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Hallo Oilenspiegel,

 

vielen Dank fürs lesen und deinen Beitrag.

 

Die Intension kann ich schon verraten - hatte damals, ich weiß heute nicht mehr welches, ein Gedicht von Heine gelesen .. dachte mir: kurze Verse, schlicht und rein, können nicht so schwierig sein, das probiere ich gleich aus so kam das folgende heraus ...

und hab mir eben mein eigenes gemacht... Die Soldaten waren schon beim ersten Post des Gedichtes ein Zehenstoßer. Für mich aber symbolisieren sie all die Kämpfer in mir, die Teile in mir die um was auch immer gekämpft haben und die ich begraben habe, weil sie auf dem Schlachtfeld beim Kampf gegen Windmühlen vor Erschöpfung gestorben sind.

Heute hab ich das wieder entdeckt und 2 Strophen die damals eher als scherzhafte Antwortstrophen gedacht waren mit eingefügt. Bin mir aber nicht sicher, ob die wirklich reinpassen, das sind die mit den zerschlissenen Träumen und den frechen Raben.

Naja, ich lass es mal so. Aber falls es für irgendjemanden von Interesse sein sollte, sich damit auseinanderzusetzen,

hier zum Vergleich die erste originale Fassung:

 

 

Es fließen, hin und wieder,

vertraut mir in das Herz

vergangne Liebeslieder

und Weisen voller Schmerz.

 

Sie bohren in der Wunde

die fest geschlossen schien

und bellen laut wie Hunde

damit die Schatten fliehn.

 

So brennt das Eis wie Feuer

mit neuer Flamme kalt

von dem was einst mir teuer

noch immer in mir hallt.

 

Still liegen die Soldaten

in ihrem engen Grab

verrostet liegt der Spaten

wo ichs gegraben hab.

 

Die alten Lieder klingen

erneut aus jungem Mund

voll Freude sie besingen

die lang vergangne Stund.

 

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@Salseda

 

 

Grüße.

 

Anfrage, grins.

 

Es fließen, hin und wieder,
vertrautes in mein Herz

 

Zitat:

 

Sie bohren in der Wunde
die fest geschlossen schien
und bellen laut wie Hunde
damit die Schatten fliehn.

 

Hmm, hier beißt sich etwas. Vers eins: etwas Vertrautes fließt in dein Herz, oder?

Wie kann es dann sein, dass das Vertraute dann zum Schatten wird und verbellt werden soll??

Und was hat es mit den Soldaten zu tun?

Fazit, sehr inniger Text.

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Hallo, Sali

Es ist wirklich ein tiefgehender Text und kann es auch sehr gut nachvollziehen. Es geht auch um diese Wehmutstropfen, die in dir nachhallen. Verlorene Träume, die du begraben musstest, die aber noch in dir arbeiten und denen du evtl. noch nachtrauerst. Aber rückblickend hast du dich gefangen und träumst neue Träume. Das ist i. O. so, 

vor einer Stunde schrieb SalSeda:

und bellen laut wie Hunde
damit die Schatten fliehn.

das finde ich nicht so widersprüchlich, es ist,  damit du die Traurigkeit nicht so spürst, denke ich.  Aber vielleicht sehe ich das auch falsch.

einen lieben Gruß sendet dir

Pegasus

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Hallo Horst Große und Pegasus,

 

ich danke euch sehr für eueren Kommentar und dass ihr euch so intensiv mit dem Text auseinander gesetzt habt! Vielen Dank!

 

Pegasus,

genau so wie du es beschreibst meinte ich es auch. Freue mich echt, dass es rübergekommen ist und du es herauslesen konntest (naja vielleicht ja nur das letztere von beiden . Ich danke dir für dein feedback!

 

Horsti:

Alte Erlebnisse, Gefühle und Gedanken sind einem ja vertraut und  manchmal tauchen sie als Erinnerung wieder auf, werden wieder spürbar. Und   der Schmerz ist wieder da wie neu, genauso wie die Erinnerung wie man gejammert hat und die Erinnerung daran wie man ihn überwunden hatte. Das sind die Hunde die laut bellen. 

