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Schmuddelkind

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Alle erstellten Inhalte von Schmuddelkind

  1. Danke, lieber Freiform! Danke für das Verschriftlichen meiner Gedanken! Ich finde, dass Schminke (und auch Schmuck) von der Schönheit eines Menschen ablenkt, indem sie das schöne Gesicht als Leinwand missbraucht und darauf ein künstliches Bild zeichnet, mal abgesehen davon, dass ich eine Aversion gegen Schminke und Cremes etc. habe. Auch finde ich das Selbstbewusstsein an sich attraktiv, wenn eine Frau sagt: "Ich bin schön, wie ich bin und ich muss mich nicht für die Männerwelt anmalen". Der Wunsch des LI, die Geliebte möge sich zu ihm legen, so wie die Natur es ihr gegeben, wirkt genau in dieser Formulierung so sympathisch, weil ich darin so eine feine Balance ausmachen kann zwischen Unschuld und Schmuddelkram, zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, zwischen Anprangern und Milde. Schöne Formulierung jedenfalls! Das Gedicht liest sich auch metrisch insgesamt gut, bis auf den einen Vers, über den ich ein bisschen gestolpert bin: Da müsste ich Natur auf der ersten Silbe betonen, um das Wort in das Versmaß zu pressen. Vielleicht könnte man die Natur durch eine Metapher ersetzen, die metrisch besser reinpasst - vielleicht "Götter" (da muss man halt wissen, ob man mit dem theistischen Anklang leben mag, wobei Götter ja oft sinnbildlich für natürliche Geschehnisse oder seelische Vorgänge benutzt wurden). Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Ansonsten wie gesagt ein tolles Gedicht, das mich sprachlich anspricht und mir inhaltlich aus der Seele spricht. LG
  2. Lieber Elmar, das ist eine wundervolle Reflexion über den Sinn des Todes und durch Symmetrie dann auch über den Sinn des Lebens. Der Tod lehrt uns Vieles, wenn wir uns ihm stellen und wie du richtig schriebst: wenn wir uns unsere Endlichkeit vergegenwärtigen, ist unser Leben mit einem Mal viel bedeutsamer und sehr viel mehr wert. Eine Sache würde ich anders verstehen, aber zu solchen Unterschieden in der Betrachtung laden sinnhafte philosophische Gedanken eben auch ein: Ist es wirklich der Verstand? Ist es nicht eher die Angst? Ich glaube, dass viele Chancen verpasst werden, aus dem Leben schlau zu werden, weil man aus Angst vor dem Tod den Gedanken an die Sterblichkeit verdrängt. Aber im Grunde genommen ändert das ja auch nichts Wesentliches an der Logik deines Gedichts, denn du schriebst ja auch vom ewigen Verneinen der Kraft, die im Erkennen der Sterblichkeit liegt. Jedenfalls bin ich schon baff, wie du mit kluger Wortwahl so gewichtige Gedanken in drei Strophen entfalten konntest. Meinen Dank dafür und meinen Glückwunsch dazu! LG
  3. If you were here with me alone, I wouldn't lose a word or tear of what would be, if you weren't here, as though I would have never known. (Aus dem Fundus)
  4. Schönes Gedicht, liebe Letreo! Mit dem Thema kann sich im Moment wohl jeder identifizieren, wobei ich noch nicht mit Maske unterwegs sein musste, aber das kommt noch. Zumindest habe ich schon eine: blau mit Eulen. Eigentlich wollte ich schwarz mit großem Totenkopf in der Mitte, aber die einzige Alternative zu den Eulen wäre eine rosa Maske gewesen. Jedenfalls glaube ich nicht, dass in meinem Fall so eine Maske sinnvoll wäre, weil ich mich kenne: das Ding juckt und kitzelt oder stört irgendwie und ich zuppel den ganzen Tag mit den Fingern daran herum. Ist dann echt kontraproduktiv und die Erlebnisse deines LI bestärken den Eindruck, dass so eine Maske doch störend sein müsste. Formal gefällt mir das Gedicht auch sehr, weil es durch die vierhebigen