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Claudi

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Beiträge erstellt von Claudi

  1. vor 2 Stunden schrieb Anaximandala:

    Aber ich würde es mir offenhalten, keit/keit zu reimen, wenn ich es an der Stelle angemessen finde... genauso ein Reim wie entsetzt/gesetzt. Schön ist was anderes, ohne Frage, aber je nach Umstand 🤷‍♂️

     

    Moin Delf,

     

    das käme für mich nie, nie, nie infrage. Reimen ist immer eine selbstauferlegte Beschränkung und eine Herausforderung, die ich liebend gerne annehme. Wenn es versehentlich passiert, dass ich einen Reim dermaßen versemmelt habe, bin ich wirklich dankbar, darauf aufmerksam gemacht zu werden. 

     

    Auch die Sache mit dem abgegriffenen Reim hätte ich unbedingt wissen und bei zukünftigen Gedichten in meine Überlegungen einbeziehen wollen, falls ich es nicht schon gewusst hätte. Als Kritikerin kann ich natürlich nie sicher sein, ob die Autorin die Information bereits hat. Sie nicht zu geben, fände ich aber schlimmer als sie überflüssigerweise zu geben.

     

    Ja, ich habe mich in diesem Faden sehr über deine und die Reaktionen einiger Kommentator:innen auf die beiden wirklich konkreten Hinweise gewundert. Ob du etwas damit anfangen möchtest, ist lertztlich deine Sache. Da redet dir ja keiner rein.

     

    LG Claudi

  2. Hallo Marc,

     

    ich habe deinen Text ins Prosa-Forum verschoben, da es ja kein Gedicht ist.

     

    Aufmerksam wurde ich übrigens durch die merkwürdig klingende Überschrift. Das ist einfach kein gutes Deutsch, und ich würde sie ändern, wenn es mein Text wäre.

     

    Entweder:

    Weil ich jedes Mal Liebe atmen möchte

     

    oder:

    Denn ich möchte jedes Mal Liebe atmen

     

    Kannst es dir ja mal überlegen. 

     

    LG Claudi

     

  3. Ach so! Du meinst den Satzakzent und willst absichtlich gegen die Prosodie betonen. SO hattest du es ja nicht gesagt, sondern nur, dass du anders betonst und mich damit im Glauben gelassen, du hättest ein metrisches Problem mit den Einsilbern.

     

    Okay, dafür sehe ich zwar keinen Grund, weil "war ich verdrießlich" ja hier für "wenn ich verdrießlich war" steht, aber jetzt verstehe ich wenigstens, was du meinst. Wenn ich gegen die natürliche Betonung betone, um etwas herauszuheben, schreibe ich das Wort meist kursiv.

     

    Wenn es was zu lernen gibt, ist das immer ein Grund, den Faden weiterzuführen. Bei Fäden, in denen nur jeweils ein, zwei Sätze zur Beweihräucherung geschrieben werden, und das über mehrere Seiten, wird ja auch nicht gemeckert. Hier sind wir immer noch auf der ersten Seite. Und dann haben wir ja auch noch eine Moderation. Aber gut, ich fasse mich kurz.

     

    Ein weiteres Einsilberproblem wäre im letzten Vers:

     

    und nicht - wie heute - gesurft in den Foren!

     

    Da weiß man ja auch nach dem Gewohnheitsmetrum, dass man hier "und"  betonen soll, also gegen den Strich. Dann wären da, und ich betone nochmal, dass ich hier keinen Änderungsbedarf sehe, die vielen Zweisilber in den Doppelsenkungen, die keine guten Daktylen ergeben, weil so ja unweigerlich eine betonte neben einer unbetonten Silbe in der Doppelsenkung steht. 

     

    Und dann hast du noch einige Pfingstochsen drin, also Wörter mit starker Nebenbetonung auf der zweiten und unbetonter dritter Silbe, die ebenfalls unsaubere Daktylen bilden. Den Brummer "D-Mark beim" hast du ja schon gegen den sauberen Fuß "Kröten beim" ausgetauscht. Auch hier sehe ich keinen Änderungsbedarf, weil deine Brummer hier, statt zu stören, eher noch eine weitere witzige Note hineinbringen.

