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Tobuma

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Alle erstellten Inhalte von Tobuma

  1. Tobuma

    Holland gegen Senegal

    Lieber Carlos, Leider haben sie verdient verloren. Ich war stinksauer, weil ich am Verhalten einiger Spieler sehen konnte, dass es ihre Selbstüberschätzung war, die ihnen den Sieg gekostet hat. Man kann sich nicht leisten, so pomadig und lustlos (nur 2. Halbzeit) aufzutreten. "Wir sind ja Genies, da braucht man kein Gras mehr zu fressen, um Erfolg zu haben." Ich war selbst mal Trainer und finde, dass Flick einfach manchmal zu nett ist. Die brauchten ne klare Ansage, damit so Typen wie Sühle, Schlotterbeck, Haverts oder Gnabry aufwachen.Weltmeisterschaften sind nichts für "Schönspieler". Begabung alleine da reicht nicht. Bin mal gespannt , wer jetzt gegen Frankreich spielt.Wenn das in die Hose geht, was ich nicht hoffe, sind wir weg vom Fenster. Ich würde dann nicht heulen, sondern mir einen hinter die Binde gießen. Unverschämt , wie die Dich heute behandelt haben, obwohl Du ein guter Deutscher bist! Wir lassen uns das nicht gefallen. Tobuma
  2. Tobuma

    Holland gegen Senegal

    Hi Carlos, Ich hatte mir nur vorgestellt, dass diese Geschichte, wäre sie nicht real, eine Verführung in der Küche gut hätte gebrauchen können, um die Krankheit der totalen Fussballabhängigkeit = "Fussball ist mein Leben" ad absurdum zu führen oder? Zu dem Senex würde mir noch einiges einfallen,was ich aber hier nicht näher erläutern muss. Ich hoffe mit Dir, dass wir die Japse heute besiegen können, auch wenn ich das Volk und seine Kultur durchaus schätze. Es gibt kaum einen Ort auf der Welt, in dem man sich sicherer fühlen kann, als in Tokio. Liebe Grüße Tobuma
  3. Tobuma

    Holland gegen Senegal

    Carlos, Ich weiss nicht , ob es eine "echte" Geschichte ist, sonst wäre der Gag gewesen, dass Du in der Zwischenzeit in der Küche seine Frau verführst, die sich beim Fussball auch zu Tode langweilt. LG Tobuma
  4. Tobuma

