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Claudi

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Beiträge erstellt von Claudi

  1. vor 12 Minuten schrieb Anaximandala:

    Die zweite Version hab ich ohne viel Liebe geglättet und dazugestellt, weil ich weiß, dass dir viel am Metrum liegt, sozusagen "zum besänftigen" 😅😄 deswegen, ich wäre sehr froh, wenn dir die erste Version mehr zusagt!

     

    Ach so, ich hatte dich so verstanden, dass die glatte Version die Urfassung war. Nein, die ältere ist furchtbar! Die würde ich normalerweise gar nicht zu Ende lesen, weil es nur Quälerei ist. Meine Anmerkungen galten daher nur der glatten Version. 

     

    LG Claudi

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  2. Hallo ihr Lieben,

     

    hach, ist das schön, mal wieder so ausgiebige Textarbeit miterleben zu dürfen, statt immer nur: "toll geschrieben!", "gefällt mir" und "Meisterwerk" lesen zu müssen. Das erinnert mich an alte Zeiten und irgendwo ganz tief in mir habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass es vielleicht irgendwann auch hier ein ganz kleines bisschen so werden könnte wie in unserer verbrannten Heimat. 

     

    Hat Spaß gemacht, euch zuzuschauen. Ich bin bezüglich des Ergebnisses auch eher bei Endeavours Argumenten, mag aber beide Fassungen.

     

    @Gewitterhexe: Eine Anmerkung noch zur Reinheit der Reime: Die ergibt sich nicht durch das Schriftbild, sondern allein durch den Klang.

     

    Hexe, Echse und Kleckse reimen sich also vollkommen rein.

     

    LG Claudi

     

  3. vor 8 Stunden schrieb Windo:

    Doch Frühlingssuppen, Frühlingsrollen

    Sie gleichen flugs das wieder aus.

     

    Hallo Windo,

     

    nur mal so im Vorbeischlendern fand ich die Bindestrichlösung mit den -rollen eigentlich schöner. Wie wäre es denn mit:

     

    Doch Frühlingssuppen, -quark und -rollen

    tarieren alles wieder aus.

     

    LG Claudi

     

  4. Am 12.3.2023 um 17:29 schrieb Marvin:

    Allerdings hätte ich anstatt des "Lehrers" doch lieber wieder die Bezeichnung "Weise" am Ende gehabt 

     

    Ja, lieber Georg, das fände ich auch schlüssiger. Wiederholungen an sich sind gar nicht verkehrt, gerade im Erzählvers. Der Weise ist ja auch ein wichtiges Schlüsselwort (genau wie deine Assel, Marvin). Unschön sind nur unnütze Wiederholungen, insbesondere bei den Bau- und Füllwörtern. 

     

    Mir hat übrigens der Leinendress am besten gefallen, prust! Ein toller Spaß!

     

    LG Claudi

     

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  5. vor 30 Minuten schrieb Endeavour:

    Freut mich, dass es auch Dir gefällt, trotz des Hiats

     

    Der Hiat stört mich überhaupt nicht. Der ist ja heutzutage auch kein Thema mehr. Bei langem i und ü würde ich niemals meckern. Höchstens vielleicht bei zwei genau gleichklingenden Vokalen.

     

    LG Claudi

  6. vor 40 Minuten schrieb Sternenherz:

    Neinnein -- wenn ich eine Spur von Nötigung spüre, verweiger ich mich einfach *

     

    Das ist gut zu lesen. Lass dir Zeit! Ich habe es überhaupt nicht eilig. Solltest du zwischendurch (auch in anderen Fäden) mal konkrete Fragen zum Metrum haben, kannst du mich gerne jederzeit antaggen. 

     

    LG Claudi

  7. Hallo Sternenherz,

     

    inhaltlich gefällt mir dein Pantun. Das Metrum ist etwas struppig mit weitgehend jambischen und einigen trochäischen Versen. Ein paar Würmer sind allerdings auch drin, die ich dir zeigen möchte. Die ließen sich sicherlich ohne großen Aufwand beseitigen, deswegen habe ich mich für dieses Werk entschieden. Bei deinem Sonnenkeim dürfte das weit schwieriger werden, aber auch da würde ich vorbeischauen, falls du noch daran arbeiten möchtest.

