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An einem der letzten Tage


Empfohlene Beiträge

 

 

 

 

Wir fehlen in dem neuen Heimkinowelterfolg von Netflix

Wir kommen nicht vor auf dem verstaubten Planeten

und schalten ab

ziehen den Stecker

tun so als wären wir enttäuscht

Du holst aus dem Keller die letzte Flasche

des sonnengesegneten Jahrgangs neunzehnirgendwann

Ich knete ein muffig gewordenes Mehl

mit dem letzten – na halbwegs sauberen Wasser zu Pasta

Die verblichenen Vorhänge streichen wir zur Seite als die Sonne sinkt

Unsere Blicke wandern zu den Patronen

und zum schwarzen Revolver den Augusto uns schenkte

Wir essen langsam

Du fragst ob wir den Schrott in den Fluss werfen sollten

um auf einen ehrlichen Tod zu warten

Ich grinse

schon erlöst von dem Zwang

sich immer einen Reim auf alles machen zu müssen

 

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Hallo Vogelflug, Kunst, Kultur und Geschichte, das geht immer gut zusammen. Die Kunst wird hier präsentiert. Die menschliche Kultur kennen wir zur Genüge und dass wir in "Zukunftsvisionen" von Netflix keine Rolle spielen, überrascht wenig. So sitzen wir also in unseren Überresten und holen das Letzte heraus. Einer ist abgestumpfter als der andere. Man überlebt so vor sich hin, solange man überhaupt noch etwas verspürt. Das Grinsen beweist, da geht noch was und während sich der Fluß durch den Schrott schlängelt, funkelt dort hin und wieder eine Patronenhülse, von der wir meinen, es wäre ein Schatz. Menschen sind leicht zufriedenzustellen. Wer mehr will, als hinter verblichenen Vorhängen dem Leben zuzuschauen, ist ein Draufgänger. Dem Programm von Netflix sei Dank, dass sich einige wenige doch wieder einander zuwenden. Allein die Tatsache, dass wir noch da sind, macht Hoffnung. 

 

Liebe Grüße Juls

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Hallo Vogelflug,

 

bei diesem düstertraurigem Text kommt Endzeitstimmung in mir auf und es fällt mir eine wahre Begebenheit ein, die sich vor gar nicht mal so langer Zeit hier in Österreich zugetragen hat.

Da hat ein 92 jähriger Mann, auf Bitte und Verlangen seiner ebenfalls über 90jährigen schwerkranken Frau, sie mit einer legal besessenen Waffe 'erlöst' um sich danach selbst zu richten. Sie starb sofort, er hatte überlebt um etliche Tage danach dann ebenfalls zu sterben.

Wäre er am Leben geblieben und möglicherweise auch, in welcher Form auch immer bestraft worden, sein Überleben selbst, wäre wohl die größte Strafe für ihn gewesen.

Abzuwarten, bis alles langsam und elendiglich vergangen ist - keine wirklich gute Option denke ich.
Die Wichtigkeit von dem was 'up to date' ist, relativiert sich im Laufe von Jahren/Jahrzehnten ganz von selbst!

Gerne ein Versuch des Reflektierens!

LG Uschi

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Danke auch an dich, Uschi.

 

Eben wollte ich irgend einen längeren Satz mit "man" über das Leben, den Tod, das Sterben, ... formulieren - ist aber Quatsch, habe ich schnell gemerkt. Alle Privatsachen eines jeden einzelnen Menschen. Ich blieb immer neugierig auf das, was noch kommt. Das hat mir oft Kraft gegeben, gar nicht erst an einen selbstgewählten Ausweg zu denken, wenn das Leben mal weh tat. Aber weiß ich, was übermorgen ist? Was, wenn sich die begonnene dystopische Weltsituation tatsächlich unumkehrbar manisfestiert, langsam alles zusammenbricht? Der Mensch kann viel Anpassung erreichen, aber nicht dauerhaft auf einem Planeten existieren, der ihn ins Unterirdische zwingt. Die Weltbevölkerung mit Hightech ernähren? Ich kann es mir schwer vorstellen.

 

Hab gute Stunden!

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Hallo Vogelflug!

Nur noch kurz - empfehle dir Erich Kästners 'Die Maulwürfe' oder Euer Wille geschehe, welches ich vor ca 1 Monat erneut nochmals auf meinem YouTube Kanal eingesprochen habe und worin es genau um dies geht, ein grandioser Text den ich hier leider wegen der 70 Jahre Regel nicht teilen darf.

Liebe Grüße

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