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J.W.Waldeck

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Beiträge erstellt von J.W.Waldeck

  1. Keine Angst, es gibt kein jüngstes Gericht,

    nur eine zweitausendjährige Sekte abrahamitischer Jünger,

    die ohne Frauen lebten, aus Gesichtspunkten,

    nach denen sie auch ihren Meister aus Eifersucht auf

    Maria Magdalena verrieten... und seine

    Lehre verzerrten.

     

    Leider sieht die Wahrheit in Deutschland so aus,

    das wer den längeren (finanziellen) Atem hat,

    Zensur betreiben darf, seine Schandtaten verbergen vermag,

    indem er anderen verbietet, öffentlich darüber zu sprechen

    und so die Demokratie aushöhlt.

    Sich selbst treu bleiben heißt auch, wie Gandhi,

    passiven Widerstand zu leisten, subversiv zu bleiben,

    wo jene, die nur in Herden und in Schwärmen stets das gleiche

    wiederholen und die es sich leicht machen,

    indem sie in der Masse untergehen, um keine gesellschaftlichen

    Nachteile aufgrund ihres Gewissens zu erdulden.

     

    Gerne gelesen, weil die Treue ein hohes Gut ist,

    das ein wertvolles Gewissen voraussetzt,

     

    LG

    Waldeck

     

     

     

     

  2. Liebe @Uschi R.,

     

    ich beschäftige mich auch in meinen "Maschinenträumen"

    mit der potentiellen Wahrscheinlichkeit bestimmter Entwicklungen.

    Hier ist es eine rein philosophische Beweisführung, die "gewissen"

    Automatismen widerspricht, als dem Schicksalsglaube,

    unter dessen Prämisse alles rein vorbestimmt abläuft...

     

    Liebe Grüße, mit breitem Hut und nach der Art der Musketiere,

    Waldeck

    • Schön 1
  3.  

    Wo Wildrosen im Traum erstrahlen

     

     

    endlich, vor dem Erkerglas

    hebt der Schneeball seine Nas‘!

    geschwung‘ner Lenden

    dichte Blütenstauden

    im Wiesenkerbel-Bad

     

    Orange, der Ringelblume

    verstreut auf trunkene Tagliatelle

    erblüht nicht nur im Munde –

    es perlt auch blütenhelle

    zum Holundersekt: zitronig aufgeweckt

     

    ein honigfarben Flair verlockt

    umhegt gemeiner Bärenklau

    schläft die heimlich geliebte Frau

    mit verrutschtem Rock

    die Lippen feucht, wie Regentau

     

    schirmgroßes Blattwerk

    der Uferpflanze Gunnera

    kühles Schattenherz

    das flüstert, raschelt, knistert

    die Füßchen träumerisch kitzelt

     

    rhabarberrosa Nascherei

    bereit für dufte Törtchen

    mit Honig, Sahne und Gelee

    scheint heiß – trotz Nebelklee

    ihr blütenweißes Höschen

     

     

    © j.w.waldeck 2017

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    • in Love 1
    • Schön 6
  4. das erinnert mich an meinen Opa, der auf seinem runden

    Halbkreis von Bauch beim Schnarchen den Mauzen, wie er ihn nannte,

    durch seine Atemzüge hinauf- und herunter senkte.

    Der ist schwer der Kerl, murmelte er, aber den schnurrenden

    Klotz ließ er oben..

     

    LG.

    Waldeck

    • Schön 1
  5.  

    Transsylvanien erwacht

     

     

    die frostige Laubmauer:

    tiefschwarz verschlossen

    im Weckruf des Zaunkönigs

    ein Strecken der Knospen

     

    Grasmücken zwitschern

    die drollige Drossel flötet

    im fahlen Grau des Himmels

    ein Feuerfalke der tötet

     

    die alten Eichen am Hange

    rütteln am blassen Lichthemd

    mehr mit den Sinnen zugange

    als durchs Gehölz gelenkt

     

    ein Pfad entlang hoher Schatten

    der Spalten offener Schrei

    ein Sausen und ein Klaffen

    die Schlucht trägt ein Geweih

     

    der Weg aus den Wäldern

    wie Nachtfalter klopfen

    ans klirrende Windfenster:

    dem Todesschrei eines Vogels

     

     

    © j.w.waldeck 2017

     

     

     

    • in Love 2
    • Schön 1
  6. Das nennt sich astreine Dystopie und der gewählte Rückblick

    ist ein schönes Stilmittel, um noch mehr Realität zu erzeugen.

    Ich fürchte mich vor Wüsten und Sonne und Hitze und Staub

    und Nächten voller Tekkno und Gegröle.

     

    Für mich ist dies mein Lieblingsgedicht von dir,

    und gerade, weil du nicht phantasielos bei einer starren

    Form bleibst, die eines Schöpfers unwürdig ist,

    und die Vorstellungskraft anregst, indem du nicht

    stupide etwas dem Leser vorkaust, daran misst sich

    meiner Meinung nach (unter anderem) auch die 

    Qualität der kunstvollen Dichtung.

     

    Gerne gelesen und lieben Gruß,

    Waldeck

    • Schön 1
  7.  

