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Tobuma

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Alle erstellten Inhalte von Tobuma

  1. Hallo lieber Joshuan, lieber Carolus, liebe Juls,liebe Elisabetta und Ostseemoewe,Jovo,Phonorist Glücklicherweise habe ich in meiner Erziehung, wie jeder von euch nur ein paar dieser Sprüche (ich keine gravierenden) zu hören bekommen, die, das war der Anlaß meiner Überlegung, auch bei einer jungen benachbarten Familie benutzt wurden. Als ich dann in meinem Gedächtnis nachkramte, fand ich, dass sich doch wesentlich mehr von diesen Sprüchen, aus den unterschiedlichsten Gesprächen, Erlebnissen und Kontakten, wohl unbewußt in meinem Gedächtnis meiner schon langen Vergangenheit festgesetzt haben, als ich erwartet hatte. Natürlich sind diese Sprüche unbedacht, verletzend , manchmal zynisch, für Kinder beängstigend und sollten keinesfalls zum Erziehungsrepertoire verantwortungsvoller Eltern gehören. Dass sie weiter benutzt werden, zeigt ,daß zwischen dem Anspruch die Kinder zu selbstbewußten Menschen zu erziehen und der Realität, die oft von Arbeitsdruck, Konflikten, politischer Unsicherheit, vielleicht auch ungeklärten Absprachen zwischen Partner gekennzeichnet ist, eine Diskrepanz herrscht, in der manchmal auf Stereotypen dieser Art zurückgegriffen wird, weil man es selbst nicht anders erfahren hat. Deshalb ist es auch wichtig sie offen zu diskutieren und infrage zu stellen. Eure Erklärungen dafür kann ich alle gut nachvollziehen und ich könnte noch einige hinzufügen. Da das Nachkramen aber nicht hilft, finde ich Juls Vorschlag nach positiven Beispielen zu suchen undsie bewußt einzusetzen gut, was wir selbst noch als Oma´s & Opa´s ungestraft tun dürfen, um gutes Beispiel zu sein. Danke für eure sehr persönlichen und hilfreichen Beiträge. Liebe Grüße Thomas
  2. Hi Juls, Ich finde Sehnsucht muss sich nicht unbedingt auf eine konkrete Person oder Personen beziehen. Sie kann vielerlei bedeuten: z.B.Sehnsucht nach Selbstverwirklichung; nach neuen Erfahrungen mit fremden Ländern; nach Sicherheit und Geborgenheit in einem Leben ohne Gefahr; nach neuen Herausforderungen, die dem Leben einen wirklichen Sinn geben; nach innerer Ruhe, die das Getriebensein stoppt; nach echter Freundschaft, die dauerhaft Bestand hat,etc. Du siehst, dein Gedicht hat die Phantasie in Drehung versetzt und kann dadurch neue Interpretationen vielleicht eigener Wünsche hervorbringen. Schöne Anregung zum Nachdenken. Liebe Grüße Thomas
  3. Museum der Vergangenheit? Stell dich nicht so an, Jungens heulen nicht. Wenn alle anderen Scheiß machen, du nicht. Ordnung segensreiche Himmelstochter! Das kannst du unserer Familie nicht antun, was sollen die Nachbarn sagen. Wenn Erwachsene reden, haben Kinder den Mund zu halten. Pass auf und lass dir kein Kind andrehen, das würden wir nicht überleben. Ihr seid ja so faul, dass euch schon das Fleisch von den Knochen fällt. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Basta. Solange du die Füße unter unseren Tisch setzt, haben wir hier das Sagen. Deine Urwaldmusik geht einem auf den Nerv, spiel mal was Anständiges. Muss das immer so laut sein, da platzt einem ja das Trommelfell. Wart bis Papa nach Hause kommt, dann gibt’s was. Könnt ihr nicht einmal ruhig sein, euer ständiges Geplapper geht einem auf den Geist? Egal wer schuld ist, ihr kriegt beide was hinter die Löffel. Benimm dich wie du willst, aber benimm dich! Wo hast du denn den Schwachsinn her, wer erzählt denn solchen Mist? Denk daran, der Lehrer hat immer Recht. Hättest du besser aufgepasst, wäre das nicht passiert. Mein Gott, muss man dir alles dreimal erklären? Du bist nicht dumm, du bist nur faul. Wofür hast du deinen Kopf? Stör Papa nicht, der war den ganzen Tag auf Arbeit, der braucht jetzt Ruhe. In kein fremdes Auto einsteigen, lass dich von niemand anquatschen. Männer wollen immer nur das eine. Geknutscht wird nicht, die können ihre Hände doch nicht bei sich behalten. Wo hast du denn die Freunde aufgegabelt? Guck mal, wie du wieder aussiehst, mit dir kann man sich ja nirgends sehen lassen. Könntest du mal deine Müllhalde aufräumen? Damit die Mädels nicht gleich vor Schreck umfallen. Du wirst ganz schön dick, wie willst du denn da einen Mann mitkriegen? Wer sich nachts amüsieren kann, der kann auch morgens früh aufstehen. Wenn du nur einmal hören würdest, jetzt haben wir den Salat! Iss nicht so viel, das ist ungesund und schadet dem Teint. Die