Zum Inhalt springen

Anonyma

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    605
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Hallo, Matze, mich spricht die Bildhaftigkeit in der Gestaltung deines Textes sehr an, das meine ich wirklich ernst. Die 'Bildersprache' ist schön und stimmig. Meine Assoziation hier: Schneewittchen. Schwarz wie Ebenholz, rot wie Blut und weiß wie Schnee. 'Und draußen ein Boot' - löste in mir einen kleinen 'Oh-Aha-Effekt' aus. Und weckte Neugier, wie die Geschichte weitergeht, wohin sie mich führen wird. Mit der zweiten Strophe habe ich dagegen ein paar Probleme. Das liegt nicht am Inhalt selbst, sondern an dessen Gestaltung. Ich möchte dir gerne vorschlagen, dass Zusammenhang und Sinnhaftigkeit sich Lesern leichter erschließen könnte, wenn es so aussähe: das schunkelnd gebunden an hölzernem Steg in sonnengebleichtem Kleid liegt im Reed Dabei geht es mir um 'Sinnabschnitte' (es gibt auch 'Sinneinheiten', ein Beispiel wäre hier 'hölzernem Steg'. Das gibt Lesern die Information: a) ein Steg, b) er ist aus Holz). Wichtig für das Verstehen und Erfassen des Inhalts ist für Leser, den Text in 'Sinnabschnitte' aufzuteilen. Denn als Autoren haben wir Schreiber alle Informationen, um den Text zu verstehen - wir haben ihn ja selbst geschrieben. Das ist bei Lesern nicht der Fall. Leser kommen 'von außen' an einen Text heran und müssen daher alle Informationen aus dem Text allein beziehen. Das kann man beim Schreiben wesentlich erleichtern, wenn auf diese Einteilung in Sinnabschnitte geachtet wird. Das hier ist in sich stimmig, ich finde das Bild von Wellen, die Farben weit hinaus tragen, interessant. Hier betrifft mein kleiner Kritikpunkt die Adjektive, denn das Mondlicht kann nicht ruhen. Aber glitzern! bei gleitenden Wogen die weit hinaus tragen des glitzernden Mondlichts ? Farben Da ich mich nicht, mit meinem Stil oder meiner Art zu schreiben, einmischen möchte, ein Fragezeichen, denn hier gäbe es sicher einige Möglichkeiten, ein passendes Adjektiv zu finden. Hier spricht mich die Kontrastierung sehr an. Die Erhabenheit der Götter - und das profane Knarren eines Schaukelstuhls. Bewirkt in mir so ungefähr nach 'poetischem Höhenflug' die 'Landung auf dem Boden der tja, Tatsachen', der banalen Realität. Und du hast mich gerade erfolgreich 'weitergebildet'. Zuerst 'kaute' ich ein bisschen auf dem Wort Pfuhl herum. Aber es passt, das Bild stimmt - Götter/Mensch, das Meer/die kleine Ansammlung von dunklem, schmutzigem Wasser - für mich eine 'Pfützen-Metapher' und ein Vergleich der 'Größenverhältnisse'. Du hast mir etwas gegeben - und ich hoffe, dass mein Kommentar dir ebenfalls etwas geben kann. LG, Anonyma
  2. Hallo, Lichtsammlerin (ich mag übrigens deinen Nicknamen), du hast es geschafft und mich damit erfolgreich so richtig in Verlegenheit gebracht - und natürlich freue ich mich auch, keine Frage - Dankeschön! Das bin ich - muss immer aufpassen, dass es nicht zu lang wird und manche es dann gar nicht mehr lesen möchten ... Ganz konkret liegt es bezüglich Gedichten und auch Geschichten daran, dass ich es (persönlich, also mich betreffend) für wichtig halte, wirklich zu lesen. Deshalb kommentiere ich insgesamt nicht so oft, sondern lieber 'mehr'. Das erfordert Zeit und daher sind auch meine Kommentare unter Texten nie wirklich kurz. Obwohl ich mir, wenn ich jemandem, den ich noch nicht 'kenne' antworte, anfangs dann selbst eine Einschränkung auferlege und erst mal nicht so ausführlich werde, denn ich weiß dann noch nicht, ob es erwünscht ist oder eben nicht. Volle Zustimmung! Ich habe eine längere Zeit in anderen Foren hinter mir, bevor ich hierher fand. Und da, nun ja, machte ich so meine, hm, Erfahrungen ... Allgemeingültigkeit von Allgemeinplätzen. Wer nicht 'kurz' dichtet, kann nicht dichten (aha, und die 'Großen' der Dichterzunft waren also allesamt unfähig). Bis hin zu 'Der Kommentar ist viel zu lang, den habe ich mir gar nicht erst durchgelesen'. Und natürlich der 'Papageien-Modus' - irgendwo Irgendetwas gelesen und übernommen, wird dann wiederholt, d. h. nachgeplappert, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, 'Perlen' wie z. B. die Ansicht, dass 'nur ein reiner Reim ein guter Reim ist' oder ein rhetorisches Stilmittel deshalb nicht angewendet werden 'darf', weil es 'ein schlechtes Stilmittel ist' oder eben das 'Xen', weil ein Gedicht nur dann 'gut' sein kann, wenn das Metrum über alles geht, perfekt sein muss und ähnliche 'Weisheiten'. Seufz ... ja. Es gibt nichts Langweiligeres, als mit einer 'Gebetsmühle' konfrontiert zu werden, die einem sagt, dass ein Gedicht nur dann etwas 'taugt', wenn es jede(r) sofort verstehen kann. Gut, es gibt natürlich auch die andere Seite dabei - wenn 'kryptisches Schreiben' zum 'Heiligen Gral der Dichtkunst' erklärt wird - sprich, nur, wenn niemand irgendetwas versteht, ja, dann ist es gut. Seufz ... Danke für deine Ausführungen. Und ich stimme dir zu - es ist Auslegungssache. Jeder Mensch ist ein Individuum, hat seine ganz eigene Sicht der Dinge. Ebenso wie du empfinde auch ich das als eine Bereicherung und keine 'Bedrohung'. Manchmal frage ich mich, ob das Problem (das wir hier ja nicht haben) vielleicht auch eher im psychologischen Bereich zu suchen ist. Ich las etwas, ist schon eine Weile her, über den hohen Stellenwert der 'persönlichen Identität'. Im Laufe meines Lebens begegnete ich vielen Menschen, zwangsläufig, und ein nicht unbeträchtlicher Teil hatte wirklich Schwierigkeiten, etwas anderes als die eigene Sichtweise 'zuzulassen'. Als ob alleine die Möglichkeit eines eventuellen Irrtums genügte, um an dieser 'Identität' zu kratzen und manche Menschen daher bereits 'präventiv' in eine Abwehrhaltung gehen ... Anstatt die Gelegenheit zu nutzen, zwei Sichtweisen miteinander zu teilen. Dadurch wird nichts 'genommen', sondern etwas dazugewonnen, finde ich. Und gute Gelegenheiten wollen genutzt werden, dazu sind sie da. Danke - und das gilt auch für mich, was deine Erklärung anbetrifft. Zuerst möchte ich mich auch für diese Zeilen auf jeden Fall bedanken. Ja, die Banalität, mit der ist es so eine Sache. Manchmal ist etwas, das banal erscheint, alles andere als das. Und umgekehrt gibt es Wichtiges, das, bei genauerer Betrachtung und etwas Hinterfragen eine Banalität ist ... dabei muss ich unwillkürlich an Zeitungen denken bzw. an eine bestimmte Art, die 'Revolverblätter'. An einem Tag die Schlagzeile über einen Krieg, über Tote und Verletzte. Dem folgt das 'Ausschlachten', bis das Thema 'nichts mehr hergibt'. Ein paar Tage später, ebenso groß aufgemacht, mit riesigen, fett gedruckten Buchstaben und farbenfrohen Fotos ein Thema wie 'Katastrophe - da wollen doch tatsächlich in England zwei Royals aussteigen'. Und, was mich fasziniert: Letzteres scheint offenbar länger und mehr Interesse in Lesern zu wecken, es 'hält' sich in den Medien besser und länger als ersteres ... warum muss ich dabei jedes Mal an 'Widerspruch in sich selbst' denken? Irgendwie kann ich persönlich einfach nicht die Wichtigkeit des Verrutschens eines Dekolletés einer Schauspielerin erkennen oder ähnlich gelagerte Wichtigkeiten solcher Art. Jaja, muss an mir liegen, ganz bestimmt. Ob es da Fortbildungsmaßnahmen gibt? Liebe Grüße zurück, schön, dass du noch einmal hier warst. Anonyma