Verse und den betonten Versanfängen sehr schnell und beschwingt wirkt und die humorvolle Distanz des LI zum nervigen Geschehen unterstreicht. Dazu passt dann auch der saloppe Stil, z.B. dass mitunter Subjektpronomen weggelassen werden ("Sitze hier im Wartezimmer", statt "Ich sitze hier im Wartezimmer"). An einer Stelle verführt der sympathisch-saloppe Ton aus meiner Sicht dich jedoch zu einer Formulierung, die ich persönlich als zu nachlässig empfinde: Syntaktisch ist das aus meiner Sicht so nicht machbar. Wenn man die Wortfolge ändert, passt es aber wieder metrisch nicht ganz. Hach, schwierig! Vielleicht lohnt es sich, hier noch eine ganz andere Lösung zu finden... Ansonsten freue ich mich aber schon auf den zweiten Tag des LI mit Maske - vielleicht ja dann beim Maskenball. LG
  5. Vielen Dank für eure lobenden Worte, ihr Lieben! Was die Shakespeare-Vergleiche angeht: Ich verstehe, dass ihr damit euren Respekt gegenüber dem Gedicht Ausdruck verleihen wollt. Und diese Absicht kann ich gar nicht hoch genug schätzen. Allerdings kann ich wohl ganz gut meine literarischen Fähigkeiten einschätzen und diese liegen ziemlich genau in der Mitte zwischen Boris Becker und William Shakespeare. Auch wenn sich der Vergleich z.T. auf den Inhalt von "Romeo und Julia" bezieht, sind mir solche Vergleiche etwas unangenehm, weil sie einen dazu zwingen, viel zu große Schuhe zu tragen oder abzulehnen und selbst in der Ablehnung ist es ja schon so, dass man diesen Schuh in die Hand nehmen muss, was mir einigermaßen unangenehm ist. Ich bin kein Shakespeare (und im Grunde glaube ich, dass ihr das wisst) und möchte gerne als Schmuddi verstanden werden. Im Grunde geht es als Autor ja auch nicht darum, irgendwas Großes anzustreben oder zu erreichen, sondern die richtigen Worte zu finden, wenn man etwas zu sagen hat. Wenn mir dies zuweilen gelingt, bin ich der glücklichste Mensch. Dies sehe ich aber zumindest an euren Reaktionen, dass mir das gelungen zu sein scheint. Daher noch einmal danke für eure Respektsbekundungen. LG
  6. Schmuddelkind

    26.4.2012

    Liebe Babsi, gnadenlos ist die Einsamkeit! Ihre Großmutter liegt im Krankenhaus und Sanny fuhr merklich besorgt 200 km, um sie zu besuchen. Ach, diese gute Seele! Eben schrieb sie mir ausführlich und jeder Gedanke, den sie äußert ist voller Anteilnahme für das ernste Schicksal der alten Frau, die einer der wertvollsten Menschen in ihrem Leben ist und dennoch hat sie, mit ihren eigenen Sorgen ringend, auch meine Sorgen im Blick. Unterwegs schrieb sie mir noch, dass sie an mich denke, obwohl sie doch so ungern unterwegs schreibt, wo sie nur schwer zu der Ruhe findet, die sie beim Schreiben braucht. Da ahnte ich, wie wichtig ich ihr sein muss und wünschte mir, es gäbe diesen traurigen Anlass nicht. Als sie mir die Szene schilderte, wie sie in das Krankenzimmer kam, erschrocken darüber, wie schwach ihre Großmutter da lag und doch nahm meine starke Sanny alle Kraft zusammen, um ihr einen angenehmen Nachmittag mit ihren Liebsten zu ermöglichen, wie sie vor Bekümmertheit beinahe zitterte, sich jedoch nichts anmerken ließ und die Hand der guten Frau hielt, um ihr etwas von der Ruhe und Wärme zu schenken, an der ich schon so oft dankbar teilhaben durfte, da stiegen mir die Tränen in die Augen, fast als ginge es um meine eigene Großmutter. Von ihrer Aura bin ich nun schon so sehr gefangen, dass mir oft in den Sinn kommt, wir seien untrennbar, obgleich wir einander noch nie sehen durften. Ach, wie gerne wäre ich jetzt bei ihr und hielte sie in meinen Armen, da ich ihre Einsamkeit erlebe und ihre Tränen auf meinen Augen spüre! Arm ist der Mensch, der nicht helfen kann.