Hosen sind so dreckig, die stehen von ganz alleine. Pünktlichkeit ist die Tugend der Könige, wenn man die Uhr lesen kann. Wenn ich dich nochmal dabei erwische, wie du diesen Schund liest, werfe ich die Hefte gleich ins Feuer. Was hast du vor, hier riecht es ja wie im Freudenhaus, mit wem willst du denn ausgehen? Ich glaub, ich seh nicht recht, da fallen doch die Gören reihenweise in Ohnmacht, wenn dieser Fuzzi singt. Wer hat dich denn in den Malkasten getaucht? Geht der Rock vielleicht noch kürzer? Wenn du nicht brav bist, kommt heute Nacht der schwarze Mann und holt dich. Was kann ich dafür, dass das Bier schlecht war? Einfach zwischendurch mal aussetzen. Welches Geschlecht hat denn die Freundin, bei der du heute übernachten willst? Hab Dir doch gleich gesagt, der/die ist nichts für dich und jetzt soll plötzlich die Welt untergehen? Warum soll ich dir das erklären? Das verstehst du sowieso nicht. Da muss man ein paar Jahre älter sein. Wie, warum das Essen noch nicht auf dem Tisch steht? Mama hat auch mal keine Lust. Dich kann man auch keine Minute allein lassen. Dann siehst du schon wieder so aus, als hätten wir keine sauberen Klamotten mehr. Man sitzt bei Tische gerade, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Deine Lieblingsjeans werden wir einem Museum vermachen, da erhalten sie dann einen Ehrenplatz. Mit Waschen könntest du einen ganz neuen Menschen aus dir machen. Du magst keine Milch? Dann hast du auch keinen Durst. Wer Wasser trinkt kriegt Läuse in den Bauch.
  4. Hallo liebe Elisa, Auf Dauer wird das Wegschließen in einem Buch zur "inneren Gefahrenabwehr" nicht reichen.Vielleicht muss man schrittweise üben, schneller Dampf ablassen, bevor der Deckel kocht. Das stärkt die Abwehrkräfte und dient der seelischen Gesundheit. Dein Gedicht läßt einen die Kräfte in der Situation spontan miterleben. Liebe Grüße Tobuma
  5. Hi Delf, Schöne Analyse, ansprechendes dichterisches Format. Nur eine Ergänzung aus der sozialen Realität als Erklärungsmuster : "Wichtig ist nicht, was der Sprechende mit seinen Worten erreichen will, sondern, wie es bei dem anderen ankommt", womit wir bei dem Problem der Wirkung wären. Kommunikation über Sprache funktioniert nur, wenn alle auch emotional quasi auf einer "Welle" sind. Liebe Grüße Tobuma
  6. “ Einen Mann brauche ich nicht “ Eine mädchenhaft wirkende, junge Frau, sichtbar europäischer Herkunft, und ein gut aussehender, gepflegter Mann, so um die dreißig, aus Indonesien, beide von demselben Schiff, wie ich später erfahre, betreten so gegen halb acht den Club. Ein Paar, frage ich mich? Stelle mir sofort die Rivalität mit den allen anderen Seeleuten vor. Ein Paar, das wäre wirklich erstaunlich. Kaum an der Club Theke angekommen legt die “Lütte“ los, begrüßt mich „freundschaftlich keck“, so als würden wir uns schon lange kennen. „Darf ich das Fleisch, das ich im Supermarkt gekauft habe, bei dir in den Kühlschrank legen? Natürlich nur solange ich hier bin. Was dagegen?“ Ich schüttele den Kopf. Mein Kollege hilft, ihr die Sachen, die sie aus einem kleinen Rucksack und einer Einkaufstüte holt, in unserem Vorratskühlschrank zu verstauen. „Ich bin in Ungarn geboren,“ erzählt sie, „aber meine Eltern wollten unbedingt weg da. Man konnte dort nicht genug verdienen. Überhaupt keine Zukunftsaussichten. Wir sind dann in die Niederlande gezogen, da bin ich groß geworden. Habe Seemannschaft studiert und bin jetzt zum ersten Mal auf einem Schiff, als Azubi und Learner sozusagen. Einfach toll, draußen bei jedem Wetter, unglaublich, genauso habe ich es mir vorgestellt auf einem Schiff zu arbeiten. Das werde ich ein Leben lang machen, ganz bestimmt. Bin ja erst zwanzig, hab noch ausreichend Zeit.“ Dabei schaut sie mich herausfordernd an, so als würde ich ihr das verbieten wollen. Der Indonesier hält sich wie ein Gentleman Beschützer hinter ihr. „Wenn es dir gefällt,“ sage ich, „warum sollten Frauen nicht dasselbe wie Männer machen können? Gibt ja genügend Beispiele dafür. Könnte nur dann Probleme geben, wenn du eine Familie haben willst. Das würde sicher genauso schwer, wie bei den Männern sein, die das oft nur machen, um ihre Familien über Wasser zu halten, weil sie in ihren Heimatländern keine Arbeit finden.“ „Einen Mann brauche ich nicht, jedenfalls keinen festen,“ sagt sie bestimmt, „ich will Erfolg haben und richtig reich werden. Dann brauche ich sowieso keinen Mann und kann mir das Leben so einteilen wie ich will. Wenn man Geld hat, ist doch alles viel einfacher, oder?