  3. Hallo, Lichtsammlerin, kann ich wirklich verstehen. Meine Intention dabei war das 'laute Herumtönen', denn im Internet gelten Großbuchstaben ja als 'Schreien'. Daher meine Entscheidung dafür. Es ist hier ein von mir bewusst gewähltes Stilmittel, das tatsächlich funktioniert, denn es soll ja nicht gefallen. Ja, es ist natürlich Satire - lieben Dank für 'Daumen hoch'. Und da diese von Überspitzung lebt, darf sie ruhig über Sarkasmus hinausgehen. (Ich muss noch die Smileys in meiner Kurt-Tucholsky-Zitate-Signatur ändern, da sie nicht übernommen wurden, was mir hierbei gerade wieder einfällt, ich vergesse es dauernd.) wenn alles ins Nirwana sinkt ----> Eine Stelle, bei der ich mir selbst nicht so ganz sicher war, ob meine Intention dabei für andere, also für die Leser, erkennbar ist. Hm, vielleicht auch manchmal nicht, wie mir deine Reaktion zeigt. Persönlich bin ich keine 'Vertreterin' der Ansicht, dass Gedichte sich jedem so leicht erschließen müssen, dass Autor/Autorin nichts erklären 'dürfen', aber das ist nur meine individuelle Ansicht, keine Frage. Daher erkläre ich auch, wenn etwas nicht leicht zu erkennen oder zu entschlüsseln ist. In diesem Fall arbeite ich, wie sich auch noch an anderer Stelle zeigt, mit bewusst gewählten Umkehrungen. Was 'steckt' denn 'hinter' dem Begriff 'Nirwana'? Ist ein Ende der Wiedergeburt eine Erlösung, wirklich ein 'Aufstieg'? Oder doch ein 'Sinken', und zwar so tief, wie es nur irgend möglich ist, nämlich in die Nicht-Existenz? Wenn das Leben nicht mehr existiert - der Bezug, den ich wählte, denn hier geht es zwar auch um 'den Menschen', aber eben vor allem um das gesamte Leben auf der Welt. Was dann wieder eine Verbindung zu 'Jetzt rottet Mensch so vor sich hin.' bildet. Denn hier ist eine moralische Doppelbedeutung von mir gewählt. (Aus)rotten und (ver)rotten. Doppelmoral und Doppel(te, im Sinne von zweifache) Moral. In meinen Gedichten nutze ich die Möglichkeiten unserer Sprache. Und ich bin mir bewusst, dass meine Gedichte generell selten 'einfach' zu lesen und zu verstehen sind. Aber im Laufe der Jahre fand ich meine persönlich Art zu schreiben. Ich lote aus und 'spiele' mit Sprache, mit den vielschichtigen Möglichkeiten, die sie uns bietet. Das ist meine 'Leidenschaft' geworden. Demnächst, es ist noch nicht ganz fertig, werde ich ein Gedicht einstellen, das durchaus Gesellschaftskritik übt - aber auch nicht offensichtlich. Mal sehen, wie das ankommen wird. Mir wurde schon vor Jahren klar, dass ich mit meiner Art und Weise zu schreiben, eher den 'Geschmack' nur weniger Leser 'treffe'. Dennoch - hier liegt meine Stärke und ich brachte viel Zeit damit zu und habe mir viel 'erarbeitet und er-übt', um das auszubauen. dann stirbt er sich noch selber aus,----> Eine genauso 'lapidar klingende' Formulierung wie das 'Vor-sich-hin-rotten'. Tatsächlich ist selbst das Wort 'selber' bewusst so gewählt, nicht dem Metrum geschuldet, dass hier nicht das 'elegantere' Wort 'selbst' steht. Eine contradictio in adjecto, ein Widerspruch in sich selbst. Was genau das ist, was der Mensch ist. Lapidar - der Gegensatz zur selbsterklärten Wichtigkeit. Nirwana - Erlösung durch totale Auslöschung in die Nichtexistenz - ein Widerspruch Rotten - siehe weiter oben. Wir Menschen machen uns passend, was uns nicht passt ... ob es denn passt, stimmt oder richtig ist, ist eine andere Frage. Oh ja, wirklich und vielen Dank. Ich bin immer offen für Kritik und immer zur Diskussion bereit. Ich schätze auch deine persönliche Meinung und Interpretation genauso 'hoch' ein wie meine eigene, Übereinstimmung ist da nicht notwendig. Andere Sicht- und Denkweisen sehe ich als Bereicherung, denn je mehr 'Aussicht', desto weiter reicht der Blick und das erweitert den 'geistigen Horizont'. Viel Spaß noch beim 'sapiensen' und für das 'genial' ein Extra-Dankeschön! LG, Anonyma -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo, Schmuddelkind, wie junge Leute es ausdrücken: *Freu* Das erlebe ich nicht oft, daher freue ich mich so sehr darüber. In der Antwort, die ich Lichtsammlerin gab, erläuterte ich, warum. Es wäre schön, wenn du es dir vielleicht auch noch durchlesen würdest. Für mich gibt es kaum etwas 'Schöneres', als eben dieses erwähnte Spiel. Hierin fand ich eine echte Leidenschaft, die mich erfüllt. Wie reich gerade die deutsche Sprache darin ist, erschließt sich erst nach geraumer Zeit der intensiven Beschäftigung damit - was mir hier klar und deutlich sagt, dass das etwas ist, das wir offenbar miteinander gemeinsam haben. In meinen Fäden ist jede Art von Aufeinander-Eingehen gerne gesehen - Diskussionskultur geht immer über 'Streit'-Kultur, denn ersteres ist Kultur, Letzeres - nun, ich denke, eher nicht ... (Was mich, nicht nur in Hinsicht auf Gedichte, sondern auch im 'Alltag', oft erstaunt, ist der Umgang mit Begriffen im 'Sprachgebrauch'. Ich frage mich immer wieder, warum so viele Menschen nicht 'hinterfragen' oder darüber nachdenken, was ein Begriff, den sie verwenden, eigentlich wirklich aussagt. Seit ich damit begann, mich eben auch mit 'Verwendung' und 'tatsächlicher Bedeutung' auseinanderzusetzen, bin ich nicht selten verblüfft, denn mir war, als ich jünger war, überhaupt nicht klar, dass 'sprachliche Missverständnisse', die oft die Ursache für Streit und Meinungsverschiedenheiten sind, genau da ihre Ursache haben - mehr von etwas, das ich persönlich 'sprachliche Präzision' nennen möchte, könnte da, so denke ich, zumindest teilweise für eine Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation sorgen.) Ich möchte ebenfalls auf diese Zeilen eingehen. Ja, bewusste Entscheidungen sind ein Muss. Missionieren ist die falsche Methode, jeder kann aber für sich selbst Entscheidungen treffen, was das eigene Verhalten betrifft. Unabhängig von den Entscheidungen anderer. Oder, wie es meine Großmutter ausdrückte: 'Wenn ganz Schtuargart vom Fernsehturm hopft, no hopf I ned henderher!" (Übersetzung aus dem Schwäbischen: "Wenn ganz Stuttgart vom Fernsehturm springt, springe ich nicht hinterher!" ) Ja, der Klimawandel. Ein 'Schlag'wort. Niemand lässt sich gerne schlagen, hm? Daher - schlechte Wahl. Führt zu verhärteten Fronten - und das sind immer mindestens zwei, die sich gegenüberstehen. Ich habe mich mit beiden 'Ansichten/Seiten' auseinandergesetzt und auch mit seltenen 'Einzelstimmen zwischen den Fronten'. Letzere überzeugten mich. Das Klima auf unserer Erde ist tatsächlich nicht 'fix', es wandelt sich beständig. Ausschlaggebend sind Geschwindigkeit der Veränderung und deren Dauer. Wir befinden uns in einer Eiszeit, allerdings in einer 'Zwischenperiode', in der es wärmer ist. Mich überzeugte das Argument seitens ein paar vereinzelter Wissenschaftler, die mir die Bedeutung des Golfstroms näherbrachten. Wenn die Erwärmung zu dessen Versiegen führen wird, sieht es folgendermaßen aus: Eine kurze Warmzeit - und eine Beschleunigung, die dafür sorgen wird, dass diese 'Zwischenphase', in der wir aktuell leben, früher zu Ende geht. Mich überzeugt es mehr, wenn mir erklärt wird, dass wir Menschen den Klimawandel nicht 'machen', denn diese 'Macht' haben wir gar nicht. Aber das CO2, das wir verursachen, ist - das 'Zünglein an der Waage'. Eine Analogie wäre vielleicht eine Lawine. Die beginnt schließlich mit dem sprichwörtlichen, kleinen Steinchen. Das ein anderes Steinchen 'antickt', das losrollt. Dann - zwei Steinchen gegen zwei weitere Steinchen. 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 ... wie in dem chinesischen Märchen mit Schachbrett und Reiskörnern (ich habe nicht mehr das ganze Märchen im Kopf. Es ging darum, dass der Bauer so viel Reis als Bezahlung für die Erledigung einer schweren Aufgabe wollte, wie auf ein Schachbrett geht, wenn mit 1 Reiskorn begonnen und mit jedem weiterem Feld die Zahl der Körner verdoppelt wird.) Der Bauer bekam schließlich das ganze Reich vom Kaiser, da dieser die erforderliche Menge an Reis, die nötig gewesen wäre, nicht aufbringen konnte ... Herzlichen Dank für deine Gedanken und für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  4. Anonyma

