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Egon Biechl

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Alle erstellten Inhalte von Egon Biechl

  1. Liebe @Corazon De Piedra Du hast vollkommen recht für einen Außenstehenden sind alle diese Begriffe nicht ohne Weiteres zuordenbar. Theologe ist jemand, der sich der Religion auf wissenschaftlicher basis widmet, sei er katholisch oder andergläubig. Nachstehendes bezieht sich auf den Katholizimus, weil ich mich mit anderen Bekenntnissen nicht so gut auskenne. Ein geweihter Priester ist per se ein Seelsorger, zuständig für das psychologische Wohl der Glaubensgenossen auf religiöser Basis. Soferne ihn die Verantwortung für eine Pfarrei übergeben wurde ist er ein Pfarrer, bei einer Diözese ein Bischof, bei der ganzen Welt der Papst. In einem Kloster gehen die Bezeichnungen noch weiter auseinander: Pater Prior für ein Kloster, Abt für eine Reihe von Klöstern einer Ordensgemeinschaft oder General (für die ganze Welt) Provinzial (für eine Provinz). Ich hingegen war als Frater (Bruder nicht Pater/Vater) noch in der Vorbereitung auf das Priesteramt in einem Kloster der Serviten oder Diener Mariens: ein Jahr Novize, drei Jahre einfacher Kleriker als Träger der niedrigen Weihen, dann als Subdiakon (wohin ich es geschafft habe) und als Diakon. Liebe @Federtanz, @Herbert Kaiser @Kurt Knecht, danke für Euer Interesse. Liebe Grüße Egon Liebe @Sternwanderer für mich war es ziemlich alltäglich, für Außenstehende etwas exotisch. Den Boxhieb sah ich nicht als Sünde, die gebeichtet hätte werden müssen, habe ich damit doch die Integrität der klösterlichen Klausur (in der auch keine Frauen zugelassen sind) - erfolgreich - verteidigt.
  2. Liebe Sternwanderer, Hauptsache Dir bleibt die Ansicht erhalten! LG Egon
  3. Danke für Dein Interesse. Obwohl von Geistlichen - zudem jungen - Sanftmut erwartet wird, konnte ich nicht heraus aus meiner Natur. Liebe Grüße Egon
  4. Ich melde mich für einen Studienplatz an der Theologischen Fakultät in Innsbruck an, um die Befähigung zum Seelsorger zu erreichen. Ja, das ist der Plan. Aber wie verläuft es tatsächlich? Ich nehme an einer einzigen Lehrveranstaltung, abgehalten in – ich sage und schreibe – zwei Unterrichtsstunden, teil. Eben diese Vorlesung findet in einem exotischen, nicht verpflichtenden Fach, nämlich dem der hebräischen Sprache, statt. Aber Hebräisch, das ich bewusst belegt habe, um meine Mehrsprachigkeit zu optimieren, wird für mich ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Meine Kopfschmerzen werden nämlich wieder akut. Sie sind wie immer auf die in jugendlichen Jahren erlittenen Gehirnerschütterungen zurückzuführen. Die haben mich bei meiner schulischen Laufbahn bisher schon zwei Jahre gekostet. Es wird wohl die Aufregung gewesen sein, glaube ich im Nachhinein zu wissen. Aber abgesehen davon, dass das also nichts Neues für mich ist, hilft mir im Moment der feste Glaube eines Ordensmanns. „Es ist göttliche Bestimmung, dass ich wieder einmal eine Pause einlegen muss. Wer weiß, wofür das gut ist?” Deprimierend ist es trotzdem. Man überträgt mir manche kleine Aufgabe. Einmal habe ich den Auftrag, einige Stühle zur Reparatur zu bringen. In Ermanglung eines richtigen Leiterwagens nehme ich mir einen Fahrradanhänger, den ich im Zentrum Innsbrucks vor mir herschiebe. Wie es sich für einen Frater des Servitenordens in der Öffentlichkeit geziemt, habe ich das komplette Ordensgewand angelegt, vom Habit über das Skapulier bis zur Kapuze. Diese drei Elemente meiner geistlichen Bekleidung machen mir