     

    Ich ixe nur die beiden daneben gegangenen Verse. Alle anderen könntest du für meinen Geschmack so lassen. So ein Wellengedicht darf ruhig etwas Seegang haben und muss nicht glatt sein wie ein Kinderpopo.

     


    fast beiläufig, so lassen sie sie los.  xXXxxXxXxX

     

    Statt "beiläufig" ginge evtl. nebenbei? Oder du drehst die Wörter um. Mit "beiläufig fast" am Versanfang ließe es sich lesen. Du hättest dann zwei betonte Silben vorne. Da stören sie kaum.

    Wolken ziehen petrol- und türkisblau.  XxXxxXxxXX

     

    Wolken ziehn petrol- und Xxblau


     

    Wenn du möchtest, könntest du den kleinen Schlenker bei "ziehen" sogar drin lassen. Du bräuchtest aber ein anderes Blau. Ich glaube nicht, dass du veilchenblau wolltest. Etwas anderes fällt mir im Moment nicht ein.

     

    Es könnte sich allerdings lohnen, hier nochmal neu anzusetzen und einen anderen Reim zu verwenden, d.h. du müsstest auch den Reimpartner angleichen. Die Schlussstrophe klingt nämlich leider sehr "au"-lastig, was ich schade finde, weil alle anderen Verse klanglich so schön kontrastieren.

     

    Ich bin gespannt, was du meinst. Das soll natürlich keine Nötigung sein. 😄

     

    LG Claudi

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  8. Liebe Enya, lieber Lè,

     

    schön, mal wieder ein Gemeinschaftswerk von euch zu lesen! Ich habe euch beide hier schon sehr vermisst, besonders deine Interpretationen, Enya.

     

    Hier habt ihr ein stimmungsvolles Gedicht in kreuzgereimten fünfhebigen Trochäen gestaltet, das ich sprachlich und handwerklich sehr gelungen finde. Besonders der letzte Vers hinterlässt einen starken Nachhall mit leichtem Gruseleffekt.

     

    An Gestaltungsmitteln habt ihr euch einiges einfallen lassen. Kräftige Zäsuren bauen wirksam Spannung auf und die wandernden Mittelreime: sie, die, die, wie in V1, V2, V3 und V5 bringen noch eine weitere Klangnote hinein.

     

    Der einzige Vers, der mir nicht gefällt, ist V2 wegen der hässlichen und für mich einfach nicht mehr zeitgemäßen Ellipse. Gut, zu den Stimmen aus uralter Zeit mag sie passen. Ich hätte sie vermieden und eine Anregung für euch in Blau:

     

    Sie sind Zeugen einer langen Reise,

    rauhe Stimmen, nie so ganz verklungen,

    die noch flüstern und uns folgen - leise - 

    Hör! so sprechen sternenalte Zungen, 

     

    Hier würde das Mittelreimwort erhalten bleiben und sogar das doppelte "die" variieren. Ich bin aber nicht beleidigt, wenn ihr euch nicht beschwatzen lasst. 

     

    Auf jeden Fall habt ihr eine prima Arbeit abgeliefert und ich wünsche dem Forum mehr davon!

     

    LG Claudi 

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  9. Hallo Endeavour,

     

    mir gefallen deine Verse samt Inhalt auch! Interessant, dass die aus Asselsicht überflüssige Sonne hier die einzige weibliche Endung mitbringt. Man könnte, wenn man es darauf anlegt, Frauenfeindlichkeit interpretieren. Nein, so weit will ich nicht gehen, da die Asseln ja selbst weiblich sind. Andererseits wissen sies vielleicht gar nicht?

     

    Das abgesetzte letzte Wort ist ja schon fast zu  deiner Unterschrift geworden. Ist sicher Geschmackssache, ich hab nichts daran zu meckern, auch wenn ich es selbst damit nicht so übertreiben würde.