    London Reise

    London Stille Tage in der Norfolk Road tastende Schritte in der Menge zwischen Victorian Style und Kebab Ziellose fallen gelangweilt in roten Plüsch, leben in Nischen der Zeit, träumen ratlos nach vorn ertränken die qualvolle Unrast der Nächte in endlosen Pints of Lager Betten knarren erschöpft vor sich hin hassen den käuflichen Hotelbetrieb, der sich geradeso über Wasser hält Ab und zu luftiges Sprachengewirr heimatliche Klänge über Babylon du auch hier, wer noch, sag bloß... doch sie alle verstummen im Ächzen der ewig schlingernden Circle Line ringen erschöpft nach einem Hauch Leben Hohe Zeit für verbotene Körpersprache Blicke tief hinter den Lidern versenkt Liebende tauschen farbige Zärtlichkeit tanzen zwischen den Bahnsteigen umarmen den nachtblinden Geiger der Paddington mit Geschichten füllt © Thomas W. Bubeck
  5. Liebe Ilona, Ich stimme Deinen Beschreibungen voll zu. Deshalb mehr Frauen an die Macht, dann würde vieles von diesem Wahnsinn nicht passieren. LG Tobuma
  6. Liebe Juls, Wirklich eindrucksvolle Beschreibung eines Albtraums , der eine Vielfalt von Ursachen haben kann. Glücklicherweise beendet unser Bewußtsein (die hilfreiche Hand) am Morgen die beängstigende Situation und stellt Normalität her, nachdem die Angstgefühle sich im Traum austoben konnten. Liebe Grüße Tobuma
  7. Liebe Ava, Deine Beschreibung "Doch das Ziel scheint vor mir weg zu rennen" ist, so empfinde ich das, eine Parabel für das Leben. Nur selten fühlen wir uns richtig "angekommen", weil wir uns selbst oder andere uns, ständig mit neuen Zielen zupflastern oder zupflastern lassen. Da kann man manchmal wirklich verzweifeln und möchte einfach alles hinschmeißen, nur noch an die Decke starren und seine Ruhe haben. LG Tobuma
  8. Lieber Carlos, Danke für Deinen schönen Kommentar. Meine Arbeit mit Seeleuten aus aller Welt 1 - 2 x pro Woche, ist wie eine Wundertüte = immer wieder neue Erfahrungen, Erlebnisse,Gespräche,die mich bereichern, herausfordern und positiv motivieren . Die Vielfalt der Menschen, die der Zufall friedlich zusammenführt , weil sie bei uns ein paar Stunden sie selbst sein und ihre Einsamkeit durch Fragen und Gedankenaustausch überwinden können, zeigt, was möglich wäre ,wenn.... Liebe Grüsse Tobuma Dank auch an Hera, Herbert und Donna für ihre positive Reaktion
  9. Perhaps, Rote Kreuz? Die Runde heute Abend ist recht klein, nur sechs Seeleute, die anderen müssen wohl alle an Bord bleiben, weil ausgeladen und dann wieder geladen wird. Manchmal sind sie auch nur zu kaputt, um sich von Bord zu bewegen. Im englischen Kanal und der Nordsee gibt es tagelang kaum Schlaf. Wir, die beiden Betreuer im Club, sind dann schon mal traurig, weil die "armen Hunde" sicher Erholung brauchen könnten. Wir wissen ja, dass vier große "Pötte" und mehrere kleine im Hafen liegen. Der Inder, der sich bei mir an der Bar ein Bier holen kommt, spricht mich an: "You Catholic church?" Ich antworte: "No, I´m not, but this club is organized by Catholics and Protestants. They are working together. Three days a week the Catholics are in charge, Sunday is no service, the rest of the week the Protestants are in charge." "Then you are Protestant?" "No." "Perhaps, Rote Kreuz?" "No." Er schaut mich zweifelnd an. Wie soll ich ihm erklären, dass ich keiner Kirche angehöre, ohne wirklich Atheist zu sein? "Aber warum bist du dann hier?", fragt er, in einem letzten Versuch die Sache aufzuklären. "Ich bin hier, weil ich Menschen mag und ihnen, wenn ich kann, gerne helfe, wenn sie mich brauchen. Ich bin aus freien Stücken hier". " That sounds like religion... do you believe in god?" "Das würde ich gerne, aber manchmal, wenn man das Leid, Elend und die vielen Ungerechtigkeiten auf der Welt sieht, frage ich mich schon, ob es einen Gott gibt, der da einfach nur zuschaut. Ich bin sicher, das ist eine Frage, die wir uns alle von Zeit zu Zeit stellen." "And what is your final conclusion?", fragt er. "Ich schwanke immer noch hin und her. Ich denke, dass Gott oder der Teufel in jedem von uns steckt. Wir müssen uns immer wieder entscheiden, wer und was wir sein wollen, indem wir durch unser Handeln zeigen, wer wir wirklich sind," sage ich, "Jeder muss da die richtige Antwort in sich selbst finden. Keiner kann Dir eine verbindliche Antwort auf Deine Frage nach Gott geben, die musst Du schon selbst finden, davon bin ich fest überzeugt." "Sounds right," sagt er, "we all have to find our own answer." Dann nimmt er sein Bier, geht auf seinen Platz zurück und lächelt mir zu. © Thomas W. Bubeck
  10. Tobuma

