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Ponorist

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Beiträge erstellt von Ponorist

  1. vor 11 Stunden schrieb Joshua Coan:

    An Wolken kann man sich nicht klammern

    ...und doch halten wir fest und jammern

    nennen es ein letztes Hoffen

    werden dann vom Blitz getroffen

     

     

    Ne, Spaß beiseite. Dein Gedanke ist wirklich schön. Hat mir sehr gut gefallen. Bis bald - VLG Peter

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  2. Ich schwanke die ganze Zeit zwischen zwei Gedanken: ist hier ein einäugiger König unter den Blinden gemeint, oder ist es einfach schon zu spät, ein Auge zu zu drücken, weil alle schon halb blind geworden sind?

     

    Sehr schön geschrieben - VLG Peter

     

     

    drück nochmal ein Auge zu

    ein aller letztes Mal

    kriegen einfach nicht genug

    vom Kopf des Königs hohlen Hall

     

     

     

     

     

    .......oh krass, jetzt hab ich's; es geht um Donald, oder?

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  3. Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe @Sonja Pistracher. Um einen Aspekt des Loslassens aus der unverfälschten Natur geht es nur in der letzten Strophe. Alles andere ist eher ein kulturelles Problem. Viele Dinge, an denen Menschen festhalten, Überzeugungen, Glaubenssätze, Prinzipien, etc. sind häufig bereits tot. Dies, in doppelter Hinsicht und rückwirkend, loszulassen, kann schmerzhaft und leidvoll sein. Der Eiertanz, der um diese Dynamiken geschieht (mittlere Strophen), soll dies verdeutlichen. Aus aktuellem Anlass ist natürlich alles gerne mit Herbstgefühlen beladen.

    Freut mich, dass es Dir gefallen hat.

     

    VLG Peter

  4. Und trotzdem würde das Kleinkind es schwer haben, wenn man ihm gar keine sprachliche Stimulation gäbe. Sprache wandelt sich. Die Notwendigkeit der Sprache nicht.

     

    VLG Peter

  5. Ja, genau so ist es, liebe @anais und @Sonja Pistracher. Beim Schreiben - das Ziel war nicht ganz klar - ist mir aufgegangen, dass sich Konversationen fast immer in Richtung Energiekrieg oder Smalltalk entwickeln. Aber wenn man ganz genau hinhört, ist auch der Smalltalk eine Art Energiekrieg. Eine echte Verbindung kommt nicht zustande, und so ist alles, wie im Schach, ein Täuschen und Tarnen, Wegducken, Sticheln, Anlocken, Verscheuchen, usw., um eine gewisse Ballance zu erhalten. Im Alltag will jeder gewinnen, aber nicht so, dass das Spiel zuende ist.

    Es freut mich, dass es Euch gefallen hat und danke vielmals für die Kommentare.

    VLG, Euer Peter

     

    PS: herzlichen Dank auch an @CB90, @CharlesThomasWooldridge, @Gina, @Skalde, @Freiform und @Joshua Coan für die Likes.

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  6. Hallo Joshua,

     

    ich vermute, du meinst mit "anfangen zu leben" den Zustand, das Leben aktiv zu gestalten anstatt es mehr oder weniger passiv wahrzunehmen. Ja, aus der Perspektive hättest du sicher recht, dass man dann nicht mehr viel nach Antworten sucht, weil sich dann vieles einfach ergibt.

     

    In meinem Gedicht geht es weniger um die Suche nach Antworten, auch wenn es viele Fragezeichen enthält, sondern um die Erforschung einer relativ unbekannten Innenwelt. "Schattenwelt" ist ein passender Foren-Name für dieses zentrale Thema. Früher hatte ich keine Vorstellung von dem, was es in dieser Innenwelt alles gibt. Vereinfacht gesagt gab es gute Gefühle, die gefördert wurden und Schlechte, die weg sollten. Doch allein in den versehrten, dunklen, angsterfüllten, gefährlich anmutenden, schambehafteten, ambivalent zerrissenen oder destruktiven usw.

    Emotionswelten gibt es eine unendliche Fülle, die gesehen werden will. Vielleicht kennst du das aus Meditationen o.Ä.

     

    Der Begriff Niemands-Ich ist angelehnt an "Niemandsland". Gebieten, das zum indirekten Lebensraum dazu gehören, jedoch unbekannt und unerschlossen sind. Ich sehe das Ich im Sinne der eigene Identität nicht als den einen "unversehrten Kern des Ursprungs", der sich linear mit der Zeit wandelt oder lediglich in anderen Kontexten zum ganzen Rest steht, wie es in manchen Kreisen der "spirituellen Szene" manchmal zu hören ist. Vielmehr schließe ich mich der Sicht an, dass verschiedene Anteile gibt, die mehr oder weniger regelmäßig reinszeniert werden. Sie können verschlungen und verschachtelt oder zersplittert sein. Manche Anteile stammen aus Zeiten, bevor das autobiographische Gedächnis eingesetzt hat. Da kommen wir in die Nähe eines Niemands-Ich. Schwer zu zu ordnen, aber da und irgendwie auch vertraut - aber eben auch eine Befindlichkeit ohne Namen.