Jo, die guten alten Soldaten.

Siehe oben bei meiner Antwort zu Oilenspiegel.

Manchmal denke ich auch, in der Stimmung in der ich das geschrieben habe, hatte ich auch so ein Bild, dass  die inneren Kämpfe genauso sinnlos sind wie die äußeren, also Kriege. Menschen (auch Soldaten die kämpfen) müssen sterben ebenso wie Gefühle, wenn wir gegen uns selbst kämpfen oder gegen vermeintliche Beleidigungen, dann töten wir damit vielleicht Gefühle in anderen Menschen. 

 

Soldaten, die in den Kampf geschickt werden als Symbol für Leben das sinnlos vergeudet wird als Menschen die fühlen und denken aber trotzdem gehorchen und kämpfen müssen, erschien mir damals ein ein sehr gutes Symbol und eigentlich auch immer noch. Denn schon alleine das Wort bringt in mir genau das zum klingen.

Sicher, ja, jeder empfindet das ja wohl anders, weshalb es so schwer hier verortbar scheint.

 

 

Herzlichen Dank euch beiden

liebe Grüße Sali

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Hallo Sali,

 

vor 41 Minuten schrieb SalSeda:

Alte Erlebnisse, Gefühle und Gedanken sind einem ja vertraut und  manchmal tauchen sie als Erinnerung wieder auf, werden wieder spürbar. Und   der Schmerz ist wieder da wie neu, genauso wie die Erinnerung wie man gejammert hat und die Erinnerung daran wie man ihn überwunden hatte. Das sind die Hunde die laut bellen. 

 

Manchmal denke ich auch, in der Stimmung in der ich das geschrieben habe, hatte ich auch so ein Bild, dass  die inneren Kämpfe genauso sinnlos sind wie die äußeren, also Kriege. Menschen (auch Soldaten die kämpfen) müssen sterben ebenso wie Gefühle, wenn wir gegen uns selbst kämpfen oder gegen vermeintliche Beleidigungen, dann töten wir damit vielleicht Gefühle in anderen Menschen. 

 

Soldaten, die in den Kampf geschickt werden als Symbol für Leben das sinnlos vergeudet wird als Menschen die fühlen und denken aber trotzdem gehorchen und kämpfen müssen, erschien mir damals ein ein sehr gutes Symbol und eigentlich auch immer noch. Denn schon alleine das Wort bringt in mir genau das zum klingen.

Sicher, ja, jeder empfindet das ja wohl anders, weshalb es so schwer hier verortbar scheint.

 

 

 

das alles ist sehr gut zu lesen.

 

Danke für den Text, der meinen Tag bereichert.

 

 

LG Sternwanderer

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nene Horst, das mit dem Eis ist schon richtig ... eingefrorene Erinnerungen ... und eine Vereisung brennt auf der Haut genauso wie eine Verbrennung.

So rum hab ich gedacht

Danke dir für die Idee! Die ist auch nicht schlecht!

 

LG
S.

 

Liebe Sternwanderer,

das freut mich sehr, dass du es gut herauslesen konntest,

und welche Ehre, ich fürchte das ist fast zu viel für mich kleinen Dichterling . Trotzdem: bereichernd ist sehr gut, ein Text der einem Menschen etwas geben kann und dieser sich bereichert fühlt hat eine Daseinsberechtigung und war es wert geschrieben worden zu sein.

So sehe ich wieder einmal: nichts ist vergebens, auch wenn man es selbst gerade nicht erkennen kann, und deswegen sind mir deine Worte so wertvoll und ich danke dir sehr dafür.

Auch dir noch einen schönen Restsonntag  

Liebe Grüße

Sali

 

 

Huhuu Alexander, hier oben

ich danke dir für dein Lob, das klingt echt toll ! kleine Worte großes Bild super Geschichte ... puhh was will man denn als Schreiberling noch mehr? Ich freu mich dass du damit etwas anfangen konntest!

Liebe Grüße

Sali

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