     

    Habs sehr gerne gelesen!

     

    LG Claudi

  10. vor 5 Stunden schrieb Marvin:

    Danke für dein geradezu überschwängliches Lob. Oder sollte das etwa auch eine Parodie sein?

     

    Wer weiß, wer weiß ... 😁 Nein, ich neige nicht zum Überschwang beim Loben, aber wenn es was zu loben gibt, bin ich nicht geizig. Man muss ja auch ein bisschen die Relation wahren.

     

    LG Claudi

  11. Lieber Marvin,

     

    höchste Zeit, hier auch mal was zur raffinierten Form mit strophenübergreifenden Reimen zu sagen. Da hast du ja immerhin einige Mühe reingesteckt und es wäre ein Jammer, hier bloß den Inhalt erfassend zu lesen.

     

    Ich zeige mal, wie die Strophen gebaut sind. Es gehören immer jeweils zwei zusammen:

     

    XxXxXxXxAa

    xXxXxB

    xXxCxXxCxXxXxD

     

    XxXxXxXxAa

    xXxXxB

    xXxExXxExXxXxD

     

    Der jeweils dritte Vers hat auf der zweiten und vierten Hebung einen Binnenreim, der nur in der ersten Strophe fehlt, aber leicht zu ergänzen wäre. Statt:

     

    Es schreit das Kind die ganze Zeit. Das Kind hat mich nicht lieb!

     

    könntest du z.B. schreiben:

     

    Die Kleine schreit die ganze Zeit. Das Kind hat mich nicht lieb!

     

    Dann wäre das Reimschema perfekt! Die einzige leichte metrische Abweichung ist der Auftakt im ersten Vers der letzten Strophe. Den empfinde ich aber nicht als störend. Er könnte ja schon auf eine Entspannung hinweisen, da die Rettung naht.

     

    Sehr schön hast du diese Verse zu einem rhythmisch abwechslungsreichen Gedicht arrangiert und die Dramatik der Situation damit noch gesteigert. Das musste einfach mal wertgeschätzt werden! Aber natürlich hast du mich auch bestens unterhalten. Chapeau!

     

    LG Claudi

  12. Lieber Marvin,

     

    manchmal sind Parodien besser als das Original. Auch wenn ich damit ein blaues Auge riskiere, traue ich mich zu sagen: Hier bleib die Leserin auf jeden Fall wach genug, um den Spaß zu genießen. Für mich hast du ihn zumindest unterhaltungmäßig getoppt, den alten Meister. 😁

     

    LG Claudi

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  13. vor 51 Minuten schrieb Marvin:

    Frage an die Mods; Sind denn unfreundliche Begrüßungsformeln gestattet, solange sie nicht gegen die Netiquette verstoßen? 

     

    Zitat

    1. Ein freundlicher Umgangston ist uns wichtig, damit sich alle Mitglieder wohlfühlen können. 
    Dazu gehört zumindest ein Gruß, gerne auch eine Anrede vor dem Kommentieren eines Werkes.

     

    Alles klar, lieber Marvin? Des weiteren ist Unhöflichkeit ja schon laut unserer Community-Regeln nicht erlaubt. Fragen an die Moderation nächstes Mal bitte per PN. 😉

     

     

     
    Und nun bitte zurück zum Gedicht!
    Claudi - Moderation

     

  14. vor 1 Minute schrieb Carlos:

    NOCH NIE HABE ICH SO WAS TOLLES GELESEN 

     

    Glaubst du, dass der Autor sich respektlos von mir behandelt fühlt? 

     

    In Großbuchstaben zu schreiben, gilt im Internet sowieso als unhöflich. Das wird als Schreien interpretiert. Ansonsten spekuliere ich nicht, was eine Autorin denken könnte. Ich richte mich einfach nach unserer Netiquette. Dann machen es auch nicht andere Mitglieder nach, wenn sie grußlose Postings sehen.

     

    Keine Angst, so schnell wird bei uns niemand rausgeschmissen. Sich einfach an die Netiquette zu halten, ist aber überhaupt nicht schwierig. Da muss man gar nicht lange drüber nachdenken und diskutieren. Das Thema betrachte ich jetzt als ausdiskutiert. 

