiner welt durchdrang mich grenzenloser Sterne Licht nichts mehr hielt mich fern von aller schöpfung mir wurde offenbar dass ich ein teil vom ganzen schon immer war und bleiben werde.
  5. Carolus

    "Wahrnehmung" im Garten

    Wahrnehmung im Garten Der feine Moderduft von feuchtem Blattwerk mischt sich mit würzig frischer Frühlingsluft, beschleunigt und beflügelt meinen Atem. Ich bin versucht die Nase wie ein Eber in das Erdreich rein zu stecken, um den Geruch von vielen tiefen Wurzeln und ihrem neuem Wachstum zu entdecken. Begierig, fast süchtig, saug ich gewürzte Düfte in meine Lungen ein. Unvergleichlich! Intensiver kann ein Parfüm nicht sein. Blick ich nach oben, jagen Meisen von Baum zu Baum, hüpfen von Zweig zu Zweig, flirten, turteln, wissen nicht, ob man schon Familienleben will, oder noch ein bisschen Freiheit. Vielleicht weil sie bereits Arbeit und Pflicht erahnen, sobald sie in ihrem Einfamilienhäuschen das Nest gerichtet für putzig süße Meisenmädchen und Meisenjungen, quirlig munter. In solchen Augenblicken wär ich gerne Meise, würd unbefangen, die Welt aus ihrer Perspektive sehen, würd hüpfen, turteln, jubeln, um danach als Gärtner wieder zuversichtlich an meine Arbeit gehen.
  6. Hallo, ihr Lieben, Sternenherz, Endianslied und Pegasus Liebe Sternenherz, Dir danke ich für das bisher schönste Lob für mich "so völlig verzückt, kann nur einer schreiben, der die Erde mit allem, was zu ihr dazugehört, liebt." Darüber habe ich mich besonders gefreut. Dir meinen Herzensdank! Lieber EndiansLied, dass Du am Ende des Gedichts lauthals lachen musstest, hat mir sehr gut gefallen, damit auch die Vorstellung, dass ein Gedicht durchaus spontane emotionale Körperreaktionen auslösen kann. Vielen Dank! Liebe Pegasus, da ich in und mit der Natur und ihren Veränderungen im Verlaufe der Jahreszeiten hier im Schwarzwald lebe, kann ich Deine Erkenntnis "Die Natur in allen ihren Facetten ist auch das größte Wunder überhaupt. Man findet immer wieder Angriffspunkte sie zu beschreiben und darüber zu staunen." nur unterstreichen. Letztlich entscheidet sie - nicht wir - über unser Weiterleben als Menschheit!" Dir ein herzliches Dankeschön! Euch allen eine erfreuliche Woche! Carolus
  7. „Frühling“, machtvolles Zauberwort! Wer spricht dich aus? Wer gibt es weiter, verbreitet dich von Ort zu Ort? „Frühling“, machtvolles Zauberwort! Wer breitet wärmenden Hände über Mutter Erde, weckt sie und ihre Kinder, damit neue Energie für Pflanzen, Tiere und Liebende zu tage gefördert werde? „Frühling“, machtvolles Zauberwort! Wer dreht die Erde so zur Sonne, dass sie uns allen augenblicklich ein strahlend mildes Lächeln schenkt? Wer lenkt die Strahlen, um sie mit Lust in Herz und Seele zu empfangen? „Frühling“, machtvolles Zauberwort! Verwirrst meinen Sinn, wirbelst Alltagssorgen über den Haufen, lässt mich schwingen, längst vergess`ne Kinderlieder singen. „Frühling“, treibst mich aus dem Haus und fort! Gib Acht, jetzt zähle ich im Garten deine gelben, blauen, weißen Signale, die du zum Leuchten gebracht. Geliebte, für jedes Licht erhältst du einen Kuss. Nach dem ersten Dutzend mach ich Schluss. Morgen gibt die Erde bestimmt noch mehr Kro-Kuss! Kro-Kuss! Kro-Küsse!…her!
  8. Du, edle Muse, deine Töne, Klänge, Melodien spielen eindringlich auf Skalen unseres Empfindens, zaubern Bilder, kaum in Worten auszudrücken. Muse, schon wenige Töne, hingehaucht in Moll, öffnen Schleusen für Ahnungen, Sehnsüchte, Träume, lassen Szenen vom Lieben und Geliebt werden erstehen, treiben an, das Ziel des Einseins mit allem Schönen zu erstreben. Muse, himmelwärts können deine Klänge stürmen, ganze Partituren unserer, empfindsamen Wahrnehmungen ins Blaue verewigen und abwärts gleitend verglühen wie die Funken eines Feuerwerks. Muse, zurück bleiben Glück und Dankbarkeit für einen himmlischen Abriss unserer Empfindungswelt, Gefühle eines erquickenden Seelenbades und nicht zuletzt eine Ahnung von der Vielfalt göttlicher Sprache. Muse der Musik, vor dir verneigt sich deine Schwester, die Poesie!