normalerweise keine Probleme. Als jedoch ein leichter Wind einsetzt, stürzt mich das Skapulier in große Schwierigkeiten. Es soll die Knopfreihen im Brustbereich verdecken, man kann aber dahinter auch seinen Bauch ein wenig verbergen (bei mir noch nicht notwendig). Mir schlägt es derzeit wie wild um die Ohren und verdeckt immer wieder mein Gesicht. Das ist mir besonders unangenehm. Immer wieder muss ich danach greifen, um mich zu befreien. Visavis geht eine junge Frau in meinem Alter, die zu mir herüberblickt und ihr Amüsement über diese Situation nicht verbergen kann. Sie lacht bei meinem Anblick hellauf. Ich sehe mich hilflos einer Situation ausgeliefert, der ich in meiner zivilen Kleidung nie begegnet wäre. Mich packt die Wut, und ich strecke ihr die Zunge heraus. Das aufregendste Ereignis widerfährt mir jedoch, als mir zwei Jugendliche auf dem Gehsteig vor unserer Kirche hinterher gehen. Sie fallen mir auf, als sie mit aggressivem Gehabe durch die Klosterpforte drängen. Sie stürmen mir nach, als ich die Tür zu unserer Klausur, dem Innenraum des Klosters, aufgesperrt habe. Einer von ihnen zeigt mir die Faust, bewaffnet mit einem Schlagring. Ich nehme einen kurzen Anlauf, widersetze mich der Bedrohung mit einem Boxschlag und dränge den Angreifer mit rauher Körpergewalt wieder aus der Klausur hinaus. Selbstsicher, stolz, zufrieden und unbeeindruckt gehe ich wie immer zum Chorgestühl des Klosters, wo wir die abendliche Vesper, unterbrochen von kurzen Pausen der Meditation, beten und singen. Gesprochen von Ina Biechl Ungewohnt_Ende.mp4
  5. Lieber Ralf, geschickt führst Du uns bis zum Höhepunkt, den keiner vermutet. Ich war sehr überrascht und bereue die Reise dorthin nicht. Danke! Liebe Grüße Egon
  6. Mir gefällt dein Gedicht super. Gegen Hoffnungslosigkeit verwahre ich mich allerdings. Liebe Grüße Egon
  7. Hallo lieber Benji, ich habe mir schon lange keine Gedanken mehr darüber gemacht. Ich glaube jetzt, dass damit die Autorität der hierarchisch erreichten Position maximal unterstrichen werden soll: ich kann etwas, was andere nicht können, ich bin für alle Kirchenmitglieder da und stehe nicht nur für meine Frau und meine Kinder zur Verfügung. Ich opfere mich als Allgemeingut, was mir das Recht gibt, in prunkvollen Gewändern und in prunkvollen Kirchen zu posieren. LG Egon
  8. Lieber Herbert, bravourös geschildert! So ist das eben, ob im 'Vaterhaus' oder im Kloster. Das Kloster freilich ist - wie solche Erlebnisse im Allgemeinen - für solche Ambitionen nicht wirklich förderlich. LG Egon
  9. Liebe Ilona, auch ich wäre gerne leicht, aber bei 108 kg Lebendgewicht muss ich noch ein bisschen warten. Freilich ist die Erreichung des Ziels locker und ohne Bange absehbar. Liebe Grüße Egon
  10. Hallo Carlos, das ist nun eben - immer noch - die Einstellung der katholischen Kirche, die ich mittlerweile nicht mehr teile. Vielen Dank für Dein Interesse und Grüße von Egon
  11. Liebe Ilona, danke Dir für dieses Dein Gedicht, das mir nahe gegangen ist. Ich als Österreicher kenne so etwas wie eine Seebestattung nicht, deswegen bin ich Dir auch für die Fotos dankbar. So verschieden sind eben die Vorstellungen. Liebe Grüße Egon