    Schicksals Parodie

    (reichlich ungeschickt)

     

    immer an ein eingängig Schicksal glauben
    für Bioroboter eingezwiebelt
    automatenhaft, trotz Daumenschrauben
    Leben abspulen, reinspülen
    nichts selbst entscheiden müssen
    einfach vorgeschrieben
    wie in einer starrsinnigen Diktatur

    maulwürfig verläuft dort eine Schleimspur
    der Grundlinie nach, auf der Zielgeraden
    trotz Nackenschmerzen vom nicht nach links
    oder rechts sehen
    im Bannkreis
    verdrehte Verhütungsspirale

    immer befreundete Lobhudler an Bord
    ohne eigene Seelenstimme sich auswendig
    orient...TIEREN
    trieft kaputt gezuckerter Kühlfachkitsch
    faktisch des Schicksals steriles Geschick!
    ohne geistige freie Wahl.
    verhält es wie vorbestellt, als sich selbst
    erfüllende Prophezeiung, auserwählt

    Wiederholer und ihre abgeschriebenen
    Schablonen, die nichts dazu lernen
    weil sie gleich verhalten, schön beliebig
    immer obschön dupliziert, umtriebig!
    wie Schmarotzerpflanzen dämliche DNA
    über mannigfaltige Biotope stanzen

    diesen einen monotonen Klang des Einklangs
    nennen Plagegeister autistisch Harmonie
    beim Abgang ins Glaubens-Leere
    so weise wie ein verwaister Planet
    seine Osterinsel
    einem einzigen Ausweg verschrieb


    © j.w.waldeck 2018

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    • Schön 1
  8.  

    Spatzenhirn

     

    Blumbatz, der dickste Spatz

    hinter der Waldschankhecke

    hinterließ einen gestreiften Stratz

    und viele stratzige Strichjunge herum

    nahmen's nicht krumm

     

    so lernten sie‘S in der Baumschule

    das ausgedrückter Kummer

    einen frei lässt

    für das Kuschelnest

    einer flauschigen Wolkenruhe

     

    ach! was sag ich, diese Vogelsprache

    ist der Dichtkunst nahe!

     

    sie streiten oft übern Sinn

    der nur in verzweigten Knospen erklingt

    aus kleinen Früchten, Beeren, Samen

    als die Welt noch ein Kind…

    ein Garten

     

     

    © j.w.waldeck 2021

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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    • Schön 4
  9. Wärend die meisten Schreiberlinge, vor allem im ach so

    freien Westen nur noch Regelwerke kennen und benennen

    schaffen neue Grenzgänger Tatsachen!

    Und es ist eine Schande, das nur noch Rapper Haftbefehle

    für gute Texte ernten!!!

     

    Ich bin fast das Gegenteil von dir, aber früher trank ich

    jede Menge Uhudler, importiert aus Österreich,

    und bis auf gewisse Stunden,

    da herrscht, so glaube ich, in uns allen eine gewisse Einigkeit.

    Du bist neben Mr. Coan ein Gewinn für jeden, der dich kennt.

    Ich hasse Drogen, aber wenn sie Schmerzen lindern,

    seien sie niemals verboten und ich denke, das nur was einen stärkt,

    auch wert ist, es zu pflegen.

    Und ja, alles unanständige passiert im Wald.

    Darum habe ich soeben mein Alibi als Minnesang gepostet.

    Es soll nicht heißen, der Waldeck verstünde es nur

    im schattigen Waldeck

    jungen armen Elfen das einzig schützende Blatt

    zu entreißen...

     

    Man verneigt sich nach der Art der Musketiere,

     

    À bientôt, mon ami baccantiste !

    Waldeck

     

     

    • in Love 1
  10. Liebe Donna,

     

    wenn dir solche Musik für Feinschmecker gefällt,

    erlaube ich mir, ein paar kaum zu kennende romantische Meisterwerke

    und naturnahe Klänge zu empfehlen, die ich neben aller möglichen Gitarrenmusik

    seit langem höre.

    In Gowan Ring - The Twin Trees

    und das Album: Hazel Steps...

    sind  meine Favoriten.

     

    Ein Seitenprojekt von "In Gowan Ring"

    ist das Projekt "Birch Book".

    Die erste CD habe ich versiegelt sogar doppelt,

    falls du sie nicht zu kaufen findest.

     

    Um youtube mit seiner Werbung zu ignorieren,

    suche sie auf birchook.bandcamp.com

    Diese schwermütige Melancholie ist nicht für jeden,

    aber die Texte sind wie die Musik, vertonte Poesie.

    Der Sänger zog als Wandermusiker durch die ganze USA.

    Allein die neue Single Werewolf's Eyes, mit Flötenspiel

    wird dich umgarnen.

     

    Solanaceae Solanaceae

    ebenfalls auf bandcamp zu finden.

    Lass dich vom völlig unpassenden Cover

    aus einem billigen Märchen nicht täuschen.

    Dies ist ein Meisterwerk ruhiger Waldmystik.

    Es gibt inzwischen auch eine gleichnamige Metalband.

    Darum nach dem Song "The Blood Of My Lady" innerhalb

    der Songliste suchen.

     

    Ulver - Kveldssanger (Norwegian Folk Album)

    (Jedes ihrer Alben widmet sich einer vollkommen neuen Stilrichtung).

    Von Black Metal über Folk, zu Elektronik, Avantgarde,  TripHop etc...