  9. Hallo Sid, "Nostalgie pur" könnte man meinen, denn "Deine Zeilen sprechen von einer unbeschwerten Zeit in der unsere Welt noch in Ordnung war." Aber leider war sie auch damals 1945 nicht in Ordnung. Auf der gleichen Wiese wurden am Ostermontag mein Großvater und ich beim Pflücken von Wiesenblumen von einem Tiefflieger "zum Spaß"! mehrfach beschossen; er wollte uns nur Angst einjagen, und das hat er gründlich erreicht. Wie Du siehst, ist "Nostalgie" hier ein Ergebnis meiner Erinnerung, die gerne Schlimmes ausklammert und sich an das Lebenswertere hält. Herzlichen Dank für Deinen (mich erinnernden) Beitrag Lieben Gruß für Dich Carolus
  10. Liebe Nesselröschen, Dein "herziger" Beitrag rührt mich an, da er sehr einfühlsam den Gegensatz aufzeigt zwischen Freude über so viel Wunderbares einerseits und Wehmut anderseits wegen des unwiederbringlichen Verlustes eines Stückchens Paradieses in der Kindheit. Dafür "ein so lieb formuliertes Dankeschön" - diesmal für Dich! Herzlichen Gruß Carolus
  11. Liebe Juls, Donna, Margarete, Nesselröschen, Pegasus, Sternenherz, Uschi R., lieber Cornelius, Dionysos, Fahyla, Herbert Kaiser, JoVo, Ponorist, Seeadler, Tobuma und andere... Ein Herzensanliegen treibt mich, Euch an dieser Stelle einmal für die immer wiederkehrende Beachtung und aufmerksame Bewertung (Likes und Kommentare) meiner Texte zu danken. Leider kann ich aufgrund zwingender, unerlässlicher Pflichten und Aufgaben nicht so intensiv am Leben des Forums teilnehmen, wie ich es gerne täte. Ich bitte daher um Verständnis und Nachsicht, wenn ich aus Zeitnot Eure Beiträge, wie es richtig und angemessen wäre, nur wenig bewerten bzw. kommentieren kann. Euch allen liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön. Carolus
  12. Hallo Anais, ein Zitat zur Problematik: "Wir träumen von Reisen durchs Weltall. Ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unsres Geistes kennen wir nicht. Nach innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft." ( Novalis) Lieben Gruß und Gratulation zu Deinem gelungenen Gedicht! Carolus
  13. Dank der Gefährtin meiner Jahre lebst du in mir noch immer als blühende Wiese meiner Kinderzeit. Hast mir dein erstes Vergissmeinnicht mit den blauen Sternchen geschenkt, mit gelben Blüten mir den Himmel aufgeschlossen, die Glockenblumen zum Läuten an mein Ohr gehalten. Auf meine Hand, von dir gelegt, Blütenblätter der Wiesenbewohner: das Rot feurigen Mohns, das Blau der Kornblume, das Gelb, das Weiß von einem Sträußchen Margeriten. Glücklich saßen wir mitten in der Wiese, lächelten einander zu, kitzelten unsere Backen mit Butterblumen. Sag, wohin sind die Windtänzerinnen verschwunden, wohin die Krabbelkäfer mit ihrem Summen und Gebrumm? Verwelkt der Blütenschmuck, verstummt die Geräusche von Insekten. Viele sind nicht mehr zurückgekehrt. Bald werden wir ihnen folgen. Doch ungeachtet schwindender Zeit - solange mein Erinnern währt, bleibst du die allerschönste Blumenwiese meiner Kindheit.
  14. Den Gefilden der Seligen sei Dank, du himmlisch irdische Schöne!
 Spürst du das Pochen in meiner Brust?
 Durch dich ist mein Herz aufgewacht! Mit deinem Lächeln hast du 
 Kummerfalten mancher Jahre
 glatt und weich gemacht. Aus Zuneigung hast du den roten Faden
 mir in die Hand gegeben, damit den Weg
 ich finde aus der Seele dunklem Labyrinth. Hast wortlos mir mit zärtlichem Verstehen
 Zuversicht und Energie geschenkt, hast
 meinem Körper Schwingen wachsen lassen, aufzusteigen, eine andre Welt voll Wundersames
 zu durchdringen, wo Sehnsucht im Unendlichen verrinnt, wo Zeit sich selbst vergisst. Dort, im Land der Seligen, werden wir Gast und Gott zugleich, werden Seele und Geist sein, sobald wir die Schwelle zur anderen Welt durchschritten.. Beflügelt von der Kraft der Liebe, werden wir einmal das ganze Universum begrüßen und eine Menge Lust und Freude mit seinen Geistern haben.
  15. Carolus