  12. Klösterlich Unpassendes Wir machen uns die Bedingung der Keuschheit zu eigen und versuchen, nicht nur Frauen fern zu bleiben, sondern – abgesehen davon – auch unsere fleischlichen Begierden im Zaum zu halten. Durch Zufall entdecken wir Einen von uns, als er – aufgescheucht durch etwas Krawall– splitterfasernackt aus seiner Zelle kommt. Er müsse sich – so sagt er – an die eigene Körperlichkeit gewöhnen. Das verstehen wir, so fremd es uns im ersten Augenblick auch ist, als durchaus vernünftig. Trotz aller Abschirmung nach außen geht die Erinnerung an unser früheres weltliches Leben nicht ganz verloren. Wir sind den Sitten und Gebräuchen unserer abendländischen Kultur verhaftet. So denken wir sogar im Noviziat nicht nur an Weihnachten und den Stefanietag, sondern auch an Silvester. Auch die uns vorgesetzten Oberen wissen Bescheid über dieses weltliche Fest und wollen uns Neuzugänge daran teilhaben lassen. Uns wird zwar nicht erlaubt, öffentliche Festivitäten zu besuchen, denn das würde den Klosterregeln widersprechen. Auch gemeinsam mit ihnen dürfen wir nicht feiern, aber sie gestatten, dass wir drei Novizen diese außergewöhnliche Nacht unter uns festlich begehen dürfen. Für diesen Zweck spendieren sie uns eine Flasche Rotwein, die – ohne vielsagendes Etikett – offensichtlich aus einem unserer klösterlichen Weingärten stammt. Wir kommen recht selten mit Alkohol, insbesondere Wein, in Kontakt, also freuen wir uns besonders. Da keiner von uns richtig weiß, wie andere bei öffentlichen Veranstaltungen den Jahresausklang begehen, öffnen wir einfach die Flasche mit dem verlockenden Nass. Wir befüllen damit Wassergläser – nach echten Weingläsern suchen wir gar nicht erst – mit dem für uns ungewohnten Getränk, prosten uns zu und widmen uns dem Knabbergebäck, welches wir auch zum Feiern erhalten haben. Wir unterhalten uns prächtig über unseren ehemaligen Präfekten, Pater Ludwig, dem wir als Gymnasiasten unterstellt waren. Von ihm wissen wir nämlich, dass er dem irdischen Leben weder fremd noch abgeneigt war und mittlerweile aus dem Orden ausgetreten ist. Liegt es daran, dass die Wassergläser so groß sind, oder dass ich mir einfach öfter einschenke? Die berauschende Wirkung zeigt sich besonders bei mir recht bald. Noch lalle ich zwar nicht, aber meine Aussprache ist nicht so deutlich wie sonst. Ich kichere viel und werfe mit den kleinen Brezen nach meinen Mitbrüdern oder Confratres, wie sie auf Lateinisch heißen. Das stört die nicht, sie schießen vielmehr zurück. Ans Aufhören denkt keiner von uns. Was ist denn schon ein Doppelliter Wein für drei Personen? Die Flasche ist noch nicht zu Ende getrunken, als mich ein komisches Gefühl überkommt, welches mich vom gemeinsamen Tisch vertreibt. Ich eile mit wehendem Skapulier, das mir wie allen anderen hinten und vorne bodenlang über den Habit hängt, Richtung WC. Unpassendes.mp4
  13. Lieber Yeti, so aussagekräftig Dein Gedicht auch ist, der Mensch hat vieles geschaffen, worauf er stolz sein kann. Und erfunden hat er sich ja auch nicht. Liebe Grüße Egon
  14. Die Wahl der Worte lässt erzittern. LG Egon
  15. Deswegen hasse auch ich mich oft selber. Großartig das Gedicht! Liebe Grüße Egon
  16. Liebe Strnwanderer, ich wollte nicht noch einmal mit dem Text vom Vortag lästig fallen. Liebe Uschi, ich muss immer noch lernen, obwohl ich diesmal vorgezogen habe, es so zu machen. Liebe Grüße aus dem nur am Rande von Schnee berührten Wien. Liebe Grüße Egon
  17. Lieber Robert, freut mich. LG Egon
  18. Lieber Herbert, danke für's Probieren. Bei mir funktioniert der Ton. Es könnte am internen Lautsprecher liegen. Liebe Grüße Egon
  19. Gestern habe ich Euch mit dem Text über das Thema 'Der neue uralte Weg' die Vertonung zu den vorgestrigen „Ordensregeln“ geschickt. Heute schicke ich Euch daher nur das passende ‚Hörspiel‘ zu diesem komischen „Weg“, auch das gesprochen von meiner lieben Frau. Ich bitte um Eure Milde. Uralter_Weg.mp4