    Bis zum Album Blood Inside haben sich mich damit gegen meine Abneigung

    für gewisse Musikformen restlos überzeugt.

     

    Und so oft kopiert und für die Masse ihrer Klone vollkommen

    unbekannt, empfehle ich noch die geniale Gruppe

    "The Third And The Mortal".

     

    Die Singles: Sorrow, Nightswan und "Stream"

    muss man antesten.

    Allein ihr erstes Album "Tears Laid In Earth"

    ist von der Stimme der norwegischen Sängerin

    Kari Rueslatten geprägt.

    Aber auch die zwei nachfolgenden Alben

    "Painting On Glass" und "In This Room"

    sind einzigartige Kunst.

     

    Und für echte Heiden- und Mittelalter Fans

    ist Hagalaz' Runedance - "Friggas Web"

    ein absoluter Geheimtipp.

    Das erzeugt in mir die Wehmut um etwas unendlich

    wertvolles, das in der modernen Welt verloren ging,

    was sehr gut in den Filmen "The Mists Of Avalon"

    und Merlin besser als teure Produktionen in tragisch

    schöner Erzählweise umgesetzt wurde.

    Auch der Soundtrack in: "Die Nebel von Avalon"

    ist einer der Wenigen, die zu begeistern wissen.

     

    Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr in Anspruch genommen.

    Aber mit vielen dieser Augenblicke verbinde ich ...

    Glück.

    Und dieses eine Mal habe ich deine Zeit maßlos

    überzogen. 😉

     

    LG.

    Waldeck

     

     

    • in Love 1
  11.  

    Skogssnuva

     

     

    dein Schneebett beschnittener Rosenkelche

    durchblutet die letale Liebe

    (ebenfalls beschnitten)

    doch deine Alabasterbrüste recken sich

    recht unverblümt

    ins zurückweichende Lavendellicht

     

    ersehnt mein Herzschlag, unbewusst

    die offene Spalte herausgerissner Herzenslust

    schweigsame Porzellanpuppe

    die scheinbar willig erliegt

    erlegen Betrachter bevormundet

    indes sie keine Miene verzieht

     

    dein blauer Flieder! welch Lockduft

    unterdrückter Lust erwidert

    meine nicht eingestandenen Träume

    und nass

    sind die weißen Wände kalter Reue

    die dein jenseitiger Meeresblick versilbert

     

     

    © j.w.waldeck 2020

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  12. Auch die Freimaurer üben sich in absonderlicher

    Handbewegung und glauben darum ihre Überlegung

    als überlegen.

    Dies ist der Sinn aller religiösen Konditionierung

    von klein an.

    Diese Methode, noch wehrlose und arglose Kinderseelen

    früh genug zu beeinflussen, wurde seit ihrem Gründer Paulus

    durch die Glaubenschulen in Athen

    von allen späteren Glaubensrichtungen übernommen.

    Denn Jesus durfte sich noch zu seiner Zeit erst im Alter von 35 Jahren

    für eine Glaubensrichtung entscheiden.

    Dieses grundlegende Recht wurde von seinen "Nachfolgern"

    nicht berücksichtigt.

    Es ist wichtig, durch kindliche Gewohnheit Erinnerung

    und Bindung an das Unternehmen zu schaffen.

    Denn zukünftige Einnahmequellen müssen wie Schafe

    gehütet werden.

     

    Doch die Kirche bedarf keiner ihrer Gläubigen.

    Sie zwingt den Staat dazu, sie mit Steuervorteilen

    und Entgelten reich zu machen.

    Geld, das auch jenen genommen wird, die mit der Kirche

    nichts am Hut haben.

     

    Ich gehe auch heute gerne in die Kirche, um mich

    des Sommers abzukühlen, aber meistens haben sie geschlossen.

    Man darf dann vor einer Glaswand abgeschirmt,

    am Eingang verharren.

    Wenn das nicht aussagekräftig und symbolträchtig

    für diese Organisation ist, dann weiß ich auch nicht...

     

    LG.

    und das waren so meine Gedanken hinterher,

    als ich deine Kommentare las.

     

    Waldeck

     

     

     

     

    • Danke 1
  13. lieber Mr. @Joshua Coan,

     

    mehr als das, denn früher erbte alles die

    vom Staat privilegierte Kaste, die es zu deichseln wussten,

    labile und abhängige Kranke ihr Erbe

    besser der Kirche zu spenden, für ihre Sünden

    und durch das oftmalige Fehlen ihrer Angehörigen,

    die entweder nicht wollten oder nicht kommen

    durften.

    4500 Euro im Monat kostet die Pflege.

    Dafür würde auch ein Hotel reichen...

    Für schlechtes Essen, wo alles mit Honig gewürzt ist,

    auch für die Zuckerkranken und ich meine wirklich

    ALLES gewürzt...

    Wo die Alten sich nicht trauen, auf die Toilette zu gehen,

    weil die Schwester dann unfreundlich reagiert und dies

    geschieht nicht nur in Altenheimen, die das femministische

    Neusprech, das nichts abwerten soll Seniorenresidenz tauft.

    Auch in Dialysen und anderen Einrichtungen ist die Unterbelegung

    des Personals und die schlechte Bezahlung ein Grund,

    den die an ihre Betten und Rollstühle gefesselten Abhängigen

    HAUTNAH zu spüren bekommen.