    Unerwartet schön

    Unerwartet schön Seit die Gefährtin in andrer Welt, hatte er die dunklen Seelenräume durchforscht, wusste bald nicht mehr, wer er selbst, was ihm fehlt und wie es weitergehen sollte. Gefangen in seinem tristen Kerker irrte er hin und her, wo er so manches umgedreht und wieder liegen ließ, woran er einst gehangen. Nicht schlief er richtig, noch war er wirklich wach, gefangen in trüben Tagen. Unerwartet glitten an einem Tag im Februar erste Frühlingsdüfte durch das offne Fenster, zugleich traf ihn ein Sonnenstrahl, erhellte sein Erinnern an eine Kirschenblüte, die er im Jahr zuvor im Zimmer vom Boden aufgehoben. Obwohl vom Sturmwind abgerissen, war sie noch schön. Kraftvoll gewölbt die weißen Blütenblätter. Ihr Fruchtknoten rief nach Weiterleben. Sie wurde der Schlüssel seiner Erinnerungen. Bald würden viele Blüten in lauen, linden Lüften mit wunderschönen Formen und Farben sich in Szene setzen. Mit einem Male lustwandelten ungezählte Schönen wieder vor seinen Augen, bestaunt in Frühlings -, und in Sommertagen. Viel Entzücken hatten sie ihm geschenkt. Plötzlich wusste er, dass er sie wieder betrachten und bewundern wollte als Zeuginnen einer Schöpfung ohnegleichen.
  16. Liebe Juls, Du bemerkst "Die Einstellung zum Leben ist entscheidend für das Glücksgefühl.", was für sich gesehen absolut richtig ist, aber oft nicht unbedingt in den Händen des einzelnen liegt. Mir ging es um die Entdeckung des weiblichen "Kosmos". Frauen sehen vieles anders, gehen anders damit um, haben andere Vorstellungen, Gefühle als Männer. Ich meinte: "Mit Freuden und Entzücken entdeckte ich die andre Sicht aufs Leben, lernte Welt und Menschen mit Frauenaugen zu betrachten,.. begann Frauen zu schätzen, hoch zu achten." Ich denke immer wieder an Gesellschaften und Staaten, in denen Frauen missachtet, unterdrückt und ausgebeutet werden. Wieviel kreatives Potential liegt hier brach, geht langfristig verloren, was das Leben für alle erfreulicher und lebendiger machen würde, aber die machthabende Männerwelt ist in dieser Hinsicht unreif und kurzsichtig und nicht bereit, vom hohen Sockel ohne Waffe herabzusteigen und auf die Frauen als Ebenbürtige zuzugehen. Verhältnisse wie in Iran oder Afghanistan zeigen das krasse Elend von Frauen; sie sind schlicht "unmenschlich"! Dir ein freundliches Wochenende! Herzlichen Gruß Carolus
  17. Carolus