    Fußball in Katar

    Efcharisto, lieber Carlos für Deine wie immer interessanten Ausführungen. Ich möchte mich mit einem Spruch des alten Hern Adenauer anschließen. Auf den Vorwurf der damaligen Opposition, er habe doch gestern noch eine ganz andere Position bezogen, hatte er ganz Rheinländer geantwortet : -Zitat entfernt! Nur Gemeinfreie Zitate erlaubt! Bitte die Forumsregeln beachten! mfG Die Moderation JC- Das hat übrigens auch mit der Kölner Mentalität zu tun: die wußten, ihre Tagesgäste mit den Treidelkähnen auf dem Rhein sind am anderen Tag wieder weg. Da musste man für keinen Schwur vom Vorabend geradestehen. Ihr Lebensmotto: "Jeder Jeck is anders", ist eine besondere Form der Toleranz, die den Kontakt leicht macht ,aber eben auch eine andere Seite hat. Ich selbst mag übrigens Fussball, weil ich selbst mal gespielt habe und dann Trainer bei der Jugend war. Hat einen guten erzieherischen Einfluß (Teamwork, Bereitschaft zur Arbeit, um besser zu werden, Abhärtung fürs Leben) allerdings nur solange kein Geld im Spiel ist. Habe deshalb früher die Frauen oder Bezirksliga angeschaut, so als Ausgleich für zu intensive Arbeit. Die WM in Katar ist natürlich eine echte "Entgleisung". Bin mal darauf gespannt, wie die Katararis das abwickeln wollen. Als ich mal da war, dauerte allein die Kontrolle der Papiere bei Ankunft fast 30 Minuten. Für ausländische Gäste wären bei dem Tempo wahrscheinlich die ersten Spiele bereits vorbei, bevor die überhaupt ins Land dürfen.Uns hat damals das Land und die Menschen nicht besonders gefallen. Liebe Grüße Tobuma Hallo Joshuan, Danke für Deine Überarbeitung.Schade, dass der originelle Spruch damit entfallen ist, aber der Schutz des Urheberrechts muss gewahrt bleiben.Als er 67 starb, war ich gerade mal 22 Jahre alt. In fünfzehn Jahren dürfte ich ihn vielleicht gemeinfrei zitieren.Dann wäre ich in demselben Alter wie er, als er starb. Liebe Grüße Tobuma
  11. In Ermanglung eines vorzeigbaren eigenen gedanklichen "Flows", zitiere ich einfach zwei Gedanken von Henry James (übersetzt), der im Gegensatz zu mir, was zu sagen hatte: "Um sich in der Welt zuhause zu fühlen, muss der Mensch lernen ihre Vielfalt zu ertragen. Es gibt kein Eines,kein Ganzes, kein absolutes Prinzip, das alles eint. Der Wert des Ganzen liegt in jedem seiner Teile. Gleichwohl verleihen wir dem Einzelnen oft durch einenBezug zu einem vorgestellten ideellen Ganzen eine Wert. Dieses Ganze hat keine Realität, aber es ist wahr als ein tiefmenschliches Bedürfnis". und "Alles Leben ist Problemlösen. Unser Bewusstsein ist das Produkt von Millionen vorangegangener Problemlösungen. Immer ging es dabei ums Überleben und ums Zusammenleben. Unsere Empfindungen,unsere intellektuelle Verarbeitung und unser Handeln sind genauestens darauf abgestimmt. Das Zauberwort lautet Anpassung. Wir können das, was wir Realität nennen, nicht von unseren Erkenntnismöglichkeiten trennen. Und das,was wir Wissen nennen, nicht von unserer Erfahrung mit der Umwelt.“ Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als ohne Reue bein Anderen schamlos wildern zu gehen.
  12. Tobuma