     

    So, bin schon weg! 

     

    LG Claudi

  4. Hallo Endeavor,

     

    hier gibst du dem Wort "eigentlich", das ja auch gerne als Füllwort verwendet wird, seine ursprüngliche Bedeutung zurück und stellst es in Opposition zu "jenseits" an den Anfang des Pentameters. Ich finde das gut gemacht und recht eindrücklich! 

     

    Inhaltlich lese ich ein bisschen Sehnsucht nach der verseigenen Syntax, die sich deutlich von der Prosa-Syntax abhebt? Jedenfalls sehe ich sie in deinem Distichon verwirklicht. 

     

    LG Claudi

  5. vor 1 Minute schrieb Marvin:

    "Ich bin der Tod. Ich reiße eine Lücke in deinem Dasein!" Im Ernst?

    "Es klafft eine Lücke in deinem Dasein." Dann ist es der Dativ.

     

    Hallo zusammen,

     

    es muss heißen: ich reiße eine Lücke in dein Dasein bzw.

     

    vor 4 Stunden schrieb Marvin:

    Die Lücke, die ihr Tod
    in sein Dasein riss,

     

    Eine Lücke, die ihr Tod

    in seinem Dasein hinterließ,

     

    würde wiederum passen.

     

    LG Claudi

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  6. vor 7 Stunden schrieb Marvin:

    Freunde, war ich da am Morgen verdrießlich

     

    Mit Einsilbern umzugehen, ist eine Sache, die leider nur sehr wenige beherrschen. Dass man sie einfach nach Belieben betonen kann, ist ein Irrglaube. Hier drängt das Hilfswerb "war" deutlich stärker auf die Hebung als das Personalpronomen "ich". Von einem Substantiv ließe es sich aber in die Senkung drücken.

     

    Letzter Versuch:

     

    Mann (Mensch), war ich damals am Morgen verdrießlich,

    oder:

    Freunde, und war ich am Morgen verdrießlich,

     

    Wie gesagt, es lässt sich mit dem Gewohnheitsmetrum so lesen, wie du es haben willst. Wirklich natürlich klingt es nicht. Damit lasse ich es jetzt aber gut sein. Prösterchen. 

     

    Zitat

    Nee, da wollte ich nicht dich persönlich ansprechen, sondern allgemein darauf hinweisen, dass es keiner gestelzten Sprache und eines "Korsetts" bedarf, in das man den Text zwingen muss, (wie mir kürzlich ein Mitglied nach einer Kritik vorwarf), um ein sauberes Metrum so klingen zu lassen, als ob man gerade seinen Kumpels von der vergangenen Nacht  erzählt.

     

    Da war mit Korsett, glaube ich, kein sprachliches, sondern das metrische gemeint? Oder wir meinen nicht den gleichen Beitrag. Bei dir hält das straffe Korsett "regelmäßiges Metrum" jedenfalls eine teilweise recht unsaubere Füllung so gut zusammen, dass ich als Leserin nicht ins Schleudern komme. Es sind aber auch sehr saubere Passagen dabei. Würdest du die Nebenbetonungen gerne mal geixt sehen? Natürlich ohne Änderungsdruck. Zu saubere Füllung macht diese dreisilbigen Metren auch sehr langweilig, wenn sie so regelmäßig sind.

     

    Falls ich nerve, schmeiß mich ruhig raus. Ich weiß, dass ich manchmal kein Ende finde, wenn es um Feinheiten geht. 😄

  7. vor 33 Minuten schrieb Berthold:

    An Synonymen
    für 'Geld' herrschte ja kein Mangel: Flöhe, Möpse, Piepen etc. etc.

     

    Lieber Berthold, lass dich küssen! Nicht nur sprachlich, sondern auch metrisch würden alle erwähnten Alternativen zusammen mit "beim" einen idealen Daktylus ergeben: Schwere Silbe auf der Hebung und die Senkungssilben federleicht. 😘

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  8. vor 10 Stunden schrieb Marvin:

    Wichtig ist mir bei meinen Texten,  dass ich möglichst sprachlich nichts verbiege, um einen guten Rhythmus zu finden.

