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Früher dachte ich immer der schmerzhafteste Teil des Todes wären all die Fragen,
die für das restliche Leben unbeantwortet sind.
Aber dann wusste ich, es waren nicht die Fragen,
es war die kalte Leere, die in einem übrig bleibt.

Das Herz, das sich zusammen mit ihr bewegt,
in der Seele Dunkelheit, Finsternis, Dunkelheit,
als ob wir in unserem Herzen durch unsere Tränen ertrinken würden.

Ertrinken in dem Meer der Ungewissheit,
denn niemand versteht den Tod,
aber vielleicht gibt es auch nichts zu Verstehen.

Ein ständig bewegender Schmerz,
der schwächer wird, aber nie aufhört
und der dich irgendwann auch zur Vergangenheit macht, du wirst, was weg ist.

Ist es Freiheit oder Einsamkeit?
Es bleibt den meisten unbemerkbar und das tötet uns langsam.

Da sind Friedhöfe – Gräber voller Knochen, die keinen Ton machen, vereinsamt.
Verstorbene, die eine Identität auf unserer Bühne spielten
und sich Sorgen über ihre Leistung machten,
doch der Tod trat trotzdem auf, auch ohne Applaus.

Aber wie fühlt sich der Tod an?
Ich stelle mir Frieden vor, aber nicht der, der Abenteuer will.
Ich stelle mir Stille vor, aber nicht die, die sich Geräusche sucht.
Ich stelle mir Nichts vor, aber nicht das Nichts, dass sich nach Alles sehnt.
Ich stelle mir vor, und dann wieder auch nicht.

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Hallo Eve,
willkommen bei den Poeten!
Die Frage, was nach dem Tod ist, bewegt uns wohl alle irgendwann.
Da die meisten von uns keine eigene "Nachtoderfahrung" haben, wissen wir nicht, was nach dem Tod geschieht. Man kann zwar auf Erfahrungen anderer zurückgreifen, letztlich bleiben es aber nur Vermutungen.
Frieden und Stille wären jedenfalls ein guter Neuanfang.
LG
Perry

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Interessante  Gedanken, lb @eve, eine offene Überlegung, mit offenen Fragen,

die zum Weiterspinnen anregen.

Tote können nunmal nichts aus dem Jenseits erzählen. Oder doch?

Weil die Fragen wirklich nicht zu beantworten sind,

können mEa. nur einzelne Gedanken und Vorstellungen zusammengebracht werden,

die  Licht ins Dunkel bringen.

Alles ist wahr, alles ist richtig, solange, bis wir mehr wissen.

 

Wenn wir theoretisch alle unendlich lange leben würden, ohne den Tod quasi,

dann wären alle, die noch kommen wollten schon von vornherein  tot;

ist ja kein Platz mehr da, denn die Erde ist nunmal irgendwann der begrenzende Faktor :

für nachfolgende Generationen wäre keine Luft zum Atmen, kein Brot zum Essen etc.

Leben in der Vermehrung wäre nicht vorstellbar.

Das Leben bedingt den Tod.

 

Für mich ist daher Tod gleichzusetzen  mit Leben in einer anderen Form.

Das was unsterblich ist mag Seele heißen,

die sich zufällig oder vorherbestimmt, jedoch regelmäßig in ihrer neuen Form einfindet.

Aus Tod entsteht immer wieder Leben.

Von daher freue ich mich auf andere Formen,

weiß aber nicht, ob ich dann das Bewusstsein  bzw. die Erinnerung

für meine alte Form noch haben werde.

Bin ein natürliches Recycling Produkt.

 

Aus dem toten Körper werden  Würmer werden Fliegen werden Pflanzen werden Menschen wird Staub, werden Steine wird Erde, wachsen Bäume etc. in einem unendlichen Zyclus.

Luft , Wasser , Erde und Licht sind Katalysatoren und Bausteine gleichzeitig.

Mit Nichts und Stille hätte es vllt. ab und zu was zu tun,

wenns mal nichts zu tun gibt,  weil eine Übergangszeit zu Überbrücken gilt,

wie z.B. der Verwesungsprozess.

Nun, ich weiß es wirklich erst sicher, wenn ich tot bin,

dann werde ich dir genaueres berichten.

 

dann habe ich vllt. kein Gehirn mehr für solche Gedanken.

Aber vielleicht habe ich hier auch nur etwas vom Pferd erzählt,

zu was ich irgendwann einmal werden werde

l.G. Amadea

 

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"als ob wir in unseren Herzen durch 

unsere Tränen ertrinken würden".

Deinem Bild nach zu urteilen, liebe Eve,  bis du eine sehr junge Frau. Und eine echte Dichterin. 

Und, darüber hinaus, es ist nicht nur excelente Lyrik, was du schreibst, sondern ein schönes Stück Philosophie, wie es Thomkrates sagt. 

Herzlich willkommen.

Carlos Larrea

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  • 2 Wochen später...

Na klar, dieses Thema gibt ganz vieles her. Man macht sich auch rechte viel Gedanken drüber. Und wenn man es mit viel Gefühl betrachtet und auch ins psychologische wegschmachtet, dann kommt so was zusammen.

Wenn man es allerdings mal etwas mehr betrachtet und auch auf den Zusammenhang achtet, dann tauchen auf noch viel mehr Fragen, die unsereins mitnichten kann ertragen.

Was kam vor mir und was wird nach mir kommen? Bereits so vieles ist bereits ersonnen. Und mancher denkt mit vollem Recht, vielleicht ist das, was kommt nicht schlecht. Das kann es doch bestimmt nicht gewesen sein.

Und man ersehnt erneut sich puren Sonnenschein.

Indess, frag ich bei all den Gedankenspielen. Kann man das Unfaßbare denn erfühlen. Man wünscht sich ewig nach dem Sterben zu sein, wie immer auch. Das seh ich ein. Und wischt man die Realität beisteite, bleibt doch die Relation bestehen. Das Sein existiert seit etwa 13 Mrd. Jahren. Das ist doch nichts, denkt man mit Recht. denn für immer Existieren reicht das wahrlich nicht aus. Wie lange gibt es das Universum noch? 100 Mrd. Jahre? 1000.

Selbst wenn's unendlich wäre und man als Geist (?) außerhalb der Sterne flöge, wie will man dann all die 10 hoch unendlich Jahre verarbeiten?

Ich will beiweitem nicht das künstlerische kleinreden. Auch jedwelchem Glauben nicht lästern. Doch komme ich nicht umhin danach zu fragen.

 

Ich glaube, wir hatten schon mal ein ähnliches Thema und ich hab ähnlich kommentiert. Wohl auch mit einem Gedicht. Muß ich mal suchen . Ansonsten euch allen einen schönen  Abend.

 

Heiko

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