    Vom Drang, mal zu müssen, ganz zu schweigen.

    Des Sommers in seiner eigenen Scheiße dünsten,

    das bringt die wahre Erkenntnis über das Leben

    so mit sich.

     

    Die Pflegemafia gibt es wirklich, wo Heime unter dem Diktat

    der Börse und ihrer Investoren geführt werden,

    die alle Arbeit des Personals absahnen und alles nur

    auf den letzten Drücker laufen lassen, weil das Ganze

    Geld abfließt, in dunkle Kanäle.

    Das ist nicht nur moderne Leibeigenschaft.

    Deutschland brüstet sich vor anderen Diktaturen

    mit seiner Meinungsfreiheit und der Wahrung der Menschenwürde.

    Dabei liegen hier viele schon in Gewahrsam.

     

    Der Kapitalismus jedoch ist nicht demokratisch sondern

    genauso autoritär und mörderisch.

    Die Menschen dort sind nichts als Melkkühe,

    die hilflos gemacht werden, indem man jenen im Altenheim

    zB. kein Taschengeld zuspricht.

    Die können nicht telefonieren und sehen auch kein frisches Obst.

    Bei meinen Einkäufen spare ich etwas Weg , indem ich durch

    den Park einer solchen Residenz gehe.

    Dort habe ich einer Oma ein Pack Erdbeeren geschenkt.

    Die haben sich da gefreut, als sei ich der Messias

     

    Dies alles hat der Politiker und Bundesgesundheitsminister

    Karl Wilhelm LAUTERBACH bis zum tödlichen

    mediZYNISCHEN Höhepunkt getrieben,

    indem er erlaubt, das ein Gesundheitssystem nach den Regeln

    des Marktes, also nach reinem Profit funktioniert.

    Krankenhäuserm die Patienten schneller abwickeln

    verdienen mehr und dies schafft einen bösen Anreiz,

    die das organisierte Verbrechen anlockt.

     

    Unnötige und lebensbedrohliche OPs werden geduldet,

    um aus der Kostenfalle zu geraten.

    Nötige Investitionen werden von Konzernen wie DaVita

    nicht von deren Führung genehmigt, obwohl die Schwestern

    in den Dialysen händeringend darum bitten.

    Neue Betten mit Rosten, die keine Schäden verursachen

    wie die Eisengestelle aus den 60ern, die Patienten dazu zwingen,

    in den viel zu kleinen Betten der alten Generation sich

    gekrümmt an deren Form anzupassen.

    Unten in den Lagerräumen gibt es keine Hygienemaßnahmen.

    Da ist keiner der Politiker, die hier so viele im guten Glauben wählen.

    Und es ist niemand, der sich gegen die Geschäftemacher stellt,

    die tagtäglich Leute umbringen, aus der Ferne.

    Anonym.

    Keiner kennt keinen und niemand weiß etwas.

    Das ist der totale Untergrund, sage ich dir.

    Da gibt es auch keine Aktivisten, die sich an die Kranken kleben.

    Da ist auch niemand, der gerne mit dir spricht.

    Da ist nur Tod, Wahnsinn und Verzweiflung.

    Dantes Inferno für Arme.

     

    Mir kann keiner sagen, das man in den Händen

    der Spekulanten an der Börse

    ein Gesundheitssystem ausliefert

    und sich dann noch darüber wundert...

     

    Und wenn irgendein Klugscheißer es von seiner Anstalt

    besser weiß, dann ist dies nicht die Regel, sondern die absolute

    Ausnahme.

    Da erstickt fast ein alter Mann, weil das falsche Gebiss seines

    Nachbarn seit einer Woche in seinem Halse steckt und diese Idioten denken,

    er könnte nicht mehr sprechen, weil sein Geist verkalkt.

    Ich höre und sehe vieles und meine Abneigung gegen Gott

    und gegen jede zentralistische listige Monotheistenwelt

    steigert sich bis zu dem Punkt , das ich es in Gedichten

    HERAUSSCHREIEN muss!!!

     

    Ich höre jetzt auf, bevor mich das Thema wieder

    in Rage bringt.

     

    LG. und großen Dank,

    das du nicht wegsiehst und dir die LEBENSWICHTIGE

    Frage stellst, wo wir ALLE schon in naher Zukunft landen

    werden.

    Und das ist nicht der Mond der Reichen...

     

     

    PS.

    Die Marschierpulver-Vokabel habe ich

    von meinem Opa.

     

    Mit royalen britischen Grüßen,

    Waldeck

     

    • in Love 1
  14.  

    Aus dem Buch Lieder der Asche

    (Staubflocken aus dem Nimmermeer)

    Poesie im Reigen der Entropie

     

    *verfasst zwischen 2003 - 2005

     

    Auszug aus dem Kapitel

    STAUBPARTIKEL

     

     

    VIII. MUTTERS SCHMUCKSTÜCK

     

                       wir wurden vom Wahne versucht

                              Gelächter aus Palästen

                                    Kaufhausoasen mit Beraternischen

                              hier hofiert der Krieg des Vergessens

    der mutierte Reiz

                                       ringt mit seiner labilen Unlust

     

    deine Vitrine ist legendär

                    doch auch sie wird ZUSEHENDs ausgeräumt

     

                                    was die Sonderangebote betrifft

    der Räumungsverkauf wird's richten

     

                                    ein magischer Teppich wird dich wiederbringen

    und für paar Groschen am Flohmarkt

                                    wechselt dein begehrtes Schmuckstück

                                              den Besitzer

     

    dann FUßT es auf dem Boden

                          unter Krims und Krams

                                      und erzählt nur unverständliches mehr

    doch deine Vitrine...    war legendär!