    Fußball in Katar

    Hallo Carlos, Ich sage immer: "Meine größte Stärke ist meine Inkonsequenz".Das hift in einigen Situationen keine Festlegungen zu treffen , die man durch Veränderung der Situation nachher bereuen könnte. LG Tobuma
  13. Hallo Alfredo, Ein hübsche, kleine Geschichte mit Charme.Wenn die Dichtung mal gerade nicht fließenwill, ist gute Prosa auch für diesen Kreis geeignet. LG Tobuma
  14. Hallo Federtanz, Ich kann mich dem Kommentar von Joschua nur anschließen, eine wirklich dichterische Sprache und Poesie. Es gibt allerdings auch etwas,was mir nicht gefällt. Die Zeile: "Welch Leid verlangt nach mir"? klingt für mich etwas aufgesetzt, so als hättest du Dich nicht getraut, die reine Poesie, die dann folgt, ohne Begründung rauszulassen.Dabei nimmt sie dem Folgenden einen Teil seiner Wirkung.Was aus der Phantasie, dem Herzen kommt, braucht keinen intellektuellen Aufhänger! Ganz liebe Grüße Tobuma
  15. Liebe Juls, Danke für Deinen erfrischenden Kommentar. Die Ansage mit der Million kam ja auch von einem Mafiosi. Ich wollte stattdessen mit 24 Jahren zumindest beruflich erfolgreich werden. Ein gewisses Sicherheitspolster ist nicht ganz schlecht, vor allem, wenn das Leben einen mal unverdient auf dem falschen Bein erwischt und wem passiert das in 30 oder 40 Berufsjahren nicht. Ich wünsch Dir einen schönen Abend Tobuma
  16. Hi Carlos, Wirklich schöne Geschichte.Sie lebt wie alles guten Geschichten aus dem was nicht passiert und der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Was hätte nicht alles passieren können, wenn....ich die Gelegenheit ergriffen.. , vielleicht jünger gewesen wäre oder ..oder, vielleicht auch etwas ganz anderes, eine Familientragödie oder Spionagegeschichte ? Liebe Grüße Tobuma
  17. Lieber Bernd, Danke für dieses treffende Gedicht, das die Realität glasklar wiederspiegelt. Leider gibt es kein Bewußtsein dafür, dass 80 % der Produkte, die wir täglich brauchen, durch die Arbeit dieser Menschen (über See) nach Deutschland kommen. Dort, wo ich wohne, sind solche Seeleute glücklicherweise ganz gut integriert.Wir haben kein Seemannsheim, aber eine funktionierende Seemannsmission für die, die noch auf See sind. Da kann man sich engagieren, wenn man das Problem erkannt hat. Liebe Grüße Tobuma
  18. Lieber Herbert, Ich habe überhaupt keinen Zweifel an deinen überragenden Küchenfertigkeiten. Da es sich bei dem von mir beschriebenen Herrn um einen echten Italoamerikaner handelte, würde ich bezweifeln, dass Kung Fu seine Art war, Probleme zu lösen oder zu Reichtum zu kommen. Da ich noch nicht mal in Kung Fu ein Ass bin und auch in der Küche eher mittelmäßig, obwohl sich meine Frau noch nicht beklagt hat, habe ich diesen, Deinen Weg garnicht erst beschritten. Für dich dürfte es leider jetzt auch schon zu spät sein, auch wenn Du Dir heute vielleicht ein Ticket leisten könntest, vermute ich. Unser Leben hat eben auch mit Pech und verpassten Chancen zu tun. Ich grüße dich ganz herzlich zu später Stunde LG Tobuma ---------- Doppelposting zusammengeführt ---------- Lieber Ponorist, Danke für Deinen kreativen Vorschlag. Ziemlich wertloses Papiergeld, also Millionen und Milliarden Reichsmark von 1929, habe ich mir sicherheitshalber noch aufbewahrt, man weiss ja nie was noch kommen kann! Gold wäre wahrscheinlich die richtige Währung. An Dong hatte ich noch nicht gedacht, vielleicht weil die Vietnamesen mir de facto gar nicht so arm erschienen sind und ich Sympathie für sie habe.Sie sind ja sowas wie die Ukrainer Asiens, haben die Chinesen,Franzosen und Amerikaner überlebt. Ernsthaft bleibt mir wahrscheinlich nur, das Lottospiel wieder anzufangen und Hafenbecken oder frische Baugruben garnicht erst in Betracht zu ziehen. Muss mich wohl mit meinem Schicksal abfinden und Papiertiger bleiben. LG Tobuma
  19. Hallo Federtanz, Ist es nicht grandios, wie unser Gehirn eine fremde Geschichte "überarbeitet" und daraus eine Eigene macht. Ein Beweis dafür, das man sich auch sonst im Alltag erst intensiv mit einer Sache oder einer Person beschäftigen muss, bevor man sich ein Bild machen kann oder sich ein Urteil erlaubt. Denke ich oft, wenn ich die Reaktion von Menschen auf das lese, was die Politiker gerade diskutieren oder einführen. Danke, dass Du mir den persönlichen Hintergrund der Geschichte erzählt hast,der in eine ganz andere interessante Richtung geht.Bewahre Dir Deine kindische alte Seele,vielleicht ist sie der beste Schutz gegen die manchmal so brutale Wirklichkeit. LG Tobuma
  20. Tobuma

