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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Guten Morgen Herbert, ein hübsches Stück Minnesang! "Lispelnd" beschreibt vermutlich die Sanftheit der Stimme, so wie man auch vom "Lispeln" des Windes spricht? Prosaische Gemüter könnten vermuten, die Angebetete leide an einem leichten Zungenfehler - aber hier sind wir ja unter Poeten... 😉 Gerne gelesen. Gruß Cornelius
  2. Cornelius

    Mister und Misses Shaw

    Mister Shaw, ein Brötchen kauend, spricht, zu seiner Gattin schauend: "Wissenschaftlich ist laut diesen Seiten in der Times erwiesen, dass die Frau, nun ja, dem Mann nicht das Wasser reichen kann in Betreff der Urteilskraft. - Reich mir mal den Apfelsaft." Die Gemahlin säuselt: "Schatz, für den messerscharfen Satz siehst du hier im kleinen Kreise die lebendigen Beweise. Klar ist doch, wer besser wählte und sich kongenial vermählte: Du hast dich für mich entschieden, ich war schon mit dir zufrieden." (Siehe zu dieser Begebenheit auch das Gedicht Misses Shaws Replik von Georg C. Peter.)
  3. Hallo Perry, wir sollten alle innehalten und lauschen, was Neptun - beziehungsweise Mutter Erde - uns zu sagen hat. Diese Botschaft hast du in eine wieder sehr stimmungsdichte maritime Momentaufnahme gefasst. Gerne an der Muschel gelauscht Cornelius
  4. Hallo Sid, bin noch ganz außer Puste...die rasanteste Goethe-Parodie, die mir je begegnet ist, vom Erl-König der PS*-starken Dichtung meisterlich in Szene gesetzt. (*PS: Poetische Satire) Ein Genuss. Gruß Cornelius
  5. I In der Menschheit jungen Tagen muss Jehova schon beklagen: Diese Menschen, die er schuf, folgen nicht mehr seinem Ruf. Jeder ist sich selbst der Nächste. Noch der Faulste und der Trägste ist von früh bis spät bedacht, wie er andern Kummer macht. Einer hat stets recht gehandelt, ist mit seinem Gott gewandelt. Eines schönen Tages ruht Noah in des Mittags Glut, als er eine Stimme hört, die ihn feierlich beschwört: "Noah, höre mich, mein Knecht! Um die Erde steht es schlecht. Alles Fleisch hat schwer gesündigt, man erklärt mich für entmündigt. Ja, mich reut bei Tag und Nacht, dass ich Mensch und Tier gemacht. Löschen will ich meine Wut bald mit einer großen Flut, alle Seelen, die mich kränken, in dem Wasserschwall ertränken. Einzig dich und deine Lieben hab ich noch nicht abgeschrieben. Hör auf deine alten Tage, was ich heute zu dir sage: Meinem Rat sollst du vertrauen und dir einen Kasten bauen aus dem Holz von Zedernbäumen, wie sie diese Hügel säumen. Streiche Pech auf ihre Planken, um damit der Arche Flanken vor der Feuchtigkeit zu schützen. Auch ein Fenster wird dir nützen. Setzt du dieses ganz nach oben, werde ich dich dafür loben. Auch die Tür vergiss mir nicht, dann gehorchst du deiner Pflicht. Um in ihm bequem zu rasten, mache diesen ganzen Kasten gleich dreihundert Ellen lang, dann wird drinnen euch nicht bang. Dreißig Ellen hoch soll sein dieser wasserfeste Schrein. Fünfzig Ellen sei er breit, denn dann handelst du