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Ponorist

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Alle erstellten Inhalte von Ponorist

  1. Ponorist

    Sprache 2

    Und trotzdem würde das Kleinkind es schwer haben, wenn man ihm gar keine sprachliche Stimulation gäbe. Sprache wandelt sich. Die Notwendigkeit der Sprache nicht. VLG Peter
  2. Orientierung, Demontage, Countdown 10 Da bin ich nun – dahingelegt, in meine Existenz. Und neben mir liegt ein Gehirn, und neben dem Gehirn ein Nerv, und neben dem Nerv eine Zelle, und neben der Zelle ein Gedanke, und neben dem Gedanken ein Kontext, und neben dem Kontext eine Bedeutung, und neben der Bedeutung eine Empfindung, und neben der Empfindung ein Gefühl, und neben dem Gefühl ein Ausdruck, und neben dem Ausdruck ist ein Loch. 9 Da tropft es rein – durchbohrt, für die eigene Unklarsicht. Und hinter dem Loch ist es dunkel, und hinter dem Dunkel ist Licht, und hinter dem Licht sind Wellen, und hinter den Wellen ist Bewegung, und hinter der Bewegung ist Struktur, und hinter der Struktur ist Logik, und hinter der Logik sind Axiome, und hinter den Axiomen ist Glaube, und hinter dem Glauben ist Hoffnung. 8 Da klemmt es wohl – verkantet, irgendwie von Anfag an. Und unter der Klemme ist Reibung, und unter der Reibung ist Schrumpfung, und unter der Schrumpfung ist Schwinden, und unter dem Schwinden ist Angst, und unter der Angst ist Flucht, und unter der Flucht ist Zittern, und unter dem Zittern ist Wärme, und unter der Wärme ist Glut. 7 Da brennt es durch – vielleicht, solange nichts geschieht. Und über dem Brennen ist Feuer, und über dem Feuer ist Hitze, und über der Hitze ist Nährung, und über der Nährung ist Nahrung, und über der Nahrung ist eine Quelle, und über der Quelle ist Entstehung, und über der Entstehung ist es undicht. 6 Da läuft es aus – korrodiert, wenn es niemand erneuert. Und an der Korrosion ist Rost, und an dem Rost ist Luft, und an der Luft ist Atmung, und an der Atmung ist Leben, und am Leben ist der Tod, und am Tod ist Gleichheit. 5 Da fehlt wohl was – zurecht, weil man damit nicht rechnet. Und um die Gleichheit ist ein Wille, und um den Willen ist ein Kampf, und um den Kampf ist Frust, und um den Frust ist Verlust, und um den Verlust ist Trennung. 4 Da fällt gleich was ab – Vorsicht, jetzt gut aufgepasst. Und vor der Trennung ist ein Werden, und vor dem Werden ist eine Grenze, und vor der Grenze ist ein Wir, und vor dem Wir ist ein Ich. 3 Da verliert es die Kontrolle – erwischt, da haben wir den Übeltäter. Und innerhalb des Ich ist Geist, und innerhalb des Geistes Seele, und innerhalb der Seele - Nichts. 2 Da ist vielleicht der Fehler – wer weiß, eigentlich kann man nichts wissen. Und jenseits von dem Nichts ist alles, und jenseits von allem …. na ja. 1 Da lieg ich nun – niedergestreckt, mit den eigenen Waffen. Und bin, na ja, ein Widerspruch. 0 Nichts passiert - Alles auf Nullpunkt
  3. Ja, genau so ist es, liebe @anais und @Sonja Pistracher. Beim Schreiben - das Ziel war nicht ganz klar - ist mir aufgegangen, dass sich Konversationen fast immer in Richtung Energiekrieg oder Smalltalk entwickeln. Aber wenn man ganz genau hinhört, ist auch der Smalltalk eine Art Energiekrieg. Eine echte Verbindung kommt nicht zustande, und so ist alles, wie im Schach, ein Täuschen und Tarnen, Wegducken, Sticheln, Anlocken, Verscheuchen, usw., um eine gewisse Ballance zu erhalten. Im Alltag will jeder gewinnen, aber nicht so, dass das Spiel zuende ist. Es freut mich, dass es Euch gefallen hat und danke vielmals für die Kommentare. VLG, Euer Peter PS: herzlichen Dank auch an @CB90, @CharlesThomasWooldridge, @Gina, @Skalde, @Freiform und @Joshua Coan für die Likes.
  4. Ponorist