“ Dabei funkelt sie mich an: “Was meinst du dazu?“ „Habe ich auch mal gedacht,“ sage ich, „ist nur nicht so leicht ranzukommen an das Geld. In deinem Alter war ich einmal bei einer Freundin meiner Mutter in New York. Deren Mann, ein schnieker, wohlhabender Italiener, sicher ein Mafiosi, fragte mich, was denn mein Lebensziel sei und ich antwortete ihm, ähnlich wie du: „Erfolg und viel Geld, am besten eine Million, dann hätte ich für immer ausgesorgt. Und weißt du, was er mir geantwortet hat?“ „Dann musst du aber schnellstens loslegen, denn, wenn du es bis dreißig nicht geschafft hast, dann kannst du die Million gleich vergessen.“ „Leider hat er recht behalten. Aber man kann trotzdem ein gutes Leben haben ohne Millionär zu sein. Du hast ja noch ein wenig Zeit bis du dreißig bist. Um wirklich reich zu werden, solltest du dir allerdings schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen.“ „Ich schaff das schon,“ sagt sie ganz ungerührt, „brauche jetzt erst mal ein Bier für mich und meinen Freund hier. Dann gehen wir runter in den offenen Container und rauchen uns eine.“ Draußen, im Hof vor unserem Gebäude, muss man wissen, gibt es einen Container mit einer Sitzbank drinnen und Stühlen davor, damit die Seeleute an der frischen Luft sitzen können, wenn das Wetter gut ist. Ihr Beschützer nickt zustimmend, legt den Arm um ihre Schulter. “Habt ihr doch kein Problem mit? Unten ist es schöner, da kann man ungestört quatschen. Hier ist zu viel Lärm. Zu viele Seeleute, “ fügt er hinzu. „Warum sollten wir“, sage ich, “wenn das alles ist? Ihr braucht ja nur raufkommen, wenn ihr Nachschub haben wollt.“ Und so kam es dann auch: alle zwanzig Minuten erschien einer von den Beiden, um sich „Nachschub“ zu besorgen. Mein Kollege, der sie unten besuchte, um mal nach dem Rechten zu schauen, erzählt mir, dass sie zum Bier zwischendurch einen Schluck Schnaps aus einer Pulle nähmen, die sie wohl vom Einkaufen mitgebracht hätten. „Die sind erwachsen,“ sage ich, “sie werden wohl wissen, was sie tun“ Als wir um 22 Uhr den Club schließen, sind die Beiden immer noch da. Während die Ungarin nach oben in den Club geht, um ihren Einkauf aus dem Kühlschrank zu holen, kommt ihr Freund auf mich zu, fällt mir spontan um den Hals und drückt mich fest an sich. Ich habe gar keine Chance zu entkommen, denke nur: hoffentlich hat er kein Covid, war ja in der Stadt einkaufen, der Bursche. Aber was soll es, nicht mehr zu ändern. „You are a friend , a real friend“, sagt er, „I love to be here, excellent place. Do you smoke?“. Ich erkläre ihm, dass ich schon vor vielen Jahren damit aufgehört habe. „Schade,“ sagt er,“ hätte dir gerne eine Stange Zigaretten mitgebracht, um mich zu bedanken. Ihr wart wirklich super nett zu uns.“ Dann nach einigem Überlegen, schaut er mir ungläubig ins Gesicht.: „Du rauchst wirklich nicht mehr? Wie hast Du denn das geschafft? Das muss ich jetzt aber wissen. Welche Methoden oder Tricks hast du denn angewendet?“ „Da helfen überhaupt keine Tricks,“ antworte ich ihm, „du musst dich nur entscheiden, ob du weiter rauchen willst oder nicht. Es ist ganz alleine deine Entscheidung. Du tust es nicht wegen deiner Gesundheit, deiner Familie, oder, weil Rauchen zu teuer wird. Diese extrinsische Motivation hilft nicht. Es hängt nur an Dir und deiner Entscheidung zu sagen: Ich will einfach nicht mehr, ich hör jetzt auf, das ist meine letzte Zigarette gewesen!“ „Hm,“ sagt er nachdenklich, „ob ich das schaffe? Kann es ja versuchen. Und was ist mit dem Alkohol? Trinkst Du etwa auch keinen Alkohol?“ Ich amüsiere mich innerlich. „Eher selten,“ sage ich, „vielleicht mein Alter. Trinke schon mal einen Wein oder einen Schnaps, wenn ich Lust habe, sonst nur alkoholfreies Bier, das schmeckt auch.“ Er schaut mich an und schüttelt den Kopf. “Kaum zu glauben, so was. Da würden meine Frau und meine Tochter aber staunen.“ „Versuchs doch erst mal mit dem Nichtrauchen,“ sage ich, „bei dem harten Leben auf See kannst du ruhig mal einen Schluck trinken, wenn du es in Grenzen halten kannst und natürlich nur in Maßen. Wenn ich monatelang auf See sein müsste, würde ich mir wohl auch von Zeit zu Zeit mal einen „hinter die Binde“ gießen, aber sicher nicht jeden Tag. Das wäre wirklich ungesund.“ „In Maßen, natürlich nur in Maßen,“ murmelt er wie ein Mantra vor sich hin, „das ist es, danke für den Tipp mein Freund. Sollte ich wirklich versuchen. Wenn ich wiederkomme, werden wir ja sehen, ob ich es geschafft habe.“ Dann fällt er mir nochmals um den Hals und ruft nach seiner Begleiterin, die in der Zwischenzeit ihren Einkauf aus dem Kühlschrank geholt hat. Als sie auf uns zukommt, sehe ich, dass sie ganz schön schwankt und sich mehr recht als schlecht auf den Beinen halten kann. Zu viele kleine Schlucke aus der Schnapsflasche. „Tschüss ihr Lieben, seid vorsichtig und bleibt gesund,“ sage ich, „mein Kollege wird euch zum Schiff fahren, damit ihr uns nicht noch ins Wasser fallt.“ Als ich ins Auto einsteige und nach Hause fahre, winken sie mir fröhlich hinterher. aus: Small Talk, Geschichten aus dem Seemannsclub. c. Th.W.Bubeck