gescheit. Alles, was auf Erden kreucht und am Himmelsbogen fleucht, das begleite eure Fahrt, je ein Paar von jeder Art. Lasst ihr euch im Kasten treiben, werdet ihr am Leben bleiben." Zeit will Noah nicht verlieren, seine Lieben informieren: "Seid nicht faul und hobelt Bohlen, denn Jehova hats befohlen!" Welch ein Sägen, welch ein Hämmern schon im ersten Morgendämmern! Nur die lieben Nachbarn stehen, um der Arbeit zuzusehen, und so mancher fragt sich stumm, was man baut hier und warum... II Bald erscheint Jehova wieder: "Eifrig rührt ihr eure Glieder! Macht euch nun zur Fahrt bereit! Noch sind sieben Tage Zeit!" Alles, was bekannte Spuren hinterlässt in Wald und Fluren, was da zwitschert, grunzt und unkt, sammelt sich am gleichen Punkt. Kängurus und Schnabeltiere, Wasserschweine und Tapire, Elefanten und Giraffen, Orang-Utans, Nasenaffen, Fingertiere, Koboldmakis, Uakaris, Blasskopfsakis, Kaiserschnurrbart-Tamarine, Tanreks, Varis, Pangoline, Löwen, Tiger, Nebelparder, Ozelote, Fichtenmarder - jede Art von Säugetieren sieht man in den Kahn marschieren. Enten, Gänse, Pelikane, Mauersegler und Tukane, Gackeltrappen, Marabus, Loris, Aras, Kakadus, Emus, Nandus, Kasuare, Kahlkopfatzeln, Bali-Stare, Zimtbrustmotmots, Uhus, Schleier- eulen, Pfauen, Seidenreiher, Kolibris und Beutelmeisen wollen mit der Arche reisen. Gleich nach diesem großen Flattern schlängeln sich noch Strumpfbandnattern, Molche, Geckos, Leguane, Salamander und Warane schnell und lautlos mit an Bord an den reservierten Ort. Freilich: Dem Triceratops und manch andrem Vorzeitklops bleibt der Einlass streng verwehrt und sie machen schnaubend kehrt. Dann geht Noah mit den Seinen auch an Deck und löst die Leinen. Aus der Türe schaut ein Gnu und dann fällt die Klappe zu. An das Dach der Arche klopfen schon die ersten schweren Tropfen. Bald schon regnet es in Schnüren, und es kann sehr deutlich spüren alles, was im Innern lebt, wie das Schiff sich langsam hebt, sacht von seiner Kuppe gleitet und auf leichten Wellen reitet. Die Zurückgebliebnen flehen: "Lasst uns nicht im Regen stehen!" Doch es hilft kein Haareraufen, denn das Schiff ist ausgelaufen. Steigend mit des Wassers Pegel treibt es ohne Mast und Segel auf der glatten Oberfläche, während Flüsse, Seen und Bäche ungedämmt zusammenfließen, unaufhaltsam sich ergießen in ein uferloses Meer, wogend, schäumend, wüst und leer. Keines Lüftchens leisen Hauch spürt man in des Schiffes Bauch, den nur Grunzen, Blöken, Brüllen, Gackern und Gezwitscher füllen. Vierzig Nächte, vierzig Tage zählt man drinnen ohne Klage, bis das Regenrauschen schweigt und das Wasser nicht mehr steigt. Doch stets weiter geht die Fahrt der Geschöpfe aller Art. Fünfmal muss der Mond sich runden und kein Hafen ist gefunden. Ein gezielter harter Stoß beutelt jäh das ganze Floß. Eine hohe Bergesspitze bohrt sich tief in eine Ritze, und auf solch abrupte Weise endet nun die lange Reise hoch auf steilem Felsengrat im Gebirge Ararat. III Wie verwandelt ist die Welt, nirgends