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Therapiestunden

 

Sie haben gesagt: „Spielt nicht auf den Gleisen“,

doch jetzt wollen wir uns auf diese nur schmeißen,

wem sollen wir das wohl nur beweisen,

während Gedanken uns wie Geier umkreisen?

Sie sagten auch: „Werd‘ endlich erwachsen“,

doch bloß Gedanken und Sorgen, sie wachsen,

während die Augen so bitter verschneiten,

wechselten Engel inzwischen die Seiten,

vielleicht will das Leben verstreichen,

schon okay, sieht man tausende Leichen,

die das ganze einfach nur geben,

denn sie staben an dem Folgen vom Leben. 

 

 

Sozialarbeiterin:

„Je länger wir in den Spiegel sehen,

desto hässlicher empfinden wir uns.

Doch wir vergessen Tag täglich, dass

unsere Seele das schönste ist,

was wir haben.

Und das liegt einzig und allein daran,

dass die Welt hässlich ist und nicht wir.“

 

Ich:

„Meine Seele gleicht einer kläglichen Ruine,

die erbarmungslos der Witterung ausgesetzt wurde.

Die einzelnen Ziegel, die die eigentlich innere

Stärke und inneren Mut symbolisiere sollten,

wurden von Worten geschliffen.

Als seien Worte nichts Gewitter, die sich am

Seelengebilde vergehen, bis das gesamte

Konstrukt den Kräften nachgibt und die

Seele dann einfach zerbricht.

Was bringt mir dann nach deiner Logik Schönheit

der Seele, wenn ich keine Seele mehr habe,

außer ein kümmerliches, am Boden verstreutes

Gemäuer, das nicht in der Lage dazu war, 

seinen eigenen Bewohner vor dem Unheil zu 

bewahren?

Die Seele ist im Endeffekt nichts als ein

Schutzmechanismus, der den Körper vor

jeglichem Unheil schützen sollte. Doch

dieser hat bei mir elendig versagt.

Aber meine Seele zersprang, als sie mich

retten wollte.

Es war so, als wäre zu viel Druck auf

eine dünne Glasplatte verteilt.

Als wäre zu wenig Hoffnung auf zu

viele Menschen verteilt.

Und als würde man zu viele

Menschen mit zu wenig Gift vergiften

wollen.

Scheinbar wird es mir verboten,

gar untersagt zu leben und zu lieben.

In das alltägliche Leben pflanzt sich

zunehmend eine gewisse Monotonie ein,

die in uns zu keimen beginnt und die Seele

mit ihren Ranken umschlingt und

die letzte Kraft aussaugt.

Doch so langsam verstehe ich, dass

zu viel Liebe den Widerstand aufgibt.“

 

Sozialarbeiterin:

„Hmm, behandle deine

Mitmenschen so, wie du auch von ihnen

behandelt werden möchtest.“

 

Ich:

„Ich ignoriere sie aber.“

 

Sozialarbeiterin:

„Aber dann ignorieren sie

ja dich.“

 

Ich:

„Und genau das ist im Endeffekt das,

was ich auch möchte.“

 

 

Berlin-Biesdorf-Süd;

09.01.2024 und 21.01.2024

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vor 11 Stunden schrieb Marc Donis:

 

Ich:

„Und genau das ist im Endeffekt das,

was ich auch möchte.“

Guten Morgen @Marc Donis

 

EIn sehr nachdenklicher, starker Text. Ich habe ihn mehrmals durchlesen müssen. Die gewaltigen Gefühle und Sätze, die schier endlos wurden und noch weitere mit sich brachten, waren/sind aufregend und aufrüttelnd.

Doch das war auch spannend. Es war, als wäre man selbst das LI und man hat diese Ohnmacht und Verzweiflung gespürt. Zwischen diesen Zeilen hörte ich auch: Versteht mich doch, fühlt mich doch. 

Oder ignoriert mich einfach. 

Wie ein sich aufgeben, ein Resignieren. 

 

Irgendwie dann auch also traurig. Wütend machend. Und doch... müssen alle Gefühle raus, da sie sich sonst überhäufen und anders, gezwungen ans Licht hervorbrechen. 

 

 

Danke für dieses "Bild". 

 

 

 

 

 

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