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Geschrieben am

 

Die hellsten Sommer lebte ich
als frohes Kind.
Nach Lust und Liebe strebte ich,
die heillos sind.
In Wut und Zorn erbebte ich
für alles blind.
Der Schwermut Schleier webte ich
im Abendwind.

Durch brennende Kälte und gleißende Schwüle
verirren der Geist sich und fremde Gefühle.

Ich lebte, was zu träumen war,
in kühler Nacht,
da nichts mehr zu versäumen war,
das ich erdacht.
Der Wind, der in den Bäumen war,
hob mich ganz sacht,
dass ich in Sternenräumen war
voll lichter Pracht.

 

Vom Glauben an Hoffen und Bitten gereinigt,

Empfinde ich nichts, was erquickt oder peinigt. 

Dem Schlaf mocht ich empfänglich sein,
doch wich er mir.
Es will mir unzulänglich sein
dies Jetzt und Hier.
Die Nächte solln vergänglich sein
im Waldrevier.
Und sollt ich überschwänglich sein
getrennt von Dir?

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  • Schön 1
Geschrieben

Hi Terry,

 

das bekommt ein Wow für die geniale Gestaltungsidee mit den Spaltreimen samt wunderbar sauberer Ausführung. Der Stoff ist eigentlich nicht mein Geschmack, aber über Inhalte kann ich in Liebe hinwegsehen, wenn das Handwerk so meisterlich beherrscht wird. 

 

Sehr schön auch die ungleichen Verslängen und das amphibrachische Zwischenspiel, das meinem Ohr angenehme Abwechslung verschafft. Applaus!

 

Edit: Schade, du hast @ferdis Spaltreim-Faden verpasst, den er mangels Interesse inzwischen wieder gelöscht hat. Dein Gedicht dürfte ihn aber interessieren, deswegen erwähne ich ihn mal. Mit reichen Kadenzen sind es eigentlich nur halbwegs Spaltreime?  

 

LG Claudi

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Claudi...

 

Wie, nach solchem Lob, noch antworten, ohne, dass es zuviel wird und übertrieben scheint. 

 

Du schmeichelt mir zu sehr. 

 

Dabei ist die Gedichtform nur entlehnt den Versen, die Baudelaire schrieb. 

Ihr Wirken schien mir in Kalckreuths Übersetzung so magisch und beflügend, daß ich mich ihrer annahm. 

 

Kind und Schwester mein 

Könnten dort wir sein, 

Wo das Leben süß und reich ist!

Nichts als Liebe sehn, 

Lieben und Vergehn

Im Lande, das dir gleich ist!

Trüber Sonnen Licht, 

Das Durch Schleier bricht

Gleicht meinem zärtlichen Sehnen, 

Wenn wunderbar 

Dein Augenpaar 

Verräterisch leuchtet durch Tränen. 

 

Dort schaust nur Lust und Schönheit du, 

Anmut, Pracht und tiefe Ruh.

 

Leuchtend Hausgerät 

Uns im Saale steht,

Verschönt von entschwundenen Jahren.

Seltner Blumen Duft

Will der süßen Luft 

Der Ambrawolken sich paaren.

Der Gewölbe Pracht, 

Tiefer Spiegel Nacht,

Des Ostens reiches Gepränge, 

Alles spräche dort

Uns in flüsterndem Wort

Seiner Heimat liebliche Klänge. 

 

 

Geschrieben

Ne, jetzt aber nicht zu bescheiden sein! Du hast dich inspirieren lassen, gut, aber dann deine ganz eigene Komposition geschaffen. Das Lob ist wohlverdient und ich nehme kein Wort zurück! 😄

 

LG Claudi

Geschrieben

Hi @Terrapin

 

sehr schöne Wortblumen hast du da zu einem schöneren Satzstrauß zusammen gesteckt. Bouquet für Bouquet duftet es herrlich nach Sommer dein Gedicht. Also ein Gedicht mehr für die Sinne. Eine zusammenhängende Geschichte wird hier nicht erzählt, was ich zwar ein wenig schade finde, aber die Bilder entfalten sich zu den einzelnen Sätzen. Sommereindrücke. 

 

Gern hineingespürt. 

 

LG JC

 

Geschrieben

Hallo Josh, 

 

Bitte nicht verkehrt verstehen. Das ist kein Sommergedicht. 

- Die hellsten Sommer- ist auch nicht der Titel des Gedichts (es hat keinen) das steht nur für das Forum so da. 

Viel mehr handelt es sich um ein resümierendes Stimmungsgedicht. Wie viele meiner Werke. 

Deswegen existiert auch keine Geschichte oder Storyline. 

 

Vielen Dank an alle, denen die Zeilen gefallen haben. 

 

Liebe Grüße, Pinni. 

 

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