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Mephisto

 

Die Erde brennt, Berlin, der Himmel dunkelgrün,

aus Rosen wird Asche, nur Lilien, die noch blühn‘,

ein Junge sitzt, er weiß nicht, wohin ihn’s trägt,

doch sein Taș hat seine Freude umgelegt.

 

Er lebt zwischen Angst und Schatten,

doch seine Visionen verachten alle Ratten,

seine Lichtblicke, er sie nicht mehr sieht,

sodass er nun beschloss, er begeht gleich Suizid.

 

Er ist es leid, kein Erfolg und keine Platten,

kein Label in der Hand, seine Finger, sie ermatten,

er weiß nicht, wohin Gott ihn schickt,

doch innerlich fühlt er sich zu gefickt.

 

Er sitzt allein, allein auf den kalten Straßen

und er spürt, das ganze Glück hat ihn verlassen,

er spürt, wie ihn das Elend runterzieht,

nun sitzt er da und schreibt sein letztes Lied.

 

Seine Seele müde, er ist innerlich betäubt,

das Aussehen vernachlässigt, es von den Drogen zeugt,

seine Augen verwesen, sie sind blutunterlaufen,

inzwischen versteht er, Erflog ist nicht zu kaufen.

 

Er sehnte sich nach Reichtum, nach Gold und nach Macht,

doch diese toten Güter haben sein Verzweifeln entfacht,

er bekommt Wahne statt teure Juwelen,

er will’s machen, er weiß, er wird niemanden fehlen.

 

Er erhebt sich und besteigt die Treppen,

er will nichts mehr fühlen, er will auch nicht rappen,

er will, dass alles nun endet,

er sehnt sich den Tod, der Wunsch ihn blendet.

 

Er blickt zum Himmel, die Raben, sie kreisen,

sie ihm scheinbar die letzte Ehre erweisen,

sie lüstern, sie fordern Tribut,

sie verlangen sein Fleisch und riechen sein Blut.

 

Trotz des Sommers ihn die Kälte durchdringt,

das Gefühl bewahrt ihn, sodass er nicht springt

und plötzlich spürt er ein Tippen,

er erstarrt, die Angst hängt an seinen Lippen.

 

„Mein Junge, verlass‘ nicht diesen Ort,

denn bist du tot, dann bist du fort,

ich mach‘ dein Leben wieder klar,

es wird so sein, wie’s früher war.

 

Wo du Geld hattest und laufende Verträge,

eine Zeit ohne Vorwürfe und ohne Schläge,

sag‘ mir deine Wünsche, gib‘ mir die Befehle,

doch am Ende will ich deine Seele.“

 

Der Junge denkt, das Angebot ist sehr bemessen,

liebend gerne will er seine Sorgen vergessen,

er stimmt zu, ohne Zweifel zu erwägen,

doch dieser Tag wird den Jungen für immer prägen.

 

Er fühlt sich nun sicher, er fühlt sich geborgen,

um sein Leben muss er nicht mehr sorgen,

aus Erde wurde Gold, aus Scherben wurde Glück,

mit der Zeit will er seine Seele zurück.

 

„Ich meinen Wunsch jetzt erwähle,

denn ich zurück will meine Seele,

ohne sie bin ich nicht ideal,

doch dir ist das bloß egal.“

 

„Denkst du, ich bin ein Narr?

Ich mache deinen Wunsch nicht wahr,

ich kriege deine Seele, so war der Deal,

mach‘ weiter, spiel‘ dein Spiel.

 

Du bist ein Versager, du warst so erpicht,

du hast alles, doch die Seele kriegst du nicht,

du verkauftest seine Seele, traurig, aber wahr,

aber am Ende wenigstens ein Star.“

 

Der Junge sagt nichts, er war wie zerrissen,

in ihm pocht nun das stumme Gewissen,

er verachtet plötzlich des Mephisto Art und Weise,

es singen die Engel, für ihn aber zu leise.

 

Der Junge bekommt das, was er befiehlt,

er schreibt Songs, die Mephisto schließlich stiehlt,

seine Werke kennt aber die ganze Nation,

doch sein Erfolg ist nur eine Illusion.

 

Und bald darauf hat er sich verliebt,

er verstand, dass es nichts bessres gibt,

inzwischen ist er der Frage Herr,

Liebe oder Geld? Die Antwort fällt ihm schwer.

 

Er wählt Liebe, Geld hat er schon genug,

deswegen nimmt er beim Treffen darauf Bezug.

Er tötet seine Zweifel, er spricht sich nun den Mut,

er erzählt nun das, worauf seine Wahl schließlich beruht.

 

„Heißt das, du willst nicht mehr bleiben,

aber wer soll‘ mir meine Songtexte schreiben?

Was wird aus den Projekten wie diesen,

denn eigentlich wollt‘ ich sie releasen.“

 

„Sei still, du bist eine wahre Plage,

es wäre rechtens, wenn ich dich erschlage,

auch ist es rechtens, wenn ich meine Stimme hebe,

denn du tust, als ob es kein Umfeld gäbe.“

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