Haus noch Burg noch Zelt. Überall im Lande Pfützen, die nur Wasserflöhen nützen. Meterhoch bedeckt der Schlamm jeden Hügel, jede Klamm. Bleiern lastet dumpfes Schweigen. Keine Fliege will sich zeigen, kurz nur eines Blauwals Fluke. Noah öffnet eine Luke, lässt von seines Daches Gaube leicht entflattern eine Taube. Wenig später kehrt sie wieder, lässt sich auf der Schulter nieder, denn der quellende Morast duldet jetzt noch keinen Gast. Eine Woche muss verstreichen. Gibt es auf der Welt noch Eichen? "Flieg, mein Täubchen, ein paar Runden, um die Lage zu erkunden!" Als der Botin schnelle Schwingen sie zurück zu Noah bringen, hält im Schnabel jenes Tier einen Zweig als Souvenir. Es bedeutet dieser Gruß, dass man nun getrost den Fuß wieder setzt auf festes Land, dass die große Flut verschwand. Welche Freude wird empfunden nach so vielen bangen Stunden, als nun Gott die Worte sendet: "Eure Fahrt ist hier beendet. Nie mehr schicke ich Verderben über euch und eure Erben, bleibe ewig euch gewogen. Seht, dort oben glänzt ein Bogen, wo das helle Himmelslicht sich in frohen Farben bricht. Werde ich euch Regen schicken, sollt dies Zeichen ihr erblicken, euch an seinem Anblick freuen und das Wasser nicht mehr scheuen. Regen, Dürre, Frost und Hitze, Schnee und Hagel, Donner, Blitze hören niemals wieder auf, nimmt auch manches seinen Lauf. Doch die Erde bleibt bestehen, wird sich immer weiterdrehen. Füllt ihr weites Rund aufs Neue, aber haltet mir die Treue. Fürchtet keine Supernova. Baut auf mich. Ich bin Jehova."
  6. Lieber Gummibaum, großartig! Diese Geschichte hatte ich auch auf dem Zettel, habe die dichterische Auseinandersetzung mit ihr aber immer wieder aufgeschoben, weil ich andere biblische Stoffe anziehender fand. Hauptgrund: Ich wusste nie so recht, was ich davon halten sollte, dass Vater Abraham ohne mit der Wimper zu zucken bereit war, auf Gottes Befehl hin seinen Sohn zu schlachten, und dass Isaak sich ebenso unerschrocken hinmetzeln lassen wollte - bevor beide die finale Auflösung kannten. Was uns diese Geschichte eigentlich mitteilen will, hast du mit der Schlusspointe sehr schön erhellt. Die Nachdichtung dieses heiklen Stoffes ist dir in jeder Hinsicht exzellent gelungen. Mittels deiner Verse wird er im wahrsten Sinne des Wortes genießbar. Gruß Cornelius
  7. Hallo Aries, genau diese Frage stelle ich mir auch, und sie wird wohl unbeantwortet bleiben. @Stavanger : Danke für den Hinweis, der Tippfehler ist korrigiert... @gummibaum und @Sidgrani : Freut mich, wenn die Schlussstrophe eure Zustimmung findet. Sie ist meine einzige eigene Zutat (alles Übrige habe ich nur im Detail etwas ausgeschmückt), aber ich zweifle, dass strenggläubige Menschen sie goutieren würden... Bei euch allen möchte ich mich ganz herzlich für die schönen Kommentare bedanken. Ich bin nahezu überwältigt von der Resonanz auf dieses Werk. In meinem Fundus befinden sich noch weitere von biblischen Geschichten angeregte Balladen, die jetzt nach mehrfacher Überarbeitung allmählich die Gestalt angenommen haben, die mir vorschwebte. Wenn mir niemand Einhalt gebietet, werde ich sie hier nach und nach vorlegen. Als nächstes wäre die Sintflut an der Reihe... Grüße Cornelius
