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Beiträge erstellt von Ponorist
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Spiegelmeditation
Ich schaue in den Spiegel
Sehe mich
Sehe dich, mich
Fließe mit dem Glas
Langsamer als ewig
Ich schaue durch den Spiegel
Sehe Schatten
Der Schatten Zerrung
Erschaffe einen Nebel
Fremdartiger Begegnung
Ich schaue mit dem Spiegel
Sehe Welten
Kommen Leute
Schaue ihnen in die Augen
Nähe, die ich geben wollte
Ich schaue aus dem Spiegel
Bin bei mir
In Gedanken eingehüllt
Weine mit mir
Ein stilles Gefühl
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Ich kenn so Kinder - hab selbst so eins
Einmal versteckte sie sich unter meiner Bettdecke und sagte, dies sei eine Nase, sie ein Popel und ich solle doch bitte mal in der Nase bohren....
Mit Vergnügen - gern gelesen
VLG Peter
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Am 29.7.2020 um 23:51 schrieb Devils.darling.:
Bunte Tränen rennen
über mein Gesicht.
Der Regen wäscht mich fort,
nimmt mir die Lügen.
Nass und entstellt
Stehe ich im Gewitter,
breite die Arme aus
und schreie.
Ich verstehe es so:
Die bunten Tränen stellen einen Regenbogen dar. Da die Tränen der Regen sind, ist das Gesicht Deines LI das Sonnenlicht, das den Regenbogen entstehen lässt, den man aber nur aus einer besonderen Perspektive heraus erkennen kann.
"Der Regen wäscht mich fort" hat mit Pessimismus zu tun, da die Außenwelt nur den Regen oder den Regenbogen sieht, nicht aber das Licht (das wahre Gesicht Deines LI).
Die letzte Zeile der ersten Strophe "nimmt mir die Lügen." ist eine überraschende Wendung. Entweder identifiziert sich Dein LI mit dem Begriff "Lüge" durch irgendwelche äußeren Umstände, überwältigende Emotionen etc., oder es ist ein Zweifel gemeint. Dein LI ist vielleicht kurz davor, sich der pessimistischen Sicht anzuschließen und sich selbst zu verleugnen. Das würde besser zu "...wäscht mich fort" passen.
Die zweite Strophe beginnt wertend ("Nass und entstellt"). Durch die zweite Zeile "...im Gewitter" meinst Du vermutlich, dass Dein LI angreifbar oder ausgeliefert ist.
Da das Gewitter eine Gefahr darstellt, verstärkt sich dieser Sinn in Zeile drei "breite ich die Arme aus" - das LI bietet eine noch größere Angriffsfläche.
Am Ende "und schreie" kommst Du gekonnt zurück in die Welt jenseits von Symbolen. Der Schrei macht real auf sich aufmerksam und deutet eine Nähe zu Welt an. Zeigt sich, ist wieder da. Sehr hübsch geschrieben.
Gern und oft gelesen und darüber schwadroniert.
VLG Peter
PS: ist in Deiner Signatur möglicherweise ein kleiner Vokabelfehler? ("....hear the music.")
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Das letzte Gebet
Warum nenne ich dich Gott
Hoffnung sollte ich dich nennen
Damit du dich heimlich fühlst
In meinem Kopf, ohne die Nöte
Deiner Waffen, die du brauchtest
Frieden zu stiften mit aller HärteHoffnung nähme nie in Kauf
Dass ihr Kind nicht leben wollte
Einzig um ihr abzusagen
Aller Freuden Glück ablehnend
Und ihr Erbe auszuschlagenGehe nun in Frieden, Gott
Der du mich nicht hoffen lässt
Hast mein Leben nicht bekommen
Kriegst jetzt nicht einmal den RestDes Lebens Selbstzweck, der ich bin
Ohne Not, ohne Berechnung
Ewig genügendem SinnBrauche nur ein jetzt und hier
Und die Hoffnung, einzuatmenUm die Hoffnung einzuatmen
(Nur damit man mich nicht falsch versteht; hier geht es nich um eine allgemeine Kritik an bestimmten Konfessionen, sondern um etwas Persönliches, das durch diese geprägt ist.)