  7. Lieber Carolus, Beeindruckend schön, auch wenn der Anlaß traurig stimmen müsste.Worte die bleiben. Liebe Grüße Tobuma
  8. Tobuma

    The Big Brother

    Liebe Hera, Erst jetzt habe ich diese beeindruckende Selbstanalyse von dir durch Zufall gefunden und finde deine selbstkritische Offenheit, aber auch deine tolle Schreibe einfach grandios. Was für eine Begabung! Ich habe selbst mal für eine Zeit im Bereich der Sexualforschung gearbeitet und kann mich in deine Welt sehr gut eindenken, weil du ja nicht der einzige bist, dem es so ergeht.Dass unsere Gesellschaft mit abweichenden Verhaltensweisen entrüstet oder abwehrend umgeht, ist mehr der Unkenntnis und dem Selbstschutz als echter Bösartigkeit zuzuschreiben Siegmund Freud würde sagen, dass in dem Kinder Ich (ES) eines jeden Menschen etwas Abartiges, Lustvolles, Frivoles vorhanden ist und phantasiert wird, das im Laufe der Erziehung durch die elterlichen Vorgaben und Normen überformt wird und sich im Überich als fester Widerstand oder Regulierung der kindlichen Wünsche manifestiert. Das Überich (Gewissen) ist sozusagen der Zerberus gegen das höllische Verlangen des ES , seiner Lust und seinen schrägen Vorstellungen nachzugeben. Sie werden als gesellschaftsschädlich angesehen , weil die Gesellschaft für das Zusammenleben halt eine Grundordnung und bestimmte Regeln braucht um sich vor "Sodom und Ghomorra" zu schützen, was , wie viele Kriminalfälle zeigen, durch psychische Fehlentwicklungen ja auch zu schlimmen Taten führen kann. Anna Freud würde das Verhalten der Gesellschaft als Abwehrmechanismus (Verkehrung ins Gegenteil) beschreiben, weil wir anderen austreiben wollen, was sich ganz geheim in unserm Inneren, allerdings durch das Überich einkaserniert, nach Ausleben und Erfüllung sehnt. Beispiel:Wer selbst den Hang zum Nichtstun und zur Bequemlichkeit hat, wird mit Nachdruck seine Kinder zur Arbeit und zum fleissig Sein antreiben. Dabei ist die Triebstärke, um auf das Ausgangsthema zurückzukommen, von Mensch zu Mensch unterschiedlich, auf jeden Fall aber ererbt, damit die Menschheit als Rasse nicht untergehen kann. Sonst gäbe es uns,weil wir ja so gerne Krieg führen, wahrscheinlich nicht mehr. Das heißt aber auch ,dass der eine mehr darunter zu leiden hat als der andere. Die sexuelle Gier und das Anarchische über das du klagst,sind sich ja sehr ähnlich, deshalb füttern sich deine verbalen Internet Äußerungen letztlich aus derselben Quelle. Solange du niemanden anderen direkt schädigst, (Mobbing) kannst du in Internet schreiben, was du willst, das sehen wir ja jeden Tag.Eine Totalüberwachung, wie in China gibt es in einer Demokratie nicht. Sonstiges einvernehmliches, aktives Handeln zwischen Erwachsenen, selbst wenn es der Norm widerspricht und niemandem zur Kenntnis gelangt und fremdes sittliches Empfinden verletzt, ist ja nicht strafbar. Etwas ganz anderes wäre es , wenn du wie Jürgen Bartsch (sadistischer Kindermörder) oder die vielen Vergewaltiger zur Tat schreiten würdest, um Kindern oder Erwachsenen in welcher Form auch immer psychische oder körperliche Gewalt bis hin zum Tode anzutun. Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass Big Brother über dich kommt, solange du deine Gedanken nicht in rechtswidrige Taten umsetzt. Deinem permanenten inneren Kampf entnehme ich, dass dein Überich (Gewissen)doch noch ganz gut funktioniert auch wenn das dich viel Kraft kostet. Schade,dass du nicht in eine Familie hineingewachsen bist, in der man spätestens am Ende der Pubertät über das "Anders Sein" hätte sprechen können. Deine Frau,da bin ich sicher wird etwas ahnen,auch wenn sie aus Liebe mit dir nicht darüber sprechen wird. Jeder Mensch hat so seine Geheimnisse, die er, weil sie sein Selbstwertgefühl verletzen würden, mit niemanden anderen teilen wird. Ich hoffe,dass dich meine Gedanken zu deinem Text etwas beruhigen können. Liebe Grüsse Tobuma