    Vom GROSSARTI-GEN ERKENNTNISAPPARAT

    Vom GROSSARTI-GEN ERKENNTNISAPPARAT* (*Zitat: Prof. Harald Lesch - Danke für die In-spi(n)-ration!) Der Homo, der sich sapienst, wie ICH nicht weiß und Du verkennst, der gerne von ERKENNTNIS spricht, mit GROSSem Hirn, aus seiner Sicht, das ARTIG die Synapsen putzt, als APPARAT das Weltall nutzt; nun, dieser Mensch, der dachte sich: Die Arten sterben ohne MICH? So geht das nicht, in MEINER Welt! Er fand ERKENNTNIS, REICH das Geld, den Quark, der singulär regiert, das hat auch die Natur kapiert. Jetzt rottet Mensch so vor sich hin. Ja, selbstverständlich macht das Sinn, wenn alles ins Nirwana sinkt und der Planet zum Himmel stinkt, weil's IHM, alleine, göttlich frommt, wenn ICH an erster Stelle kommt! Hinfort mit Hund und Katz und Maus, dann stirbt er sich noch selber aus, beweist betont ANTHROPOZÄhN, so, wie er's will, so muss es gehn, ganz einfach, weil er's kann, na und, das langt kausal doch hin als Grund! (P.S.: Ja, die Krümmung einiger Betonungen ist relativ absichtlich so im Raum, es lag nicht daran, dass ich keine Zeit hatte. Aber eine Masse sati(e)rischen Spaß und das wirkt immer, jederzeit und überall, dagegen kann man nichts machen - Humor hat zu viel Kraft. Cogito, ergo krumm: Alles nicht so schwer nehmen!) (P.P.S.: Ist ein bisschen sehr viel - 'Physik drin', fürchte ich. Aber damit habe ich mich, rein aus Interesse, seit einiger Zeit beschäftigt, was zu diesem Gedicht führte. Anthropozän - das 'Zeitalter des Menschen' zeigt seine 'Zähne'. Sarkasmus und Ironie sind gute 'Waffen' gegen Depressionen ... )
  5. Anonyma

    Brieffreundschaft

    Hallo, Lichtsammlerin, ich machte ebenfalls eine entsprechende Erfahrung, allerdings bereits als Kind. Damals, während eines Schulfestes (ich war in der 5. Klasse und 11 Jahre alt), ließen wir Luftballons fliegen, an denen Briefe mit einer 'Einladung' zu einer Brieffreundschaft mit Hilfe eines dünnen Nylonfadens befestigt waren. Wir waren 4 Parallelklassen - und ich tatsächlich die einzige, die eine Antwort bekam. Von einem zwölfjährigen Mädchen, also so gut wie gleichaltrig. Außerdem stellten wir fest, dass wir viele Interessen teilten, unter anderem waren wir beide 'pferde-verrückt'. Damit begann eine Brieffreundschaft über 5 Jahre hinweg. Wir schickten uns gegenseitig außer Briefen auch Fotos, Pferdepostkarten u.v.m. Dann, plötzlich, kam keine Antwort mehr. Ich verschickten noch mehrere Briefe - aber nichts. Ab und zu, wenn ich etwas Entsprechendes lese, so wie hier, dann denke ich zurück - und frage mich bis heute, warum. Insgeheim hoffte ich damals und hoffe ich heute, dass es einfach nur ein Umzug oder etwas Ähnliches war und meine Adresse verlorenging. Allerdings glaube ich es nicht wirklich. Denn dafür hätten ja auch alle Briefe komplett verloren gehen müssen ... nun ja, was ich aber vor allem hoffe, ist, dass ihr nichts passiert ist. Mir ist es lieber, zu denken, dass sie wahrscheinlich kein Interesse mehr hatte - mit 17 vielleicht verliebt? Danach - vielleicht Verlegenheit bezüglich des Schweigens. Mhm, wahrscheinlich mache ich mir da nur etwas vor. Wie dem auch sei, ich erinnere mich, auch wenn es Jahrzehnte zurückliegt, dass ich damals auch wirklich traurig war. Es endete so 'sang- und klanglos' - mit einer offenen Erklärung hätte ich mit Sicherheit auch als Kind besser umgehen können. Was mich nachdenklich stimmt, ist der Faden hier. Wie vielen Menschen ist tatsächlich etwas Derartiges passiert? Heute das Smartphone, 'gestern' Briefe - Menschen, mit denen man (oft jahrelang) Kontakt pflegt, bleiben einfach weg ... Dein Thema hat auf jeden Fall einige Erinnerungen geweckt. Gerne gelesen! LG, Anonyma
  6. Anonyma

    Ausfallerscheinung

    Ausfallerscheinung der zeigefinger wischt von links nach rechts von rechts nach links von links nach rechts von rechts nach links der zeigefinger tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt der zeigefinger wischt von unten nach oben von oben nach unten von unten nach oben von oben nach unten der zeigefinger tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt der zeigefinger wischt von links nach rechts von oben nach unten von rechts nach links von unten nach oben der zeigefinger tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und tippt und stoppt der akku ist leer wie der mensch der an diesem zeigefinger hängt
  7. Anonyma

    In einem Bild

    Hallo, Schmuddelkind, ich wollte eigentlich fair verteilen und mir ein unkommentiertes (oder zumindest im Verhältnis wenig kommentiertes) Thema suchen - aber hier hing ich doch gleich mal fest. Das Sonett als Gedichtform ist einer meiner Favoriten, da kann ich nicht anders. Hast du dich hier für den Kreuzreim des englischen Sonetts in Kombination mit umarmenden Reimen in den Terzetten des deutschen sowie für eine Verkürzung von 11 auf 9 Silben entschieden? Interessante Variante und auch gut gewählte, harmoniert gut mit dem Inhalt. (Das ist meine persönliche Ansicht: Jede Gedicht-, Strophen- und Versform, jede Art von 'Bestandteil', mit dem ich mich auseinandersetze, was ich auch lerne und verinnerliche, alles ist für mich 'Material, mit dem sich arbeiten lässt'. ) So viel zum 'Formalen'. Inhaltlich möchte ich das abschließende Terzett gerne hervorheben. Denn es ist (zumindest nach meiner persönlichen Lesart) sowohl Teil der Synthese als auch eine Conclusio. Ich lese insgesamt heraus, dass es einen Verlust gegeben hat. Besonders durch das 'ahnungsvoll' am Ende. Eine Entwicklung, die sich längere Zeit davor bereits abgezeichnet hat. Was mir wirklich zusagt, ist die Offenheit der Interpretation, den 'Bewegungsspielraum', der mir hier gelassen wird. Es kann eine Krankheit, die zum Tod geführt hat, gewesen sein. Oder eine Trennung, bedingt durch irgendwelche Umstände, sei es durch 'interne' oder 'externe'. Was mich aber am meisten emotional berührt hat, sind diese Verse: Ein Todeswunsch - für mich sehnt sich das LI nach dem Ende seines Lebens. Daraus interpretiere ich wiederum, dass das LI sein Leben ohne LD nicht für lebenwert hält. Aber hier ist zwar ein 'Flehen', eine Sehnsucht nach dem Tod herauszulesen - allerdings, so empfinde ich es, passiv. In der Hinsicht, dass im Gedichts nichts auf die Absicht eines aktiv herbeigeführten Endes hindeutet. Wunsch, dem aber keine Tat folgt, sondern abwarten. Viel Spielraum erneut hier - ich frage mich natürlich nach dem 'Motiv'. Das muss keineswegs bedeuten, dass dem LI 'nicht genug' am LD lag, sondern kann auch (im Sinne eines Glaubens) durch die Furcht bedingt sein, das LD dadurch gänzlich und für immer zu verlieren. Je nachdem, ob eben der Verlust durch Krankheit und Tod oder durch Trennung verursacht wurde, kann ich es verschieden 'im Geiste durchdenken und fortführen'. Ich schätze Gedichte, in denen ich mich geistig bewegen kann, sehr. Gerne darauf eingelassen und mich durch die bei mir entstandenen Gedanken und (Mit-)Gefühle hindurchbewegt! LG, Anonyma
  8. Wieder eine Nacht wieder Wiederholungen im Träume-TV leeping:
  9. Wieder eine Nacht erwacht mit kalten Füßen Bettdecke lag quer
  10. Anonyma