     

    Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken dazu.

     

    VLG Peter

     

    PS: Herzlichen Dank für die Likes selbstverständlich an alle, die schon da waren (@Sonja Pistracher @Skalde @Sternwanderer @Freiform @Joshua Coan @Josina @CharlesThomasWooldridge @Gina) und noch kommen mögen.

     

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  7. Hallo Frankystein,

     

    ich finde es sehr mutig von dir, über deine Selbstzweifel hier öffentlich zu schreiben. Die Stelle "sie dröhn" würde ich allerdings nochmal grammatisch überdenken. Ansonsten ein hübsches Einstiegsgedicht. Willkommen im Poetenforum.

     

    VLG Peter.

  8. Ok, so gesehen kann man mein Gedicht auch wie die Anbetung eines Fernsehers verstehen. Das fällt mir gerade auch auf. Nein, einen Fernseher habe ich seit über 10 Jahren nicht mehr. Eine Weile habe ich Gefallen daran gefunden, aber nein, um Fernsehen geht es mir nicht. Den Titel hatte ich spontan geändert, hieß ursprünglich "Dinge über Gott". Das TV ist vielmehr eine Metapher auf die Kontrollierbarkeit und Angst vor Kontrollverlust.

     

    Ich stelle mir Religionen manchmal wie verschiedene Fernsehsender vor, wo für jeden was dabei ist. Doch, so betrachtet, haben sie alle gemeinsam, dass sie vom inneren Selbst ablenken, mit Unterhaltung, Anregung usw. teilweise sind die Inhalte sogar recht gut. Dann beruhigt es mich, dass ich es wieder ausblenden kann. Einseitig einlassen auf eine Glaubensrichtung werde ich mich in diesem Leben wohl nicht mehr. Vermutlich.

     

    Es geht auch um Bindung und Ambivalenz. Darum geht es immer, wenn ich von inneren Kindern schreibe. Es sind desidentifizierte Anteile, das mache ich seit etwa zwei Jahren, um bestimmte Gefühle besser betrachten zu können, die mich sonst überfordern würden, auch religiöse. So habe ich einigen der inneren Kinder einen Wetter- und Naturgott mit einem naiven Bartgesicht gezeigt. Darüber kann man wunderbar meditieren und durch die Welt gehen. Gesichter sieht man schließlich überall. Das macht Spaß.

     

    Es freut mich, dass Euch mein Gedicht und meine Schreiberei gefällt - ich hoffe das tut es immer noch - und ja, natürlich darf mich jede(r) auch bei meinem richtigen Namen nennen. Er ist ja kein Geheimnis.

     

    VLG Euer Peter / aka Ponorist

     

    PS: herzlichen Dank an @Skalde, @Freiform, @CharlesThomasWooldridge, @CB90, @Sonja Pistracher und @Joshua Coan für die Likes.

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  9. Es ist rhythmisch schwer zu fassen, aber inhaltlich total stark. Es liest sich ein wenig wie eine Brandrede gegen die Passivität und letztlich damit einhergehende Selbstzerstörung. Wenn ich mit den Text aber, anstatt mit einer starken, festen Stimme, viel leiser und verzweifelter vorstelle, erschließt sich der Sinn viel besser, sofern ich ihn richtig verstanden habe.

    Ich habe mich gefragt, wozu die Klammern dienen. Wenn ich sie beim Lesen überspringe, ist der Text kompakter und weniger verworren, aber ihm fehlt was.

     

    Gern gelesen, LG Peter

     

    PS: ich glaube, beim Caesar hat sich ein kleiner Tippfehler eingeschlichen

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  10. Vielen Dank für Eure Kommentare, leibe @anais und @Sonja Pistracher.

    Das Gedicht basiert tatsächlich auf einer wahren Geschichte. Meine Tochter (aktuell 4 1/2 Jahre alt) stellt in letzter Zeit unglaublich tiefgründige Fragen, wie zum Beispiel die, ob Männer in einer anderen Sprache weinen oder woran sich Menschen wiedererkennen. Ich finde das prima, denn solche Fragen habe ich mir auch schon immer gestellt, wenn auch noch nicht in dem Alter, glaube ich.