  9. Liebe Julia, Die letzte Zeile deines Gedichtes gefällt mir am besten. Zeit ist immer relativ, je nachdem , welche Bedeutung man ihr beimisst. Das Hier und Heute ist die beste Zeit, wenn man sie gelassen zu nutzen weiss und etwas für sich und die, die man liebt, daraus macht. Liebe Grüsse Thomas
  10. Tobuma

    Die vierte Gewalt

    Lieber Carlos, Aus der Verdrehung der gegebenen Situation durch die permanenten Lügen der R Propaganda wird noch lange keine Wahrheit.Wer hier wen angegriffen hat, kann man in den Fernehsehdokumentationen oder Nachrichten des Vorjahres leicht nachvollziehen. Wenn dein Freund apolitische ist, sollte er sich nicht wundern, wenn irgendwann die Russen vor der Türe stehen oder unsere Städte zerstört werden. Es gibt eine alte Weisheit: Überall da, wo durch Gleichgültigkeit und Uninteressiertheit ein Machtvakuum entsteht, wird sich jemand finden, der in die Lücke stößt und die Macht gerne an sich reißt.Die Geschichte ist voll von Beispielen. Auch wir hatten mal einen ungelernten Malermeister aus Niederösterreich, der sich das zunutze gemacht hat und behauptete, Polen hätte uns angegriffen.Das Ergebnis seiner Manipulationen haben einige von uns über mehr als ein Jahrzehnt erleiden müssen. Wo ich als Kind wohnte, in Köln, gab es keine Brücken mehr und 80% aller Häuser waren zerstört . Karnevalslied aus der Zeit: "Mit dem Mülhemer Böötche fahre mir so jern"=Wer von rechts nach linksrheinisch wollte, mußte mit dem Boot fahren. Also bester Ratschlag für den Freund : Mal die eigene Birne zum Denken benutzen, das hat noch niemandem geschadet, tut auch nicht weh. Wie immer meine Sympathie für dich Thomas
  11. Hallo Antonia, Klarer und besser als Herbert kann man es nicht formulieren. Fremde Hilfe ist ein Muss, wenn nicht auch noch der Sohn Schaden erleiden soll.Die Angst und deren Überwindung kann dir leider niemand abnehmen, aber vielleicht Mut für eine neue Perspektive machen, die auf jedenfall besser sein kann als das, was jetzt ist. Ab einem bestimmten Alter ändern sich Menschen nicht mehr, auch, wenn man es insgeheim vielleicht hofft. Liebe Grüße Tobuma
  12. Liebe Ostseemoewe, Bin voll bei dir, schönes Gedicht! Für die Glühbirne (Darstellung) gibts von Herrn Habeck persönlich einen strengen Verweis,das geht ja garnicht: So einen veralteten Stromfresser als Exempel für Licht zu zeigen. "Manche lernen es einfach nicht", würde er entrüstet ausrufen. Mit fröhlichen Grüßen Tobuma
  13. Hi Horst, Interessanter Gedanke.Man kann in verschiedenen Welten leben, die sich nicht berühren und trotzdem, obwohl man es nicht verstehen kann , so etwas wie eine gefühlsmäßige Einheit spüren. So funktionieren manche Partnerschaften und garnicht schlecht. LG Tobuma
  14. Liebe Juls, liebe Freunde Danke für eure Sichtweisen. Mir ging es eigentlich darum zu zeigen dass Mädchen oder Frauen oft allein durch die Erziehung benachteiligt sind , weil sie vieles nicht dürfen, was den Jungens und Männern selbstverständlich gewährt wird. Je größer der Sch..., den der Junge anstellt, um so stolzer der Vater. weil der ja ganz nach ihm kommt. Irgendwie überträgt sich dagegen die elterliche Vorsicht bei Mädchen ( "hab Acht vor dem bösen Wolf") auf die Psyche vieler Mädchen und Frauen, die sich deswegen eher selbst gering schätzen und immer darübernachdenken, ob sie gut genug sind und nicht irgendwie anecken könnten. Finden sie dann noch einen Macho Partner, der diese Klaviatur bestens spielen kann, bleiben sie ein Leben lang unsicher und willfährig..ich kenne da genügend Beispiele. Das geht sogar soweit, daß solche Partner Beziehungen zu anderen Paaren abbbrechen, in denen die Frau gleichberechtigt und gesund agiert, so als sei ein gesundes Selbstvertrauen ansteckend. Natürlich kann man diese Erfahrung nicht verallgemeinern und wird auch andere Beispiele finden, so wie du ,Juls, es beschreibst. Glücklicherweise sehen die" Brillen", die wir aufhaben, immer wieder unterschiedliche Facetten eines Themas. Noch ein Hinweis für Carlos: manches evtl.emotional belastete Thema läßt sich besser ansprechen, wenn es im Bereich das Humors oder der Satire angesiedelt ist. Am Ende führt auch das zu einer wertvollen und angeregten Diskussion oder ? Seid alle herzlich gegrüßt von Thomas
