textarbeit erwünscht ohne Titel

[Hanna M.]

Sie war dreiundsiebzig und er sechsundvierzig. Es kribbelte, als sie sich zum ersten Mal sahen. Verschämt schauten sie schnell aneinander vorbei. Aber es blieb, dieses Knistern, zwei Jahre lang..Es kribbelte im Bauch, die Haut brannte und Hummeln flogen im Winter. Sie tauschten die Pullover und sogen begierig den feinen, fremden Duft ein. Blicke flogen hin und her. Die Lust stieg und stieg.
Und dann....setzten sie sich zusammen und sprachen miteinander über diese Unmöglichkeiten, diese Unerhörtheiten, diese Überwältigung, ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierbare Flut. Sie redeten und schwiegen und schwiegen und schwiegen miteinander , ineinander..und es floss und floss und breitete sich aus in eine nie gekannte Weite und Stille, floss über sie hinweg in die Welt, groß und frei.....Ihre Körper berührten sich nie.
Ich war die Alte und es war aufregend und wunderschön. Nichts hat gefehlt. Ich bin dankbar, unendlich dankbar.....

[Josina]

Liebe Hanna,

ich denke solche Momente sind Streicheleinheiten für die Seele.

Vielleicht auch mehr!

 

Herzliche Grüße

Josina

[Monolith]

Hallo @Hanna M.,

 

das ist eine kleine wunderschöne Geschichte, die mir sehr gut gefällt.

 

 

Da du Textarbeit wünscht hätte ich Vorschläge:

 

Die Gedankenpunkte hinter - zwei Jahre lang - ließ ich weg.

 

vor 2 Stunden schrieb Hanna M.:

und sogen begierig den feinen, fremden Duft ein

 

Ich finde, dass - fein - nicht zu begierig passt und würde auf ein Adjektiv das eher in die Richtung Sex geht wie begierig.

Vielleicht - aufregend/anregend, faszinierend usw. ich denke, da wirst du etwas finden.

 

vor 2 Stunden schrieb Hanna M.:

Unerhörtheiten

 

Hier würde ich intuitiv auf den Plural verzichten oder die Unerhörtheiten mit der Überwätigung tauschen.

 

vor 2 Stunden schrieb Hanna M.:

ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierbare Flut.

 

- ja welche Überschwemmung und welche Flut? Doch die der kaum noch zügelbaren Emotionen/Gefühle <- das würde ich dahintersetzen, da mir als Leser die Information fehlt, obgleich man natürlich weiß, dass es um diese hormongsteuerte "Sache" geht.

 

Meine: ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierebare Flut an Emotionen/Gefühle.

 

vor 2 Stunden schrieb Hanna M.:

floss über sie hinweg in die Welt, groß und frei.....

 

Ich würde es eher so beschreiben: - floss über sie hinweg in eine Welt, die groß und frei.

 

 

Das sollen nur kleine Inputs sein. Was du daraus machst bleibt dir überlassen und kannst meine erwählten Möglichkeiten der Textarbeit durchaus in die Tonne kloppen.

 

 

MfG

Monolith

[Hanna M.]

Nein, danke @ Monolith, nichts wird in die Tonne getreten, deine Anregungen sind wertvoll.

Morgen früh werde ich daran arbeiten.

LG Hanna

 

Korrektur:

 

Sie war dreiundsiebzig und er sechsundvierzig. Es kribbelte, als sie sich zum ersten Mal sahen. Verschämt schauten sie schnell aneinander vorbei. Aber es blieb, dieses Knistern, zwei Jahre lang.Es kribbelte im Bauch, die Haut brannte und Hummeln flogen im Winter. Sie tauschten die Pullover und sogen begierig den lüstern - fremden Duft ein. Blicke flogen hin und her.
Und dann....setzten sie sich zusammen und sprachen miteinander über diese Unmöglichkeit, diese Unerhörtheit, diese Überwältigung, ja, diese Überschwemmung, diese unkontrollierbare Flut von Sinneslust. Sie redeten und schwiegen und schwiegen und schwiegen miteinander , ineinander..und es floss und floss und breitete sich aus in eine nie gekannte Weite und Stille, floss über sie hinweg in die Welt.Ihre Körper berührten sich nie.
Ich war die Alte und es war aufregend und wunderschön. Nichts hat gefehlt. Ich bin dankbar, unendlich dankbar.....

 

@Monolith danke nochmal für deine Hilfe, ich finde es so viel präziser, eindrücklicher.

@Josina danke für deine Eindrücke, es war sehr tief.

@Herbert Kaiser

@JoVo

Dank für eure Aufmeksamkeiten

LG Hanna