    Sehnsucht

    Hallo, FrancisEnd, berührende Einblicke in eine Gedankenwelt. Mir vermittelt sich das 'innere Wanken' sehr gut, bedingt durch das anfängliche Glücksgefühl, dem seitens des LI (LyrischesIch) aber sehr schnell der Zweifel folgt. Etwas fehlt - und ich als Leserin frage mich, was ... Sicherheit? Gewissheit? Mut? Es bleibt hier einiges an 'Spielraum' für meine Interpretation. Diese Zeilen sprechen am intensivsten zu mir. Ich deute sie, für mich, dahingehend, dass das LI in der Vergangenheit etwas erlebt hat. Etwas, das dazu führt, nicht daran denken zu wollen. Vielleicht liegt dem Zweifel auch Angst zugrunde; davor, etwas damals Schmerzhaftes womöglich noch einmal erleben zu müssen. Etwas, das das LI gerne vergessen wollte, aber wohl nur verdrängen konnte. In der letzten Strophe lese ich heraus, dass das LI sich überwindet, neuen Mut fasst und die Sehnsucht, die Gefühle, akzeptiert. Dazu gehört Mut, das Überwinden der Befürchtungen. Die letzten drei Zeilen sprechen zu mir von (neuem) Widerspruchsgeist. Was mich zum Beginn des Textes zurückführt, eine Art 'Rückschluss'. Was in mir wiederum den Gedanken erweckt, ob der Verlust in der Vergangenheit eventuell dadurch verursacht wurde, dass dem LI das damalige Ziel der Sehnsüchte 'weggenommen' wurde - also durch eine Einwirkung von jemand Drittem ... stimmt mich nachdenklich. Jedenfalls ist das LI gewillt, das nicht noch einmal zuzulassen. Ob sich die aktuelle Sehnsucht erfüllt? Das Ende ist hier offen ... Mit Interesse gelesen. LG, Anonyma
  11. Anonyma

    Vita vivat!

    Vita vivat! Du, Leben, saugst das Blut aus meiner Seele; Vampir der Zeit, unstillbar, deine Gier! Du bist ein Teil von mir - entkomm ich dir, wenn ich das Seelenblut von andren stehle? Als ob Gedankenspiele helfen würden! Zwar heißt es: Gleich und gleich gesellt sich gern, doch so viel lieber bliebe ich dir fern, nur nah genug, dir Ängste aufzubürden! Vergeht die Zeit, verirren sich die Träume, verlieren den Kontakt zur Wirklichkeit, ertrinken bald im Fluss der Ewigkeit. Sie tauchen auf, die Blasen neuer Schäume, genährt vom Seifenstück der Todesmaid. Ich lebe, du Vampir - es ist soweit! Du, Mensch, der mich aus tiefster Seele hasst, erkenne: Ich bin alles, was du hast. Ich bin ein Teil von dir, ich bin - dein Leben! Die Todesmaid? Sobald sie dich erfasst, bin ich dahin, dann hast du mich verpasst, umsonst die ganze Mühe, all dein Streben! Vergeht ein Traum, erschaffst du einen neuen, beseelt vom Wunsch nach der Unsterblichkeit; kein Meer ist dir zu tief, kein Weg zu weit, nur eines gilt: Dein Leben - Mich! - zu scheuen. Die Bücher, die dir Ewigkeit versprechen, hast du verfasst, mit deiner eignen Hand. Nun gut, dann bleibe dort, im Niemandsland, um mein Versprechen an dich selbst zu brechen!
  12. Anonyma

    Konturen

    Hallo, Schmuddelkind, deine Verse transportieren weniger Wehmut, sondern tiefe Sehnsucht zu mir als Leserin (meine persönliche Empfindung). Auch ich finde das Gedicht wirklich schön. Interessant ist, dass ich beim ersten Lesen zunächst stutzte, als ich den 4. Vers der ersten Strophe las. Dann fiel der Groschen - das LI hat einen Klartraum. Dann war's für mich auch klar. Das Ganze ist ein Traum. Mit dieser Deutung gefiel es mir gleich noch ein Stück besser (obwohl es mir auch davor bereits gefiel). Gerne mehr davon! LG, Anonyma
  13. Political correctness FTL (For The Lulz) Drölfzig Seiter/Seiten/Seites notwendige/-r/-s Orientierungs- und Bedienungsanleitunger/-tungen/-tunges, kurz zusammengefasst (Plural/Pluralin/Plurales inklusive, um Diskriminierungsie/Diskriminierunger/Diskriminierunges/Diskriminierungen zu vermeiden, nicht zu vergessen, liebe/-r/-s Leute/Leuter/Leutes, es lebe political correctness oder präziser: Es lebe das/die/der Neusprech*/-sprechin/-sprecher!): Ein Mann und eine Männin hätten gerne mal etwas Sex und Sexin miteinander, am Himmel funkeln Sternes/Sterner/Sterne, bei wem von Frau und Fräuer, sag mir, stand er? In Pass und Pässin 60 Gender_Innen, bis manfra dabei weiß, mit wem und wemin lässt sich da Luster/Lust daraus gewinnen, sind beide, genderlos, schon lange hin. *Neusprech - aus: 1984, Zukunftsroman_In von George_In Orwell_In. Am/An/Ans Rotieren/Rotierer/Rotierinnen seitens selbigem/selbiger/selbiges innerhalb von/vom/? Grab/Graber/Grabin verweigere ich jeglichen/jegliche/jegliches Anteil_In, ebenso an der/die/das per Zufallsgenerator/-torin/-tores generierte/-n/-s jeweiliges/-gen/-ger Reihenfolgin/-folger/-folge. Vorschlag/-in/-es: Simplifizieren. Wer braucht schon Namen? Mann: Das Ding da. Frau: Das Ding dort. Anderer Gender (was anatomisch/biologisch kein Geschlecht, sondern eine sexuelle Orientierung ist): Das Ding hier, da, dort. Oder so ähnlich. Sex: Dingsbums. Sieht folgendermaßen aus, wird auch bereits heutzutage fleißig praktiziert, nicht nur praktisch, sondern auch verbal und dabei sogar umso mehr: Das Ding da und das Ding dort hätten gerne mal etwas, Dinger, Dingsbums miteinander, am Dingens funkeln äh, ähm,ähem, Dinge, (Verdammte/-r/s Reim_Inzwang!) bei wem von Dings und Dingsda, sag mir, stand er? ... ... Keinen Bock und keine Ziege mehr. Macht gefälligst selbst weiter!!11Elf!1!! Und - DER Vagina oder DIE Penis oder gar DAS bei Beidem - neee, da sträubt sich mir jetzt aber doch die Feder! Deshalb steht da 'stand er' und bleibt da auch stehen. Punkt! XD + + + ;D = Lautes Lachen + frech die Zunge rausstrecken + breites Grinsen und last, but not least, + ein schelmisches Zwinkern, denn - ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Oder?
  14. Hallo, Feder & Tinte, zuerst noch: Herzlich willkommen! Was das Formale anbetrifft, hat Cheti bereits alles dazu geschrieben, was wichtig wäre. Was ich noch ergänzen kann, ist der flotte Rhythmus, der durch die von Cheti angemerkten, formalen Aspekte erreicht wird. Passt sehr schön zum Inhalt. Um aber auch noch (zumindest ein bisschen) etwas 'Eigenes' dazu zu sagen - und das Einzige zu erwähnen, wo ich Cheti zwar prinzipiell zustimme, aber auch eine Alternative sehe: Ich würde - einfach den Titel ändern. (Denn, meiner Meinung nach, ist es der Titel, der Erwartungen auf mehr Tiefe beim Lesen hervorruft.) Auch ich habe dein Gedicht mit Genuss gelesen. ^^ LG, Anonyma
  15. Anonyma