  15. Liebe Juls, liebe Freunde Ein schönes Gedicht für alle, die sich noch erinnern können und die Aufforderung möglichst alles auf Papier festzuhalten! Ich bin dem Ratschlag meiner Schiegermutter gefolgt, die sich mit beginnender Demenz beklagt hat, sie könne sich leider nicht mehr an all die schönen Dinge aus der Vergangenheit erinnern. "Führe Tagebuch,Tom,sagte sie oder so was,es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die Vergangenheit in deinem Kopf zerbröselt und du weisst, daß da was war ,aber nicht mehr genau was." Seitdem 2005 habe ich das Schreiben zu einer regelmäßigen Übung gemacht und merke,wieviel Spaß es macht und das Leben bereichert. Du liegst also völlig richtig.Vielleicht sollten wir in die Altersheime gehen und denen unsere Geschichten erzählen, damit sie einen Aufhänger für die eigenen Erinnerungen bekommen. Sei lieb gegrüßt und Danke für die Anregung Thomas
  16. Frauen sind in bezug auf ihr Aussehen und die Wirkung ihrer Person überkritisch, ja masochistisch veranlagt. Sie können Komplimente außenstehender Personen oder ihres Partners einfach nicht unwidersprochen stehen lassen. Dabei wollen sie eigentlich nichts lieber hören, als wenn ihnen eine andere Person sagt, sie seien schön, begehrenswert und intelligent. Durch das ständige Nörgeln am eigenen Aussehen vermitteln sie ihrem Partner ohne Not das Gefühl, er habe eigentlich eine schlechte Wahl getroffen oder keinen besonders guten Geschmack. Wer heiratet schon eine hässliche und dumme Frau? ... Sollte der arme Tropf jedoch einmal vergessen, ihr Komplimente zu machen oder irgendeine auch nur beiläufig nach Kritik riechende Bemerkung zu ihrer Person machen, so beklagen sie sich bitterlich darüber und lehnen jede Form der Wiedergutmachung ab. Eines ist ihnen dadurch auf jeden Fall sicher, sie ziehen intensive Aufmerksamkeit auf sich. Übrigens: Sollten sie auf eine Frau treffen,die sich selbst vorbehaltlos gut findet, ist sie meistens ein Mann:
  17. Liebe Ilona, Danke für deinen netten Worte. Was die meisten Menschen nicht wissen bzw.nicht für sich realisieren, dass ohne diese Menschen ein grosser Teil (80%) der technischen Produkte , der Lebensmittel, Möbel, Kosmetika usw. , die wir täglich wie selbstverständlich kaufen und konsumieren überhaupt nicht verfügbar wären. Made in China oder Made in India heißt doch nichts anderes, als daß die Produkte dort ganz oder teilweise hergestellt werden. Die Lieferkettenproblematik zeigt ja überdeutlich, wie sehr wir von der Arbeit dieser Menschen abhängig sind. Deshalb versuchen wir ihnen in unserem Club das Zuhause zu geben, das sie oft schmerzlich vermissen und erfahren dafür sehr viel Dankbarkeit, oft mehr als wir wirklich verdienen. Liebe Grüße Tobuma
  18. Lieber Perry, Dramatische Zeilen. Allein bei der Vorstellung in solchen Situationen brutaler Menschenvernichtung irgendwie existieren und überleben zu müssen/ zu wollen , dreht sich einem der Magen um. Doch Verdrängen hilft da nicht weiter. Die Ohnmacht angesichts eines willkürlich angezettelten Krieges bleibt bewußt oder unbewußt im Gedärm hängen.Wohl dem, der es ,wie du noch ausdrücken kann. LG Tobuma
  19. Monatelang fahren Sie kreuz und quer über alle Weltenmeere: Von Shanghai nach Istanbul, von Hamburg nach New Orleans, von Brasilien nach Ghana, vom Schwarzen Meer nach Murmansk, von Kiel nach Ontario u.s.w. ... Leichtmatrosen, Schiffsingenieure, Bootsmänner, Stewards, Mechaniker, um nur einige zu nennen. Mehr als 20 Mann Besatzung gibt es nicht mehr, egal wie groß die Schiffe sind... und sie werden immer größer. Alles soll schneller, effizienter, möglichst ohne Aufwand abgewickelt werden, Ruhezeiten sind Mangelware. Gerade erst eingelaufen, wird schon der nächste Port of Call angesteuert. "Time is money", das ist die Devise. Der Welthandel, der von der Badelatsche über High Tech Produkte, bis zu Schwerlasten aller Art reicht, und heute zu über 80 % durch Schiffe erfolgt, ist erbarmungslos, von rüdem Wettbewerb bestimmt. Wer nicht mithalten kann, geht im wahrsten Sinne des Wortes "unter". Rechte gibt es für die Menschen an Bord nur soweit als sie für Reeder oder Schiffseigner auf Grund lokaler, gesetzlicher Vorgaben unvermeidbar gegeben sind. Gerade deshalb fahren viele Schiffe unter der Flagge kleinerer Staaten, wie den Marshall Inseln, Panama oder Malta, die gegen geringes Entgeld einen quasi "Rechtsfreien Raum" gewähren. 