     

     

    IX. FINDIGE KÖPFE

     

    die kriegsgebeutelten Eichen versteifen ihre Speichen

         gebrochene Bäume räumen gefallenen Träume

                  zu frischem Humus in ferner Frische

     

                                                                  mögen sie entweichen!

     

                           die müde Sonne senkt ihr hohes Haupt

                                       und flicht ihr Goldstaubhaar

                             durch die verzweifelten Finger versklavter Jünger

    ihr Grün vergrämt zum grauen Gürtel

                  an den Giebeln und Fassaden der Bauhauswelt

                      leeren Raupen die Krönung der Schöpfung

     

    kein Blatt und keine Blüte die unbeobachtet hängt

     

                                           Jubel dem kahlen Zeitgeist der Köpfung!

     

     

    XI. GEMÄLDEGALLERIE

     

    die Gemeldeten wie die Angekauften

    die Gemiedenen wie die Werkzeuge des Kunstglaubens

     

    und Schatten verhüllten das Antlitz

               beugten und beäugten die stummen Lurchlippen

                                     in die schwappenden Träume aus Meersalz

                                     als die Bilder müde wurden zu leuchten

                           mochten sie sich mit Vergänglichkeit befeuchten

     

                               indes vergebliche Glotzer achtlos tanzen

                                                und ihr Erinnern in Fässern zerfransen

    Suff Siechtum Sog und geschwellte Putenbrüste

     

                                               feuchte Spitzen pinselten stumpfe Gelüste

                                                      schmierten zittrige Träume auf die Leinwand

    doch vorgeleimt täuschte ihre Oberfläche:

                                    ihr Innenleben blieb in andren kleben und begafft den Alltag

                die Bilder lasten vorbildlich, denn ihr Fokus ist gestellt

    ihr Bleiben blendet die Sorglosen

    niemand betrachtet gern das Notwendige

                     das Vergänglichkeit schwachen Augen vorhält

     

     

    XII. FARBBOTSCHAFTEN (Flecken, Kleckse & FLAMMENco)

     

    so mühen sich die müden Leidenschaften

                       an ihrem schweigenden Antlitz

                            und stauen in Museen entfremdete Farben:

     

    das tote Rot: es mieft nach verzweifeltem Aufschrei

                                    rohe Wolfslefzen triefen freundlicher...

                                      rächt sein Verleugnen mit Angstschauder

                                               weckt den Blick um flößt der Seele Aufruhr

     

    das neidische Gelb: vergilbt die vergebliche Welt

                                               ein Eidotter: ausgebrochen seiner Schutzschale

                                 irgendwie entleert...

                                          ...geringes Leben tropft aus seinem transzendenten Leib

     

    das gruslige Grün: grämt und erleuchtet die Entwurzelten

                                    beruhigt die Bodenlosen

                                              wächst in kahlen Stellen und wuchert bloß

                                                       es atmet Heimtücke und grinst verschworen

     

    das garstige Braun: man erträgt es kaum!

                        es kaut die Krummen der Verkommenheit

                              es verdaut die Grauen vor der Zeit

                                          ...es verbleibt...

     

    das schwere Schwarz: die Schlund ohne Entkommen grollt

                                    kein Ausgang im Ereignishorizont

                        der Sog, der Nichts verleiht doch alles entzieht

                                das blinde Bohren nimmersatter Gier

     

     

    das wollüstige Violett: gefesselte Jungfrau im Greisenbett

                              angebetete schamlose Schere

                                 dazwischen ein Geschlecht für massive Heere

                                       verkennt seine Öffenheit und verletzt eigene Schönheit

     

    das wehrlose Weiß: weiß von Nichts als unsichtbar

                            kein vorhandenes Glück zu kennen

                                  sein Licht entbehrt lebendiges Leuchten

                                       nur diffuses Flimmern verdampft

     

    diese schmuddeligen Bettlaken

                      begeilen in Galerien die euphorischen Gelüste ihrer Zobelfellzeit 

                                         doch draußen treibt und treibt

                              das kybernETISCHE Zeitalter in die Fusion

                                         aus Kunst und zellgewaschenem Leib

     

     

    XIII. MEHRZELLER GEGEN EINZELLER

     

    und ich wurde

    der verfluchte Taugenichts

    besudelter Kunde

    unsichtbar - weil ohne Spaten

    werden aufgestellten Klammeraffen

    von autarken Gremien

    nimmermehr die Freiheit

    ihrer Frevel sehen

    und nichts sie aufklären

    mögen kriegerische Hungerspiele

    ihre winzige Schutzblase verzehren

    nach einem anderen Leben

    als das eingezäunte Mehren

    eindimensionaler

    Weichtiere

     

     

    © j.w.waldeck 2004

     

     

     

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  15. Werter @horstgrosse2!