    Die Welt der Frauen

    Die Welt der Frauen Mit fortgeschrittner Lebenszeit begreife ich, was meiner Seele mangelt an größerer Zufriedenheit. Erprobt hab ich mich fern der Heimat, hab mich und meine Stärken eingebracht, ward anerkannt, doch nie zufrieden. Eine geheime Sehnsucht hat immer wieder mich zu neuen Unternehmungen getrieben. Nur Lieben und noch mals half mir weiter. Mit Freuden und Entzücken entdeckte ich die andre Sicht aufs Leben, lernte Welt und Menschen mit Frauenaugen zu betrachten, erfuhr den Charme weiblichen Empfindens, bemühte mich, dessen Seelenregung zu verstehen, begann Frauen zu schätzen, hoch zu achten. In Augenblicken wahrhaftiger Zärtlichkeit öffnet sich die Tür ein Stückchen weit für einen kurzen Einblick jenseits der Zeit. Auf diesem Wege des Erkennens werd ich jetzt weiter gehen. Die äußre Welt verliert viel ihrer Trostlosigkeit und wird für mich zur Probezeit für eine wunderreiche Ewigkeit. Letzten Endes möchte ich ewig leben. Am besten mit herzerfrischender Weiblichkeit!
  18. Liebe Juls, Du hast es auf den Punkt gebracht. Hier hat die männlich programmierte Seite noch einiges zu lernen, um wahrhaftiger und vollkommener zu werden. Danke Dir für Deine Intervention! Einen guten Tag wünscht Dir Carolus
  19. Carolus

    Bittere Klage

    lieber Herbert, herzlichen Dank für Deine Äußerungen zum Thema. Ja, -"daran werden wir uns gewöhnen müssen", schreibst Du, wie wir im Leben uns an vieles, auch Übles, gewöhnen. Wer den Verlust nicht kennt, wird auch dessen Schönheiten nicht vermissen. "In den Skigebieten dagegen gibt es die weiße Pracht". Dies trifft wohl für die höher gelegenen Pisten zu. Dadurch entstehen viele Probleme für den Skitourismus, und nicht zuletzt für die Natur. Viele Gemeinden, auch in der Schweiz, suchen schon intensiv nach überzeugenden Alternativen. Schneearme Winter häufen sich. Man hatte es kommen sehen, aber nicht sehen wollen. Schade, das macht mich "wehmütig" und traurig. leider! Teilweise auch wütend. Lieben Gruß Carolus
  20. Carolus

    Bittere Klage

    Bittere Klage O, Welt, wie hast du dich verändert! Bist mir fremd geworden. Wo einst in frühen Jahren ich mit Lust mich stürzte in jede Schneeballschlacht und wir den dicksten Schneemann im Dorfe bauten, geschmückt mit Kohlenaugen, Rübennase, Hut, wo triumphierend wir, bäuchlings auf unseren Schlitten, den Hang hinunter fegten und später dann auf Skiern durch schattenweiße Wälder glitten, berieselt von schneebeschwerten Zweigen, da war ich außer mir, gab glücklich meinen Gefühlen freien Lauf, setzte Wintergeschenke in reine Lebensfreuden um. O, Welt, wie hast du dich verändert! Ärmer sind wir. Bitter schmeckt die verlorene Winterzeit! Regen Nässe, triefende Wälder, steigendes Wasser, Feuchtes, weit und breit. Unwirtlich bist du „Winter“, geworden. Ahnen die Enkel vielleicht, wieviel Naturschönheit ihnen in ihrem Leben entgangen, wenn sie die Bilder von einst betrachten?
  21. Das Feuer deines Lebens wird als zuckendes Flämmlein geboren, behütet, beschirmt und geschützt gegen lebenslöschende Winde. Zusehends flackert es auf, wölbt sich empor zu ersten Flämmchen, windet, dehnt sich weiter, schießt in die Höhe und fällt kraftlos in sich zusammen, besinnt sich wieder und richtet sich auf. Gierig saugt es seinen Atem aus dem Äther, lebt von erdgeborener, sich selbst verzehrender Substanz. So tanzen Flammen ihre Pirouetten, erhitzen sich wechselseitig, flüchten wie Geister in den nächtlichen Himmel. Neue Feuerzungen drängen nach an ihre Stelle, leuchten noch eine Weile auf, fallen zurück und sinken auf Glühendes, wo sie nach und nach erlöschen, indes zuckend die Glut abstirbt und eine Schale voll Asche bleibt.
  22. Carolus