  7. Ich weiß nicht mehr, warum wir stritten, doch wie die deine Hand zur meinen herüber wie vom Wind geglitten, um uns mit Gesten sanft zu einen. Und still war ich mit einem Mal. Noch heute such ich in dem Bild inmitten des Bedauerns Qual den Trug, der meine Seele stillt.
  8. Der Tag erwacht. Die Sonne lacht. Der Himmel: klar und heiter. Der liebe Gott sagt mir zum Spott, das Leben gehe weiter. Ach, wenn er etwas Einsicht hätt, sich nicht so zu gebärden, mit schönem Kleid und Eitelkeit, er schüfe Tod auf Erden.
  9. Wenn man mir einen Wunsch gewährte - ich wünschte dich zu mir zurück. Noch einmal gänzlich unbeschwerte Momente mit dir voller Glück! Doch könnte nicht ein Wunsch genügen. Ich bräuchte derer also zwei. Ich müsste deinem Wunsch mich fügen und sehnte, dass ich anders sei. Drum wenn mir nur ein Wunsch beschieden, so schlösse ich aus dieser Not: Ich wünschte mir bloß endlich Frieden. Ich wünschte mir bloß endlich Tod.
  10. Vielen lieben Dank! Auch für das fleißige Mitlesen. Jetzt habe ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich mich so lange nicht um diesen Blog gekümmert habe. Aber ich werde heute wieder aufholen und alle Briefe bis zu diesem Datum nachholen...
  11. Lieber Hayk, danke für deinen guten Rat, den ich dem LI gerne weiterleite. Im Grunde genommen hast du ja auch recht. Was mir in solchen Momenten des Verdrusses aber immer wieder auffällt: Es gibt keine Zukunft. Im Augenblick des Versagens erscheint das Leiden endgültig. Naja, aber die Vergangenheit lehrt auch, dass es die Zukunft bisher immer gab und dies will ich mir zukünftig auch vergegenwärtigen. Ich bin zwar nicht Rhoberta und spreche ungern für andere, aber hier habe ich eine starke Vermutung, stellvertretend aufklären zu können: Sie meinte vermutlich "Strophen". ...Sieht jetzt natürlich unbescheiden aus, dass ich das Lob, das sich in Worten nur auf zwei Verse bezog, auf mein ganzes Gedicht ausweite. Aber damit kann ich leben. LG
  12. Vielen Dank für eure Beschäftigung mit meinem Gedicht, liebe Rhoberta und lieber Wackeldackel. Die Sache ist natürlich auch die, dass man sie selbst zum Scheitern verurteilen kann, wenn man sich aufgrund schlechter Erfahrungen oder mit Blick auf die Scheidungsraten dem anderen verschließt. Andererseits ist eine zu große Erwartungshaltung eben auch ein enormer Balast für eine Beziehung. Vermutlich sollte man eher erwartungsoffen bleiben. Ich glaube, dass das LI in der letzten Strophe wohl auch dafür plädiert. Traurig wohl v.a. auch deswegen, weil diese verdächtig spezifischen Hypothesen (Humor--> Albernheit; Weisheit--> Weltfremdheit) offenbar aus eigenen Erfahrungen des LI herrühren. Andererseits signalisiert es ja dennoch, sich auf den anderen einzulassen - trotz der Mahnung: "Das könnte auch schiefgehen." Das ist ja eigentlich ein noch viel kräftigerer "Liebesbeweis", wenn man im vollen Bewusstsein um die Unwahrscheinlichkeit einer erfüllten Beziehung dennoch bereit ist, sich dem anderen anzuvertrauen und ihm die Möglichkeit gibt, dies ebenfalls zu tun, ohne zu versäumen, ihn auf die Gefahren hinzuweisen. Ich denke, so ähnlich hat es wohl auch Rhoberta gedeutet: Ja, das ist wohl alles, was man tun kann. Weitsichtig ist es v.a. ja auch, zu erkennen, dass etwas jenseits der eigenen Sichtweite liegen könnte und man daher langsam und auf Sicht fahren sollte. LG