    Millionär werden

    Millionär werden Als ich 24 Jahre alt war, sagte mir der Mann einer Bekannten bei einem Besuch in New York: "Wenn Du bis zum 30 Lebensjahr kein Millionär bist, dann wirst Du auch keiner.Also leg los und streng Dich an." Ich gebe zu, ich habe es ernsthaft versucht, aber ich habe es bei weitem nicht geschafft.Nicht mal im Lotto. Angehörige der Mafia haben da leicht reden.
  21. Hallo Elisabetta, Wenn du Dich gezielt umschaust, gibt es vielleicht morgen schon jemanden, der dich für einen Sechser im Lotto hält.Ich würde nicht davon träumen, das es irgendwann hinter dem Horizont weitergeht. liebe Grüße Tobuma
  22. Hallo Federtanz, Ich kenne diese Gefühle, wenn du als erwachsener Mensch erleben mußt, wie Deine Eltern zu Kindern werden und du dann ihre frühere Rolle übernehmen musst. Das nimmt einen ganz schön mit und läßt einen von Zeit zu Zeit verzweifeln. Wir müssen es leider bis zum bitteren Ende durchstehen und hoffen, dass es uns selbst später nicht treffen wird. Dein Gedicht macht Deine innere Zerrissenheit sichtbar und läßt uns daran teilnehmen. Liebe Grüße Tobuma
  23. Liebe Darkjuls, Es fällt mir nicht leicht, Dir zu einem solch persönlichen Thema zu schreiben, aber Dein Gedicht war auch sehr offen.Ich habe eine Reihe von Süchtigen in meiner beruflichen Vergangenheit erlebt und denke ,dass man einer solchen Situation hilflos ausgeliefert ist, wenn man nicht einmal das Warum versteht. Nicht der "Sprit" ist das Problem! Süchtige sind oft Menschen, die bereits als Kleinkinder keine konstante und die Entwicklung ihres Selbst fördernde Entwicklung erfahren haben.Deshalb erleben sie sich "innen drin" häufig als schwach, hilflos und wertlos. Dieses beunruhigende Gefühl kompensieren sie mit Omnipotenzphantasien, erleben aber immer wieder, dass sie nicht dauerhaft in der Lage sind, die für das tagtägliche Leben erforderlichen Anpassungsleistungen zu vollbringen.Das führt zu vielen affektiven Situationen, in denen sie sich überfordert fühlen und befürchten , daß ihr schwaches Ich von Gefühlen überrollt wird, die sie nicht mehr unter Kontrolle haben. Sie erleben,dass sie den Anforderungen von Außen und Innen nicht gerecht werden können. Der Alkohol ist dann das entlastende "Selbstheilungsmittel", das sie von der Realität abschirmt und sie von ihren bedrohlichen Gefühlen und Affekten entlastet. Durch ihre hohe Empfindsamkeit treten solche Frustrationssituationen, durch den Alkoholkonsum verstärkt, jedoch immer häufiger auf. Ihren Partner möchten sie am liebsten total/mit Haut und Haaren besitzen, damit sie in der Beziehung keine Störung erfahren ,was aber unmöglich ist,da dieser dann seine Persönlichkeit aufgeben müsste. Doch egal , was der Partner versucht, um Situationen auszubalancieren oder Verständnis aufzubringen: "Genug ist nie genug." Die fehlende/falsche Zuwendung in der kindlichen Entwicklung läßt sich später nicht mehr aufholen. Liebe und Hass aus Enttäuschung liegen bei dem Süchtigen eng beieinander. Hier kann nur der Leidensdruck durch seine Situation dem Süchtigen selbst, helfen, damit er sich freiwillig in professionelle Behandlung begibt und seine verdrängten Konflike aufarbeitet. Ich hoffe, dass ich Dir mit meiner Beschreibung weiterhelfen konnte. Liebe Grüße Tobuma