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Der Schein
Es wäre allzu einfach
ein paar Münzen und die Flamme
eingesaugt und weg gepustet
abends ein wenig gehustet
und die Seelenschramme
vergessen in geselliger EintrachtEs wäre nicht so schlimm
einen Schlummertrunk zu nehmen
kurz verzerrt und dann gebettet
Schlaf vor dem Dämon gerettet
sich nicht vor den Folgen grämen
nichts verlöre seinen SinnEs wäre nur natürlich
sich vom Schatten weg zu drehen
emotionales Sperrgebiet
in das nie etwas geriet
geblendet vom Licht weg zu sehen
augenscheinlich unerträglich.- 6
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Vielen Dank für Deinen Vorschlag, liebe Lena.
Genau das hatte ich beim Schreiben auch gedacht. Es könnte sich reimen und in Strophen strukturiert sein. Als ich es dann versuchte, kam mir ein Gedicht über bunte Steinchen und den Strom des Lebens...., das sich reimt, etwas kitschig vor. So eine Struktur und Konformität passte dann auch nicht zum Inhalt über Individualität und die Natur des Ungefähren, was ja ein wichtiger Aspekt dieses Textes ist. Auch die Anordnung in gleichlange Strophen erzeugt diesen Effekt. Zudem würde bei einer Aufteilung in 3x4 Zeilen eine unlogische Trennung zwischen Zeile 8 und 9 entstehen. Wie man es auch dreht und wendet, macht es keinen Sinn.
VLG Peter
PS: Danke auch an @Skalde, @Zarathustra, @avalo, @anais, @Freiform, @Behutsalem und alle anderen fürs Lesen und Mögen.
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Der Strand
Steinchen bunt und einzigartig
glatt gespült vom Strom des Lebens
rund, nicht mehr zusammenpassend
mit dem Ursprung eures Seinsseid zu Anfang schon am größten
im Abrieb passiver Bewegung
wächst die Welt mit eurem Schwinden
breitet angenehm den Bodenan dem Strand der Existenz
zwischen Leben und der Tiefe
in der jeder von uns nur
ein kleines buntes Steinchen ist- 7
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vor einer Stunde schrieb Rhoberta:
P.S. ein o ist bei continued entschwunden...
Danke
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Kulturelle Zungenbrecher
Politik-Leitkultur
Fastenkur? Light-Kultur
Vatikan! Leidkultur
Bücherei leiht Kultur
Zuckerbergs Liked-Kultur
Donald Trump's lied culture
Café-au-lait culture
Tra-la-la it culture.-to be continued-
(experimenteller Text, unmöglich auszusprechen, funktioniert vermutlich nur in geschriebener Sprache)
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Vielen Dank für Deinen Kommentear, liebe Rhoberta (...und für den Hinweis auf den Tippfehler )
Der konkrete Inhalt der Zeilen ist bewusst etwas ausgedünnt und projektionsgeeignet. So kann jeder seine Geschichte hineindenken. Schön, dass Du Hoffnung und positives Denken und Ganzheit herausliest. Das sind treffende Aspekte von Ambivalenzen (Frustration/Einsicht, Weglaufen/Entdecken, Bedrohung/Schutz).
Herzlichen Dank auch an alle Anderen für's Lesen und Mögen
VLG Peter
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Geborgenheit
weine ruhig mein Kind
um die Welt, die dir rinnt
durch die zarten Finger
unfassbar, unbezwingbar
lauf davon im Kreise
um die Welt, bereise
mit den wehen Füßen
unbeirrt im Suchen
schlafe ein im dunkeln
in Träume versunken
von Schatten bewacht
in Frieden erwacht
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....Sätze, über die man Bücher schreiben könnte. Verdichtet wie ein Diamant, vieldeutig wie das gefächerte Licht seiner brilliant geschliffenen Vielseitigkeiten....
Sehr gern ca. 50 mal gelesen
VLG
Peter
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vor 10 Stunden schrieb Lichtsammlerin:
deuten mE weder auf Willkür, Chaos, noch Gesetzlosigkeit o.ä..
Liebe Lichtsammlerin,
duch hast es ziemlich gut verstanden. Aber dass Anarchie mit Willkür, Chaos usw. zu tun haben, ist ein Vorurteil, das viele Menschen haben. Für mich ist es eine Art Utopie des Friedens. Denn Anarchie bedeutet ja nichts anderes, als ein Zustand, in dem es keine Dominanz gibt, keine Herrschaft. Frieden (hier innerer Frieden) ist nicht die Abwesenheit von Unfrieden, sondern der Zustand, in dem das Entstehen von zerstörerischen Konflikten gar nicht erst entsteht.