     

    Ich wundere mich, dass du offenbar den Eindruck hast, das ausgerechnet mir sagen zu müssen. Findest du, dass ich das in meinen Vorschlägen mache? Natürlich kann ich nicht haargenau deine Aussage treffen, wenn ich dir ein metrisch besseres Beispiel gebe.

     

    vor 10 Stunden schrieb Marvin:

    Mit dem zweiten Vorschlag tu ich mich ein wenig schwer. Ich mag so die persönliche Ansprache. Auch um der Aussage noch mehr Gewicht zu verleihen.  So in Richtung: " Leute!  habt ihr das gesehen.

    "Leute" finde ich tatsächlich noch besser. Aber das wäre ja keine Korrektur in deinem Sinne. Bist du mir böse, wenn ich es so lasse?

     

    Nein, ich bin dir nicht böse. Nimm meine Beispiele bitte nicht so sehr als Vorschläge, sie sollen nur Anregungen sein. Worum es mir ging, war das krumme Metrum. Wenn dir das einleuchtet und du sagst, du hast es verstanden und machst es trotzdem, ist alles gut. Das geht aus deiner langen Antwort leider nicht hervor.

     

    Freunde, war ich da am Morgen verdrießlich,

    XxXxXxXxxXx

     

    Die metrisch saubere Alternative: "war ich da, Freunde, ..." hatte ich dir wegen der unnatürlichen Satzstellung gar nicht erst vorgeschlagen. 

  9. vor 4 Stunden schrieb Marvin:

    Du willst damit sagen, dass man an diesem Stück nur im Vollrausch Spaß haben kann?

     

    Nein, was ich sagen wollte, war: Es wird mir sehr schwer fallen, im nüchternen Zustand zuzugeben, was ein regelmäßiges Metrum tatsächlich aushalten kann. Die Verse wirken unglaublich stabil, und ich kann mich vollkommen auf das in den ersten beiden Versen eingeführte Gewohnheitsmetrum verlassen, obwohl du sogar ganze Flaschen und andere zweisilbige Wörter in die Doppelsenkungen packst.

     

    Der Flaschenvers hat mich wirklich umgehauen! Er zeigt, dass man sich im gleichmäßigen dreisilbigen Metrum so ziemlich alles erlauben kann, was im frei gefüllten Vers (z.B. dem Hexameter) auf keinen Fall geht. Ja, ich fürchte, jetzt wird es schwierig, vielleicht sogar unmöglich werden, noch irgend jemandem glaubhaft zu vermitteln, was gute bzw. schlechte Daktylen sind. 

     

    Die erste Strophe nehme ich mir trotzdem mal zur Brust. Du könntest den ersten Daktylus in V2 noch besser lesbar machen, indem du dem Mal die substantivische Schwere nimmst:

     

    Früher war alles, wer will das bestreiten

    tausendmal besser, da gab es noch Zeiten,

    Freunde, war ich da am Morgen verdrießlich,

    wusst‘ ich  warum, denn ich hatte ja schließlich

     

    @Marvin edit: V3 würde ich leicht umstellen:

     

    war ich da manchmal am Morgen verdrießlich,

    wusst ich, warum, denn ich hatte ja schließlich

     

    Vielleicht fällt dir auch was Besseres ein. Sonst brauche ich wieder was Hochprozentiges. Dann gehts. Damit soll es auch genug sein. Mehr will ich dir bei diesem superwitzigen Ding nicht abverlangen. Ich sehe schon ein, dass das den Spaß wohl ziemlich verderben würde.

     

    Ich lobe lieber noch die beiden wunderbaren XxxX-Wörter: Wurzelsymbol und Asphaltkontakt. Solche "metrischen Anker" geben den daktylischen Versen Stabilität. 