    Je mehr ich darüber nachgedacht habe, umso logischer erschien es mir, dass es tatsächlich unterschiedliche Sprachen gibt, in denen Menschen weinen. Aus Trauer, Wut, Frust, Freude, Glück, Verzweiflung, Erlösung und noch vieles mehr. Es sind nicht nur verschiedene Gründe oder Motivationslagen; eine Sprachform entsteht dann, wenn Menschen über das Weinen kommunizieren oder zumindest gemeinsam weinen. Dann entstünde kein emotionaler Einklang, wenn zum Beispiel eine(r) aus Wut und eine(r) vor Glück weint. Insofern sind es tatächlich irgendwie unterschiedliche Sprachen.

     

    Was alte und noch immer teilweise aktuelle emotionale Rollen angeht, so denke ich, dass es über Jahrhunderte weitervererbte, generationsübergreifende Traumata gibt, die damit zu tun haben, dass Jungen zu gehorsamen Soldaten werden sollten. Mädchen hatten ihre ebenso gehorsame Rollen zu erfüllen. Bestimmte Gefühle waren erwünscht, andere geduldet, wieder andere verboten. in mancher Hinsicht ist das ja noch heute so. Dies ändert sich aber seit einiger Zeit durch mehr Selbstbestimmung und weniger Gewalt im Zwischenmenschlichen, allem Voran in der Erziehung (schreckliches Wort).

     

    Was mich angeht, so übe ich mich seit einiger Zeit im Zulassen und Ausleben gerade von Gefühlen, die im Allgemeinen als negativ bezeichnet werden - ich selbst werte das nicht. Früher konnte ich alles, was aufkam gut ablenken, ausblenden, betäuben, abspalten und bis zum nächsten mal vergessen. Dinge, die man als Kind und Jugendlicher lernt. Es ist nicht leicht, alte Gewohnheiten nach Jahrzehnten einfach abzustellen, aber jeder Schritt ist heilsam.

     

    LG Peter

     

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  11. Am 15.9.2020 um 11:59 schrieb Joshua Coan:

    Die Musik die man hört, ist eine Reflexion des Geistes den man hat

     

    Das ist nicht so einfach.

    Es kommt nicht darauf an, was man hört, sondern wie man es hört. Musik kann man auf so vielen Ebenen erfahren... Es ist wie mit Gedichten. Das bloße Lesen (oder hören) ist eine Stufe - ganz neutral betrachtet. Ganz anders ist es, wenn man sich einem Text oder einer Musik durch Üben, Vortragen, Spielen, Lesen, Singen, Rezitieren usw. nähert. Und noch anders, wenn Zuhörer dabei sind. Wieder anders ist das Schaffen neuer Inhalte, Gedichte, Töne, Neu-Interpretationen und Bearbeitungen...

    Aus diesem Blickwinkel heraus fasziniert mich regelmäßig Jazz sehr. Das Repertoire wiederholt sich immer wieder, aber die vielen Sichtweisen auf Standardwerke eröffnen immer wieder neue Welten.

     

    Danke für den Impuls,

     

    LG Peter

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  12. Herzlichen Dank, lieber @avalo. Ich hatte schon gedacht, das Gedicht wäre vielleicht zu abstrakt, zu viel dazugedacht, ohne es ausführlicher geschrieben zu haben. Aber es musste so sein, denn es basiert nicht auf konkreten Erlebnissen, sondern allein auf einem schwer zu fassendem Abgetrenntheitsgefühl.

     

    LG Peter

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  13. Vielen Dank für Eure Kommentare und Euer Interesse. Es zeigt mir, dass in der Welt des geistig Schönen, das auch gerne etwas derb sein darf, immer mehr Sein als Schein vorherrschen wird.

     

    vor 21 Stunden schrieb anais:

    eine Haltung, die durch im bestehenden Gesellschaftssystem begründet ist.

    Liebe @anais, ich möchte ergänzen, dass das bestehende Gesellschaftssystem in Teilen durch solche Haltungen vielleicht erst entsteht.

     

    vor 10 Stunden schrieb Ralf T.:

    gesellschaftlichen Mist,

    den viele Menschen düngen,

    Oh ja, lieber @Ralf T., lass es uns die stinkende Überdüngung der Welt nennen. Ich werde es ins Parteiprogramm der FdV (Finde den Vehler) aufnehmen.

     

    vor 5 Stunden schrieb Freiform:

    Da komme aber auch Bilder hoch, was schreibst du denn da Ponorist?

    Lieber @Freiform, gerne würde ich Dir das große Sammelalbum schenken. Aber leider werden die Bilder bei mir dadurch nicht weniger.

     

    Herzlichen Dank auch an @CB90, @Lotte, B. R., @CharlesThomasWooldridge, @Skalde und alle anderen für's Lesen, Mögen und Beachten.

     

    VLG, Euer Peter

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