  20. Lieber @Herbert Kaiser, liebe @Donna, lieber @Carlos, liebe @Uschi R., lieber @Dionysos von Enno, herzlichen Dank für Eure positiven Ermutigungen. Herzlichen Dank auch im Namen meiner Frau. Wenn man von etwas überzeugt ist, sind die Anforderungen für die Verwirklichung auch mühelos zu bewältigen. Allen noch einmal herzlichen Dank Liebe Grüße von Egon
  21. Lieber Herbert, ja, das ist der Zweck der Übung: Konzentration auf die Grundlagen des Lebens als Geistlicher und Verbannung externer Einflüsse, die einen davon abhalten könnten. Keine Versuchungen durch dsas Zulassen von Gelegenheiten. Danke für Dein Interesse! Liebe Grüße Egon
  22. Bei all diesen Ritualen der Einkleidung befällt mich das intensive und seltsame Gefühl der Abgrenzung zu den Mitschülern von früheren Zeiten und der Einheit mit meinen jetzigen Konfratres. Von den Ordensoberen werden wir im Jahr des Noviziats geprüft, ob wir dazu geeignet sein werden, die drei Gelübde abzulegen, das des Gehorsams, und jene der Armut und der ehelosen Keuschheit. Etwas ganz Besonderes ist die Tatsache, dass wir alle als erstmalige Mitglieder unserer Ordensgemeinschaft einen neuen Vornamen bekommen. So heiße ich nicht mehr Egon, sondern Clemens und trage so wie alle anderen ein M. für Maria, also Frater Clemens M. Biechl OSM, wobei diese Abkürzung für das lateinische Ordo Servorum Mariae (Orden der Diener Mariens) steht. Stolz verlassen wir, erstmals in dem neuen Gewande, das man allgemein als Habit (oder Mönchskutte) bezeichnet, die Kirche. Im Klostergarten stellen wir Vier uns den Fotografen. Dann lasse ich mich mit meinen persönlichen Gästen ablichten. Ich freue mich unbändig, egal, ob sie meinen Entschluss mehr oder vielleicht doch weniger gutheißen. Klar ist jedenfalls, dass ab jetzt für das gesamte Jahr des Noviziats Besuche von außen verboten oder zumindest eindeutig unerwünscht sind. Wie erwähnt, sind wir als Novizen noch intensiver von der Umwelt abgeschirmt als unsere Kollegen Kleriker, die bereits die Einfache oder gar schon die Ewige Profess abgelegt haben. Wir Novizen sind diejenigen, die frisch lernen müssen, das klösterliche Leben in absoluter Abgeschiedenheit zuzubringen. Dazu verbleiben wir den Großteil der Zeit in unserer Einzelzelle im abgeschiedenen Trakt des Klosters, den wir zum einschneidenden Merkmal der Abkapselung von der Außenwelt nach unserer Einkleidung beziehen. In der abgeschirmten Stille des Noviziats lerne ich, meine Wünsche und Initiativen hintanzustellen. Nicht ich selbst bin befugt, Entscheidungen zu treffen. Das ist die Aufgabe unseres verantwortlichen Magisters, zu dem mein Beichtvater Pater Theodor auserkoren ist. Ich habe mich zu dieser Lebensform entschlossen und bin 100%ig bereit, mich penibel an alle diese Vorschriften zu halten. Sonst wäre meine freiwillige Entscheidung absurd. Leichter fällt mir dieser Entschluss, weil ich weiß, dass nach diesem Noviziatsjahr der absoluten Abgeschiedenheit die Lebensweise etwas lockerer wird. Umso mehr muss ich gerade jetzt danach trachten, das vorgegebene Ziel der Verinnerlichung spiritueller Grundsätze zu verfolgen und schließlich auch zu erreichen. Ich praktiziere – wie beim Eintritt in den Orden versprochen – die von mir erwartete Demut. Gesprochen von Ina Biechl Uralter_weg.mp4
  23. Liebes Nesselröschen, danke Dir für Deine Aufklärung, allein wäre ich da nie draufgekommen. Sehr lieben Dank und lieben Gruß von Egon
  24. Ich bin relativ neu hier. Sag mir doch bitte, wofür 'LI' steht. Danke. Liebe Grüße Egon
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