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gummibaum

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Alle erstellten Inhalte von gummibaum

  1. Danke, lieber Perry. Inspiriert durch J. P. Sartres These „Der Mensch ist Angst“, geht das Gedicht eigene Wege. Das Wort „überirdisch“ ist problematisch, ich weiß. Ich fand keinen griffigeren Ausdruck für das Seelisch-Geistige. Es ist ein sublimes Konstrukt (zugleich ein unzureichendes Bollwerk gegen die Angst, das immer wieder verfeinert und verstärkt wird). Grüße von gummibaum
  2. Die Angst liegt an der Wurzel. Alles Schaffen, selbst große Kunst und Liebe, wehrt ihr nicht. Sie schält, wenn sie es braucht, aus jeder Schicht des Menschlichen den nackten Affen. Enteignet ist, was Mensch war. Was besessen, gehört ihm nicht mehr, alles fällt, wird Tand, er liegt entwurzelt blass in ihrer kalten Hand und hat den Einspruch selbst vergessen. Und doch gebührt der Angst, dass wir sie loben, weil einzig sie uns zur Entfaltung zwingt, so dass es uns für kurze Zeit gelingt, uns überirdisch auszutoben. (aus dem Fundus)
  3. Liebe/r Hera Klit, sehr amüsant zu lesen. Der Durchbruch zur andern Seite muss ja nicht unbedingt geistiger Natur sein. Grüße von gummibaum
  4. Vielen Dank für eure Likes. Danke, liebe Anonyma. Du entwickelst hier sehr schöne Gedanken zum Gedicht. Ich hatte schlichtere im Sinn: Irgendwann mal (während eines Streits in einem anderen Forum) begann ich, drei Punkte zu setzen, um meine Gedichte als relative Randbemerkungen zu markieren, die man fortsetzen kann. Die Pietà zeigt Maria mit ihrem toten Sohn Jesus auf dem Schoß. Der Waldboden ist der Schoß der toten Bäume, Baumstümpfe. Religion macht aus der guten Auferstehung der Toten in anderen Lebensformen (hier als Moos, Pilz), eine besser gemeinte, aber meiner Meinung nach unmögliche in quasi der derselben Lebensform. Der Wind wird im Märchen Hänsel und Gretel „das himmlische Kind“ genannt. Liebe Grüße von gummibaum
  5. Schöne Worte, lieber Perry, in Schrift und Ton. Mit Freude gelesen. Gruß von gummibaum
  6. gummibaum

    Pietà

    Sie liegen still im Wald mit ihren feuchten und morschen Körpern auf dem dunklen Schoß des Blättergrundes, doch von frischem Moos bewachsen, gründen sie ein grünes Leuchten. Es sind die Stämme, die der Wind gebrochen, die Äste, die er abriss, fallen ließ, doch wen des Himmels Kind zu Boden stieß, dem hat des Waldes Schoß ein Los versprochen. Und auch in Stümpfen derer, die gefallen, erlebt die Hoffnung wieder neuen Mut, Geflecht durchdringt sie mit den feinsten Krallen und schiebt aus ihnen unter weißem Hut den Pilz hervor. Und er lässt Sporen fallen. In andern zu erstehen ist doch gut…
  7. Vielen Dank für die Likes! Danke, lieber Herbert, für dein Lob der Formulierung. . Liebe Pegasus, hab Dank für dein Lob der Sprache. Danke, liebe Ostseemoewe, für dein Lob von Atmosphäre, Melodie und Reimen. Ich freue mich überaus, dass euch das Gedicht gefallen hat. Grüße von gummibaum
  8. gummibaum