    Schach

    Schach Der König bin ich vielleicht nicht, doch das wird sich zeigen, schließlich bin ich allen eigen Bevor das Träge Innen schwankt gilt es noch, die vielen Mauern zu durchqueren, zu belauern Ein Bauer ist nicht immer dumm, der Läufer nicht gradlinig, die Springergabel harkt zu wenig Die Dame ist nicht stark genug, hat keine Superkräfte nicht auf der Königshäflte Zur Eröffnung ein Gambit, die Meinung ausgetauscht, die Position belauscht Schon ist nichts mehr davon übrig Was vom Anfang uns noch bleibt, ist nur ein wenig Neid Bald kommt die große Offenbarung zu schwächen alle Offenheit, die sich reibt Versteckt und uneindeutig gewinnt meist die Verblendung in ästhetischer Vollendung Des Turmes Bollwerk kommt gerannt, hat bereits gemauert bevor es das bedauert Angriff und die Stellung halten Schlagen, opfern, ausagieren Die Schwachstellen kaschieren Bauer, teuerster Kurzstreckenläufer schau niemals zurück, zu den Seiten tritt Kaum einer wird sich wandeln Fast jeder wird erwischt Mensch ärgere dich nicht Die Jagd der Sehnsucht ist eröffnet Alles drängt vom Zentrum weg Das Spiel beginnt erst jetzt Am Ende bleibt im besten Fall ein leeres Brett, ein volles Blatt, vor dem Untergang rettendes Patt
  5. Hallo Joshua, ich vermute, du meinst mit "anfangen zu leben" den Zustand, das Leben aktiv zu gestalten anstatt es mehr oder weniger passiv wahrzunehmen. Ja, aus der Perspektive hättest du sicher recht, dass man dann nicht mehr viel nach Antworten sucht, weil sich dann vieles einfach ergibt. In meinem Gedicht geht es weniger um die Suche nach Antworten, auch wenn es viele Fragezeichen enthält, sondern um die Erforschung einer relativ unbekannten Innenwelt. "Schattenwelt" ist ein passender Foren-Name für dieses zentrale Thema. Früher hatte ich keine Vorstellung von dem, was es in dieser Innenwelt alles gibt. Vereinfacht gesagt gab es gute Gefühle, die gefördert wurden und Schlechte, die weg sollten. Doch allein in den versehrten, dunklen, angsterfüllten, gefährlich anmutenden, schambehafteten, ambivalent zerrissenen oder destruktiven usw. Emotionswelten gibt es eine unendliche Fülle, die gesehen werden will. Vielleicht kennst du das aus Meditationen o.Ä. Der Begriff Niemands-Ich ist angelehnt an "Niemandsland". Gebieten, das zum indirekten Lebensraum dazu gehören, jedoch unbekannt und unerschlossen sind. Ich sehe das Ich im Sinne der eigene Identität nicht als den einen "unversehrten Kern des Ursprungs", der sich linear mit der Zeit wandelt oder lediglich in anderen Kontexten zum ganzen Rest steht, wie es in manchen Kreisen der "spirituellen Szene" manchmal zu hören ist. Vielmehr schließe ich mich der Sicht an, dass verschiedene Anteile gibt, die mehr oder weniger regelmäßig reinszeniert werden. Sie können verschlungen und verschachtelt oder zersplittert sein. Manche Anteile stammen aus Zeiten, bevor das autobiographische Gedächnis eingesetzt hat. Da kommen wir in die Nähe eines Niemands-Ich. Schwer zu zu ordnen, aber da und irgendwie auch vertraut - aber eben auch eine Befindlichkeit ohne Namen. Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken dazu. VLG Peter PS: Herzlichen Dank für die Likes selbstverständlich an alle, die schon da waren (@Sonja Pistracher @Skalde @Sternwanderer @Freiform @Joshua Coan @Josina @CharlesThomasWooldridge @Gina) und noch kommen mögen.
  6. Befindlichkeiten ohne Namen Der Spiegel zeigt nichts Ein sterbendes Grau, zombiegleich Abgespaltenes Niemands-Ich, vielleicht Alles ist falsch Ich bin verkehrt, nicht lebend, fahl Und erst recht das Gefühl ohne Halt Es passt nichts zusammen Die Menschen, ihr Handeln Nichts was sie sagen, verwandeln Bin ich noch hier? Wo ist die Grenze? War ich je da? Ist es noch weit? Ganz nah Ist es schon fort? War niemals da. War ohne mich Vielleicht woanders, wann anders.
  7. Hallo Frankystein, ich finde es sehr mutig von dir, über deine Selbstzweifel hier öffentlich zu schreiben. Die Stelle "sie dröhn" würde ich allerdings nochmal grammatisch überdenken. Ansonsten ein hübsches Einstiegsgedicht. Willkommen im Poetenforum. VLG Peter.
