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Hilflose Fantasie

 

Ist der Moment aufgedreht,
schreit das Leben, und es bebt,
raubt mir sinnlos den Verstand,
wo ist dieses Wunderland?

 

In ein tiefes Loch gefallen,
abgetrennt vom Sein, von Allen,
fünfzehn Jahre lang versteckt,
war mein Leben gut verdeckt.

 

Schweigend kreist die Fantasie,
Zeitgefängnis endet nie.
Geistig dort umher gerannt,
und gestorben, viele male,
habe ich mein Herz verbrannt,
in den Höllen, tief im Tale.

 

Wieder, wieder, auferstanden,
meistens ohne großes Schwanken,
ist das Leben heute Beben,
und es möchte explodieren,
nur Gefühl von Herzen geben,
und auch nie Verluste spüren.

 

Hilflos sagt die Fantasie:
Leben raubt mir Energie.

 

(Geht um Psychose und Depression, war nicht ganz sicher, ob „Gedanken“, oder „melancholisch/düster/traurig“)

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Hallo Stefan,

das Leben an und für sich ist wohl am lebensgefährlichsten überhaupt. Den Spiegelblick zu ertragen, jeden Tag, das mit sich selbst Zurechtkommen, eine permanente Herausforderung für jeden Freigeist denke ich. Im Rundumuns nicht zu ersticken, im Allgewärtig nicht zu ertrinken ohne mit den Massen mitzuschwimmen ein Husarenritt.

Sehr nachvollziehbar dein Text, du ahnst gar nicht wie sehr!

Liebe Grüße,
Uschi

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Hallo Uschi,

 

vielen Dank für die lieben Zeilen. Freut mich auch sehr, dass du schreibst, dass der Text auch sehr nachvollziehbar wäre. Wünschte zwar eher, er wäre es nicht.. aber ich dachte auch kurz, ich hätte vielleicht etwas zu "offen" geschrieben. Daher herzlichen Dank für diesen Kommentar.

 

Liebe Grüße,

Stefan

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Lieber Stefan,

 

ich denke, also bin ich, nein Blödsinn 😉 ich denke, dass jeder der in irgendeiner Form kreativ ist, sich auch vergeistigen muss! Dazu gehört unter Umständen, dass man ab und an völlig in sich 'versinkt' um danach wieder langsam hervorzukommen, im Schneckentempo oder aber vor lauter Überschwang mit dem Schreiben kaum nachkommt weil die Gedankenströme in uns permanent am Fließen sind...

Selbst wenn viele behaupten, es wäre niemals autobiographisch, ist es doch, denn es kommt ja aus uns, auch wenn wir über Dinge, Situationen in unserem Umfeld schreiben - ein Teil der Ver- und Aufarbeitung und das ist auch genau so gut und richtig!

 

Liebe Grüße,
Uschi

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Das hast du wieder sehr schön geschrieben, Uschi. Vielen Dank dafür.

 

Davon kommt mir einiges auch bereits bekannt vor. Jetzt komme ich im Schneckentempo vielleicht doch langsam mal dazu, wieder kreativ zu werden.. und das hoffentlich diesmal nicht nur in der Vorstellungskraft *g*

 

Bisher sind ja sehr viele meiner Zeilen auch autobiographisch. Vor allem die älteren. Zum Teil dann auch etwas umschrieben, damit es nicht so wirkt. Aber hier sind die fünfzehn Jahre z.B. relativ eindeutig. Ich überlege auch, ob ich vielleicht sogar versuche.. ein Gedichtband über akute Phasen von Psychosen zu schreiben. Also das was manche in der Fantasie tragen.. habe ich ja zum Teil wirklich "erlebt", wenn man das so ausdrücken kann. Und seit ich letzten Monat 430km Jakobsweg im Zelt und mit nur kaltem Wasser hinter mich brachte.. ohne Ängste oder sonstige Probleme.. gut.. 4 Bandscheibenvorfälle spürt man.. aber ohne psychische Probleme.. bin ich auch langsam aber sicher sehr stolz darauf, diese schwere Zeit wohl hinter mir lassen zu können.

 

Und ich überlege eben.. ob und wie ich diese jetzt kreativ "verarbeiten" könnte. Ob ich da komplett offen und öffentlich ran gehen möchte.. damit Menschen auch sehen, dass man eben trotz solchen Erkrankungen wieder ganz "normal" werden kann.. oder ob ich eher naja.. "verdeckt" schreibe/male/zeichne.. oder nur positive Dinge. Ich war ja auch in positiven Welten "verloren".. in wahnhafter Euphorie. Aber eben auch in Horrorfilmen. Und über diese berichtet fast keiner im Detail. Weil sich fast jeder dafür schämt, der das durch hat, oder sich dank Medikamenten nicht erinnern kann. Ich wollte das ohne Medikamente sortiert bekommen.. daher weiß ich noch sehr viel. Ich betrachte es auch gar nicht mehr als Krankheit.. sondern eher als erweitertes Bewusstsein und als "Gabe". Wenn man das unter Kontrolle hat, ist es eben auch schön, sich in Fantasien fallen zu lassen.

 

Aber gut.. wie offen geht man "öffentlich" damit um. Und bekommt man die Gedankenströme bei ständig kreativer "Arbeit" noch immer in den Griff? Da stehe ich vor ein paar Entscheidungen in den nächsten Monaten. Und da helfen solche Worte wie von dir gerade auch sehr.

 

Dir auch nochmal ganz liebe Grüße,

Stefan

 

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