    Mondaufgang am Meer

    Das Meer ruht aus. Nur kleine Wellen rauschen an felsige Gestade in der Nacht. Drei Freunde halten still am Ufer Wacht. Vielleicht, um ein Geheimnis zu erlauschen. Da glimmen endlich fern die Wolkenschleier. Der Mond geht langsam auf und wirft sein Licht erregend auf die Wellen. - Jede Schicht hebt Flammen auf die Spitzen, klingt zur Feier. Und jene, die am Ufer schwarz verweilen, gewinnen plötzlich Farbe in der Nacht. Sie fühlen, wie die kranken Seelen heilen, als hätte sie Musik zur Welt gebracht - Die Segel sind gesetzt, das Meer zu teilen, und Sehnsucht ist es, die in ihnen lacht… (aus dem Fundus) (nach C.D. Friedrich: Mondaufgang am Meer)
  9. Danke für die Likes! Liebe Anonyma, hab Dank für den sorgfältigen Kommentar und den berechtigten Einwand. Meine literarische Quelle macht die Abschwächung der Schreie klar, denn der Bruder hatte seine Liege wegen der nächtlichen Hitze vor das Haus ans Flussufer gestellt. Ich habe den Bruder (leichtfertig vereinfachend) nur im Nebenraum schlafen lassen und darauf vertraut, dass die Tür ausreicht, das Geschrei des Babys soweit zu dämpfen, dass es als schwaches Wimmern geträumt werden kann. Liebe Grüße von gummibaum
  10. Lieber Carlos, beide Tierarten sind uns genetisch verwandt. . Liebe Grüße und ein gutes Neues Jahr! gummibaum
  11. Liebe/r Hera, bildhaft und witzig beschrieben, wie der Wechsel der Geschlechterrolle Verhalten und Erfahrungen genau umkehrt. Mit Freude gelesen. Gruß von gummibaum
  12. Im Urwald, nah am Fluss gelegen, bewohnten sie ein Palmenhaus. Am Abend, einer Taufe wegen, schlich sich das Elternpaar hinaus. Zwei Tagelöhner hielten Wache beim Haus, die Kinder schliefen schon. Im Traum vernahm der Sohn das schwache Gewimmer, seiner Schwester Ton. Die Kleine lag noch in der Wiege und ihre Stimme ließ bald nach. Der Sohn erwachte, als die Stiege vom Nahen seiner Eltern sprach. Er hieß sie nach der Schwester schauen. Sie traten durch die kleine Tür. Die Ratten flohen, und voll Grauen fand man nur Knochen noch von ihr... (aus dem Fundus)
  13. Danke für die Likes! Liebe Ostseemoewe, schön, dass es dich amüsiert hat. Danke, lieber Carlos, für die Erläuterungen und das Lob der Jünger. Ja, liebe/r Hera, ganz wie in echt. Stimmt, lieber Carlos, mit Heilkleber. Lieber Alex, schön, dass du lachen musstest. „Doppelt gemoppelt“ gefällt mir. Danke, liebe Claudi. Das „doch“ widerspricht der Auferstehung am Ende eines Passionsspiels. Euch liebe Grüße von gummibaum
  14. gummibaum

    Passionsspiele

    Er spielte wieder die Passion, verschied am Kreuz soeben, die Lider sanken nieder schon, da schien das Kreuz zu leben. Gelockert hatte sich ein Draht man sah die Balken driften, doch jeder scheute sich, durch Tat ein Sakrileg zu stiften. Der Tote hauchte bang: "Ich fall!", doch alle Jünger wichen, das Kreuz schlug auf mit hartem Knall, so ist er doch verblichen… (aus dem Fundus)
  15. Schöne Verse, lieber Elmar. Mit Freude gelesen. Grüße von gummibaum Im ersten Vers würde ein Komma hinter "Ach" und keines hinter "tiefer" setzen.
  16. Liebe Sternenherz, schön, dass du diesen Dalí noch nicht kanntest. Ich habe zu dem Bild keine Informationen gefunden und mir einfach etwas ausgedacht. Doch der "klitzekleine Heilsort", den du assoziierst, zeigt mir, dass der Text Gedanken auslöst. Gut so. Vielen Dank. Lieber Carlos, als Rilke-Kenner hast sicher recht. Ich freue mich. Euch beste Grüße gummibaum
  17. Lieber Vincent, ein mehrschichtiges Bild, das ich nicht unbedingt richtig zu deuten vermag: Der Teich als Symbol des gemeinsamen Lebens, ein Fluidum, das das LI speist und in dem es schwebt, bis ein Fehler bewirkt, das das LD es mit ungeahnter Schneidenschuppe verletzt, und die Sorge das klare Gewässer trübt. Gern gelesen. Grüße von gummibaum
  18. Allen Vorhaben zum Trotz führt das Leben nur kurz aus der Enge hinaus und nach dem Verlaufen wieder hinein. Die Kreisform des Pantuns passt gut dazu. Sehr gern gelesen, liebe Ostseemoewe. grüße von gummibaum
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