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vor 18 Stunden schrieb Josina:
Die durch den Stich der Tsetse- Fliege aus/in Afrika übertragen wird. Bin mir nicht sicher.
Ich auch nicht. Mein LI war bislang nicht in Afrika, glaube ich. Aber de Dämmerzustand erinnert schon manchmal daran. Das Wortspiel mit der Fliege find ich super.
vor 15 Stunden schrieb Jesseit:eine verpönte Tatsache zu enttabuisieren
Kunst sollte eigentlich kaum Tabus haben. Hier geht es ja ein wenig um Selbstreflexion und die Zerrissenheit zwischen Verbindung und Abgrenzung, um Selbstverbundenheit. Ich freue mich, dass es Dich inspiriert hat.
vor 16 Stunden schrieb Nina K.:Das könnte der erste Schritt sein, um sein Leben in Fahrt zu bringen.
Unbedingt. Ich sollte meinem LI mal von poeten.de erzählen. Das würde ihm sicher gut gefallen Sonderlinge fühlen sich meist wohl unter ihres gleichen..
Herzlichen Dank für Eure Kommentare, Eure Däumchen und für's Lesen. Bis bald und VLG
Euer Peter
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Die Zerrissenheit
Mein Dasein ist nicht richtig
Doch sehe ich es nicht
Vielleicht ist es nicht wichtig
Aus einer anderen Sicht
Es kommt nicht in Verbindung
Es kommt niemals in Fahrt
Jedem fällt das auf
Jedem auf seine Art
Die Leute gucken weg
Wenn es bei mir dämmert
Als wären sie verschreckt
Und ich total behämmert
Es bleibt allein zurück
Ein ängstliches Gefühl
Vielleicht bin ich verrückt
In meinem Kopf nur Müll
Aus Scham nenne ich mich
Ganz individuell
Schöngeistig kreativ
Und irgendwie speziell
Was andere von mir denken
Das ist mir dann egal
Ich werd mich nicht verrenken
Das wäre ja normal.
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Vielen Dank für Deine Gedanken, liebe Nina.
Ja, Du hast den Kern gut getroffen. Zunächst hatte das Gedicht einen anderen Titel. Aber als ich darüber nachdachte, fiel mir auf, dass es um etwas anderes geht, nämlich um Berührung. Die Berührung geschieht in der Szene auf vielfältige Weise. Der Spaziergänger ist berührt von der Natur, dann von der Botschaft auf dem Boden. Dann ist er berührt von Gott, wenn es ihn denn gibt, usw.
Mein persönlicher Gedanke dazu ist, dass es keine Erfahrung von Gott, sondern nur eine Vorstellung von Gott gibt. So bleibt der Spaziergänger, der wegen seines Gedankens nicht gleich zum Agnostiker wird, was er ist. Doch er wird in seinem Innersten berührt, indem er für einen Moment sein Ego aufgibt, sich selbst überwindet, seinen Stolz fallen lässt und Zauberei versucht. Es ist das einzige, was er noch tun kann, da es sonst ja keinen Hinweis auf den Verfasser gibt. Es schwingt auch etwas Ohnmacht, Scham und Schuld in diesem Gedanken mit. Will der Waldgänger doch nichts unversucht lassen - schließlich geht es möglicherweise um Leben und Tod. An Magie zu glauben ist übrigens ein Kind-Anteil, den wir alle haben. Ich glaube, dass es uns die Fähigkeit verleiht, zu hoffen.
Aus der Perspektive des Selbstmord-Schreibers sieht die Berührtheit anders aus. Auch er/sie ist berührt, vielleicht von der Hoffnung auf eine Rettung. Vielleicht von der Vorstellung, durch das Schreiben dieser Botschaft gehört zu werden. An wen sie sich richtet, bleibt ja offen. An andere Menschen, an die Natur, an Gott? Wer weiß, aber die Berührung findet statt, sonst gäbe es nicht die Botschaft.
Am Ende gibt es auch die göttliche Sichtweise. Es könnte auch ein Gott oder ein anderes unerfahrbares Wesen sein, der diese Botschaft schrieb, um die Berührung zu bewirken. Zum Beispiel, dass jemand vorbeikommt, und sich diese Gedanken macht. Wenn Du an Gott glaubst, und das respektiere ich zutiefst, warst vielleicht Du gemeint, die Geschichte zuende oder in weiteren Variationen zu denken.