Ich arbeite seit längerer Zeit mit inneren versehrten Anteilen, die durch frühere Verletzungen und falschen Glaubenssätzen entstanden sind. Manchmal personifiziere ich sie in Formen von innerer-Kind-Arbeit und anderen verwandten Methoden. Egal ob Angst, Trauer, Scham oder ein anderes Gefühl, alles kann in dieser Innenwelt spontan zu etwas werden, das ansprechbar ist und interagiert. Es wäre fatal, dort einen Konflikt zuzulassen, andererseits kann ich dort auch nicht für "Ruhe und Ordnung" auf die Art der realen Welt sorgen. Für die Anteile kann ich daher nur ein Gastgeber sein, der einen Körper zur Verfügung stellt, in dem ganz real gefühlt werden kann. Ferner ist es absolut wichtig, alle, die auch nur theoretisch dasein könnten, wissen zu lassen, dass sie diese Freiheit haben.
Daher ist für meine Innenwelt Anarchie die einzig funktionierende Lösung und das obrige Gedicht ist der Anfang der ungeschriebenen Regeln, die in dieser Welt gelten. Vielleicht werde ich dem irgendwann noch Inhalte hinzufügen.
VLG....
Peter
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Die Anarchie in mir
Alles darf sein
Es gibt keine Regeln
Jeder ist willkommen
Angst wird nicht verhindert
Wird geboren als ein Neues
Alles darf rein
Es gibt keine Mauern
Jeder ist auf der Suche
Scham wird nicht aufgehalten
Vermehrt sich zu Helfern
Alles ist dein und mein
Es gibt kein Versteckspiel
Jeder ist wichtig
Trauer wird nicht abgelenkt
Wächst heran zu Größe
Alles kann raus
Es gibt keinen Grund
Jeder ist frei
Grenzen werden nicht gezogen
Verschwinden ins Blasse
Verblassen ins Nichts.
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Gefühle – eine Jungsgeschichte
Gefühle durfte man nicht zeigen
Sich nicht zu sehr in sie versteigen
Nicht die schwellenden und lauten
Und erst recht nicht die versauten
Gefühle waren Thermometer
In der Kälte kaum noch regbar
Und auf stürmisch heißen Strecken
Äußerst schwierig zu verstecken
Gefühle waren nicht zu leugnen
Schwer zu biegen oder beugen
Auch mit dem geheimen Dreh
Gelegentlich tat es sehr weh
Gefühle wurden da bestraft
Wo es sie gleich schmerzlich traf
Die bekannte schwache Stelle
Jeder ritt auf dieser Welle
Mit Gefühlen spielt man nicht
Das bringt schnell zu viel ans Licht
Nicht mit denen von den Anderen
Außer wenn sie es schön fanden
Gefühls-Paralleluniversum
Blieb für immer ein Mysterium
Jeder versteckte, was er kann
Gefühle waren Pillemann
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Nahaufnahme
Stolpernd, in die Mulde
Aus versehrter Weichheit
Sinkend im Versuch
In Befreiung hinkend
Sumpf aus toter Erinnerung
Im Sog der Schwerkraft
Die lastenden Steine noch im Arm
Kälte fühlend
Wärme des Absterbens
Der Abtrennung
Gleichgültig, vergraben
Und verschwindend
Für immer im Nichts.