     

    LG Claudi

  10. Oha, lieber Marvin,

     

    erstmal ein paar Schnäpse und alles vergessen, was ich jemals über Metrik gelernt zu haben glaubte - anschnallen und nur noch daran denken, die erste Silbe betont zu lesen - scheißegal, was auch immer passieren mag - und los gehts! Hui! Macht das Spaß, sich einfach nur von der Melodie mitreißen zu lassen! Hicks. 😁

     

    Wenn ich wieder nüchtern bin, werde ich vermutlich alles abstreiten. Nur nicht den Spaß, den ich hier hatte. ❤️

     

    LG Claudi

  11. Hallo Judas,

     

    vor 15 Stunden schrieb Judas Steinbeck:

    Dieses Gedicht reimt sich, hat einen eigenen Rhytmus

     

    ja, so war es wohl gedacht. Für Lesende ist der Rhythmus allerdings schwierig zu erkennen. Mit etwas Wohlwollen kann ich Knittelverse daraus lesen und habe mir erlaubt, (für mich!) im ersten Teil einige Wörter so zu entfernen, dass in jedem Vers genau vier betonte Silben hörbar werden. 

     

    Würdest du die Verse dementsprechend anpassen, würde ich das Gedicht gerne zu Ende lesen.

     

    Ich bin in jedem Leben zugegen.

    Wohne im Herzen der Menschen. Auf vielen Wegen

    kann man mich finden, doch ich hab keine Form.

    Keine Gestalt, kein Ideal und keine Norm.

    Jedes Lächeln trägt einen Teil von mir,

    ein Glänzen der Augen zeigt mich in dir.

    Ein jeder sieht mich auf seine eigene Weise,

    für den einen bin ich laut, für den anderen leise.

     

    Falls du den Lesenden nicht so viel Kompromissbereitschaft entgegenbringen möchtest, was dein gutes Recht wäre, bleibt der Rest von mir ungelesen. Denn von einem Reimgedicht erwarte ich einen Lesegenuss, der größer ist als die Anstrengung, den beabsichtigten Rhythmus herauszufinden.

     

    LG Claudi

  12. vor 1 Stunde schrieb Marvin:

    derbe Ross - Kerberos

     

    Ach Marvin, ist schon okay. Mir reicht es zu wissen, dass es deine Absicht war. Nur deine Begründung für "blitzsauber" ist faul, da die letzten Silben ja wegen "Ross" unweigerlich betont sind. Aber da es ja wegen dem schönen der/ker-Reim offensichtlich kaum zu bemerken war, werde ich bestimmt nicht meckern und nenne es einen originellen Reim.

     

    Ich sagte ja nur, ich würde es ändern, wenn es mein Gedicht und ein Versehen gewesen wäre. Das ist bei dir ja nicht der Fall. Der Endreim darf hier also ruhig identisch sein. Ein Echoreim ist wieder ganz was anderes und hat mit diesem Problem hier nichts zu tun.

     

    LG Claudi

  13. vor 27 Minuten schrieb Marvin:

    dein Verbesserungsvorschlag ist auf jeden Fall schon mal wesentlich schöner.  Was mich noch  ein wenig stört, ist die fehlende Präposition.

     

    welche Präposition fehlt denn bei: "den Köter zu fangen und sich vorzuknöpfen"? Der Rest ist ja nur Einschub. Na, ich lass mich einfach überraschen. 

     

    Nach "kam" müsste aber der Punkt noch in ein Komma verwandelt werden und nach "Scham" das Komma weg.

  14. Hallo Patrick,

     

    eine sehr schöne Idee, dieser Antifrühling! Bei den Müllrosen bin ich ahnungslos. Falls es sich auf die Stadt beziehen sollte, finde ich keinen Zusammenhang und würde es eher weglassen. Oder sind Hauterkrankungen gemeint? Nun ja, für die Blütezeit der Rosen ist es noch etwas früh.

     

    Ich weiß, es ist schwierig, hier das Wort "Müll" an einigen Stellen einzusparen und dennoch kontinuierlich im Bild zu bleiben, würde aber alles daransetzen. Statt Mülltonne ginge ja evtl. Biotonne oder Container oder so? Ich glaube, da ginge noch einiges. 

     

    Auf jeden Fall bin ich sehr angetan von deinem Text! Reimlos scheint dir wirklich zu liegen!