  13. Vielen Dank für eure Reaktionen, lieber Wackeldackel und liebe Lichtsammlerin. Ja, besonders wenn einem bewusst ist, dass die Freude auf einer anderen zwischenmenschlichen Ebene angesiedelt ist, als diejenige, auf der der Leidende sie gerne verortet wüsste. Blicke haben eine unglaubliche Macht und sie sagen sehr viel aus, auch die Vermeidung eines Blicks z.B.. Wir verlieren Tag für Tag so viele Worte, die wieder und wieder nichts bewegen, aber ein Seufzer, ein Blick oder ein Lächeln kann Welten ins Wanken bringen. Dankeschön! Ich mag kurze Gedichte sehr. Gute Vierzeiler können wie Blitzeinschläge sein, womit ich nichts darüber ausgesagt haben will, ob mein Gedicht ein solch gutes Gedicht ist. Dafür hat man ja zum Glück im Forum das Feedback der Leser. Ach, was man als Poet wohl ohne so ein Internetforum machen würde? Vermutlich trotzdem schreiben. Aber wenn man gar keine Reaktion sieht, keine Beschäftigung mit den Gedanken, fehlt doch irgendwie das Wesentliche. Vielen dank auch an dich für das Lob, das mir wieder bestätigt, dass es richtig war, diesen kurzen Moment in einem kurzen Gedicht darzustellen. LG
  14. Vielen Dank, liebe Letreo. Ja, oder auch im weiteren Sinne - einfach die Schönheit der Welt und das Glück der anderen. Das kann einem leidenden Menschen wie Zynismus erscheinen, obwohl man der Welt natürlich nicht ihre Freude vorwerfen kann. LG
  15. Ach so, ich dachte, es gäbe bei Karate beides - Kata und Kämpfe. Beim Judo gibt es auch Katas (auch wettbewerbsmäßig), aber diese spielen eher eine untergeordnete Rolle. Meine einzige Kata musste ich für die Schwarzgurtprüfung vorführen. Ansonsten habe ich immer nur auf der Matte gekämpft. Absolut! Sport ist eben eine gute Möglichkeit, Körper und Geist in Balance zu bringen. Leider erlauben meine Arbeitszeiten keine wirklich regelmäßige sportliche Tätigkeit, aber ich betätige mich, so oft ich kann, körperlich. Wir bestehen schließlich nicht nur aus Denken - eine gruselige Vorstellung!
  16. An diesem Teich, nur hier, wir beide dicht an dicht, da waren wir ganz wir und sollten es doch nicht. Verzeih, ich musst dich meiden. Ich dacht, aus gutem Grund. Und niemand sah mein Leiden. "Der Junge wird gesund." Doch wenn ich jemals krank war, so will ich's wieder sein. Ich bin dir, ach so dankbar und ließ dich doch allein. Dein Abschiedsbrief geschrieben mit Blick zu unsrem Teich: "ich darf dich nicht mehr lieben, denn wir sind uns zu gleich."
  17. Schmuddelkind

    22.4.2012

    Liebe Babsi, ich bin ganz beseelt von der Aussicht, sie bald in meine Arme schließen zu können! Das ist der Gedanke, mit dem ich morgens aufstehe und das ist der Gedanke, mit dem ich abends einschlafe und es ist der Gedanke, der mir immer wieder den Tag sinnvoll erscheinen lässt, an dem ich meine sonst so bescheidene Existenz voranschleppe. Wie viele Male habe ich gestern während meiner Route durch den wunderschönen Spessart die malerische Landschaft gar nicht gesehen, da ich nur den wohlgeformten Sinn ihrer Worte bei mir hatte und wie oft half mir der herrliche Anblick der Wiesen und Felder, die auf den rundlichen Hügeln in unerdenklich schönen Farben leuchteten, darüber hinweg, nicht eben ihrer Stimme lauschen zu können! Wie oft konnte ich voller Stolz ins Tal rufen: "Sie liebt mich!"; denn dass sie es tut, das fühle ich so eindringlich, nah und gewiss, wie mir das Herz schlägt, wenn ich an sie denke. Dennoch - so oft kam es mir wie ein Mangel meines eigenen Daseins vor, dass sie nicht bei mir ist! Da bin ich die eine Hälfte einer Umarmung, ein Kuss ins Leere, ein unbekanntes Versprechen. Oh, welch herber Reichtum, aber ein Reichtum ganz bestimmt!