Ich danke Dir dafür. VLG
Peter
Danke auch an die Leser und ihre Däumchen
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Die Berührung
In den frühen Morgenstunden
Durch den Wald, Busch und Geäst
Wo erholsames Gezwitscher
Den Tag friedvoll beginnen lässt
Stand, im Boden eingeritzt,
Vielleicht ein Stöckchen zum Behelf
Ohne Namen oder Hinweis
„I want to kill myself“
Gut konnte es jeder lesen
Der dort entlang vorüber lief
Ein Atheist bat im Vorbeigehn
Gott, rette, wer dieses schrieb.
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Eine wirklich gelungene, lebendige Momentaufnahme. Und faszinierend, wie Du es schaffst, den Abstand zum Ekel zu halten. Gerade so, dass man zwischen Vorstellung und Gegenwehr hin und her gerissen ist. Es hätte gerne etwas länger sein dürfen. Danke für den Moment.
VLG
Peter
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Wow.... eine poetische Wettervorhersage. Tag gerettet. Danke
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Kontrabass
Dumpf bleibt sein Ton stehen
Nach kurzem Widerhall verklungen
Im Kopf, um als stummes Vermächtnis
Die restliche Aufdringlichkeit
Allgemein Musik genannt
Ins Herz zu tragen
Nicht zu übersehen
Vom Spieler umschlungen
Skulpturenhaft im Gedächtnis
Musikalisch mit Heimlichkeit
Zu häufig verkannt
Sein Wohlbehagen
Darf niemals fehlen
Und doch kaum besungen
Nur kurz verstummt, fällt echt ins
Gewicht und federleicht
Erwarte gebannt
Den Bass im Magen
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Hallo Nina,
vielen herzlichen Dank, dass Du Deine Gedanken mit mir teilst. Ja, ich finde es absolut notwendig, mit Kind-Anteilen ganz und gar bedingungslos liebevoll umzugehen. Dass diese Erfahrung fehlt, macht ja gerade die Verletztheit aus, die wir vermutlich alle ein Leben lang mit uns herumschleppen. Ich finde, nur durch Bewusstwerdung dieser inneren Kinder und durch wohlwollende Zugewandtheit kann innerer Frieden gelingen.
Herzlichen Dank auch an alle anderen für's lesen und liken..
VLG
Euer Peter
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Inneres Kind
Darf mich nicht wehren
Darf nicht begehren
Werd mich nicht bekehren
Lassen, nicht Böses ehren
Nicht mehren die Steine
Verheerend, im Herzen alleine
Darf nicht ich selbst sein
Lebendig als Stein
Nicht einmal zum Schein
Zu träumen wagen, fein
An der Seite, zum zeigen
Und sonst zu schweigen
Schrei nicht mehr laut
Auch wenn es sich staut
Die Chancen verbaut
Die Würde beraubt
Als stilles Andenken
Nicht zum verschenken
Brich nicht das Brot
Verbrenne im Schlot
Gefangen im Boot
Erstickt im Verbot
Im Netz mit den Fischen
Die Spuren verwischen
Nie auch nur erwähnen
Nie zurück lehnen
Zum Schein nur gähnen
Für alles sich schämen
In den Grund treten
Was sie einst aussäten
Kann nicht vertrauen
Nicht mehr aufbauen
Den Grund auftauen
Nach Verstecken umschauen
Einen Fluchtweg graben
Entlang der Narben
Ich gehe jetzt fort
An einen Ort
Der Stille, des Friedens, dort
Zählt nur ein Wort
Das die vielen verschweigen
Und die anderen meiden
Betäub alles weg
Tarne mit Dreck
Bis alles verreckt
Bleibe versteckt
Aus allem raus denken
Vom Kern ablenken
Alles ist hin
Alles macht Sinn
Gerührt vom blind
Geliebten, getriebenen,
Verborgen gebliebenen
Inneren Kind.