  8. Cornelius

    Gerlinde

    Hallo Zorri, die Dame scheint - gerlinde gesagt - recht anspruchsvoll zu sein. Aber vielleicht läuft ihr der Richtige doch noch über den Weg. Gerne gelesen. Gruß Cornelius
  9. I Als das erste Menschenpaar frisch von Gott erschaffen war, durfte es im Garten Eden frei mit seinem Schöpfer reden, wie ein Kind zum Vater spricht, mehr aus Liebe denn aus Pflicht. Auf ein schönes Fleckchen Land, angelegt von seiner Hand und vom Morgentau benetzt, hat ihr Vater sie gesetzt, dazu ihrem jungen Leben einen Ratschlag mitgegeben: "Pflegt nun diesen reichen Garten! Esst von Früchten aller Arten! Nur am Baume der Erkenntnis - dafür bitt ich um Verständnis - dürft ihr nicht das Obst berühren. Keine Macht soll euch verführen! Euer Glück liegt sonst in Scherben und ihr müsstet leider sterben. Was das heißt? Das zu erfahren, davor will ich euch bewahren. Freut euch herzlich nun an allem, was ich schuf, euch zu Gefallen!" II In des Edengartens Mitte, zwischen Sandelholz und Quitte, steht ein Apfelbaum, der fast bricht an seiner Früchte Last. Eva kennt wohl diesen Ort, war schon oft des Mittags dort, denn nicht weit von jener Stelle rieselt eine kühle Quelle, und sie wäre wohl auch heute, da sie sich aufs Baden freute, ohne sträfliches Verlangen an dem Baum vorbeigegangen. Da - im dichten Laub der Mispeln hört sie ein gedämpftes Lispeln: "Sieh doch diese schöne Frucht, dieses Gartens größte Wucht! Schmeckst du ihren süßen Saft, hat dein Denken neue Kraft, wirst du unbestechlich sein. Sei nicht schüchtern! Beiß hinein!" Lautlos gleitet aus den Hecken, reich geziert mit schönen Flecken, eine Teppichpythonschlange, aber Eva wird nicht bange: "Sage mir, wer bist denn du, und was zischst zu mir da zu? Weißt du nicht, dass dieses Obst, das du so verwegen lobst, uns der Vater streng verbot? Ich und Adam wären tot, müssten unser Leben lassen, wagten wir, es anzufassen." "Sterben müsstet ihr mitnichten! Nein - ihr könntet weise richten, lerntet Gut und Böse kennen, dürftet selbst euch göttlich nennen!" Eva kann nicht widerstehen, sich noch einmal umzusehen. Was ist dran an den Gerüchten? Welche Kraft steckt in den Früchten? Wie sie an den Zweigen hängen, sich wie goldne Kugeln drängen! Sollte man nicht doch probieren? Was denn sollte schon passieren? Also wird die Frucht berührt und getrost zum Mund geführt. Schmeckt sie bitter oder fade? Wohnt im Innern eine Made? Nein, sie mundet in der Tat unvergleichlich delikat. Davon muss auch Adam kosten! Schon rennt Eva Richtung Osten. wo ihr Gatte ruht im Grase. Unter die verwöhnte Nase hält sie ihm die süße Scheibe, dass er sie sich einverleibe. Wie die zarte Schale knackt! Plötzlich sehn sie: Sie sind nackt. Bisher war, bei aller Lust, ihnen dieses nicht bewusst, und nun blicken Frau und Mann