  24. Hallo Donna, hallo Carlos, Danke für Eure motivierenden Kommentare. Ich glaube, es ist wert, den Blick auch einmal zurück in die Vergangenheit zu werfen, und sei es nur um der jüngeren Generation zu zeigen,dass das , was sie für selbstverständlich halten, noch garnicht solange selbstverändlich ist z.B.als ich um die dreissig war : musste der Mann die Erlaubnis geben, wenn die Frau mitarbeiten wollte, es gab noch keine Anti Baby Pille, der Kuppeleiparagraf untersagte,"fremde" Personen bei sich oder in der Familie übernachten zu lassen, Homosexualität war bis 1972 unter Strafe gestellt, danach erst ab 18 Jahren erlaubt usw. Weltweit sieht man gerade, wie schnell solche Errungenschaften wieder eingeschränkt werden können,wenn rechte Kräfte an die Macht kommen.Deshalb "wehret den Anfängen", auch wenn die Kinder (wahrscheinlich wie wir früher auch) sich lieber nicht mit der Vergangenheit beschäftigen, die leider allzu schnell wieder Gegenwart werden kann. Liebe Grüße Tobuma
  25. „High Life“ in Eiserfeld In den siebziger Jahren war es ähnlich schwer wie heute, wollte man bei einem Job Wechsel ein Zimmer finden. Wohnungen gab es nur große, und die waren für einen Berufsanfänger nicht geeignet und nicht bezahlbar. Die Zielgruppe der Singles war damals noch nicht erfunden, die Scheidungsraten noch nicht so hoch, so dass ein spezieller Markt für Wohnungen um die 40 - 50 qm, wie es sie heute gibt, noch nicht wirklich existierte. Mit Hilfe meines Arbeitgebers fand ich ein kleines Zimmer, von etwa 10 - 12 qm Größe, im Dachgeschoss eines kleinen Privathauses mit schrägem Dach und natürlich keinem separaten Eingang. Ich musste das Haus also durch den Eingang des Vermieters betreten und dann innerhalb des Hauses nach oben gehen, eine Vorstellung, die einem 25jährigen eigentlich gar nicht gefällt, da er sich immer unter Beobachtung wähnt. Man war doch nicht von zuhause in eine fremde Stadt gezogen, um sich wieder unfrei zu fühlen. Was würde passieren, wenn ich erst in der Nacht, vielleicht angetrunken, nach Hause käme? Ein Mädchen mitbringen unvorstellbar. Außerdem existierte noch der Kuppeleiparagraf, der es Eltern und auch Vermietern untersagte, Mitglieder des jeweils anderen Geschlechtes in einer Wohnung übernachten zu lassen. Punkt zehn Uhr abends hatte jeder Besucher gleichwelches Etablissement zu verlassen. Glücklicherweise waren meine Vermieter eigentlich „unsichtbar“, so dass ich mich nicht beschweren konnte. Einmal im Monat sprachen sie mich an, ob denn alles in Ordnung sei oder ob sie mir in irgendetwas behilflich sein könnten. Ansonsten sah und hörte ich nichts von ihnen. Hilfreich war sicher auch, dass ich beruflich häufig unterwegs war und deshalb nicht permanent anwesend war. Die Enge meiner Unterbringung führte dazu, dass mir häufig „die Decke auf den Kopf fiel“ und ich mich in eine im Umfeld liegende Kneipe, in der man auch vernünftiges Essen oder auch nur ein Bierchen bekam, oder eine der örtlichen Discotheken flüchtete. Da ich immer eine Nachteule war und problemlos mit 5 - 6 Stunden Schlaf auskam, waren alle meine guten Vorsätze mich schon um zehn oder elf Uhr zu Bett zu begeben, “verlorene Liebesmüh“. Ich hatte, trotz anspruchsvoller beruflicher Herausforderungen, immer das Gefühl, abends eigentlich noch nichts erlebt zu haben und machte mich zu Fuß oder mit dem Auto auf den Weg, angenehme Gesellschaft zu suchen und mich auszuleben. Dauerhafte Partnerschaften musste ich mir sowieso aus dem Kopf schlagen, da ich viel zu