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  15. Moin Marvin,

     

    da ist Endeavour mir gerade zuvorgekommen. Für die Strophe mit dem gedrückten Hund hatte ich auch schon mal überlegt, wie sich das vermeiden ließe.

     

    Er sattelte das derbe Ross,

    den Köter namens Kerberos

    mit seinen schauderhaften Köpfen

    zu fangen und sich vorzuknöpfen. 

     

    Weiter unten könntest du die Inversion durch Satzfusion vermeiden:

     

    der diesem Tier aus Wut und Scham,

    in Massen aus der Schnauze kam,

    so dass, wo er zu Boden floss,

    ein Pflänzchen aus dem Boden spross.

     

    Ah, ich sehe gerade, dass das wohl dein Plan war. Du hast ihn nur durch den Punkt vermasselt. Mit nahtlosem "und dort" könntest du den Satz auch weiterführen.

     

    Ach ja, statt Hund-Transport würde ich Tiertransport nehmen.

     

    Gerne gelesen und besenft.

     

    LG Claudi

  16. vor 8 Stunden schrieb Anaximandala:

    Mir fallen keine 5 Schreiber ein, die in freier Form harmonisch lesbare Texte schreiben...

     

    Meinst du jetzt in Lyrikforen? Also wenn ich mich hier umschaue, ist das meiste gereimtes Gulasch. Ich glaube, die Kennzeichnung als "freie Form" ist für viele einfach ein Alibi für "null Metrikkenntnisse". Das würde ich von der Begrifflichkeit nicht allzu ernst nehmen. 

     

    vor 8 Stunden schrieb Anaximandala:

    Ob Goethes Erlkönig, Schillers Spruch des Konfuzius, Rilkes Stundenbuchgedichte oder Fontanes Herr von Ribbeck, möglicherweise könnten sie metrisch glatter sein, aber nirgends wirkt das fehlende Metrum als Mangel,

     

    Nein, für mich müssen die nicht glatter sein. Was du mit "freier Form" meinst, ist metrische Füllungsfreiheit. Der Erlkönig zum Beispiel ist weitgehend jambisch, aber mit freier Füllung, d.h. einige Senkungen sind mit zwei Silben besetzt. Wenn man sehr metrumsicher ist, kann man das ohne weiteres machen oder die noch etwas freiere Form, den Knittelvers verwenden. Da kommt es nur auf die Hebungszahl an. Die Senkungen dazwischen können beliebig besetzt werden. 

     

    Davon würde ich dir aber fürs Erste abraten. Vielleicht hast du ja Lust, mal ein paar eigene Stophenformen zu erfinden? Das würde dich wahrscheinlich auch inhaltlich fokussieren wie hier in deinem Sonettversuch. Ich glaube, du brauchst ein Korsett, dass dich davon abhält, ins Schwafeln zu geraten, aber andererseits auch nicht zu sehr festnagelt. Probiere einfach mal aus!

     

    vor 8 Stunden schrieb Anaximandala:

    ich würde gerne zumindestens die Fähigkeit besitzen, ein Gedicht mit einem Bruch im Metrum zu bereichern, oder ohne glattes Metrum gut zu schreiben...

     

    Unter einem Bruch verstehe ich, dass ein sauberes Metrum an einer inhaltlich bedeutsamen Stelle ausnahmsweise gebrochen wird, um auf dieses inhaltliche Detail besondere Aufmerksamkeit zu lenken. Du scheinst aber eher ein komplizierteres, weniger eintöniges Metrum für das ganze Gedicht zu meinen? Wie gesagt, bau dir ruhig mal ein paar eigene Strophen! 

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  17. vor 11 Stunden schrieb Anaximandala:

    Das ist vielleicht etwas, worüber man mal eine allgemeine Diskussion führen könnte 🤔

     

    Könnte man. Noch besser ist Ausprobieren. Immer wieder neu, viele verschiedene Kompositionen, ruhig auch ganz krasse, und immer wieder vergleichen. Das meiste wirst du wahrscheinlich nach einigen Wochen wegschmeißen, aber das ist kein Verlust, sondern ein großer Erfahrungsgewinn, weil das Ohr durch die unterschiedlichen Eindrücke geschult wird.