sich mit großen Augen an. Adam rupft mit rascher Hand provisorisch als Gewand schnell zwei frische Feigenblätter, und er fühlt sich schon als Retter. Doch wie schlägt nun das Gewissen nach dem unerlaubten Bissen ihm und seiner Gattin jetzt! Beide laufen wie gehetzt, als im Wind die Wipfel rauschen, Wolken sich am Himmel bauschen. Zitternd steht das Schilf am See. In die Hecken flieht ein Reh. Tief ins Erdreich kriecht der Wurm. Ihrem Vater scheint der Sturm voller Kraft voraus zu wehen, doch sie wollen ihn nicht sehen. Was nun wird er sie wohl fragen, was nur sollen sie ihm sagen? III Unter Eichen, unter Buchen wollen sie Verstecke suchen. Da bemerken sie verschreckt: Vater hat sie schon entdeckt! Beide stehen starr und stumm ganz verzagt vor ihm herum. "Warum flieht ihr, meine Kinder? Fühlt ihr euch vor mir als Sünder? Und was sollen diese Feigen? Wollt ihr euch denn nicht mehr zeigen, wie ich euch erschaffen habe, wohlgestalt mit jeder Gabe?" Adam senkt die Augenlider, findet seine Sprache wieder: "Ach, wir sind zutiefst erschrocken, als wir plötzlich ohne Socken unser Bild im Teich erblickten, wo wir Lotosblüten knickten..." Noch mehr Worte braucht es nicht, weil ihr Antlitz Bände spricht. Längst schon weiß Jehova Gott alles über dies Komplott, und nur Augenblicke später spricht er zu dem Übeltäter: "Schlange, ich hab wohl durchschaut, wer da steckt in deiner Haut. Ja, du bists, mein Widersacher, mein Verleumder und Verlacher schon von allem Anbeginn, denn ich kenne deinen Sinn. In der bunten Schuppenhülle kamst du in des Gartens Fülle, um die Menschen aufzuspüren und sie listig zu verführen. Dennoch, gräuliches Reptil: Du verfehlst zuletzt dein Ziel. Künftig sollst du Erde kauen, nicht mehr in den Himmel schauen. Doch der Mensch, der heute weint, sei ab jetzt dein größter Feind. Liegst du träge zwischen Halmen, wird er dir das Haupt zermalmen. Dafür wirst du dich erfrechen, in die Ferse ihn zu stechen." Zu dem Menschenpaar gewandt, gibt Jehova nun bekannt: "Ich entlasse euch , ihr Beiden, denn ihr schafftet mir nur Leiden, habt mein einziges Gebot übertreten ohne Not. Darum, ihr verirrten Schafe, wartet nun auf euch die Strafe: Eva, sei nun deinem Mann untertan im Zweigespann. Wächst ein Kind dir unterm Herzen, dann gebärst du unter Schmerzen. Aber Adam - ja, auch du findest nie mehr Rast und Ruh. Disteln soll dein Acker tragen und du sollst dich schwitzend plagen, bis du wieder wirst zu Staub, zu des dunklen Grabes Raub." Als gesprochen dieser Bann, sieht er sie noch einmal an, mustert nun ein wenig milder seine blassen Ebenbilder, schenkt den beiden Biberfelle - und entfernt sich auf der Stelle. Für ihr unbedachtes Handeln lässt er seine Kinder wandeln in ein ungewisses Land, öde, leer und unbekannt. Schweigend über Stein und Dorn richten sie den Schritt nach vorn, wenden keinen Blick zurück auf ihr rasch verwirktes Glück. Beide wurden in die Welt als Erwachsene gestellt, lernten nichts in jüngsten Jahren, weil sie niemals Kinder waren.