     

    LG Claudi

  15. vor 3 Stunden schrieb Carlos:

    Das ist eigentlich der Grund, warum ich am liebsten den Autor gar nicht mit "Hallo" anreden will. Es ist keine Respektlosigkeit, sondern der Wunsch, mich ausschließlich mit dem Text, nicht mit dem Autor, zu befassen.

     

    Lieber Carlos,

     

    wenn du in eine Bäckerei gehst, sagst du aber nicht: "Ich möchte gerne ein Brot und acht Vollkornbrötchen, guten Tag!", stimmts? So ist es hier auch. Wenn man einen Werkfaden betritt, wird zuerst die Autorin gegrüßt und danach geht es nur noch um den Text. 

     

    Du musst auch nicht "hallo" schreiben, du kannst auch "servus", "grüß Gott", "salam", "Friede sei mit dir" oder einen anderen Gruß verwenden. Das ist Höflichkeit, wie wir sie uns in dieser Gemeinschaft wünschen.

     

    vor 3 Stunden schrieb Carlos:

    Diese Zeichen XxxxXxxxxx

    finde ich absolut überflüssig!

     

    Für deine ungebundene Lyrik sind sie ja auch überflüssig. Aber wenn eine Autorin taktgebundene Verse, z.B. ein Reimgedicht schreibt, sollte der Takt auch stimmen. Solche Verse werden mit dem Ohr gelesen und klingen für die Lesenden wie falsch gespielte Musik, wenn sie aus dem Takt laufen. Das tut weh! Dann hätte die Autorin besser gleich eine freie Form wählen können. 

     

    LG Claudi

  16. Lieber Marvin,

     

    ich machs kurz: Mag i auch, aber das reicht nicht für die Humorrubrik. Tatsache ist: Ich finds witzig! Und es kommt noch besser: Ich finde nichts zu meckern. 😁

     

    Okay, fast nichts:

     

    wenn er ´wischte und polierte,

     

    Hat er da auf dem w von wischte was verloren? Oder war das schon vorher da und er hat schlampig gewischt?

     

    Nein Im Gegenteil grazil

    schwang er Tücher, sowie Pril.

    Nein, im Gegenteil: Grazil

    schwang er Tücher sowie Pril.

     

    Stockwerk, sah er,k wie sich lehntenkk

    drei, vier Damen aus dem Rahmen,

     

    Jetzt erst sah er – das war peinlich –

    dass die Weiber höchstwahrscheinlich

    über ihn sich amüsierten,

    hatte er doch knapp vorm Viertenkk (kein Komma)

     

     

    „Hallo Putzman, hör mal,k Kleiner.

    Sag, was bist denn du für einer?

    Lieber Waschbär mit dem Käppchen,k

    Mensch, hast du ein kleines Läppchen!“

     

     

    Hab mich gut amüsiert mit dem Pink... äh, Waschbären!

     

    LG Claudi

  17. vor 2 Stunden schrieb Marvin:

    also ich bin begeistert. Ich lese ein rundherum gelungenes Sonett. Auch das klassische Merkmal von These und Antithese erfüllt es durch die Gegenüberstellung von Alt und Jung in den Quartetten.

     

    Lieber Windo,

     

    Marvins Berurteilung schließe ich mich an. Es ist ein Sonett nach klassischer Vorgabe. Prima!

     

    Auch Horst stimme ich zu. Einsilber an sich sind nicht das Problem, aber wenn man sie in längeren Ketten verwendet, muss man sie in ihrer Gewichtung sehr genau gegeneinander abwägen können, um ein festes Metrum einzuhalten. 