60 Stunden Wochen in Wechselschicht sind normal, ob es mehr werden, wird kaum kontrolliert, Landgänge sind nur selten möglich. Eiserne Disziplin, Sauberkeit und Pünktlichkeit bestimmen den Alltag; keine Schwäche zeigen, kein Aufmucken gegen die Offiziere, egal wie schlecht oder ungerecht sie sich verhalten. Sie alle, sofern sie nicht zur Führungscrew gehören, sind monatelang von ihren Familien getrennt, leben in einer Art "modernem Gefängnis", das sie nur alle 6 oder 9 Monate verlassen können, wenn ihr Vertrag ausläuft. Dann fliegt die nächste Mannschaft ein. Sie tun dies meist nicht aus romantischer Liebe zur See oder aus Freiheitsdrang, sondern weil sie aus Ländern kommen, die ihnen und ihren Familien keine Lebensperspektive bieten. Ihr, für unsere Verhältnisse geringe Lohn, ist in ihren armen Heimatländern ausreichend, um ganze Familien zu ernähren und sie wissen, dass sie sich ohne ein solches Einkommen kaum über Wasser halten könnten. Kaum Zuhause eingewöhnt, geht es, wenn Sie Glück haben, aufs nächste Schiff: Ein anderer Kapitän, andere Offiziere, andere Seeleute, mit denen man von jetzt auf gleich zusammenarbeiten muss. Für Konflikte, Müdigkeit, Trauer Schwäche bis zur Depression, Krankheit keine Zeit, Hauptsache ist, man funktioniert. Es gibt nur wenige Möglichkeiten, für kurze Zeit aus dieser Welt auszubrechen: Die Deutsche Seemannsmission, vom deutschen Staat, kirchlichen Organisationen und seemannschaftlichen Vereinigungen getragen, ist eine der Institutionen, die sich auf unterschiedlichste Weise für diese Menschen engagiert und ihnen Hilfe und Zuflucht anbietet. Dazu gehören Gespräche zur Seelsorge, Gespräche oder Beratung bei persönlichen Problemen, rechtliche Beratung, wenn die Heuer nicht gezahlt wird oder Hilfe und Betreuung bei schwerer Krankheit. Dieses Angebot gilt für Seeleute aller Konfessionen aber natürlich auch für solche, die keiner Konfession angehören. In einer Reihe von Häfen stellt die Mission ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen sie, ohne Ansehen ihrer Funktion, vom Schiffsjungen bis zum Kapitän sich entspannen, in Ruhe telefonieren, "Skypen", Musik und Nachrichten hören, oder Billard und Musikinstrumente spielen können. Meist ist auch ein Bestand an Dingen des alltäglichen Gebrauches vorhanden, Man kann sich mit Hygieneartikeln, einfachen Lebensmitteln, Süßigkeiten, Chips, Büchern, gebrauchter Kleidung eindecken. Auch Geld wechseln, der Kauf von internationalen Telefonkarten oder der Transport im Hafen vom und zum Schiff oder in einen Supermarkt, um einzukaufen, gehören zum kostenlosen Service. Die Deutsche Seemannsmission wird dabei durch eine Reihe ehrenamtlicher Helfer unterstützt, die ihre Freizeit opfern oder ihr Rentnerdasein nutzen, um auf Schiffe zu gehen oder in einem Seemannsclub, der, bis auf die Sonntage, täglich geöffnet ist, Dienst zu tun. Die Öffnungszeiten hängen von der jeweiligen Größe des Hafens ab. Thomas W.Bubeck
  20. Lieber Carlos, Wenn man alt genug wird, kann man eine Gesetzmäßigkeit feststellen: Immer , wenn in der Geschichte Hoffnung auf Besserung oder eine positive Entwicklung der Welt aufkeimt, schlägt das Böse unerwartet zu und die nächste Katastrophe beginnt. Die Reihe der Psychopathen und Bösewichter stirbt nicht aus.Dummerweise findet sich niemand, der sie aus der Welt schafft, vielleicht, weil es zuviele Mitläufer gibt, die von solchen Entwicklungen exorbitant profitieren. Sie hätten ja sonst nie eine Chance gehabt. Liebe Grüße, Old Champ Thomas
  21. Tobuma

    Two questions

    Lieber Carlos, Man muss nicht unbedingt jung und schön sein, um von Frauen/Männern geliebt zu werden. "Geld macht sexy",sagt man, ein Leben in Luxus ist für viele ein großer Anreiz.Das gilt für beide Seiten. Außerdem macht Geld es möglich, daß man sich mit Kunst, Kultur und den vielen schönen Dingen des Lebens beschäftigen kann, wodurch gemeinsame Interessen, gute Gespräche, interessante Begegnungen mit außergewöhnlichen Persönlichekeiten, Künstlern, Politikern, Wissenschaftlern möglich werden, die man gemeinsam genießen und im Mäzenatentum weiterentwickeln kann .Da geht einem zumindest der Gesprächsstoff nicht aus. Ich mag deine Fragen Liebe Grüße Thomas