    Laß´ uns reden

    Hallo, eiselfe, kommt gut zu mir herüber, wovon deine Verse erzählen. Für mich erzählen sie vom Auseinanderleben eines Paares. Oft geschieht das so allmählich, geht fast unmerklich voran, bis eben irgendwann ein 'Ausmaß' erreicht ist, das groß genug ist, um für ein 'Aufmerken' zu sorgen. Es 'summiert' sich bzw. die Anzeichen. Vielleicht war es anfangs nur das bis dahin gewohnte, tägliche Abschiedküsschen auf die Wange, das ausblieb. Irgendwelche eher kleinen Aufmerksamkeiten und Gesten, von denen nach und nach immer weitere 'wegfielen'. Anfangs neigen wir ja auch dazu, das einzeln, jedes für sich, zu sehen und irgendwie beiseite zu schieben, als nicht sooo unglaublich wichtig zu sehen. Er/Sie hat vielleicht ja auch gerade nur viel Stress im Beruf oder irgendetwas. Generell neigen wir dazu, uns die Versäumnisse seitens Lebenspartnern gewissermaßen (wie gesagt, bis zu einem größeren Ausmaß dann) 'für diese und vor uns selbst selbst zu entschuldigen'. Irgendwann betrifft es eben auch nicht mehr nur 'Kleinigkeiten' und verstärkt wird das 'Vermissen' auch durch das Erwähnte 'Ansammeln vieler Kleinigkeiten'. Irgendwann können wir es nicht mehr wegschieben. Wie in deinem Gedicht - 'zu oft gehst du alleine aus'. Das LD kommt spät, erst mitten Nacht nach Hause. Das LI vermisst all die Gesten, die wir Menschen so gerne als 'Selbstverständlichkeiten' ansehen, weil sie eben 'immer' so erfolgten ... das LI wird nicht mehr in den Arm genommen, bevor es ans Schlafen geht. 'Lass uns reden' (kleiner Hinweis: So geschrieben ist es korrekt. ) Ja, der Bedarf besteht im Gedicht ganz sicher. Da lässt sich für das LI der Geschichte nur hoffen, dass es nicht zu lange gewartet hat. Ich kann beim Lesen durchaus auch einen 'Verdacht' hegen - für mich (ich interpretiere nun mal viel und gerne) steckt auch die Möglichkeit des Fremdgehens und die dadurch entstandene (bedingte?) Entfremdung darin ... Wenn du erlaubst, noch einen kleinen Hinweis in 'schreibtechnischer' Hinsicht: Wenn man die Reihenfolge der Worte ändert, um den Endreim damit zu ermöglichen, wird das eine Inversion genannt. Das erwähne ich nur zur Erklärung des Folgenden. Für mich kein Grund zur Kritik, denn wie weit eine Inversion gehen darf, kann soll und ob überhaupt - den Streit darüber überlasse ich anderen. Mir geht es darum: Weißt du, hier gibt es für die Umstellung gar keinen Grund. Es ist leider ein sehr weit und viel verbreiteter Irrtum, dass Satzverdrehungen 'lyrisch sind oder wirken'. Sie wirken bis auf supereinzelne Ausnahmen - unelegant, gekünstelt. Lyrische Sprache zeichnet sich vor allem durch die Eleganz, die in Begriffen und Begrifflichkeiten, in Sinneinheiten, geflügelten Worten etc. liegt, aus. Es ist wirklich viel besser und ein Inhalt kann viel schöner sein und besser zur Geltung kommen, wenn darauf (außer wenn es eben mal gar nicht anders geht) verzichtet wird: Wo du warst, sagst du nicht, schaust mir nicht mal ins Gesicht. Das würde rhythmisch und metrisch sogar sehr viel besser sein und passen - und das kommt immer dem Inhalt zugute! ^^ Was hier sehr schön wirkt, ist auch das hier (ich markiere mal mit anderer Schriftfarbe): Wo du warst, / sagst du nicht, schaust mir nicht / mal ins Gesicht. (Fett markiert sind die betonten Silben - der metrische Aspekt. Was viele auch nicht wissen und hier sehr gut als Beispiel dienen kann, ist das Komma zwischen den beiden 'Sinneinheiten' im ersten Vers der beiden hier. So kann eine Silbe fehlen - und trotzdem ein stimmiger, harmonischer Rhythmus zustande kommen. Das 'Geheimnis' dabei: In Gedichten ist alles wichtig und wertvoll - nicht nur die 'Großen Sachen', sondern tatsächlich jeder einzelne, kleine Buchstabe und jedes Interpunktionszeichen (oder das absichtliche Verzichten darauf) können wirken und mehr bewirken, als meist gedacht. ^^ ) Auch mit dem 'Klang' von Buchstaben (Konsonanten und Vokalen, in den beiden Versen betrifft das nicht nur den Konsonanten T, sondern auch die Vokale A und I sowie das W bei 'Wo du warst'.) kann wunderbar gearbeitet werden, in dem Sinne, dass sich damit viele und schöne Effekte und Wirkungen erzeugen lassen. So,wie es auch hier, in diesem Beispiel, der Fall ist. Oder auch der (Zusammen-)Klang von 'warst/sagst/schaust' ist noch erwähnenswert. Sehr schön, diese Verse - metrisch, klanglich und rhythmisch. Das wollte ich noch sehr gerne aufzeigen! Nimm meine Ausführungen über Inversionen nur als Anregung, als Hinweis. Nicht als Krittelei, in Ordnung? LG, gerne gelesen und kommentiert, Anonyma
  16. Hallo, Ruedi, danke dafür - das nehme ich herzlich gerne als Anerkennung an. Tatsächlich steckt nicht nur in der Ausarbeitung dieses Gedichts, sondern auch in der dafür von mir vorgenommenen (notwendigen) Recherche viel Zeitaufwand und viel Arbeit. Wenn es dann auch wirkt, ist mir dein Lob eine ganz besondere Freude! Ausführlich habe ich ja bereits bei meine Antwort an Scathach geschrieben. Ich hätte auch gerne meine Antwort an dich mit einbezogen und beides in einen Beitrag geschrieben, aber da stand die Zeichenbegrenzung im Weg. Deshalb: Ich habe das, was ich im vorhergehenden Beitrag schrieb, für 'euch beide' geschrieben. Zur Veranschaulichung, warum für mich dieses Thema nicht wirklich einen 'heiteren' Aspekt besitzt und auch, warum ich 'Aufklärung' für wichtig halte. Mir ist klar, dass ich ganz sicher nicht 'die Welt ändern kann', wenn ich so meine kleinen Gedichte online stelle. Aber wenn ich bei dem einen oder bei der anderen, durchaus bei einzelnen Personen, vielleicht das eine oder andere Nachdenken darüber auslösen kann, nur vielleicht, dann war's wichtig, dass ich es geschrieben habe. Und ich habe dann damit auch erreicht, was ich erreichen kann und wollte. LG, Anonyma
  17. Hallo, Scathach, die Welt ist nicht so, zum Glück! Aber es gibt Verschwörungstheorien wie 'Sand am Meer'. Manche fast glaubhaft, andere wieder unglaublich absurd. Ich habe absichtlich die abstrusen 'Exemplare' ausgewählt und wirklich nichts davon selbst erfunden. Diese Theorien kursieren alle tatsächlich. Und es gibt viele Menschen, die sie auch tatsächlich glauben ... Leider hängt das, ganz wissenschaftlich und rational, an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Die Wissenschaft kann das 'Wie' (etwas funktioniert) erklären. Aber das 'Warum' nicht. Und das menschliche Gehirn ist von der Evolution so 'konstruiert' worden, dass wir Menschen wissen möchten 'was dahinter steckt', was der Grund wofür ist und auch, warum etwas so ist, wie es ist. Und wenn sich logische und rationale Antworten nicht finden lassen - wird sich mit 'erfinden' beholfen. Ebenso einfach und klar sind die Gründe, warum Verschwörungstheorien überhaupt geglaubt werden bzw. warum auch solche, bei denen einem der gesunde Menschenverstand eigentlich sagen müsste, dass es absurd ist. Meistens ist es so, dass irgendwelche Menschen über irgendetwas unglücklich sind, ihnen etwas Negatives passiert ist - und wenn nicht irgendwer Konkretes als 'Schuldiger' oder eine Ursache ausgemacht werden können, um der Wut oder auch nur Unzufriedenheit ein 'Ziel' zu bieten, wird weiter gesucht. Und - geglaubt wird, was geglaubt werden will, weil es passt. Weil es (scheinbar) eine Antwort auf etwas 'Unerklärliches' gibt. Manchmal ist es auch eine psychische Erkankung (z. B. eine schwere Psychose, jemand hört 'Stimmen im Kopf', die etwas sagen oder ggf. befehlen). Für diese Erkrankten ist alles 'vollkommen logisch', für andere Menschen dagegen natürlich total unlogisch. Die Betroffen glauben wirklich, dass ein 'böser Engel', ein Dämon zu ihnen spricht oder Aliens. Und denkt sich dann unter Umständen auch die 'Methode' dazu, wie z. B. die Stimme in seinen/ihren Kopf kommt - müssen ja irgendwelche 'Strahlen' oder so etwas sein. Die muss man doch irgendwie abschirmen können - Aluhut. Auch so kann das zustandekommen. Alles