     

    Zur groben Orientierung kann ich sagen: Je agiler sich die  Verse bewegen und je mehr sie sich innerhalb einer Strophe in ihrerer Bewegung unterscheiden, umso weniger sind sie zum Reimen geeignet. Ungereimt kann man viel verrücktere Sachen wagen. 

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  18. Dann mal konstruktiv, lieber Delf. Ich glaube nicht, dass du das Gefühl hast, ich tue dir unrecht, nur weil ich meine ehrliche Meinung sage. Ich freu mich aber, dass du doch noch einen glühenden Fan für deine Komposition gefunden hast!

     

    Auch wenn dein Plan, der Leserschaft das Leidensthema nahe zu bringen, indem du sie beim Lesen mitleiden lässt, (den ich durchaus verstanden hatte, lieber Marvin!) bei mir nicht aufgegangen ist, hast du ihn ohne Frage kreativ und wohldurchdacht umgesetzt. 

     

    Ich versuche mal, die Quartette in das von mir vorgeschlagene Metrum zu bringen. Inhaltlich musst du da einfach mal ein Auge zudrücken, weil ich nicht weiß, wie du es sagen würdest:

     

    Du weinst insgeheim? Lass es uns wissen,
    wie schwer du atmest, niemand kann's verstehen,
    du leidest Schmerzen. Alle sollen sehen:
    So groß ist dein Leid, nass wird dein Kissen.

     

    Doch schluckst du allein tapfer die Bissen.
    Du möchtest lieber, statt auf Nerven gehen,
    dich immer weiter um dich selber drehen,
    verkostest den Schmerz, willst ihn nicht missen.

     

    So würdest du auch mich als Leserin gewinnen. Der Übergang von den jambischen zum letzten Vers scheint mir auch hier noch etwas sperrig zu sein. Auch habe ich das Gefühl, dass diese Komposition reimlos wirkungsvoller wäre.

     

    Ob es hier sinnvoll ist, die Sonettform aufrecht zu erhalten, könntest du ja noch ausprobieren. Aber höre erstmal rein, wie es dir gefällt, und vergleiche.

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  19. vor 17 Stunden schrieb Marvin:

    xXxxX-XxXxXx

    xXxXxXxXxX

    xXxXxXxXxX

    xXxxX-XxXxXx

     

    Mein lieber Marvin,

     

    du scheinst mich ja wirklich für total bescheuert zu halten, aber nein, da gehe ich nicht mit. Ich höre das Metrum auch, ohne dass du es mir visualisierst und merke, dass es dissonant klingt. Die Trochäen nach dem Hebungsprall scheinen mir einfach ungünstig.

     

    Ein Vorschlag wäre, es mit den Rahmenversen mal so zu probieren:

     

    xXxxX - XxxXx

     

    Bitte mal reinhören und einfach mal vergleichen. Na? Darauf könnte ich mich einlassen. Das ginge mit jambischen Mittelversen eventuell ganz gut.

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  20. vor 4 Stunden schrieb Vogelflug:

    Ist es Stuhlgang, wenn man nach einem freien Platz sucht?

     

    Moin Vogelflug,

     

    nein, das ist die Stuhlprobe. Mit Stuhlgang ist  ein durch Fäkalien verschmutzter Flur gemeint. Ach ja, den Unterschied zwischen Rollstuhl und Fahrstuhl lass dir besser von deiner Internistin erklären. Ich verwechsle das immer. 😁

     

    LG Claudi

    • Lustig 1
  21. vor 44 Minuten schrieb Vogelflug:

    Ich würde meinen Beitrag hier wieder löschen, lieber Carlos, wenn du diesen doofen Satz da oben auch löschst.

     

    Hallo Vogelflug, hallo Carlos,

     

    das ist ein vernünftiges Angebot, bevor ich das mache. Und zum Thema Gendern haben wir bereits mehrere Diskussionen quer durch die Werkefäden. Dazu kann bei Bedarf gerne ein Thema im Wohnzimmer eröffnet werden. Diesen Faden bitte deswegen nicht unnötig pushen! Und nun bitte wieder zum Text, meine Lieben! 

     

    LG Claudi 

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