Zum Inhalt springen

Leise köcheln die Kartoffeln


Carlos

Empfohlene Beiträge

Hallo Carlos,

 

in meiner Kindheit war die enge Verbindung der "Deutschen" zur Kartoffel noch sehr lebendig. In  jedem Herbst wurden Kartoffel für den Winter eingekellert. In mannigfaltigen Formen wurden sie zubereitet, waren wie das tägliche Brot auf dem Tisch.

 

Das hat sich geändert. Aber die (neo)klassizistischen Monumentalbauten aus der Zeit des Nationalsozialismus sind sehr stabil. Sie stehen an vielen Orten, und prägen noch das Stadtbild. 

 

Es ist ein weitverbreiteter Mythos, auf der persönlichen, wie auf der kollektiven Ebene, dass man  irgendeine Zeit jemals ganz hinter sich lassen kann (ein neues Leben anfangen). No way! 

 

Es ist besser zu wissen und im Auge zu behalten, dass immer Kartoffeln kochen werden. ;-).

 

Diesen Satz würde ich übrigens vervollständigen"

 

"ich denke an das 

Gebäude 

vorhin 

wo ich täglich 

vorbei gehe"

 

LG Lé.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke Josina für deinen Like.

 

 Vielen Dank Lé für deine prompte Rückmeldung und deine Gedanken über das Thema.

Im Keller dieses Gebäudes wurden Andersdenkende gefoltert. Wenn ich die hohe Stufe erklimme, versuche ich nachzufühlen, was jemand, der damals gerade gebracht wurde, empfunden hat. Dieses Gefühl einer ein wenig zu hohe Stufe, über die man nicht Gedankenlos gehen kann.

Deinen Vorschlag habe ich zur Hälfte umgesetzt. Es ist als Apokoinu gedacht. Vielen Dank 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, Carlos,

 

ich kann es verstehen, dass man das Gefühl nachvollziehen will, indem man selbst einen Teil der Stufen hochgeht und in sich hinein horcht (ich würde das auch machen).

 

Das "gebracht wurde" in deiner Erklärung gefällt mir - es passt sehr gut!

 

Die Kartoffeln im Titel beruhigen mich etwas, das "Köcheln" und das "leise" hingegen nicht.

 

Gerne gelesen! LG N.R.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber @Carlos,

 

da ist man ein paar Tage nicht regelmäßig online und schon entgeht einem so ein starkes Gedicht!

Es versteckt sich viel zwischen den Zeilen und auch in der Überschrift was man auf Anhieb gar nicht ließt und sieht.

Wir behandeln das Thema "Leben und die Gesellschaft in der DDR" gerade ausführlich im Unterricht, sehr spannend aber auch unheimlich erschreckend.

Auf jeden ein tolles Werk, hast du uns hier gelassen! Vielen Dank!

 

Liebe Grüße

Lina

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Nessi, 

bin gerade an einer Bushaltestelle.

Das mit den Kartoffeln: Ich hatte gerade Kartoffeln am Kochen, hörte das Köcheln in der Stille. Habe einfach damit angefangen. 

Die Stufen... Es ist nur eine, aber ungewöhnlich hoch. 

Vieles könnte man über diesen Ort des Schreckens schreiben.

 

Auch dir herzlichen Dank liebe Lina.

Mein Bus kommt

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du möchtest dich an der Unterhaltung beteiligen?

Du kannst direkt mit in die Diskussion einsteigen und einen Beitrag schreiben. Anschließend kannst du ein eigenes Autoren-Konto erstellen. Wenn du schon ein Autoren-Konto hast, Logge dich ein um mit deinem Konto an der Diskussion teilzunehmen.

Gast
Schreibe hier deinen Kommentar ...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.