  10. Hallo Herbert, das fühlt sich beim Lesen richtig plastisch an: Gefühle, die schlapp herunterhängen wie schlecht sitzende Kleider - und dann plötzlich eine Stimme, die aus dem Mobiltelefon strömt und die ganze Welt des LI flutet. Ich hoffe, die Erwartungen der angerufenen Person wurden nicht enttäuscht. Sonntagsgruß Cornelius
  11. Hallo LeMarq, Vergnügliche Verse. Vindet: Cornelius
  12. Hallo Perry, heute entführst du uns mal nicht an die See, sondern in einen Märchenwald voller Fabelwesen. Habe mich gerne entführen lassen, bin aber jetzt tatsächlich froh, wieder in die reale Welt zurückgekehrt zu sein, wo das von unserem Schöpfer ausgetüftelte Programm (einschließlich Sonnenauf- und untergänge, Mondfinsternisse etc.) abläuft. Auch diese Welt ist voller Wunder... Wieder ein schöner Text mit verzauberndem Inhalt. "Handwerklich" gibt es ohnehin kein Wort zu verlieren. Du hast längst deinen eigenen Stil und die dazugehörige Technik gefunden, um Prosalyrik ganz eigener und vermutlich unnachahmlicher Art zu schreiben. Davor ziehe ich immer wieder gerne meinen Hut. Verzauberte Grüße Cornelius
  13. Lieber LeMarq, da musst du dich doch nicht entschuldigen...Kritik ist immer willkommen, wenn sie konstruktiv ist. Deinen Kommentar habe ich als Ausdruck der Beschäftigung mit meinem Gedicht verstanden und mich darüber gefreut, dass du mit so wachem Ohr hineingelauscht hast. Gruß Cornelius
  14. Dankeschön... ...für eure Kommentare! 😊 @LeMarq : Die "klagende" Taube kommt schon im Alten Testament vor (z. B. Jesaja 59,11) und taucht in der Folge immer wieder in Gedichten auf. Natürlich "klagt" sie nicht, sondern will ihr Revier markieren und einen Partner anlocken. Allerdings klingt ihr Gurren (zumindest in Poetenohren...) doch etwas sanfter und vielleicht auch trauriger als etwa das schallende "Lachen" (das auch in Vogelbüchern häufig als solches bezeichnet wird) des Grünspechts, dem ich es hier als Kontrast gegenüberstellen wollte - als vorübergehende Modulation nach Moll... Grüße Cornelius
  15. Liebe Uschi, zu deinem Werk, so schön und wahr, hier mein gereimter Kommentar: Ein Mensch will seine Feder spitzen, um Verse ins Papier zu ritzen. Er mischt sein Herzblut in die Tinte und hofft, dass mittels dieser Finte ein jeder Anlass zur Beschwerde aufs Abstellgleis befördert werde. Er steigert sich hinein ins Motzen, bemüht, sich deftig auszukotzen. Drauf liest er als sein eigner Juror, was er verbrochen hat im Furor und konstatiert: "Bei Melpomene! Das ist es nicht, was ich ersehne. Ein Jambenritt durchs Jammertal, verworren, fade und banal. Das ist nur Fastfood, niemals Sushi. Viel besser könnte das die Uschi!" Liebe Grüße von Cornelius
  16. Cornelius

    Waldgeflüster

    (aus dem Fundus - 2023) Zwei Schritte von der Dorfkapelle verführt den Blick ein stiller Hain. Ich lass mir Zeit an dieser Stelle und tauch ins grüne Zwielicht ein. Hier schweigen alle lauten Rufer. Die Quelle gluckst im weichen Moos. Ein Käfer will ans andre Ufer, ein Ahornblatt dient ihm als Floß. Der Grünspecht lacht, die Amseln singen, die Turteltaube gurrt und klagt. Mir ist, als ob aus all dem Klingen mir deutlich eine Stimme sagt: "Du findest, wenn die Sorgen lauern, dein müdes Herz nach Ruhe schreit, mich niemals hinter Kirchenmauern, doch hier im Walde jederzeit."