Verbrannt von innen
Zerfallen, verweht, vergessen
Nie existent gewesen
Schmerz ohne Berührung
Unerinnertes Leid
Nach innen gewandt
In der Höhle aus Asche
Gefesselt im Leben
Mit den Sinnen witternd
Das Ende erwartend
Herbeisehnend
In Alleinheit
Ohne zu sein
Der Raum
Ohne Geschichte
Keine Zukunft
Die Gegenwart
Verharrend, verschmelzend
Unendlichkeit erlaubend
Radikal weitend
Wahrheit ohne Beweis
Im Bauch fühlend
Die glühende Sphäre
Unterhalb der Sonne
Des Geflechts
Eins sein im Selbst
(Eine Wahrnehmung nach der Methode „Radikale Erlaubnis“ von Mike Hellwig)
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Dämonen
Es sind keine Dämonen
Sie sehen nur so aus
Manche von ihnen wohnen
Hier bei mir zuhaus
Sie sind wie kleine Kinder
Die irgend etwas wollen
Hier ist ein Weh-wehchen
Dort möchte einer schmollen
Manchmal bin ich böse
Und sperre sie gleich ein
Schnelle Problemlösung
Das kann nicht richtig sein
Sie fangen an zu quengeln,
Toben und randalieren,
Sich durch den Kopf zu schlängeln,
Chaos zu garantieren
Dann macht es mich verrückt
Verängstigt und beklommen
Den Schmerz kaum unterdrückt
Unmöglich zu entkommen
Schnell wachsen sie zu Riesen
Und reißen alles ein
Alle Gedankenwelten
Zum Schluss bin ich allein
Ich baue einen Spielplatz
Da dürfen jetzt die Vielen
Dasein und ich kann
Mit den Dämonen spielen
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Du bist
Du bist zu dick
Du bist zu dünn
Du bist zu mittelmäßig
Du bist zu bunt
Du bist zu grau
Du bist uns gar nicht ähnlich
Du bist zu groß
Du bist zu klein
Du bist zu sehr hochnäsig
Du bist zu arm
Du bist zu reich
Du bist nicht sehr weitsichtig
Du bist zu dumm
Du bist zu schlau
Du nimmst dich viel zu wichtig
Du bist zu stolz
Bist zu bescheiden
Du bist viel zu wenig
Du bist allein
Du bist zu zweit
Du bist doch nicht für ewig
Du bist zu spät
Du brauchst zu lang
Wann bist du endlich fertig
Halt dich jetzt fit
Mach alles mit
Du bist zu dritt
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Weltraumlegostein
Ein grauer Kreis auf grauem Grund
Ein roter Pfeil darum – empor
Der Commodore kennt den Weg
Es braucht nur ein paar Kilobyte
Für eine Kinderhand voll Worte
Augenglitzernder Pulsar
Sich selber sagend, „fort von hier!“
Egal wohin, ins Dunkel,
Von wo das Licht uns noch erreichen wird.
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....über ein Fundstück in einer Spielzeugkiste aus den 80ern.
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Hallo Cheti,
vielen Dank für Deinen Gedanken. Ich finde, es hätte etwas von einer Endlosschleife, wenn der Hund, dessen Gedanke wir sind, wiederum unser Gedanke wäre. Dann wäre die Gedankenschleife ein Zwinger.
Ob man das philosophisch nennen kann, weiß ich nicht. Hängt wahrscheinlich von Definitionen ab.
LG Peter
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Auf den Hund gekommen
Hörte ich da einen Hund?
Vielleicht habe ich nur geträumt
Vielleicht waren es wir,
Die von einem Hund
Geträumt wurden ins Hier
Von seinem Zwinger eingezäunt
Gebellt aus seinem Mund.
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Hallo Hayk,
vielen Dank für Deine Kritik. Schade, dass mein Text bei Dir nicht so ankam, wie er gedacht war und es tut mir Leid, wenn er bei Dir Vorstellungen ausgelöst hat, die Dich verletzen. Natürlich geht es nicht um einen Aufruf, einen Krankheitserreger anzubeten. Wie schon in meinem langen Kommentar oben geschrieben, geht es um die Absurdität von Anbetungen und deren gesellschaftliche Dynamiken. Der tiefere Sinn einer Krise ist es doch, festzustellen, dass man gemeinsam Probleme lösen kann. An dieser Stelle wird für mich Religion schon überflüssig.
VLG
Peter
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Das Gedicht mit den Fußnoten
Es gibt keinen Schreibzwang¹
Es gibt keinen Schreidrang²
Es gibt keinen Scheinzank³
Es gibt keinen Schweinsgang⁴
Es gibt keinen Schankwein⁵
Es gibt keinen Stank-Keim⁶
Es gibt keinen Schlankwahn⁷
Es gibt kein Schrankheim⁸
⁸) Außer bei Potter
⁷) Außer bei Weight Watchers
⁶) Außer bei Kresse
⁵) Außer in Süd-Hesse
⁴) Außer für mein fleischfressendes Kind
³) Außer wenn wir Freunde sind
²) Außer wenn ich Dummheit seh‘
¹) Außer (in meinem Kopf) bei Poeten.de
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Vielen Dank für Eure Kommentare.