     

    die Zeiten, in denen Geist nicht gefürchtet wurde,

    waren niemals monotheistische Zeiten und die Diktatoren

    von heute geben einen Dreck auf Kunst oder

    auf gebildete Schichten, die ihre Autorität anzweifeln.

     

    Einerseits wird ständig von Lösungen gesprochen,

    doch die Erlöser werden angefochten.

    Ich denke da an revolutionäre Elektrobatterien in den 80ern,

    die von der Deutschen Politik abgeschmettert wurde,

    in kompletter Abhängigkeit von der Autoindustrie,

    welche ihre Kariere und Parteien finanziert.

    Es war damals schon klar, das wir so ein Milliardenmarkt

    verspielen, für das Wahren bewährter Interessen.

     

    Lieben Gruß und Danke für deine Gedanken.

     

    Waldeck

  16.  

    Armutszeugnis

     

     

    die Liebe nie bedingungslos
    zutage tragen
    als Friedels Mitleidskloß
    im knöchernen Armenhagel
    verschränktes Rettungsboot 

    was reckt ihr klamme Finger
    wie lahme Winterbäume
    abgetrieben, im Trauerwinde
    versäumtes Abendgeläute
    bis selbst kecke Spatzen
    Durchfälle häufen?

    wie wär's, weniger zu suchen
    als schmerzfrei erkennen:
    es liegt kein Glück
    im Stelldichein der Wiederkäuer
    als mit eigenen Händen
    zu handeln und zu zeugen

    Verlangen: ohne Meißel verschlagen
    gefangen: du Geisel der Anbeter!
    versagen und nachsagen:
    du Kreisel verdrehter Scheitel!
    dein Durchschnitt ist ein Triebtäter



    © j.w.waldeck 2018

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  17.  

    Und täglich sollst du aufstehn

     

     

    dich zum Schweigen bringen

    ist die feige Absicht

    die Volksverhetzer schafft

    verbotene Menschenstimmen

    bis jeder jeden überwacht

     

    doch die Namen von Stalkern, Wichsern

    Hinterziehern und Spurenwischern

    die schützt der Unrechtsstaat

    der die freie Meinung in Gewahrsam hat

    weisen AnZEIGER stets von sich

    warum ihr Kreislauf niemals ausbricht

     

    denn unsere zeigefreudige Zeit

    steht auf keinem Ziffernblatt!

    das nur diesen einseitigen Antrieb hat

    stumpfen benutzte Zahnräder ab

     

    doch ihr blinder Gehorsam bleibt

    solang Angst Missbrauch verschweigt

     

     

    © j.w.waldeck 2020

     

     

    Angst vor Gedichten haben nur die Täter.

     

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  18.  

    Musik in meinen Ohren

     

     

    I. Ein Ruf zahlloser Wellen


     

    ein Ruf zahlloser Wellen

    ein Rausch

    durchbricht die Brandung

    längst vereinter Seelen

    in einem kollektiven Schwarm


     

    doch im Bewusstsein brennt

    ein letztes Licht, im wirren Ablauf

    der Lebensbilder vergisst

    warum sein Zellentod

    es voller Urteil auffrisst


     

    Glück versprechen einst Unglückliche

    nach dem TEILCHENsterben

    und ihr selbstverliebtes Werben

    ist reiner Stillstand, in einem gnadenlosen

    Flächenbrand


     

    geh fort, Goat! der mit zahllosen Zungen

    sich in alten Sprachen verspricht!

    mich führst du nicht hinters Licht

    du feister Fangfisch!


     

    an dessen Tentakeln nackte Engel zappeln

    als würden sie dauerhaft seelisch gef...

    im Gefolge

    dieses Seel(ent)sorgers

    im süchtigen Sog saugenden Monologs


     

    gespiegeltes Licht Krieger Nichts

    das von dem absoluten Wahn spricht

    der als einziger im Untergang übrigbleibt

    wenn Erlösung Zerstörung verheißt

     


     

    II. Krieg in meinen Poren

     

     

    so ruft es ohne Unterlass

    durch die ewige Nacht

    und was kein eigen Ich besitzt

    verspricht

    MEIN GLÜCK

     

    und irdisch unglückliche Schmerzen

    werden in der großen Leere

    in der gleißenden Sphäre

    ins BORG-Kollektiv verrückt


     

    mit einer starrsinnigen Stimme

    und einem gewalttätigen Geist

    lebt es sich kinderleicht

    und wer daran glaubt

    wurde kompatibel gemacht


     

    und kein freier Wille erwacht

    der auf Lockvögel hört

    die ihm lebenslang vorbeten

    dies sei ihr ganzes Wesen:

    sich ausnahmslos aufzugeben


     

    und niemals sich entwickeln

    klingt so unerhört, auf das es mich empört!

    immun gegen jeden Ansturm

    der wie ein kriechender Wurm

    sich windet und weiter zieht


     

    ohne das er mich liebt:

    ein Drang, ein Einklang

    der meinem Vielklang missfällt

    fähig, zu komponieren und sich selbst

    unendlich zu verlieben

     

     

    © j.w.waldeck 2023

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  19.  