hat zwei Seiten - auch die menschliche Phantasie. Wenn wir etwas nicht finden, erfinden wir uns etwas. Weil wir darauf programmiert sind, uns 'die Welt erklären können zu wollen'. Und für das Unerklärliche gibt es nun mal, das ist selbsterklärend, keine Erklärung - außer, wir denken uns eine aus. In unserem Zeitalter der 'globalen Informations- und Kommunikationsvernetzung' verbreiten sich diese Theorien eben auch mit Leichtigkeit und 'überall hin'. Und da wir Menschen immer irgendwo irgendwelche Probleme haben und, wie erwähnt, scheinbar Antworten/Erklärungen zu finden sind, die zu passen scheinen, wird etwas hier, da und dort geglaubt. Und weitergegeben. Und so weiter. Problem: Es gab und gibt, ganz rational betrachtet, echte Verschwörungen. Was leider - ganz klar, warum - natürlich auch den erfundenen/ausgedachten Verschwörungstheorien argumentativ als Unterstützung 'zu Hilfe kommt': "Ha, ich wusste es doch, hab die ganze Zeit so etwas geahnt! Man kann denen (oder niemandem) trauen! Da steckt immer was dahinter! Und diese/jene/welche Theorie hat dann bestimmt auch recht!" Hätte es niemals wirkliche Verschwörungen gegeben, hätten auch die Verschwörungstheorien keinen Nährboden, auf dem sie wachsen könnten. Das ist leider so. Was ist denn eigentlich schlecht an diesen Verschwörungstheorien? Nicht deren 'Sinn im Unsinn', sondern die Tatsache, dass sie Menschen zu Handlungen, sprich, Taten bewegen können. Ein gutes, historisches Beispiel bietet sich an. Ich gehe mal in der Geschichte zurück, ins 13./14. Jahrhundert, nach Frankreich. Der damalige König, Philipp IV,, genannt 'der Schöne', hatte ein Problem. Unter dem - von einzelnen, seltenen Ausnahmen mal abgesehen - gekrönte Häupter fast immer litten: Ein Geldproblem. Im Forum schrieb ich bereits mal kurz etwas darüber, dass die Templer (Ritterorden) durchaus als die 'Erfinder' des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und des Ursprungs unseren heutigen Bankenwesen betrachtet werden können. Ich lasse mal fröhlich beiseite, was davon zu halten ist, dass ein christlicher Ritter'orden' (lebten auch im Zölibat, z. B.) gewissermaßen auch die ersten, echten 'Bankiers' waren ... Und gehe zur Tatsache über, dass die Templer in König Philips Zeitalter ein hohes Maß an Wohlstand erlangt hatten. Das erweckte einerseits Neid seitens weniger erfolgreicher, anderer Kaufleute. Unter anderem passte das damals auch den jüdischen Kaufleuten nicht, denn bis dahin waren sie diejenigen gewesen, die fürs Geldverleihen zuständig waren. (Wichtig zur Erklärung: Die jüdischen Europäer lernten das, weil ihnen gar keine Wahl gelassen wurde. Juden war der Beitritt in Gilden (Handwerksberufe) und auch der Besitz von Land per Gesetz verboten. Es blieb ihnen nur der Handel und der Geldverleih - denn sie durften gar nicht von etwas anderem leben. Und, auch wenn man zu etwas gezwungen wird - mit der Zeit lernt man jedes Handwerk und wird zwangläufig gut darin. Und ja, natürlich, unabhängig, auch eine darin mit enthaltene Verschwörungstheorie: 'Das liegt denen im Blut' blabla. Der Ursprung dieser Theorie: Neid. Ganz banal.) Und so können Beneidete zu Neidern werden - oh Mann, also manchmal ist der Mensch schon ... Der Adel, nicht nur der König, litten unter Geldmangel. Und so war es Philipp der Schöne, der - selbst zunächst einer Verschwörungstheorie aufsaß und diese glaubte. Weil er sie glauben wollte, denn der Glauben daran bot ihm die Lösung für seine Probleme an. Es gab die Verschwörungstheorie, dass die Templer nicht nur wohlhabend wären, sondern steinreich, dass sie insgeheim auf einem riesigen Schatz aus Gold und Edelsteinen säßen, den sie irgendwo in einem supergut verborgenen Geheimversteck horteten. Philipp hatte durchaus sowohl bei jüdischen Geldverleihern und Kaufleuten als auch bei den Templern versucht, 'Kredit' zu bekommen. Aber alle wussten, dass dieser König besonders begabt darin war, für Prunk und Protz das Geld nur so aus dem Fenster zu werfen. Daher war ihnen auch klar, dass sie nichts von dem Geld wiedersehen würden, sollten sie ihm welches geben. (Zusatzinfo: Bis zum Erreichen der 'Grenze' bekam er Geld geliehen (wozu Philipp auch Zwang und Druckmittel nutzte), aber irgendwann war der König wirklich maßlos und 'bis über beide Ohren' dermaßen verschuldet, dass 'die Grenze' nicht nur erreicht, sondern bereits überschritten war - gibt nichts mehr!) Philipp sah in diesem Schatz die Lösung für sich, eine Methode, zu so viel Geld kommen zu können, dass damit all seine finanziellen Probleme 'für immer' (sogar noch für seine Nachkommen) gelöst wären. Folglich wollte er diesen Schatz unbedingt haben. Die Frage für ihn war: Wie komme ich da ran? Es galt für ihn, einen Weg zu finden. (Kurzer Nebenfakt: Philipp hatte übrigens selbst mal ein Mitglied des Templerordens werden wollen, was abgelehnt wurde - auch das nahm er übel.) Der Neid hatte bereits für 'Gerüchte' gesorgt, der 'Ruf' der Tempelritter war bereits 'angeknackst'. Also beschloss Philipp, da anzusetzen. Ganz bewusst und gezielt veranlasste er, eine Verschwörungstheorie in Umlauf zu bringen. Darin war die Rede von 'teuflischen Ritualen', 'satanistischen Geheimpraktiken' - natürlich war die Erklärung: Die Templer waren reich, weil sie mit dem Teufel paktierten! Das trieb unglaubliche 'Phantasieblüten': Da wurde behauptet, die Templer würden neugeborene Babys in satanischen Ritualen dem Teufel opfern, sie würden das Blut dieser Opfer trinken, Ketzerei, Sodomie u.v.m. Warum tat Philipp das? Es gab nur eine Möglichkeit für ihn, an den - von ihm geglaubt vorhandenen - Riesenschatz heranzukommen: Wenn er die Templer per Prozess zum Tode verurteilen und hinrichten könnte, den Orden zerschlagen, dann - würde natürlich dessen Eigentum (also der Schatz) an die Krone fallen, das war damals so. Und Philipp, der König, war 'die Krone'. Es gibt nicht viel dazu zu sagen: Seine Verschwörungstheorie fiel auf fruchtbaren Boden und hatte furchtbare Folgen. Er zerschlug den Templerorden, ließ dessen Oberhäupter hinrichten (was allerdings recht lange dauerte - es gab den langwierigen, berühmten Templerprozess, ein Konzil musste einberufen werden etc.). Oh, er fand durchaus etwas Gold und Geld - aber lange nicht genug und weniger, als er erwartet hatte. Was er aber vor allem nicht fand, war der Schatz - da dieser nun einmal gar nicht existierte ... War aber noch nicht das Ende der 'Verschwörungstheorien-Geschichte'. Es entstanden bei der Hinrichtung des letzten, damaligen Großmeisters des Templerordens, Jacques de Molay, weitere. Allerdings erst im Laufe der Zeit, nicht alle sofort. Wie so oft, ergab einiges nur 'im Rückblick' irgendwelche (scheinbaren) Zusammenhänge, die gar keine wirklichen waren, aber zufälliges Zusammentreffen wird, auch hier schuld, das menschliche Gehirn, eben oft als kein Zufall fehlinterpretiert und daraus etwas 'konstruiert'. In diesem Fall wurde die Abschiedsrede de Molays zum 'Fluch', den dieser ausgesprochen habe (damals galt ein Fluch als das 'Herbeirufen göttlicher Gerechtigkeit', ja, ernsthaft) und die Gerüchteküche kochte über. Und führte - letzten Endes - im Grunde genommen, dazu, dass es heute sogar noch irgendwelche Verschwörungstheorien darüber gibt, dass insgeheim der Templerorden immer noch existiert, immer noch dem Teufel dient, insgeheim schon wieder und immer noch die Weltherrschaft anstrebt und immer noch auf einem Schatz sitzt, der von riesig zu gigantisch anwuchs. Irgendwo, ganz geheim ... Seufz. Jetzt habe ich mal wieder zu viel geschrieben - aber ich denke, es ist verständlich, dass mir einerseits das Aufzeigen von Hintergründen und der Absurdität wichtig ist und andererseits etwas 'Aufklärungsarbeit' auch nicht falsch sein kann ... Ich möchte es aber auf keinen Fall versäumen, mich bei dir für dein den Schluss betreffendes Lob zu bedanken - dankeschön! LG, Anonyma
  18. Anonyma