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Die Kunst der Heilung besteht darin, allem Raum zu geben, jedem noch so vergrabenen Gefühl uneingeschränkten Respekt zu verleihen, und es zu achten, ohne sich damit zu identifizieren. Es gibt Anteile, die jenseits von Raum und Zeit fortbestehen, die man, neutral gesagt, Prägung nennt. Sie auch nur anzusehen, kostet manchmal viel Überwindung.
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Herzlichen Dank, lieber @avalo, für diesen interessanten Gedanken. Ja, in "Alleinheit" steckt auch "Einheit" mit allem, auch wenn es schwer zu greifen ist.
Vielen Dank auch an die anderen für's Lesen und Beachten.
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Alleinheit
Gefängnisse haben meist keine Türen
Manche kein Fenster
Manche kein Licht
Schweigen kennt oft keinen Ausweg
Irrt nur umher
Die Hand an der Wand
Viele der Kerker haben keine Farbe
Sind ohne Form
Und ohne Grenzen
Angst ist schon an der nächsten Ecke
Flucht oder Falle
Licht und Blendung
Verliese sind keine festen Mauern
Haben keine Hoffnung
Fühlen sich unendlich an
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Ursprünglich lautete der Titel „Einsamkeit“. Aber das trifft das Gefühl nicht, das dieses Gedicht beschreibt, denn es kann auch in völlig uneinsamen Momenten eintreten. Auch das Wort „allein“ trifft es nicht völlig auf den Punkt. Heißt es doch, dass gewissermaßen alles eins ist, irgendwie gleichgültg, beliebig. Das sind die Umstände dieses sehr speziellen Gefühls aber nicht, ganz im Gegenteil. Trotz der Entfernung lasse ich es dennoch so stehen, denn um Entfernung geht es schließlich auch.
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Vielen Dank für dieses tolle Gedicht.
Ich habe mich sehr amüsiert über die Umkehrung dieser verkehrten Welt und wie die Gier den Menschen zum Verhängnis wird. Ein zutiefst moralischer Text. Ich liebe solche Spiegelbilder.
VLG
Peter
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Ein Gedicht, das sich selbst gesucht hat
Ob ich mich reime oder nicht
Ich bin ein Gedicht
Im Sinn etwas gedrängt
Gedanklich leicht beengt
Bin keine Verhärtung
Nicht engstirnig verjährt und
Auch nicht so ein Brett
Das tut nur so als hätt‘
Es etwas mit dem Kopf zu tun
Doch ist es bloß die Härte. Nun
Hat mein Schreiber eine Beule
Schluss jetzt mit dem Geheule.
Den Faden wieder eingeholt:
Da war doch ein Gedicht, das wollt
Bedeutungsschwanger seines gleichen suchen
Doch dann gab es Kuchen
Aus und vorbei die Sucherei
Der Faden wieder weg, obgleich
Im Hinterkopf geblieben ist
Vom Kuchen noch ein Krümelrest
Als Gedankestütze
Wenn auch ganz unnütze.
Süß paniert mit Kuchenresten
Geben wir zum Besten:
Der Schreiberling und sein Gedicht
Bringen wir doch mal ans Licht
Was das eigentlich soll, dieses
Verwilderte Geschreibe, mieses
Zwangsgereime ohne Ziel
Es such halt noch, ist viel
Zu viel beschäftigt, in Gedanken
Hat so viele Schranken
In der Welt gesehen und
Sich aufgemacht, den bunt
Gefärbten Haufen eines Tages
Fein gestapelt lag es
Nicht zum bügeln, zum Verwerfen
Seine Umwelt bunt zu nerven
Doch keine hörte zu, so reiften
Neue Sprossen zum begreifen
Wollen endlich auf die Reise
Über Meere, Straßen, Gleise
Um zu sich selbst zurück zu kommen
Jedoch nicht ganz ernst genommen.
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Das kommt davon, wenn man ohne Ziel einfach weiterschreibt, aber es hat Spaß gemacht ;o))
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Im Vorbeigehen
Blumen an der Autobahn
Wunderschön und wild
Tausende von Autos fahren
Ohne sie zu sehen
Habe nur ein Bild
Davon gemacht – blieb nur kurz stehen
Euer Name, unbekannt
Egal in welcher Sprache
Von euch blieb er ungenannt
Ein Buch könnte es wissen
Ich möchte euch nur kurz betrachten
Und danach vermissen.
