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Geschrieben am

verloren im paradies

träumend lagen wir im dünensand zogen uns mit
dem meer zurück ins untiefe der gedanken schauten
von bänken aus kies auf tangbekränzte seiten

möwen spielten wilde jagd über den wellen lachten
laut kreischend über das vergebliche unserer blicke
wenn sie unvermittelt ins gischtige abtauchten

eine krone fürs lesen im kaffeesatz deiner gefühle
hätte ich gegeben als du im evakostüm zum strand
liefst mit einer venusmuschel in der hand zurückkamst

 

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Geschrieben

Hallo, Perry,

 

"zogen uns mit dem meer zurück ..." - der Vergleich/die Parallele gefällt mir (auch weil sich das Zurückziehen in entgegengesetzte Richtungen vollzieht).

 

Schon in der zweiten Strophe merkt man, auf was die Zeilen hinauswollen, durch "das vergebliche unserer blicke": Die Beklemmung und Unsicherheit wird deutlich.

 

Am Ende fragt man sich, ob die Venusmuschel in der Hand der Geliebten ein Versprechen auf mehr ist oder eher ein Verschließen der eigenen Gefühle, ein Zurücknehmen - jedenfalls ein Symbol. Das "lesen im kaffeesatz" bzw. das Nichtlesenkönnen sagt schon alles.

 

Ein nachdenkliches, schönes Gedicht! Sehr gerne gelesen!

 

LG Nesselröschen

Geschrieben

Und wieder schwingt die Wehmut durch deine Wortmalerei lieber Perry.
 

Bin gerne eingetaucht und finde Gefallen an der Vorstellung im Evakostüm an den Strand zu laufen - die Venusmuschel als tiefgehendes Symbol zurückbringend.

Du bist einfach ein Wortzauberer, hab mich gerne verzaubern lassen...

Liebe Grüße

Uschi

Geschrieben

 

Hallo Perry

danke für diese Formulierung...

vor 11 Stunden schrieb Perry:

möwen spielten wilde jagd über den wellen lachten
laut kreischend über das vergebliche unserer blicke

 

eine aussagekräftige und gelungene Stimmungsskizze, finde ich.

 

LG Lydia

Geschrieben

Hallo Nesselröschen,
danke fürs einlassen auf mögliche Interpretationen der Wortbilder.
Ja, die Andeutungen "zogen uns ... zurück" und "das vergebliche unserer blicke" lassen auf eine gewisse Unsicherheit über das Erotische hinausgehende Gefühle zu.
Danke fürs mitrühren im Kaffeesatz und LG
Perry

Hallo Uschi,
in diesem Fall ist es weniger Wehmut als Unsicherheit, ob die Beziehung über das körperliche hinaus Bestand haben könnte. Da in meinen Texten die Antwort oft im Titel und Schlussbild angedeutet wird, könnte man hier vielleicht herauslesen, dass die beiden nicht auf der gleichen Ebene tickten. 😉
Danke fürs verzaubern lassen und LG
Perry

Hallo Lydia,
Möwen sind bei mir oft Stimmungsmetaphern, hier sollen sie für das Ungewisse/Geheimisvolle stehen, dass wir nicht direkt sehen können.
Freut mich, dass Dich das Wortbild ansprechen konnte und LG
Perry 

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