    (Verschwörungs-)Theorie und Praxis

    (Verschwörungs-)Theorie und Praxis Erst die alt- und best- und meistbekannte: Die Amis waren niemals auf dem Mond! Denn, als Uncle Sam dereinst die Tante Sowjetunion belog, hat sich's gelohnt! Dreizehn alte, böse Männer sitzen an irgendeinem Ort auf dieser Welt! Wollen diese insgeheim besitzen und scheffeln deshalb Riesenmengen Geld! Unterm Eis am Nordpol, ja, da warten versteckte Apparate, superstark! Um den Untergang der Welt zu starten, per Knopfdruck im geheimen Waffenpark! Jesus Christus wird am Südpol landen, mit seinem UFO, groß wie unser Mond! Wird die braven Christen, die ihn fanden, ins All hinauf befördern, wo er wohnt! Kleine Embryonenstückchen stecken in Milchprodukten, weil ein mieser Mann möchte, dass wir alle dran verrecken! Treibt Forschung, einfach, weil er das halt kann! Illuminati passen nicht ins Metrum, obwohl es sie ganz sicher wirklich gibt! Intrigieren und verkaufen Strohrum, weil ihr Gott uns alle furcht- hicks, fruchtbar liebt! Freunde, macht euch schnellstens Aluhüte, sonst beamt euch noch ein Marsmensch was ins Hirn! Ernsthaft, so was darf in keine Tüte - und tackert euch die Botschaft an die Stirn! Chemtrails, fies am Himmelszelt vergiften, planetenweit, man stelle sich das vor! Manchem geht die Luft beim Atmen stiften, vor lauter Angst - wer's leugnet, ist ein Tor! Theorien über Theorien, die Wirklichkeit, sie dümpelt ganz am Rand eines Ozeans der Phantasien, tja, weil sie ist und niemand sie erfand: Der Meeresspiegel steigt, der Müll, er stinkt zum Himmel, wo der Gott Mensch sitzt und thront; das Leben stirbt, er lächelt mild und winkt ihm nach, so lange sich die Sache lohnt ist alles doch in schönster Ordnung und was soll's? Es gibt bisweilen etwas Schwund ...
  19. Anonyma

    Nachdem du gingst

    Hallo, Aurora Undine, jetzt stehe ich vor der Schwierigkeit, noch etwas zu finden, das ich schreiben kann und das nicht bereits geschrieben wurde. Und stelle fest, dass ich gerade scheitere - ich könnte nur mit anderen Worten wiederholen. Daher schließe ich mich den vorhergehenden Kommentaren - auch den Komplimenten für die Idee und deren Ausführung - an. Natürlich darf auch nicht fehlen: Herzlich willkommen! ^^ LG, Anonyma
  20. Hallo, Cheti, aha, du möchtest ein Schreiber werden? Bist du doch schon? Na, da hoffe ich doch, du hast nicht vor, Beamter zu werden? (Den kleinen Spaß konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.) Was die formalen Aspekte anbetrifft - da weißt du nicht nur so viel wie ich, sondern sicher in vielem mehr als ich. Daher sehe ich nicht viel Sinn, dir dahingehend zu sagen, was du sowieso weißt. (Abgesehen vom gelegentlichen Auffinden kleiner, übersehener Fehlerchen.) Ich dachte darüber nach, auf welche Art ich dir das für dich beste Feedback geben kann. Und ich denke, es wird nicht falsch sein, wenn ich dabei auch ein bisschen in Richtung von mir gehe; also dahingehend, was ich mir so gerne als Rückmeldung wünsche. Daher meine ich, es ist am besten, dir Feedback in Sachen 'Wirkung' zu geben - was transportiert dein Gedicht zu mir (was 'kommt herüber'). Wie 'wirkt es' bzw. welche Wirkung erzielt es. Für mich macht sich das LI hier Gedanken über Leben und Tod; die Vergänglichkeit. Über Akzeptanz des Gegebenen und über einen Sinn 'im Ganzen', im Kreislauf von Werden und Vergehen. Wenn ich das richtig auffasse/interpretiere, dann auch darüber, dass nichts wirklich endet, sondern sich alles nur beständig verändert. Das LI philosophiert hier für mich in einem Monolog. In dieser Hinsicht, ja, philosophische Gedanken, das bringt den Gedicht gut zu mir als Leserin herüber. Aber - etwas schmeckt mir irgendwie nicht 'gut': und Ich kann mir nicht helfen: Auf mich wirkt das sehr arrogant. Ein LI, das nicht reflektiert - sondern es besser weiß. Darin kommt zu mir ein Vorwurf herüber: Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Und, ganz ehrlich: Also, wenn das jemand zu mir sagt, muss der schon mit einer 'Zurechtweisung' rechnen, das würde ich mir nicht gefallen lassen. Um's klarzustellen, damit es kein Missverständnis gibt: Es wirkt so. Natürlich weiß ich nicht, kann ich nicht wissen, ob das ein von dir beabsichtigter und gewollter Effekt ist, also das LI mir als Leserin 'unsympathisch' vorkommen soll. Unterstützt wird diese negative Wirkung noch durch die 'gewichtigen Aussagen' mit Ausrufezeichen am Ende - also mit 'Nachdruck'. Deshalb diese Anmerkungen von mir mit einem 'Fragezeichen versehen'. Ungewollt wäre es ungünstig, aber gewollt auf jeden Fall dann wiederum sehr gelungen. Ich finde es nur wichtig, dir - unabhängig, was nun der Fall ist - dazu meine Eindrücke mitzuteilen. Vorab: Wirkt gut, die Geminatio von 'Bereit ist, ist befreit'. Nur tue ich mich etwas schwer mit dieser Aussage: 'Wenn's in die Ewigkeiten bereit ist' - meine grauen Zellen meinen, sie möchten da 'Wenn's für die Ewigkeiten bereit ist' oder 'Wenn's in den Ewigkeiten bereit ist' lesen. Wobei sich hier mein 'Verdacht' auf gewollte bzw. von dir beabsichtigte Arroganz des LI verhärtet: Denn alles ist perfekt, wenn's ... Na, da muss jemand aber schon extrem von sich überzeugt sein, um so eine Aussage, die nicht nur für eine Ewigkeit, sondern (im künstlerisch-lyrischen Sinne) gleich für mehrere oder alle Ewigkeiten, zu treffen. Kann es sein, dass dein Epigramm hier ein gewollter Hieb auf die Arroganz von Philosophen ist (was sehr oft auch stimmt, wie ich finde)? Man kann ja nun wirklich nicht sagen, dass es (den allermeisten) Philosophen an, nun, ähm, 'Selbstbewusstsein' fehlen würde ... Jedenfalls wieder sehr gerne und interessiert gelesen, interpretiert und durchdacht! LG, Anonyma
  21. Hallo, Ruedi, Künstlerfehler - Kunstfehler. Hat nichts bezüglich auf den Inhalt zu bedeuten, war nur mein spontaner, erster Gedanke beim Lesen des Titels, noch bevor ich das Thema dann anklickte. Beim LI im Text musste ich zuerst an eine Bühne denken, dann ans Theater, dann kam mir tatsächlich Johannes Heesters in den Sinn. (Ich beschreibe hier nur meine Assoziationen.) 90 Jahre stand er auf der Bühne - aber hier ist der (für mich) 'kleine Haken' in der Aussage des Textes - nicht für nichts, aber auch nicht für Geld. Er brauchte den Applaus. Den Auftritt. Seine Frau meinte, für Heesters wäre es das Schönste, wenn er auf der Bühne sterben dürfte, sozusagen konkret beim 'letzten Auftritt'. Für ihn war Entertainment sein Leben - vielleicht ist es ja 'realitätsfremd', wenn das für mich durchaus etwas mit 'Hingabe' zu tun hat. Gerade bei Künstlern ist die 'große Liebe' unter Umständen eben die Kunst. (Was mich manchmal auch an seine Frau denken lässt, aber offenbar fand sie sich damit zurecht, die 'zweite Geige' zu spielen, denn das war sicher so.) Am Ende steht in deinem Gedicht so etwas wie 'Selbstzweifel', sofern ich das richtig interpretiere. Das LI zweifelt daran, ob es 'das Richtige tut'. Aber ich weiß nicht - 'falsch programmiert'. Klingt für mein Gefühl irgendwie 'technisch'. Das bezieht sich - vermute ich mal - beim LI auf 'genetische Veranlagung'. Das LI kann nicht anders, will das allerdings auch, wie ein Zwang (mir wird nicht anders still), zweifelt aber dennoch. Nun ja - die Ambivalenz des Künstlers (und des Kunstwerks). Das liegt vielleicht nicht nur/anteilig weniger im Inneren von Künstlern begründet, als vielmehr im 'gesellschaftlich-kulturellen Urteil' über Kunst und Künstler. Es gibt da eben alles - Neid, Anerkennung, Missgunst, Bewunderung, Hochschätzung und Geringschätzung, Verständnis und Unverständnis. Meine Lebenserfahrung ließ mich zu dem Schluss kommen: Belächelt wird, womit jemand (immer einzeln, immer als Person) nichts anfangen kann, weil er/sie selbst keine 'Ader dafür hat'. Damit lässt sich leben. Und Zweifel sind gut, sind tatsächlich konstruktiv und wichtig: Sie bewahren vor Überheblichkeit. Gerne gelesen! LG, Anonyma
  22. Hallo, Ruedi, das ist schön, ich werde deinen guten Vorsatz ausrichten. (Und die Sache mit Cholesterin - das wäre ein viel zu komplexes Thema für einen Faden hier im Forum. Jedenfalls haben sich im Nachhinein so viele neue Erkenntnisse und Zusammenhänge ergeben, sich so manche (scheinbaren) Widersprüche erklärt, die Nicht-Übertragbarkeit von Versuchen an Mäusen auf Menschen - in Hinsicht auf ganz andere Metabolismen - ergeben, die Manipulation der Studie wurde erkannt, die Bedeutung nicht nur der Ernährung als solcher, sondern auch kultureller Einflüsse, etc. pp.) Insgesamt lässt sich das sagen, was immer stimmt: Die Dosis macht das Gift. Übertreiben ist nie gut - das trifft auf alles zu, nicht nur auf das Frühstücksei. Das zu Unrecht einen so schlechten Ruf hat. Ich bin extremely pleased. ^^ Danke für's Reinschauen, für's Mit-Schmunzeln und LG, Anonyma
  23. Anonyma