    Späte Rosen

    Liebe Uschi, kann man die Wahrnehmung der "allerfeinsten" Umrisse einer Rose unmittelbar nach dem ersten Frost trefflicher wiedergeben als mit dem tiefen Seelenseufzer: "Ein Innehalten mit Wehmut ob so viel Schönheit."? Ich glaube nicht! Dafür ein besonderes Dankeschön! Liebe Grüße, eine sanfte Landung und ein langsames Ausrollen auf der Piste dieses Tages hin zu Deinem Abend. Carolus
  23. Liebe Nesselröschen, herzlichen Dank für Deine einfühlenden Zeilen! Zu der von Dir zitierten Stelle, bemerkst Du "Hier scheinen Erinnerung und Gegenwart miteinander zu verfließen." Das trifft durchaus zu, bedenke ich, dass unerwartet die Erinnerung an sie und ihre 17 Lenze so deutlich vor meinen Augen trat, als stünde sie direkt an meiner Seite. Dabei habe ich sie seit der Zeit von damals nicht wiedergesehen. (Sie lebt derzeit in Perth (Australien).) Ja, es gibt genügend Vorkommnisse zwischen Himmel und Erde wie auch zwischenmenschliche, die bei aller Wissenschaft nicht erklärt werden können. Plötzlich wird einem die Fülle der verflossenen Lebensspanne deutlich bewusst und ich ahne die sich ständig erweiternde Vielfalt meiner und unserer Erfahrungen. "schön ist es zwischendurch und unübertroffen!", eine wunderbare, voll zutreffende Feststellung von Dir! Lieben Gruß Carolus
  24. Seltsam, die Wege der Erinnerung Warum gerade jetzt, was nach Jahrzehnten du längst vergessen glaubtest? Du findest keinen Anlass. Plötzlich steht ein Geschehen von damals taufrisch vor deinen Augen. Ein einzig schöner Sommerabend. Du glaubst, noch ihre Hand zu spüren, erkennst das Leuchten ihrer Augen. Damals am alten Rhein. Wie ein Netz, geflochten aus Teilen des Unendlichen, legt sich die Dämmerung über uns. Umschlungen liegen schweigend wir, erfüllt von unstillbarer Sehnsucht im warmen Ufersand,versuchen verborgene Empfindung auszuloten, als unverhofft die ersten Töne einer Nachtigall sich tief in unsre Herzen schlagen. Kaum wagten wir zu atmen. Schon zogen erste Sterne auf. Still vollzog das Wasser seinen Lauf. Der süße Zauber ersten Liebens trieb mich hinaus ins Leben, das Geheimnis solchen Glückes zu erkunden, unwissend, dass es ein Leben dazu braucht, bis letzten Endes den Kern des Zaubers du gefunden.
  25. Auf dem Weg zur Endstation? Wenn außen wie innen nichts mehr wie gewohnt, die Verhältnisse verstörend dich durcheinander bringen, wenn Trübsal wie Trauer dein Gemüt durchdringen, wenn dein pralles Zeitbudget vom Anfang deines Daseins stark geschrumpft, die Welt für dich vielleicht noch ein paar Jahre, wer weiß, nur ein paar Wochen bereithält, wie weiter dann? Du siehst das Ende näher kommen, ziehst im stillen schon Bilanz, Du fragst dich, welche Rechnungen noch offen, welche du erledigt ganz. Abgekämpft und müde wägst du Alternativen ab. Erschreckende Bilder: Im Urnengrab der Rest von deinem Körper, ein Häuflein Asche. Dagegen stemmen sich die Bilder frischer Frühlingsfarben: Du, am Wiesenrand. Vogelstimmen ringsum. Blühende Apfelbäume vor deinen Augen. Mild die Luft. Du fühlst dich angenommen. Lächelnd wird die Geliebte kommen. - Ach, was! Warten soll das Ende deiner Zeit, denn noch immer haben Herz und Leben Vorrang auf dem Weg zur Ewigkeit.
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