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Empfohlene Beiträge

Ein Brief für dich, Marat.

 

 

Und du

hast endlich deinen Mut bewiesen.

Mit einem Zug hast du die Jahrhunderte halb folgsam, halb nackt verbracht.

Du hast von der Quelle deiner Kindheit, in die ich dich setzte, geträumt.

Du hast dich an den kalten Fluss um deine verehrten Knöchel erinnert,

der dich wieder klar werden ließ.

 

Und du

hast dich aus dem toten Kreislauf befreit.

Du hast die verstaubte Vase der Monotonie zersprengt.

Und dich der artigen Ordnung widersetzt.

Dinge wie einfache Dinge von links nach rechts verschoben.

Durchtrieben bist du ausgewandert, mit dem Stift in der Hand-

wie ein Zepter ohne Ende.

Auch so bist du zu allem bereit.

 

Und du

hast Gott gefragt:

Was ist das hier?

Wie ein Rebell in der stillsten Unruhe hast du plötzlich  vor dem unschuldigen Staub geschrien-

ihn unnötig von ihrem Platz aufgewirbelt.

Im Zimmer eines Zimmers hast du dich selbst belagert und eingenommen wie eine verlassene Stadt.

Hast auf dem Hügel in der Dunkelheit erkannt: nur das verliehene Herz bleibt bestehen.

 

Und du

du hast weitergeführt, was die meisten längst vergessen haben. Wie ein Kind, das sich nicht mehr an den Heimweg erinnert.

Und diese

Eingangshallen zwischen einer nächtlichen Möglichkeit und Wirklichkeit,

von Marmorsäulen getragen, gekleidet in Smaragd und diamantenen Augen,

mit Blumenranken ohne Dornen.

Und du – ohne jeglichen Schatten.

Ein Marat für alle.

 

Und du

sitzt da oben wie ein dienender König in Amen und Ewigkeit.

Ohne strategischen Ton.

Du hast die melierten Messingschalen angezündet-

aus dem Feuer anderer Seelen.

Du hast dich daran erwärmt und geformt wie nach einem zu langen Winter ohne Hände.

Ohne Weltfremde und mit poetischem Nachdruck-

gewöhnlich wartend auf die wahrhaftige Gleichzeitigkeit

 

von Herz und Farbe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Datenbank pixabay

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Hallo liebe Federtanz,

Interessantes Thema:

Sind Rebellion, Aufruhr,Mord, die fantastische Idee der vorübergehenden Diktatur

des Guten eine Lösung, um den Menschen vor dem Bösen im Menschen zu schützen?

Wer weiss, was richtig oder falsch ist, solange er selbst nicht in der Verantwortung

steht, Lösungen zu schaffen und für die Konsequenzen seines Handelns verantwortlich

gemacht werden kann.

Jede noch so  " gute" Idee hat mindestens 2 Seiten, eine für den der daran glaubt und

eine für den der ihre Ausführung notfalls erleiden muss.

Dieses Dilemma lässt sich nicht auflösen, solange Menschen unterschiedlich sind und

einige lieber der Hammer als der Amboss sein möchten.

Hätte Marat als Arzt schon gewusst, dass ihn, bevor er erdolcht wurde, bereits

Pilzinfektionen fast tödlich geschwächt und seine Haut "aufgefressen" hatten, hätte

er seine Wut vielleicht in wissenschaftlicher Forschung über die Ursachen seiner

Erkrankung ausgelebt ,auch möglich oder?

 

LG

Tobuma

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