  22. Dreck unter meine Schuhe Sagt der 8 jährige Junge zu seiner Deutschlehrerin: „ Du mir nix zu sagen. Du nix als „Dreck unter meine Schuhe.“ (so passiert) Zu meiner Zeit hätte er ein paar um die Löffel bekommen, dann hätte er wenigstens gewusst, dass das nicht in Ordnung war. Zu Hause wäre es ihm bei einem Widerspruch gegen die Eltern nicht anders ergangen. Heute soll die Lehrerin mit den Eltern sprechen und pädagogisch einwirken. Woher hat der Kleine dieses Grundverständnis wohl? Von den Eltern, die hier sind, um schnell Geld zu verdienen und sich nicht um ihre Kinder kümmern, selbst kaum richtig deutsch sprechen können. Die gar nicht bereit und willens sind, sich mit einer anderen Kultur zu beschäftigen und sich erst einmal selbst zu integrieren. Das ist natürlich immer nur ein Teil. Und wenn der Kleine randaliert, weil er keine Lust hat und den Unterricht stört, dann zieht die ganze Klasse in einen anderen Raum um, damit wenigstens die anderen was lernen können. Nach Hause darf er auch nicht geschickt werden, wir haben ja Schulpflicht. Ich finde die Tatsache, dass den Lehrern und Schulen jegliche disziplinarischen oder organisatorischen Mittel aus ideologischen Gründen entzogen worden sind, schlecht. Das gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Kinder, die nicht aus Migrantenfamilien stammen. Über die Ausstattung der Schulen, die Lehrer Schüler Relation usw. will ich gar nicht erst reden. Lehrer werden mit all den sozialen Problemen befrachtet, die aus einer komplizierter werdenden Umwelt und einer naiven „Feel Good“ Pädagogik entstanden sind und dann damit allein gelassen. Zwischen „autoritär“ und „Laisser faire“ Stil würde es sicher einen gesunden Mittelweg geben, genauso wie zwischen abbruchreifen Schulgebäuden und modernstem Schulbetrieb. Andere Länder können das ja auch.
  23. Tobuma

    Der ganz unmögliche Januar

    Der ganz unmögliche Januar Seitdem Eis und Schnee einfach unauffindbar sind, ist der Januar nur öde und gesichtslos, blassgrau, düster, so wie das Gesicht einer Bühnenfee, die sich gerade abschminkt hat. Eingeschlossen zwischen Weihnachtsessen und Karneval kann er bestenfalls Trübsinn und böse Depression erzeugen, ein letzter Kick am Abgrund Ein Monat zwischen schlechtem Gestern und noch unsicherem Morgen, der einfach dahinplätschert, außer für die, die an allem noch was Gutes finden, der bis auf den einen oder anderen unerwartet sich entwickelnden, gelbgrellen Sonnenscheintag konturlos bleibt, vom Gefühl her völlig überflüssig, da er die außerordentlich guten Vorsätze von Neujahr nicht aufopfernd befeuert, sondern ihnen die gerade mit so viel Lärm und Pathos aufgeflackerte Lebenslust selbstsüchtig sich nach Ruhe sehnend, wieder entzieht Was also tun mit diesem Monat, der sein Gesicht verlor? mir eigentlich nur Müdigkeit und schlechte Laune bringt ignorieren, krankfeiern, verschlafen, einfach vergessen? oder im Tiefschlaf von eine besseren Frühling träumen? © Thomas W. Bubeck
  24. Hi Patrick, Ein außerordentliches Gedicht, das einen Gedankensturm auslösen kann und viele unterschiedliche Interpretationen geradezu herausfordert: Sind wir nicht selbst wie der Sand , der, nachdem er eine Zeitlang eine Form gefunden hat, mit einer unerwarteten Welle letzendlich ins große, zeitlose Weltenmeer zurückkehrt, um an anderer Stelle eine neue Gestalt auszubilden? Religionen, Philosophen und Psychologen haben darüber die unterschiedlichsten Gedanken und Modelle entwickelt, weil die Frage, was passiert danach, uns alle nicht kalt läßt. Liebe Grüße zu später Stunde Tobuma
  25. Hi Juls, Albträume sind notwendig, damit das Gehirn sich von belastenden Gefühlen frei machen kann, woher die auch immer kommen mögen. Sie sind der Versuch , diffuse Gefühle , die uns verunsichern oder unverarbeitete Konflikte, Erlebnisse und Bedrohungen aus dem Alltag in konkrete Bilder und Geschichten zu verwandeln, die so verfremdet und entstellt sind, dass sie neutralisiert werden können, damit der neue Tag ohne Belastung beginnen kann. Es gibt aber auch unbewältigte Bedrohungen aus der Kindheit, die, weil man noch zu klein war, um sie zu verstehen und bewußt zu verarbeiten, in einer Art Wiederholungszwang weiter wirken und von Zeit zu Zeit aus dem Unbewußten hochschwappen. Sie können nur mit fremder Hilfe bearbeitet werden . Das ist jedoch meist ein sehr aufwendiger und teurer Prozess mit manchmal ungewissem Ausgang. Deshalb sollte man das Rabenaas akzeptieren und die Angst als einen normalen Bestandteil des Lebens sehen lernen. Wie dein LI schon richtig erkannt hat, hat Angst eine lebenserhaltende Funktion, damit wir uns in bedrohlichen Situationen jederzeit schützen und zur Wehr setzen können. Auch wenn wir den Anlass nicht immer verstehen, so haben wir doch durch den Albtraum die Sicherheit , dass unsere Abwehr funktioniert. Liebe Grüße Thomas
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