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So ist mein Profilbild entstanden. Montag vor einer Woche, auf dem Weg von der Arbeit, keine Lust auf Busfahren, also bin ich ein Stück gelaufen. Hübsche Blumen gesehen, ein paar Zeilen in der Bahn dazu geschrieben - Die zufällig entstandene Reimform A-B-A-C-B-C nenne ich jetzt Blumenstrauß, weil sie so schön verteilt und scheinbar ohne Ordnung ist.
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Herzlichen Dank @Sonnenuntergang und @anais - Schön, dass es euch gefallen hat.
Es ist ein tolles Gefühl, mit den staunenden Augen eines Kleinkindes durch die Welt zu laufen und alles ohne Wertung wahr zu nehmen. Ich lasse mich da gerne von meiner kleinen Tochter (vier Jahre alt) inspirieren
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OK, hast du zuerst die Zahlen aufgeschrieben, um ein gewisses Metrum als Vorgabe zu haben, oder war zuerst der Text da und du hast die Silben gezählt und die Zahlen nachgetragen?
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Es bleibt rätselhaft...
Ich hatte mich gefragt, was die Zahlen bedeuten. Ist es etwas musikalisches? Rhythmus, Instrumentierung, eine Geheimschrift?
Gern gelesen, wenn auch nur ausschnittsweise, da es sehr lang und anstrengend ist. Ich kommen gerne wieder zum Weiterrätseln.
vlg
peter
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Ein Ding
Weil die Welt so wenig Worte hat
Voll von Dingen ist, so satt
An Farben, Formen, Eigenheiten
Überwältigend von allen Seiten
Buchstaben reichen nicht aus
Undeutlich kommt nur heraus
Wenn nur beschrieben, ohne Sinn
Bloß ein Laut-Symbol dahin
Gekritzelt und verstanden nur
Mit dem Verstand, ohne Gespür
So kriegt es nicht genug Gewicht
Da braucht es wohl so ein Gedicht
Und ist erfüllt, bedeutungsvoll
Doch weiß nicht, wie es heißen soll.
(Während einer Zugfahrt beim Betrachten des Musters einer sehr notdürftig zusammengeklebten kaputten Scheibe im Bahnhof und dem Versuch, das Muster zu benennen)
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Herzlichen Dank @Skaldeund @Sternwandererfür Eure Kommentare.
Dass die Heiligenverehrung eine Fortsetzung von polytheistischem Brauchtum ist, sollte jedem klar sein, der etwas genauer hinguckt. Und Weihrauch hat tatsächlich eine sehr viel längere Tradition, als die meisten denken.
Für mich weckte dieser spontane Kirchenbesuch ganz schnell Erinnerungen, die nicht unbedingt die aller schönsten waren. Nach einer Weile ist mir dann aufgefallen, dass es mit diesem speziellen Geruch zu tun hat, den ich nur aus Weihrauch-Kirchen kenne. Trotzdem bin ich geblieben und genoss die Atmosphäre. Religiös bin ich an sich nicht.
vlg
Euer Peter
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vor 18 Minuten schrieb Sonnenuntergang:
Danke auch @Ponorist für den Like
freut mich
Gern geschehen.
Tatsächlich mag ich die zweite Hälfte Deines Gedichts lieber. Sie kann aber nicht ohne den oberen Teil stehen. Der Anfang würde keinen Sinn ergeben. So gesehen ist das Werk zweigeteilt verschmolzen und macht seinem Titel alle Ehre.
btw.... ja man kann bedingungslos lieben auch außerhalb der Familie und ohne Erwiderung. Ich würde sogar die Anahme wagen, dass echte Liebe niemals an Bedingungen gebunden ist. Wenn eine Zuneigung aber einseitig ausgenutzt wird, ist sie meistens nicht von Dauer.
