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Im Alleinsein

 

Im Alleinsein öffnen sich die Pforten,
hingeneigt zu stillgeweihten Räumen -
hier, an ewig seligschweren Säumen,
zeuget sich das Meer von Klang und Worten.

 

Klargesichtig - klarer als Kristall -
schwingt sich der Gedanke auf und nährt
seinen Geist, aus Weiten wie das All,
das immer ist und zeitverloren währt.

 

Und aus früh'rer Erde wird ihm Licht,
trägt sein Empfinden zu Gestirnen hin -
alle Menschentorheit grämt ihn nicht :
denn tiefster Ursprung ist ihm hier Beginn.

                                   

***

 

Leisendlaut

Und doch war es der Klang von tiefster Stille,

in die zu lauschen nur wer fühlt vermocht.

So tief ins Herz, das dabei hoffend pocht

als seines Schöpfers ewig klarer Wille.

Um zu erkennen selbst was ihm zu eigen,

was gottgewollt aus allumfassend Sicht.
Bescheiden stets und ehrfurchtsvoll zu neigen
voll Hoffnung die Glückseligkeit verspricht.

Gleich dem Gestirn hinauf in tiefste Spähren,
bis zu dem Tor, vor dem wir letztlich stehn.
Wird man uns Einlass einstens dann gewähren,
es ist die Zeit, die leisendlaut wohl mag vergehn.

 

 

© Uschi Rischanek/Holger Jürges
Bild: pixabay
Musik: 'search for the light' Rion Riz
Rezitation: Uschi Rischanek

 

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Liebe @Uschi R.

 

Beim Lauschen deiner Worte, scheint jedes Wort einer höheren Sphäre zu entschweben, getragen von Stille und Erhabenheit. Der Schöpfergeist ergießt sich hier in Zeilen, die Verstand und Herz berühren. 

 

Wow - Daumen hoch! So schön kann Poesie sein. 

 

Sei lieb gegrüßt,  HERBERT 

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Liebe Uschi,

 

mit angehaltenem Atem habe ich Deinen Text mehrmals gelesen. Aus ihm spricht die besondere Erfahrung des Alleinseins wie des Zu-sich-selbst-Kommens als ursprüngliche Quelle schöpferischer Inspiration, ebenso wie die dankbare und demütige Haltung beim mystischen Annähern an Grenzbereiche des Göttlichen.

Gratuliere Dir zu diesem außergewöhnlich tiefen und poetisch besonders schönen Lesegenuss!

 

Herzlichen Gruß

Carolus

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@CarolusLieber Carolus, Dein sensitives Nachspüren all dessen, was hier zum Ausdruck gebracht wurde, zeugt von Gleichklang und Verstehen. Sich selbst zu finden, zu sich zu finden und im Reinen mit all dem zu sein was uns umgibt, eine Art und Erfahrung denke ich, die nicht vielen zuteil wird.

 

Ist es nicht die völlig logische Konsequenz daher, in reiner Demut vor dem Allgewärtig innezuhalten. Vielleicht zu versuchen, Gedanken in Worte zu kleiden in der Hoffnung, sie mögen ein kleinwenig anhalten beim Leser oder Zuhörer.

 

Gerade heute bekam ich Zeilen auf einen anderen Text von mir, die mich überaus glücklich gemacht haben. Ein treuer Hörer, selbst Poet, meinte: Ich verstünde es, Worten eine Seele zu geben... So soll es auch sein und wenn ich durch meine Stimme anderen ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern kann, so erfüllt es mich mit aufrichtiger Freude  und großer Dankbarkeit.

Herzlichen Dank auch Dir!

Uschi

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Hallo Uschi,
das Bild des "armen Poeten" im stillen Kämmerlein von Carl Spitzweg drängt sich beim Lesen der Zeilen in meine Gedanken. Gerade im Alleinsein bekommt die Weite des Denkens eine besondere Bedeutung und man spürt den Hauch der Unendlichkeit. Die Bilder nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise von den "Menschentorheiten" bis zum "leisendlauten" Ziel.
Gern mitgedacht und LG
Perry
 

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@PerryAch lieber Perry, wer vermag uns schon zu sagen, wo die Reise hingehn wird... Im Nachdenken, sich in Unendlichkeiten zu begeben, den Wörterweiten Raum und Zeit dabei zu geben um sich zu entwickeln, zu vervielfachen - warum auch nicht. Und was gerade 'die Weiten des Alls' anbelangt, nun da brauche ich dir ja wohl nichts erzählen denke ich. Eine Zeitreise von wo nach wohin auch immer - ja, schön zum Ausdruck gebracht.
Danke auch dir fürs Mitdenken!

LG Uschi

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