Im Gedicht geht es eigentlich nicht um Corona, sondern um gesellschaftliche Dynamiken. Gelegentlich nenne ich es auch atheistische Dreifaltigkeit. Es gibt drei Komponenten: die Botschaft, der Kult (oder die -figur) und die Zeremonien(-macher).
Die Botschaft ist immer gut und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass alles eine (gute) Botschaft hat. Religionen haben vermutlich alle die Botschaft, zu hinterfragen, ob das, was man tut, das Richtige ist. Die christlichen Religionen haben speziell die Botschaft der Nächstenliebe. Liebe ist in diesem Zusammenhang etwas schwammig, da die deutsche Sprache nicht zwischen agápē und eros unterscheidet. Hier reiht sich das Virus mit einer Botschaft ein, die uns zeigt, dass es auch schöne Natur um die Ecke gibt, dass es auch ein schönes Leben ohne viel Konsum gibt, dass man ganz locker auch Gutes tun kann, zum beispiel für einen Nachbarn und so vieles mehr. Auch die Umweltschützer freuen sich.
Als Kult(-figur) dient meistens der Religionsstifter, beispielsweise Jesus, über den Mythen, wie Wundertaten kursieren. Ein wenig Gerüchte, ein wenig Hörensagen, ein wenig Übertreibung usw. Für unser Virus genügen Verschwörungstheorien. Klar ist unser Virus kein religionsstiftendes Individuum, aber mal ehrlich: auch ein Jesus war nur einer von vielen Predigern und ohne jede Absicht, eine Weltreligion zu gründen, die ständig Kriege anzettelt.
Damit kommen wir zum dritten Aspekt, die Zeremonien(-macher), oder auch nur die Macher. Das sind die, die eine Religion am Leben halten, die die Geschichte verfälschen, Ängste schüren, ein Kreuz anbeten lassen, Waffen segnen usw. Im Falle unserer Virus-Religion gibt es ja bereits politische Handgreiflichkeiten rund um das erste wirksame Medikament. Um einen ersten Impfstoff könnte es handfeste Handelskriege geben. Anbeten wird man am Ende vielleicht nicht einmal die Wissenschaftler, die eine Heilung oder Impfung ermöglicht haben, sondern die Politiker, die sich das größte Kontingent gesichert haben, damit alle wieder möglichst schnell möglichst viel konsumieren können, damit alles wieder so wird wie vorher, koste es, was es wolle, solange es jemand anderes bezahlt.
Ich finde, unser Virus hat einen Religionsstatus verdient, von daher: Danke, Virus, Halleluja.
VLG
Euer Peter
Das letzte Gebet
in Hoffnung & Fröhliches
Geschrieben
Ich Danke Euch von Herzen für das Wohlwollen, das Ihr mir entgegenbringt. Damit habe ich kaum gerechnet.
Danke @avalo für deine Perspektive. Einen allumfassenden Schöpfergedanken bis hin zu Pantheismus habe ich mir schon oft vorgestellt. Manchmal hat es mir Angst gemacht, da man einer solchen Entität nicht entkommt. Dass solche Ängste sehr stark mit Projektionen einhergehen, ist mir im Kopf bewusst, nicht aber in den zeitlosen Anteilen.
Danke @Sonja Pistracher für dein Mitgefühl. Ja, dem "letzten Gebet" liegt viel Schmerz von emotionalem Missbrauch und Fanatismus zugrunde. Es hat lange Zeit und Anstrengung gebraucht, um sich dem fühlend zu nähern. Es hat sich aber mehr als gelohnt.
Danke @Yue für deine Ausführung. Ja, Buddhismus ist ein von mir sehr wertgeschätztes Lebenskonzept, dessen Inhalte ich teilweise sogar praktiziere. Achtsamkeit und Meditationspraxis sind super Techniken, die jeder ausprobieren sollte. Die Ungezwungenheit und die Freiheit, alles auch unreligiös anzuwenden zu können, finde ich beruhigend.
Danke auch an alle anderen fürs Mögen und Lesen.
Bis bald
Euer Peter