häufig, manchmal über Wochen deutschlandweit für die Firma unterwegs war und gerade in der ersten Anstellung, auch nicht sicher war, ob ich auf Dauer in Siegen bleiben würde. So wurde vor allem die Disco so etwas wie meine zweite Heimat. Dort konnte ich schnell Kontakt finden, da es in Eiserfeld wohl noch andere Menschen gab, die sich von ihrem täglichen Leben nicht ausgefüllt fühlten. An der Bar fand man zumindest immer einen männlichen oder weiblichen Gesprächspartner. Sie kamen auch aus unserem Unternehmen. Ich hatte sie meist im Büro oder der Kantine kennengelernt. Im Gegensatz zu den meisten Männern tanzte ich gerne und gut. Deshalb fand sich meist eine Partnerin, die bereit war, mit mir eine“ flotte Sohle“ aufs Parkett zu legen. Da ich die Frauen nicht „anbaggerte“, sondern, wie jeder sehen konnte, Spaß am Tanzen hatte, konnte ich mit der Zeit auch mit den jungen Frauen tanzen, die mit ihrem Partner da waren, deren Partner aber nicht tanzen wollten oder konnten: Er hatte dann seine Ruhe und sie in mir eine ungefährliche “Wunscherfüllung“, für alle Beteiligten eine “Win - Win Situation“. Ich hatte dadurch ausreichend Bewegung als Ausgleich für den Sitzmarathon im Büro oder in Meetings und lernte, auf unverfängliche Art und Weise, einige ansprechende und nette Frauen kennen. Mit der Zeit hatte ich mich auch mit Andrea, der Bedienung des Lokals, in dem ich häufiger essen ging, angefreundet. Wenn die Hauptessenszeit abends vorbei war, setzte sie sich zu mir, und wir hatten ausreichend Gelegenheit uns miteinander zu unterhalten. Sie war unkompliziert, humorvoll und gescheit. Als wir feststellten, dass auch sie gerne tanzte, holte ich sie häufig nach ihrem Dienst so zwischen elf Uhr abends und Mitternacht ab, und wir fuhren in die Disco bis gegen zwei oder der drei Uhr morgens. Unser Verhältnis war bis auf den Körperkontakt beim Tanzen „platonisch“, vielleicht auch deshalb, weil es keinen geeigneten Ort gab, an dem man ungestört und menschenwürdig „Mehr“ hätte ausprobieren können. Da ich am Wochenende regelmäßig nach Köln fuhr, um meine dortigen Freunde und Kontakte nicht zu verlieren, und auch für die Firma viel unterwegs war, hatten wir vereinbart, wenn möglich, Zeit miteinander zu verbringen, ohne daraus jedoch ein festes Verhältnis entstehen zu lassen. Keiner fragte den anderen, was er in der Zwischenzeit, wenn wir uns nicht sehen konnten, mit wem getrieben oder nicht getrieben hatte. Eines nachts bat sie mich, sie mit dem Auto nach Hause zu bringen, da ihr Auto in der Werkstatt zur Reparatur sei. Sie hatte, ähnlich wie ich, ein Einzelzimmer in einem Einfamilienhaus im Eiserntal, etwa 6 km von Eiserfeld entfernt, das, in einer Reihe von fünf oder sechs einzelnen Häusern, entlang der Straße stand. Das Tal war kurvig und ziemlich eng, die Straße von allen Häusern gut einsehbar. Als wir vor der Haustür hielten, um uns zu verabschieden, bat sie mich, den Motor abzustellen, da ihre Vermieter und Nachbarn alles Fremde mit Argwohn beobachten würden. Nächtlicher Lärm sei davon nicht ausgenommen. Dieses offensichtliche Misstrauen war ein Teil der Mentalität der Siegerländer, die über Jahrhunderte ihre Methoden der Eisenerzverhüttung sorgfältig schützten. Nur ausgesuchte Fuhrknechte durften mit Erlaubnis der Obrigkeit mit ihrem Gefährt die Gegend verlassen. Fremde waren grundsätzlich verdächtig und als potentielle Spione nicht gerne