    Die Sonnenhaarfrau

     

     

    Das einst große Heimatdorf war wie ausgestorben für ihn,
    obwohl es von Menschen wimmelte.
    Herbeigelaufene! - denen nichts heilig blieb, was seinem Dasein
    jeher Schönheit, Vergangenheit und Geschichten eröffnete.
    Deren Bedeuten nun für immer geringgeschätzt verkam, in wirkungsloser
    Gleichgültigkeit, dem Vergessen verfallen.

    Die neuen Sprachen vereinten etwas grobes und die Gier
    angesiedelter Nachbarn ließen ihn nachts unruhig schlafen,
    denn er lauschte gern dem regelmäßigen Krähen
    der Hähne und er verstand die Kadenz des Hundegebells in der Ferne.
    Jedes besaß seine eigene Beschaffenheit und war sehr ausgeprägt in
    Laut und Ton.
    Viel lief auf der emotionalen Ebene,
    Mehr noch als bei uns Menschen über weniger intuitive-,
    rein abstrakte Inhaltsformen.
    Diese Sprache war unmissverständlich.

    Alles wurde aggressiver und lebensfeindlicher...


    Die alte Uhr an der geblümten, grünblassen Wand, hatte schon
    bessere Tage erlebt.
    Das weingoldene, gesättigt wirkende Pendel, schwang sich durch seine
    ihm bekannte Dimension und so schwangen sich die Protagonisten um ihn herum,
    durch ihre begrenzte Reichweite.
    Mit der Regelmäßigkeit eines holpriger werdenden-, stotternden Uhrwerks
    ihrem Stillstand entgegen, wo der Nullpunkt ihrer Unruhe zum Schweigen wurde.
    Überhaupt die alten Dinge!
    Sie zeugten von fleißigen Händen, von Kunstverstand, von genügend
    gewidmeter Lebenszeit.
    Ihr liebevolles Betrachten bewies ein hohes Maß jener klugen Achtung,
    welche die wirklich wahrhaftigen Dinge hervorbringt.
    Wunderlich und seltsam, wie die Persönlichkeit ihrer Lebens- und Inhaltsgeber...

    Doch vernahm er weit mehr, bei einer tanzenden Kerze, wenn die Kälte im Winter
    und die Diktatur des unbarmherzigen Regimes, jegliche Energie entzog
    und man dankbar war, für jeden Funken Licht.
    Er verstand selbst die Sprache des Feuers, nicht bloß knisternd,
    sondern auch fackelnd, zuckend, züngelnd, in kleinen Höhen Musiknoten andeutend,
    mit zartem Ersehnen...
    Oh, dies brennende, alles auslöschende Sehnen!

    Seine mehrdimensionale Sprache sprühte von Formen, deren Spitze
    die Ausrichtung wie ein Beiklang beimischte: etwas zukünftiges
    und etwas vergangenes.
    Eine maßlose und zeitlose Energie, welche an ihrer präsenten Lebensfreude
    übersprühte und gleichzeitig das stete Abfallen in winzigen
    Rückzügen gewährte, welche die Vergangenheit und gleichzeitig die Gewissheit um das
    sichere Schicksal trug.

    Wer sagt, das Dinge, ja Pflanzen und Tiere, keine Stimme besaßen, keine Seele
    oder empfindsames Lebewesen?
    Wer definiert die universellen Werte, innerhalb eines Universums
    von gleich Beschaffenem?

    Doch bloß die Blinden, Wertlosen und innerlich Toten!
    Und sie vermehrten sich, wie ein Heer von Untoten, um diesen Funken Hoffnung, der in seinem Herzen maßlos sproß.

    Im Kerzenschein wuchsen Dinge zu Schatten an den Wänden, welche sich bewegten.
    Langsam umherwanderten, sich erneut trennten und seltsame Winkel der Dunkelheit
    lebendig werden ließen.
    Als ob das Vergessene, welches nicht vergessen werden wollte,
    seine Seele ausschüttet: dem Sehenden, dem Fühlenden und wirklich
    wahrhaftigen Geiste.
    Jenem unendlichen Quell, welcher sich austauschen vermag und lernt,
    vom Sein und Nichtsein ewiger, unsichtbarer Gesetze der Welt,
    die in keinem verlogenen, scheinheiligen oder unheiligen Buche stehen müssen.
    Denn selbst beschrieben, bleiben sie unsichtbar für alle, die nicht auserwählt sind
    von jenem unbestimmten Zufall, der so viele Namen besitzt wie Gebete.

    Seitdem in seiner Abwesenheit Großmutter erschlagen wurde, da sie ihre
    Feld- und Bodenbriefe nicht rausgeben wollte, die sein Erbe waren, für eine Erde,
    getränkt vom Schweiße des Fleißes seiner Ahnen und ihrem verschwendeten Blute.
    Mit der Erkenntnis, dass harte Arbeit nicht immer Früchte bringt, sondern eher politischen
    Gesetzen nach, den Wegelagerern und Halunken, versank er in einen langen Schlaf.
    Außer Essen und Trinken, in alten Büchern stöbern oder durch Buchhandlungen ziehen,
    gab es keinen wirklichen Menschen für ihn, bis er eines Tages sie erblickte:
    mit hochgestecktem, blondem Haar und Augen wie das rauschende Meer, von dem er träumte.
    Diesem unerschöpflichen Azurmeer, dessen Musik alle Weisheit vertieft enthielt.
    Das gesamte gesammelte Grollen, vom ersten Ton des Ursprungs an.

