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[Elise]

Göttlicher Funke

 Ich sitze hier umhüllt vom Weiß der Wände, 

dieser Raum hat kein' Anfang und kein Ende. 

Die Zeit steht still und fließt sie doch,

Bin allein mit mir und meinem Herzgepoch. 

 

Doch plötzlich regt sich was in diesem Weiß, 

am Telefon wird hoch gelobt mein Fleiß. 

So kam es man wolle mir eine Stelle anbieten, 

Ich solle mir schnell einen Bahnfahrplatz mieten. 

 

Voll Lebenshunger und Tatendrang, 

mit gepackten Koffern steh ich im Gang. 

Mein Bahnfahrplatz jedoch ist belegt, 

was mein sprudelndes Herz traurig bewegt. 

 

Der Bahnschaffner hetzt an mir vorbei, 

verweist rüde auf den Autoverleih. 

So verbringe ich die Reise hungrig im Stehen, 

während ich mir doch nur einen Platz ersehn'. 

 

Auch mein Quartier für die Nacht ist doppelt gebucht, 

mein hungerndes Herz scheint verflucht.

Mit matten Schritten setz ich mich im Regen, 

um meinen müden Kopf an die Mauer zu legen. 

 

So schlaf ich an die Wand gelehnt,

bis der neue Tag anbricht heiß ersehnt. 

Am Ziel meiner Reise, so sagt man mir dann, 

"Für die Stellung haben wir schon 'nen and'ren Mann." 

 

So ist auch hier kein Platz für mich, 

dieses Gefühl mich schon länger beschlich. 

Dunkel und kalt legt sich die Nacht, 

elendes Herz hofft, es nie mehr erwacht. 

 

Mein müder Blick bleibt am Firmenschild kleben,

Auf welchem steht: Willkommen im Leben. 

 

Ihr wart es, ihr habt mich gerufen! 

Ihr wart es, die mich erschufen!

In meinet Brust nun mehr kein Herzgepoch.

An seiner Stelle nur ein großes Loch.