VLG und alles Gute
Peter
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Katholischer Duft
Passiv Weihrauch atmen
Geatmet werden
Von Jahrhunderten
Von dritter Hand
Aus der Wand
Von der Atmosphäre
In die Nase
In den Körper
Die Seele
Das Unsterbliche
Untote, morbide
So lange umgedichtet
Bis es passt
Wer hasst
Ist wieder des Todes
Im Zweifel
Den Absprung
Der Wiedererweckung
Der Auferstehung
In Weihrauchduft
Unlebendig, grabesstill
Drückt die Seele
Das Gefühl
Die Erinnerung
An den Zwang
Bis sie wankt
Steine auf Steinen
Künstlerwerke
Bescheidener Glanz
Geheimes Wissen
Unwissender Glaube
Deutungshochheit
Machtwille aber
Verleugnung des Wahren
Gewalt verweilt
Ewige Kälte
Für die Ewigkeit
Katholisch widerhallend
Nur dieser Geruch
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Dies sind nur ein paar abstrakte Brainstorming-Fetzen, die ich vor einiger Zeit nach einer stillen und unreflektierten Besichtigung eines Doms aufgeschrieben habe. Jetzt kam mir beim Feinschliff die verrückte Idee, dass das die linke Seite des Gedichts sein könnte. Falls sich noch ein rechter Textrand ergibt, schreibe ich ihn sicher hier rein.
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Wasser
Ich reiche dir das Wasser
Keinen Wein schenk ich dir ein
Die Wahrheit liegt im Saft des Lebens
Der Rausch des Todes kämpft vergebens
Ich reiche dir das Wasser
Sauber soll es sein, nicht trüb
Schmutz wird es nicht geben
Die Frucht des Wassers hoch zu erheben
Ich reiche dir das Wasser
Keinem anderen zugewandt
Dich allein werd ich begießen
Für die Zukunft soll es fließen
Ich reiche dir das Wasser
Mögest du gut daran wachsen
Nicht arm sein in der großen Welt
Nicht versiegen was uns hält
Ich reiche dir das Wasser
Bin dir ewig treu ergeben
Liebe deiner Blüte Duft
Lebe durch den Atem deiner Luft
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Ursprünglich war es als Studie über die Unzulänglichkeit der geschriebenen Sprache gedacht, da sich in einem Satz wie „Ich reiche dir das Wasser“ der Sinn völlig verändert, je nachdem, welches Wort man betont. Es entwickelte sich zu einem Gedicht über die Natur, doch am Ende zeigt sich am ehesten eine Art Gebet für einen Baum. Daher empfinde ich es als religiöses Gedicht, das irgendwie gleichzeitig atheistisch und pantheistisch ist. Daher in diesem Forum. Ich hoffe, es gefällt Euch.
VLG
P.
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Luftschlösser*
Der Ozean steht Kopf
Sollte ich, verrücktes Wesen,
Auf den Boden der Tat-
sachen und zurück, zu Fuß
Über die Wolkenlandschaft
Heimkehren in meine Welt?
Es lässt mich äußerlich erstarren
Mund und Augen weit geöffnet
Wie ein hingestelltes Etwas
Schlaftrunken, noch Traum im Kopf,
Verwandlung in Schall und Rauch,
Im Neuentstehen schon begriffen
Niemals hört das Staunen auf
Vor den Luftschlössern der Welt
An der schönen weißen Wüste,
Verzaubert im Moment -
Wie sie sich eben noch hält,
Und dann zu Nichts zerfällt.
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*) Nur damit man mich nicht falsch versteht: es geht hier um Wolkenlandschaften am Morgen ;o)) In diesem Fall betrachtet aus dem Zug, aber das spielt hier keine Rolle.
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Danke, Virus, Halleluja
in Politisches & Gesellschaftliches
Geschrieben am
Danke, Virus, Halleluja
Wir danken dir, oh Virus
Dass du uns beschenkst mit Weisheit
Uns Zusammenhalt gezeigt hast
Die grenzenlose Welt und Freiheit
Wir bitten dich, oh Virus
Segne uns mit deiner Gnade
Zu erkennen die Denkenden und die Doofen
Lass uns in deinem Lichte baden
Rette unsere Welt, oh Virus
Lass uns horchen den seligen
Die in deiner ewigen Güte
Dein Wort der Welt einpredigen
Zum Dank werden wir Dich, oh Virus
Ausrotten, vernichten, töten
Um an deiner statt, oh Virus,
Das Tötungswerkzeug anzubeten
Vergebe uns, oh Virus
Wir können nichts dafür
So ist numal unsere Natur
Sind arme sündige Menschen nur.