gesehen. Deshalb bekam man auch noch in den Siebzigern schlecht Kontakt zu den Einheimischen. Jetzt, da wir kein Aufsehen mehr erregen konnten, unterhielten wir uns noch eine Weile angeregt. Es gab eine Menge Dinge, die uns gemeinsam interessierten und von denen wir uns gegenseitig berichteten. Plötzlich legte Andrea mir den Arm auf die Schulter, zog meinen Kopf zu sich hin und flüsterte mir ins Ohr: „Hast Du auch Lust? Komm doch noch mit mir aufs Zimmer. Wir müssen allerdings sehr leise sein. Spätesten um fünf Uhr musst Du auf jeden Fall wieder weg sein. So gegen sechs Uhr fahren die Menschen hier zur Arbeit. Ich möchte keinen Ärger mit meiner Vermieterin bekommen.“ Welcher junge Mann hätte das Angebot einer gutaussehenden und, vielversprechenden Partnerin schon ausgeschlagen? Ich hatte ja keine anderen Verpflichtungen. Also nickte ich zustimmend. Wir öffneten vorsichtig die Autotüren, stiegen aus, drückten sie leise zurück ins Schloss, huschten durch den Vorgarten zur Haustür, die sich lautlos öffnen ließ und schlichen auf Zehenspitzen in ihr Zimmer, um miteinander zu schlafen. Wie verabredet, verließ ich Andrea rechtzeitig, um mit meinem Auto, das jetzt im Morgenlicht blöderweise gut sichtbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, nach Hause zu fahren. Draußen suchte ich vergeblich nach meinem Autoschlüssel. Verdammt noch mal…! Wie ich schockiert feststellte, hatte ich meinen Schlüssel, im Auto stecken gelassen und wir beide die Türen verriegelt (was damals noch möglich war). Wirklich peinlich, zurück ins Haus konnte ich jetzt auch nicht mehr. Tolle Situation, so richtig auf dem Präsentierteller und keine Möglichkeit zu entkommen. Was also tun? Das Autofenster einschlagen? Den Wagen aufbrechen? Ein gefundenes Fressen für die Nachbarn, die umgehend die Polizei gerufen hätten. Mir fiel ein, das ich auf der Hinfahrt im Nachbardorf, so etwa 2 km entfernt, ein Telefonhäuschen gesehen hatte. Also machte ich mich schleunigst zu Fuß auf den Weg, um von dort aus meine Autowerkstatt anzurufen. Was blieb mir auch anderes übrig. Gottseidank gab es in dem Dorf eine Bushaltestelle, bei der ich mich etwas geschützt unterstellen konnte, bis die Werkstatt um sieben Uhr öffnete. Meine Sportjacke, die die Kälte abgehalten hätte, hatte ich natürlich auch im Auto gelassen. Der Kundendienst zeigte Verständnis und versprach, mir schnellstens zu helfen. Warum ich mich gerade dort weggeschlossen hatte, interessierte sie nicht. Eine halbe Stunde später holte mich ein KFZ Mechaniker ab und wir fuhren gemeinsam zu meinem Auto, das er, wie jeder geübte Autodieb, problemlos in Sekundenschnelle öffnen konnte. Ich bedankte mich und machte, dass ich schleunigst wegkam. Jetzt, so spät am Morgen, waren die Häusle Besitzer allerdings schon alle auf der Arbeit, so dass unsere „Öffnungsaktion“ auch keine Zuschauer mehr fand. Mein Arbeitgeber, den ich, weil ich eigentlich schon um 8 Uhr im Büro hätte anwesend sein müssen, beim Umziehen von meinem Zimmer aus anrief, brauchte ich nicht einmal richtig anzulügen: Autopanne als Verspätungsgrund war doch glaubwürdig und in diesem Falle zweifellos auch noch zutreffend. Sechs Monate später fand ich endlich eine kleine Wohnung in einem Appartementhaus in Siegen, das mir weitere peinliche Situationen ersparte. © Thomas W. Bubeck “Buntes Leben“ 21
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