  18. Einmal wirst du mich verlassen oder ich verlasse dich. Und vielleicht wirst du mich hassen - warum jetzt nicht eigentlich? Wohl weil du mich noch nicht siehst, vielmehr meine Lebensfülle aus dem eignen Mangel schließt. Noch bin ich nur eine Hülle. Findest du mein Lächeln schön, den mir eigenen Humor, wirst du darin Unfug sehn. Dafür hast du dann kein Ohr. Und auch meine "weisen Sätze" werden dir bald weltfremd sein. Nein, ich will nicht, doch ich schätze, dann sind wir erneut allein. Willst du mich solang ertragen, bis die Wahrheit Wege bahnt? Doch dann sollst du auch nicht klagen, niemals hätt ich dich gewarnt.
  19. Ja, das ist schon interessant, wie man manchmal ein ganz eigentümliches Gefühl oder Erlebnis in den Texten oder der Musik anderer findet und meint, nicht mehr so allein zu sein. Geht mir auch oft so und auch wenn anderen dies bei meinen Texten passiert, ist es ein denkwürdiger Moment.
  20. Du lächelst mir ins Angesicht. Mein Blick sinkt dir zu Füßen. Ich möchte deine Freude nicht mit meinem Leiden büßen.
  21. Vielen Dank, liebe Lena und liebe Rhoberta! Freut mich sehr, dass euch mein melancholisches Gedicht so zusagt. Ich weiß nicht, ob ich dich nur annähernd trösten kann, ohne von deinem Alltag zu wissen. Aber ich habe dieses Gedicht in einer ähnlich empfundenen Stimmung vor einem Jahr geschrieben. Seitdem hat sich mein Leben auf links gedreht und zur Zeit geht es mir wirklich gut. Was ich damit nur sagen will: Schlechte Zeiten haben irgendwann auch ein Ende, auf das man vielleicht auch hinarbeiten kann. LG
  22. Hui, da gab es ja wirklich ganz schön viele Reaktionen! Wie soll ich denn auf alles adäquat eingehen. Naja, ich fange mal an und hoffe, dass nichts zu kurz gerät. Jedenfalls vielen lieben Dank an all die fleißigen Kommentatoren fürs Lesen, Rezensieren und Korrigieren! Also, ich habe zwar früher tatsächlich Judo gemacht und dabei sogar auch Kämpfe gewonnen (insofern danke für die Glückwünsche), aber das ist Jahre her und meine Texte sind immer als literarische und damit fiktive Texte zu lesen. Es freut mich sehr, dass diese Geschichte offenbar gemeinhin als spannend erlebt wird, zumal ich sie eher als eine Art Fingerübung geschrieben habe, um mich im Stil Hemmingways zu probieren. Bei "Der alte Mann und das Meer" mochte ich sehr diese langen inneren Monologe über scheinbar einfache Sachverhalte. Ja, das ist die Gefahr, wenn man alles dem Willen unterordnet. Viele Menschen bedenken nicht, dass verschiedene Aspekte des Menschseins ihre eigenen Gründe und ihre eigenen Bedürfnisse haben, die der Kopf vielleicht gar nicht versteht. Schön, dass dir dieser Aspekt an der Geschichte ins Auge gefallen ist. Danke für das sympathische Lob. Eigentlich habe ich immer das Gefühl, was Prosa angeht, bin ich noch im Trainingslager. Aber das Wichtigste ist ja ohnehin der Spaß a Schreiben bzw. am Sport. Dankeschön! Im Grunde genommen, ist es ja auch ein merkwürdiger Vorgang, dass man einen Sport betreibt, um sich mit anderen zu messen. Warum nicht den Sport der Bewegung wegen betreiben? So ähnlich hast du es ja sehr zu meiner Freude auch weiter unten anklingen lassen. Ja, da hast du die Tragik wohl gut auf den Punkt gebracht. Insofern ist der Krampf wohl