    Ode / ohne

    Hallo, Frohnatur, ich möchte mich meinen beiden Vorkommentatoren anschließen; mit Perry teile ich die Favorisierung der beiden letzten Verse. Allerdings inhaltlich. In, wie soll ich es nennen, 'texttechnischer'? Hinsicht finde ich diesen Vers am besten: Ich erkenne hier eine doppelte Bedeutung; für mich versteckt sich hier 'hinter den Wörtern' sowohl wir schufen eine Knospe als auch das Beiseite'schaffen'. Das führt mich auf einen alternativen Gedankenweg: Geht es hier um einen Verlust, der gemeinsam bewältigt werden musste? (Mit 'beiseite schaffen' meine ich nichts Negatives; meine Intention geht eher in Richtung Überwinden.) Im Gedicht geht Freude verloren, ist die Rede von fruchtiger Asche. Auch das unterstützt für mich die von mir gefundene Lesart. (Ebenso 'schöner Gottes Funken' und 'Gottes Funken', sowohl zusammen als auch separiert zu lesen und doppelt aufzufassen.) Ebenso der Schluss. Sowohl die Verdeutlichung von Zusammen durch die Kursivsetzung als auch das 'scheue Wort'. Ein noch etwas zaghafter Neuanfang? (In der Hinsicht, dass hier zusammen das Leben nach einer Tragödie wieder gemeinsam weitergeht - ein Zulassen, Akzeptanz und neugewonne Hoffnung.) Mir gefällt sehr die Doppelung - zwei Sinnebenen, miteinander verbunden. So, wie auch Musik und Gedicht hier miteinander vereint sind. (Was übrigens noch eine dritte Bedeutung ergibt - die, dass Gedichte ursprünglich, in der Antike, eigentlich eine Art Lieder waren; sie wurden mit musikalischer Begleitung vorgetragen.) Ohne Titel - aber ich lese 'Ode / ohne'. Vielleicht. Aber nach dem Lesen doch auch (wieder) 'mit', zumindest für mich als Leserin. Sehr gerne gelesen! LG, Anonyma
  24. Anonyma

    mit schirm und charme

    Hallo, Perry, der Titel hat meine Gedanken, bevor ich den Text las, zunächst erfolgreich auf den bekannten Holzweg geführt - mit Schirm, Charme und (fehlender) Melone. Und beim Stichwort Schirm fiel mir spontan Mary Poppins ein - typisch ich, ich weiß. Wo meine Phantasie immer so hin- und nicht selten auch (mit mir, so ein bisschen) durchgeht ... Danke für die Gelegenheit, wieder etwas Neues lernen zu können - tatsächlich sagte mir persönlich 'Miss Polly' nichts in der von dir beabsichtigten Hinsicht, mit Fallschirmspringen hatte ich mich noch nie näher beschäftigt. Allerdings ist das Gedicht schon ziemlich heftig, aber der Humorbereich ist ja auch noch für anderes (Ironie, Sarkasmus, Satire, schwarzer Humor etc.) und auch für so etwas, wie hier, die 'Ironie des Lebens' da, nicht nur für unbeschwerte Heiterkeit. In diesem Fall geht schließlich der Sprung aus dem Flugzeug schief. Was mir, abgesehen von der Hommage, die du erwähnst, eine ganze andere Bedeutungsebene eröffnet. Höhenflug der Liebe; Sprung und Sturz(flug); der nicht nur harte, sondern, wie ich das verstehe, für die Liebe (Beziehung) tödliche Aufprall auf dem harten Boden der Tatsachen. Eis und Schnee - metaphorisch aufgefasst, der Wunsch nach dem Erkalten der Gefühle. Dann tut's nicht so weh ... War die Liebe nur ein (Wunsch-)Traum? Erneut gerne gelesen. LG, Anonyma
  25. Hallo, Frohnatur, bei der Gelegenheit: Herzlich willkommen! Ich freue mich, wenn du Gelegenheit zum Schmunzeln finden konntest - ab und zu, bei all den vielen Missständen und Problemen unserer Zeit, da braucht es einfach auch mal etwas ganz einfach nur Lustiges, ohne tieferen Sinn oder Ähnliches. Aber gerne doch - mit dem Hinweis, dass es überhaupt nicht meine 'Erfindung' ist. Irgendwann entdeckte ich, dass wir 'alte Sprache' deshalb oft als lyrisch oder schön befinden, weil sie für uns heute schlicht und ergreifend exotisch ist. Aber ich entdeckte auch, dass sie sich ganz hervorragend für lustige Gedichte eignet, da man es a) auch so schön mit ihr übertreiben und b) in einem lustigen Text jedes Metrum damit (durchaus spielerisch und durchaus leichter als sonst) passend ausfüllen kann. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen. Danke für's Reinschauen und LG, Anonyma
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.