     

    Das sind aber Feinheiten, die in deinem Werk kaum ins Gewicht fallen, wenn die Leserin bereitwillig dem jambischen "Gewohnheitsmetrum" folgt. Da gibt es keine größeren Holperer. Nur drei Verse wären, würde ich sie nicht im Zusammenhang, sondern separat lesen, nicht eindeutig jambisch:

     

    Ein Noch darf man vor nicht verstehen setzen, xXXxxXxXxXx

     

    Vorschlag:

    Vor "nicht verstehen" ist ein Noch zu setzen,

     

    Zwei dieser Welten hier, kracht es da immer? xXxXxxXxxXx

    Zwei dieser Welten hier, kracht es da immer? XxxXxxXxxXx

     

    Dann kann man sicher sich noch mehr verstehen. xXxXxxXxxXx

     

    Vorschlag:

    Dann kann man sich gewiss noch mehr verstehen. xXxXxXxXxXx

     

    Wie gesagt, das sind Feinheiten. Im Verbund mir den anderen Versen gibt es keine Zweifel, wie sie gelesen werden sollen. 

     

    LG Claudi

  18. vor 10 Minuten schrieb Carlos:

    Ich verstecke mich nie hinter einem "lyrischen Ich", was eine seltsame Sache, für mich, ist.

     

    Das wissen wir ja mittlerweile. Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden. Ich schreibe am liebsten Rollengedichte, andere Autorinnen haben wieder andere Vorlieben. Freuen wir uns doch, dass nicht alle Menschen die gleichen Neigungen, Bedürfnisse und Ansichten haben. Das macht die Lyrik vielfältig und interessant!

     

    LG Claudi

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  19. vor 9 Stunden schrieb Carlos:

    Was glaubst du, schreibe ich dies oder mein "lyrisches Ich"?

     

    Lieber Carlos,

     

    das lyrische Ich schreibt nicht. Geschrieben hast du das Gedicht als Autor und selbstverständlich auch deine Kommentare. Das Li ist die sprechende Instanz im Gedicht, der du die Worte als Autor in den Mund legst. Was du von Pegasus wissen möchtest, ist also:

     

    "Glaubst du, dass ich selbst das LI in meinem Gedicht bin?", oder anders ausgedrückt: "Glaubst du, dass mein Gedicht autobiografisch ist?"

     

    Ich hoffe, ich konnte dir den Begriff "LI" damit verdeutlichen.

     

    LG Claudi

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  20. Am 9.3.2023 um 07:30 schrieb Patrick:

    Soweit ich das aber bisher erlebt habe, gibt es zu den veröffentlichten Gedichten hier zum Glück keine Verrisse. Das würde auch mehr über den Verreißenden als den Dichter sagen.

     

    Hallo Patrick,

     

    ob eine Kritik, positiv oder negativ, ernst genommen werden kann, hängt allein von der Begründung ab. Wird eine Anmerkung zu einem Text nicht nachvollziehbar begründet, handelt es sich nur um eine Meinungsäußerung und keineswegs um eine Textkritik. Das gilt sowohl für den Verriss als auch für das überschwängliche Lob. Was mir konkret an einem Text gelungen ist bzw. was ich verbessern kann, erfahre ich aus einer bloßen Ge- oder Missfallensbekundung ja gar nicht. 

     

    Vor allem geht es aber beim Kommentieren nicht um Personen, sondern um Texte. Ansonsten stimme ich Marvin zu:

     

    Am 9.3.2023 um 18:48 schrieb Marvin:

    Aber man kann lernen, ein Gefühl für ansprechende Lyrik zu bekommen. Und am meisten lernt man, wenn man konstruktive Kritiken erhält. Da können durchaus auch Verrisse dabei sein. Die schmerzen natürlich am meisten,  der Erkenntnisgewinn ist dort aber oft sogar noch höher.

     

    LG Claudi

  21. Am 10.3.2023 um 16:10 schrieb Marvin:

    Das, mit dem "da wäre nichts als..." war bewusst ohne "s" gesetzt, weil ich das Gefühl hatte, dass der Verriss so noch heftiger wirkte, so in dem Sinne: "Ich habe in deinem Stück nach allem gesucht, was hätte positiv sein können, aber ich habe nichts als Schund gefunden:"

     

    Ja, da gehe ich gerne mit. 