auch ein Sinnbild der mentalen Verkrampftheit, die sich durch diese Verbissenheit einstellt. Besonders ungewöhnlich, da Judo ja eigentlich "sanfter Weg" bedeutet. Naja, den Gegner zu verletzen, ist natürlich beim Judo auch nicht das Ziel, aber so etwas passiert eben im Eifer des Gefechts. Aber das wird doch bei Karate, wo man ja im Gegensatz zum Judo schlagen und treten darf, doch auch nicht anders sein, oder? Ich glaube, das Gefühl, über sich hinauszuwachsen, ist auch tatsächlich meist die Triebfeder für Leistungssportler. Man nehme nur einen Gewichtheber, der am Anfang keine 70kg beim Reißen schafft. Es ist einfach etwas, das dem Menschen, so wie er ankommt, unmöglich ist. Dann arbeitet er jahrelang hart an sich und schafft am dann gar die 100kg. Und das, was vorher unmöglich war, ist auf einmal eine Aufwärmübung. Darin liegt ja auch ein unglaublich starkes Gefühl der Erhabenheit, das natürlich Suchtpotential hat. Das hat Freiform dann ganz in meinem Sinne aufgeklärt. Danke dafür! Ja, danke! Das ist viel besser. Die Vergangenheitsform ist hier natürlich zwingend und geübt klingt auch schon viel besser, um die Wiederholung zu vermeiden. Werde es gleich korrigieren... Ja, definitiv ohne "h"! Dafür würde mich mein Prosa-Trainer zurecht anschreihen. Und dann müsste ich 50 Liegestütze schreiben. Auch das werde ich gleich verbessern. Dankeschön! Vielen Dank! Ja, das war auch tatsächlich mein Fokus - die mentalen Vorgänge während eines Kampfes, von denen der Zuschauer letztendlich nur das "Ergebnis" sieht. Danke, dass du meine Einleitung so toll in den Gesamttext einordnest. Das hätte ich besser nicht machen können, weil mir dazu die Worte fehlen. Da bin ich beruhigt, dass dies dem Text gelingt, denn mir war der Aspekt des Leistungssportes sehr wichtig. Jede Bewegung setzt eine gewisse Entschlossenheit voraus, selbst wenn der Entschluss zu dieser Bewegung nicht notwendig ist. Körperliche Kraft beginnt mit mentaler Kraft. Beweglichkeit liegt zum großen Teil an Wachsamkeit und Konzentration. Insbesondere in einer Sportart, in der der Sieg des Einen die Niederlage des Anderen bedeutet, ist das, was sich im Kopf abspielt, von entscheidender Bedeutung. Schön, dass du das herausstellst, denn ich denke, bei dem Schluss wirken zwei Aspekte zusammen: Zunächst ist so ein Krampf ganz lapidar eine körperliche Reaktion auf den Magnesiummangel, der mit der gezielten Dehydration zwecks Gewichtsabnahme einhergeht. Aber in der Geschichte dürfte natürlich auch eine Rolle spielen, dass der Körper dem Ich die Grenzen aufzeigt, die das Bewusstsein vom Körper zu überwinden verlangte. Es ist wohl so gesehen auch eine Allegorie auf den übertriebenen Ehrgeiz, der sich am Ende selbst im Weg steht. Es freut mich, dass auch du die Geschichte so spannend findest. Oh, dann freut es mich umso mehr, dass die Geschichte dir gefallen hat, denn ich fragte mich schon, wie ein Judoka wohl auf den Text reagieren würde. LG
  23. Wieder mal ein neuer Tag. Vögel zwitschern. Sonne scheint. Paare lieben sich im Park. Wieder habe ich geweint. Wieder rücken Stück um Stück Menschen, bis sie ganz vereint. Wieder lacht die Welt vor Glück. Wieder bin ich nicht gemeint.
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