  17. Cornelius

    Partnersuche

    Guten Morgen Sid, das ist mal wieder flott gedichtet und wirkt auf den ersten Blick recht vergnüglich. "Heiße Männlein" ließ mich gleich an niedliche Feuerzwerge denken, und wirklich enthüllen die folgenden Zeilen ein wahres Pandämonium. Zwei Fragen hätte ich: 1) Muss ich mir große Sorgen machen, wenn mir die eine oder andere Szene bekannt vorkommt? 2) Wie viele Zuschriften sind auf die Annonce hin bereits eingegangen? Gruß Cornelius
  18. Hallo Rosa, schöne Zeilen, und (leider) wahr. Die vorletzte Strophe spricht mich besonders an: Wenn jeder wartet, dass der andere den ersten Schritt macht, bewegt sich gar nichts... Gruß Cornelius
  19. Hallo Gummibaum, ungeachtet des morbiden Themas sehr vergnügliche Zeilen. Im Prinzip bin ich gegen jede Art von Okkultismus, Spiritismus und Alkoholismus, aber man muss in begründeten Fällen Ausnahmen zulassen: Was das Grab meiner Großtante betrifft, habe ich mit Eierlikörtorte gute Erfahrungen gemacht. In der von Uwe zitierten Zeile war auch ich beim Lesen versucht, den Würmern ein "bei" voranzustellen. Es sei denn, du möchtest "ich" und "sie" betont haben, so dass die beiden Personalpronomina hervorgehoben werden. Dann ergäbe sich freilich ein Trochäus, der aus dem Reigen der Jamben tanzte... Sahnige Grüße Cornelius
  20. Cornelius

    Die magischen drei Worte

    Liebe Letreo (und Grüße an euch alle, die ihr kommentiert habt), tatsächlich hätte ich dem Gedicht beinahe den Titel "Die berühmten drei Worte" gegeben, aber dann habe ich mich im Hinblick auf das gleichnamige Lied von Andy Borg doch noch anders besonnen... "Klandestin" ist eines meiner heimlichen (klandestinen) Lieblingswörter, das ich schon immer mal bei mehr oder weniger passender Gelegenheit in einem Gedicht unterbringen wollte. Es ist auch ein Lieblingswort einer lieben Freundin. Unser gemeinsames Hobby: Wir sammeln schöne Wörter aus verschiedenen Sprachen. Ein leidenschaftlicher Wörtersammler war auch mein ehemaliger Deutschlehrer, zu den Prunkstücken seiner Sammlung gehörten "obsolet" und "exorbitant". Wir sammeln aber auch schöne und in Vergessenheit geratene Wörter der deutschen Sprache... Natürlich hätte ich auch schreiben können: "welche unbekannte Kraft" oder "welch geheimnisvolle Kraft". Aber die Gelegenheit, "klandestine" zu verwenden, war zu verlockend, nicht zuletzt der Alliteration zuliebe, auch schien es mir gerade an dieser Stelle passender als jedes Synonym. Weitere hilfreiche Drei-Wort-Zauberformeln: "Ich bin schuld." "Mit Käse überbacken" und, für mich besonders wichtig: "Kaffee ist fertig!" Grüße Cornelius
  21. Lieber Joshua, habe mit frisch geputzter Brille nochmals die Regeln und deinen Kommentar gelesen und bin jetzt, glaube/hoffe ich, im Bilde. Merci! Gruß Cornelius
  22. Das meine ich mal im Kleingedruckten gelesen zu haben, aber vielleicht habe ich es falsch interpretiert. 🤔
  23. Cornelius

    Die magischen drei Worte

    Drei sehr gern gehörte Worte öffnen dir fast jede Pforte. Fließen sie von deinen Lippen, ist der Rest ein Fingerschnippen. Niemand möchte wohl beschwören, sie mitnichten gern zu hören. Eifrig forscht die Wissenschaft, welche klandestine Kraft wohl in diesen Worten schlummert, dass das Herz im Busen wummert wie ein liebestoller Specht, sagt mal jemand: "Du hast Recht!"
  24. Hallo Uschi, da können wir Bettina von Arnim aber Dank sagen, dass sie diese Zeilen der Nachwelt überliefert hat - und dir sei Dank für deine Lesung... Mit Clemens ist wohl Clemens Brentano gemeint? Mit seinen hoch gegriffenen religiösen Vergleichen entspricht dieses Gedicht wohl stärker als manches heute Bekanntere einem Zeitgeschmack, der nicht mehr der unsrige ist. Dennoch oder gerade deswegen können solche Wieder-Entdeckungen lohnend sein. Dankeschön sagt Cornelius
  25. Hallo Herbert, der erwähnte Dichter profitiert wohl von der Vermutung: Je unverständlicher etwas ist, um so bedeutender muss es sein... Nuschelnde Grüße Cornelius
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