     

    Dann komme ich mal zur Form. Hier finde ich, hast du die Überzeugungsrede des LI thematisch perfekt in die äußere Form eingebunden. Innere und äußere Struktur entsprechen sich also genau, wie es im Sonett sein soll. Das ist feinstes Handwerk! 

     

    Hier frage ich mich gerade, wo du heute stehen würdest, wenn deine Anfängerwerke so belobhudelt worden wären wie es in diesem Forum an der Tagesordnung ist. Hättest du jemals infrage gestellt, was du so verreimst? Ich fürchte, da hätte viel Potenzial, statt herausgekitzelt zu werden, leicht im unqualifizierten Lob verkümmern können. Möglicherweise würdest du inzwischen reden wie das LI in deinem Sonett. 😁

     

    Zum Glück ist das nicht der Fall! Wenn ich mir den Inhalt anschaue, wird sehr deutlich, dass das LI eben nicht die Meinung des Autors Marvin wiedergibt, ganz im Gegenteil! Ein erstes Indiz ist schon die ironische Überspitzung, die in V4 weit über das Schwärmerische hinausgeht. Das ist keine authentische Aussage mehr, das ist Satire.

     

    Wie ist mir doch so warm in euren Fängen,

    so unbeschreiblich wohl tut mir die Pratze,

    die mich nach jedem zwangsgereimten Satze

    per Harfenschlag bezirzt mit süßen Klängen.

     

    Bei süßen Harfenklängen denke ich an himmlische Geborgenheit in der kuscheligen Gemeinschaft des Rudels, das dem LI in hündischer Ergebenheit zu Diensten ist. Ewig währender Welpenschutz? Das "bezirzen" wunderte mich anfangs etwas, bis ich darauf kam, dass es geschickt auf die Einforderung einer Gegenleistung, des Zurückstreichelns, anspielt. 

     

    Die Pratze deutet für mich auf (handwerkliche) Ungeschicklichkeit hin. Ja, ich sehe die beschriebene Idylle als Welpengemeinschaft, in der nur gekuschelt und nichts gelernt wird.

     

    Besonders pfiffig finde ich, wie du in V3, wo vom Zwangsreimen die Rede ist, auch prompt den Zwangsreim "Satze" verwendest. Ein geschickt eingesetztes Stilmittel des Autors, der ja auch sonst alles andere als unbeholfen wirkt. Das macht Spaß!

     

    Im zweiten Quartett erfahren wir, wie das LI arbeitet:

     

    Sie kommen mir, die Verse, meist spontane.

    Dann sitz ich so und denke, welche Klasse,

    wenn ich aus ungegarter Silbenmasse.

    ein Süppchen koch wie allerfeinste Sahne.

     

    Die Verse werden, wie sie dem LI gerade spontan in den Sinn kommen, aus "ungegarter Silbenmasse" zu einem Süppchen verrührt. Das bringt mich zu deinem Kommentar:

     

    Am 9.3.2023 um 18:48 schrieb Marvin:

    Es ist absolut legitim, hier über jeden Pups, der einem in der Nacht quer gesesen hat, ein Epos zu verfassen. Konstruktive Kritik am Text ist jedoch oft nicht gefragt und gewünscht.

    Dann sollte man ihn aber auch entsprechend kennzeichnen. Wenn jedoch "feedbback jeglicher Art" gewünscht wird, sollte man sich auch über einen Verriss nicht beschweren.

     

    Da sprichst du mir wirklich aus der Seele! Wir haben hier die Möglichkeit das Label "nur Kommentar" zu wählen, wenn keine Kritik erwünscht ist. Aber leider machen die Wenigsten, die keine Kritik wollen, davon Gebrauch. Das muss man als Kritikerin erst mühsam bei jeder einzelnen Autorin herausfinden, indem man entweder ignoriert oder unfreundlich verbellt wird, sobald man etwas am Text bemängelt. 

