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Wintermorgen im Schwarzwald

 

Weither aus tiefblauem All,
gemächlich zum Horizont,
dann immer höher
die Scheibe, gefüllt
mit glühend rotem Licht.

 

Unter mir, abgestuft im Grau 
der Nebelstufen,
Schattenland mit Lücken.
Vereinzelt bereifte 
Wege und Höfe in Sicht.

 

Auf Gesicht und Händen
erste Wärme.
Stehe, staune, höre.
Ringsherum Gefrorenes taut,
ächzt, knackst, bricht laut,
als wollte es sich von der Eiseskälte
einer langen Nacht befreien.

 

Tropfen ohne Laut
auf die Erde fallen,
Erstarrte Gräser erstaunt
vom Frühling träumen.
Vereinzelt Vögel.
Hier und da ihre Stimmen 
aus zerzaustem Wald.

 

Sonnenstrahlen durch weiße Schleier,
durchblinken gläsernes Eis auf Zweigen.
Alles will allmählich sich erheben, lösen
und entfalten. Andächtig stehe ich,
verharre still, schau zum Himmel auf,
möchte beten, möchte danken
für einen Wintermorgen ohnegleichen.

 

Aufgewärmt troll ich mich
kaffeedurstig hin zur Grinde-Hütte.
Bei allem Glück ein leises Weh:

Mir fehlt der Schnee,
das allerschönste Winterwunder.

 

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Lieber Carolus,

 

du verstehst es, wunderfeine Stimmungsbilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen. Es ist gut nachvollziehbar, die Eiseskälte und wie die Sonne sich glitzernd zu spiegeln vermag.

Auch hier recht erfrischende zweistellige Minusgrade zur zeit. Am See herrschte heute fröhliches Treiben der Schlittschuhläufer und Eiskristalle auch an den allerkleinsten Verästelungen und noch übriggebliebenen Blättern, die der Wind bislang nicht vermochte wegzufegen...

Bin gerne mitgewandert!

Liebe Grüße,

Uschi

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Liebe Uschi,

 

Dir ein freudevolles Dankeschön für die "wunderfeinen Stimmungsbilder".

Am 12. Januar (meinem Geburtstag) stiegt ich frühmorgens auf den Berg und erlebte dort den Sonnenaufgang. Ich brauchte die "wunderfeinen Stimmungsbilder" nur aufzulesen und im Geiste nach Hause zu tragen. Die Einkleidung in Worte gelang recht rasch. Vieles ging mir schon auf dem Weg zurück durch den Kopf. Am Abend bei der Feier mit Freunden war es fertig.

 

"Bei allem Glück ein leises Weh:
Mir fehlt der Schnee,
das allerschönste Winterwunder."

 

 schrieb ich in der letzten Strophe. Nun gibt es augenblicklich kein "leises Weh", denn innerhalb von drei Stunden fielen 10,12 cm. "Schnee"!

Ich habs genossen und gleich die Schaufel gepackt und "Schipp, schipp, Hurra!"

den Eingang, die Wege zum Holz und Kompost freigelegt. Es hat richtig Spaß gemacht. Auch eine Art von "Wintersport".

 

Ich wünsch Dir die schönsten Winterfreuden!

 

Lieben Gruß

Carolus

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