    Da sie neben ihm in der Schulbank saß, lehnte er sich täglich zurück
    und roch ihr blumiges Haar, wenn sie sich ihm mal zuwandte und einen leichten
    Luftzug erzeugte.
    Der zarte Duft von Vergissmeinnicht, deren kleine blauen Sterne
    nebst seinem Lieblingsbaum blühten, war nicht weniger frisch und verlockend,
    als über die unsichtbaren Treppen ihrer entfalteten Schleier, sich hinauftragen
    zu lassen, an ihre verheißungsvoll gewölbte Brust.
    Er vermochte sie kaum ansehen, um nicht befürchten zu müssen,
    sich zu verraten.

    Ja, sein Lieblingsbaum war eine alte Kastanie, deren Schatten ihm stets
    Dach der Welt und wiegender Fächer war!
    So wogten auch ihre flüssigen Goldlocken im Licht des Tages und der Fächer
    seiner Pracht rauschte und floss zu lebendigen Wellen, deren Spitzen
    sich in den Raum warfen, wie die zarten, expressiven Hände einer Balletttänzerin.
    Halt suchend, doch stets an sich selbst zerbrechend, in stolzer Andacht...

    Seit geraumer Zeit erschien ihm die Sonne giftig und auch seine Katze lag
    nur noch des morgens unter ihren Glutstrahlen.
    Bloß die geschäftigen Menschen bekamen von alledem nichts mit.
    Auf diesem Baum gab es soviel winziges Leben, Schicksale und Begegnungen
    und die Furchen seiner Rinde zogen sich wie gerissene Berge zur Spitze.
    Wie Scharten, die ein Fluss durch Jahrtausende hinterlässt,
    mit einer unverwechselbaren Handschrift, gleich eines Daumenabdrucks.
    Von jeher fühlte er sich diesem edlen Leben verwandt, welches ohne Erlaubnis
    dort wuchs, wo sein Anrecht war, zu gedeihen.
    Diese harten Rindenströme teilten sich zu Runen und erzählten Geschichten,
    wie des Ameisenstammes, welcher den Baum betreute, bewohnte und schützte.
    Manchmal fütterte er Würmer und anderes Gezücht, sogar Kekskrümel, an ihre tapferen
    Soldaten und malte Ameisencomics in langweiligen Stunden des Pflichtunterrichts.

    So in Gedanken, fing er an zu schaukeln: ganz leicht und ihr schien es
    ebenso zu gehen.
    Es gefiel ihr, in der Schulbank zu schaukeln, auch wenn sie es nicht lassen konnte,
    diesen Jungen ab und an strafend zu mustern.
    Unten waren die alten Nägel locker oder längst verschwunden, so das dies
    durchaus möglich war.
    Das Wiegen machte schläfrig und fast wäre er eingeschlafen, als sich der Raum
    zu drehen schien, in der dumpf brütenden Totenstille des Klassenzimmers.
    Ihr Aufschrei mischte sich mit dem lauten Krachen der Sitzbank und beide lagen
    wir auf dem Rücken, mitten im Gelächter der gesamten Klasse,(vor der versteinerten
    Miene der Lehrerin)...

    Ihr Elfenantlitz erglühte blütenrosig und sie zischte mir bloß zu,
    für was für ein Dummkopf sie mich hielte.
    Viel haben wir seitdem nicht miteinander gesprochen.
    Bloß, das meine heimlichen Blicke sie mit den Jahren begleiteten.
    wie zwei Engel dem Licht folgen, welches ihnen die Verkündung offenbart.
    Mit der Zeit und durch die schönen kalten Winter, wo die Armen und Alten regelmäßig
    aufgelockert wurden, verbrachte er den Frühling unter seinem Stammbaum,
    mit lesen, träumen, dem Wiegen dichter Gräser lauschend, an den bunten Farben
    und Schmetterlingen sich labend, welche die Blumen grenzenlos liebten.
    Allein umgeben von sündhafter Verführung, war Glück für ihn möglich...

    Des Herbstes, wiesen die kahlen Äste im späten Abenden zu den Sternen
    und verbanden sich mit den Lichtern, gleich Winken des Schicksals für geheime Wege.
    In ihrer Kahlheit wirkten die schwarzen Äste düster, doch anmutig im zarten
    Gerüst ihres harmonischen Verästelns. 
    Es waren kraftbetriebene Pinselstriche eines fernöstlichen Meisters!
    Gleich ihm, besaßen die Bäume eine dunkle und helle Seite, welche im Frühling
    zutage trat.
    Eine allgemeingültige Vielfalt, bis in die kleinste Frucht hinein.
    Manche wie eine liebes-offene Frau: saftig und süß in ihrem vollmundigen Genuss.

    Krähen zogen wie wendige, schwarze Pfeile und entfalteten dunkle Fächer.
    Ihr heiseres Geschrei warf Echos in den Himmel und ihre Augen leuchteten
    wie magische Onyxperlen, aus den einsamen Tränen der allwissenden Nacht.
    Als kämen sie aus einer unsichtbaren Welt, wo Schatten
    und Nebelgeister dahingleiten...



    © j.w.waldeck 2010

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