     

    Da fühle ich mich dann so richtig wie der Wadenbeißer aus den Terzetten, obwohl die Autorin sich "Feedback jeder Art" gewünscht hat. Das Wort "Schund" habe ich dabei noch nie öffentlich in den Mund genommen. Das ist natürlich auch eine Überspitzung, aber gemessen an den Reaktionen, die man hier zum Teil auf ehrliche Kritik bekommt, durchaus treffend.

     

    @Marvin, ich merke, dass der Kommentar schon ziemlich lang geworden ist, mache hier erstmal eine Zäsur und freue mich auf weitere Meinungen in dieser anregenden Diskussion. 

     

    LG Claudi

  22. Lieber Marvin,

     

    wie schade, dass du deine Intention schon so früh erklärt hast. Die hätten wir schön anhand des Textes herausarbeiten können. Na gut, so ist es weniger Arbeit. Ich beginne aber ganz von vorne und lese den Text einfach mal mit der normalen Lesebrille. Da fallen mir zwei Kleinigkeiten zu Grammatik und Rechtschreibung auf, die ich auch gleich korrigiere:

     

    V3: die mich nach jedem zwangsgereimten Satze

     

    V14: Du armer Wicht! Sieh meine tausend Likes!

     

    Gebräuchliche Fremdwörter werden in deutschen Sätzen nach deutschen Rechtschreibregeln verwendet, Substantive also großgeschrieben. Des weiteren würde ich in diesem modernen Text die veralteten Apostrophe streichen, besonders das bei "wär".

     

    Hier bin ich nicht sicher. Der Vers ließe sich schon so lesen. Möglicherweise hast du aber einfach bei "da" ein "s" vergessen?

     

    V10: der sagt dann glatt, das wäre nichts als Schund.

     

    Ansonsten lese ich mit dem Ohr. Dafür sind Reimgedichte ja gemacht (was leider längst nicht jedem klar ist). Ich freue mich über ein sauberes Metrum im 5-hebigen Jambus, erfrischend unverbrauchte Reime und es macht Spaß, ohne Holpern durch deine frechen Verse zu gleiten.

     

    Hast du von Natur aus ein metrisches Ohr oder musstest du es dir durch viel Übung antrainieren?

     

    Da fängt es ja bei vielen Möchtegernreimern schon an. Wer es nicht schafft, diese Hürde zu nehmen, sollte am besten ganz auf Reime verzichten. Das Ergebnis ist sonst nämlich nur für andere "Metrumgehörlose" zu ertragen, die das Gedicht nur sinnerfassend mit dem Auge lesen. Dafür lohnt es sich aber nicht, sich die Beschränkung durch das Reimen aufzuerlegen. 

     

    Ich fände es jedenfalls interessant, dazu von deinen Erfahrungen zu lesen, bevor ich mit dem Sonett weitermache. In kleinere Portionen eingeteilt, ist die Kritik ja vielleicht auch für Mitlesende angenehmer zu verfolgen. Und natürlich freue ich mich später auch noch auf die inhaltliche Diskussion.

     

    LG Claudi

  23. vor 37 Minuten schrieb Marvin:

    So ist es auch in der Lyrik. Lyrik heißt kämpfen, gewinnen, verlieren, wieder Aufstehen.

    Man darf einfach nicht aufgeben und muss sich mit all seinen bescheidenen Mitteln dafür einsetzen, dass nicht alles, was gereimt ist, auch Lyrik genannt werden sollte.

     

    Ganz genau, lieber Marvin! Misserfolge gehören immer zur Entwicklung dazu. Wo nur gelobt und schöngeredet wird, kann sich nichts entwickeln. Und ich stimme Joshua zu und empfehle, den Link zu dem anderen Faden zu löschen. Erfahrungen, die du mit eigenen kritischen Anmerkungen zu anderen Texten gemacht hast, beeinflussen meine Haltung zu deinem Text nicht.

     

    Mein Leseeindruck von einem Text ändert sich ja nicht damit, dass der Autor von meiner Rückmeldung enttäuscht ist. Wer kein ehrliches Feedback zur Gestaltung möchte, kann ja das grüne Label wählen. Du willst aber nicht nach Strich und Faden belogen werden, da bin ich mir sicher.

     

    LG Claudi

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