  8. Ok, so gesehen kann man mein Gedicht auch wie die Anbetung eines Fernsehers verstehen. Das fällt mir gerade auch auf. Nein, einen Fernseher habe ich seit über 10 Jahren nicht mehr. Eine Weile habe ich Gefallen daran gefunden, aber nein, um Fernsehen geht es mir nicht. Den Titel hatte ich spontan geändert, hieß ursprünglich "Dinge über Gott". Das TV ist vielmehr eine Metapher auf die Kontrollierbarkeit und Angst vor Kontrollverlust. Ich stelle mir Religionen manchmal wie verschiedene Fernsehsender vor, wo für jeden was dabei ist. Doch, so betrachtet, haben sie alle gemeinsam, dass sie vom inneren Selbst ablenken, mit Unterhaltung, Anregung usw. teilweise sind die Inhalte sogar recht gut. Dann beruhigt es mich, dass ich es wieder ausblenden kann. Einseitig einlassen auf eine Glaubensrichtung werde ich mich in diesem Leben wohl nicht mehr. Vermutlich. Es geht auch um Bindung und Ambivalenz. Darum geht es immer, wenn ich von inneren Kindern schreibe. Es sind desidentifizierte Anteile, das mache ich seit etwa zwei Jahren, um bestimmte Gefühle besser betrachten zu können, die mich sonst überfordern würden, auch religiöse. So habe ich einigen der inneren Kinder einen Wetter- und Naturgott mit einem naiven Bartgesicht gezeigt. Darüber kann man wunderbar meditieren und durch die Welt gehen. Gesichter sieht man schließlich überall. Das macht Spaß. Es freut mich, dass Euch mein Gedicht und meine Schreiberei gefällt - ich hoffe das tut es immer noch - und ja, natürlich darf mich jede(r) auch bei meinem richtigen Namen nennen. Er ist ja kein Geheimnis. VLG Euer Peter / aka Ponorist PS: herzlichen Dank an @Skalde, @Freiform, @CharlesThomasWooldridge, @CB90, @Sonja Pistracher und @Joshua Coan für die Likes.
  9. Gott TV Gott ist da, wenn ich ihn brauche Er ist ein Licht für meine Kinder aus der Innenwelt, für manche, denn manchmal wird es finster, und Finsternis macht manchmal Angst Tag ein Tag aus mach ich den Gott an und wieder aus. Für die Kleinen - genieß die Show, das Bärtige auf Baumrinden und Steinen, in den Wolken, Sternenaugen Gesichter gibt es überall, es ist unsere Natur, die sie macht - Ist ein Gott, der die Macht, Krawall zu überleben, hat in Durcheinandersprechgedanken Gott ist gut in unserem Kopf, ist Weihnachtsmann und Osterhase, Christkind und Prophet, heiliger Robin Hood, Beschützer-Engel, und verspieltes Donnerwetter Wenn er anfängt, weh zu tun, schalten wir ihn lieber aus Lieber allein und traurig sein Im Dunkeln gibt es dann nichts mehr, auch keine Angst
  10. PS: herzlichen Dank selbstverständlich (auch) an alle Leser und Däumchen-/Frohgesichtvergeber, insbesondere @Gina, @anais, @CB90, @Joshua Coan, @Skalde, @Josina, @CharlesThomasWooldridge, @Freiform, @Sonja Pistracher und alle anderen, die noch vorbeischauen werden VLG, Euer Peter
  11. Es ist rhythmisch schwer zu fassen, aber inhaltlich total stark. Es liest sich ein wenig wie eine Brandrede gegen die Passivität und letztlich damit einhergehende Selbstzerstörung. Wenn ich mit den Text aber, anstatt mit einer starken, festen Stimme, viel leiser und verzweifelter vorstelle, erschließt sich der Sinn viel besser, sofern ich ihn richtig verstanden habe. Ich habe mich gefragt, wozu die Klammern dienen. Wenn ich sie beim Lesen überspringe, ist der Text kompakter und weniger verworren, aber ihm fehlt was. Gern gelesen, LG Peter PS: ich glaube, beim Caesar hat sich ein kleiner Tippfehler eingeschlichen
  12. Das fließt so schön beim Lesen, man wird sofort mitgezogen und mit dem Moment fortgeschwemmt. Das liebe ich so an Deiner Art zu schreiben, liebe Sonja. Danke für dieses schöne Gedicht.
  13. Herzlichen Dank @Sonja Pistracher und @anais für Eure Kommentare. Tatsächlich konnte sich der Kommentator nie für einen wir-gegen-die-Sport begeistern. Ja, es sind ein paar politische Anspielungen darin verpackt. Das hat sich beim Schreiben einfach entwickelt. LG Peter
  14. PS: ganz herzlichen Dank auch an alle für's Lesen, Mögen und die ganzen Däumchen, Herzchen, Frohgesichter, @CB90, @anais, @CharlesThomasWooldridge, @Gina, @LisaN, @Joshua Coan, @Sonja Pistracher, @Freiform und @Skalde
  15. Fußballkommentator Wer sind denn all die Leute? Warum sind die so laut? Haben die Urlaub heute? Standen vorhin im Stau Welche Farbe sind die Guten? Die and‘ren seh‘n doch auch gut aus. Ich mag lieber Bunte Die kriegen auch Applaus Ich mag auch den schwarzen Mann Die Pfeife im Gesicht Gegen die faulen Spieler Doch mitspiel‘n darf er nicht Abseits ist, wer draußen sitzt Schmeißt der den Ball gleich rein? Oder der Nackte, der da flitzt Den fangen die gleich ein Dürfen da nur Jungs mitspielen? Man hört ja gar nicht wenn der singt Ich glaube, der hat nur geschrien Schau mal, wie der hinkt Das runde muss ins Eckige Oder war es umgekehrt Bei Regen wird das Dreckige Gleich aus dem Korb geleert Guck mal da, ein Gänseblümchen! Ne, war nur Staub im Gras Verscheuchen die so Bienchen? Warum machen die das? Warum gibt‘s nichts zu essen? Haben die denn nur durst? Das Pausenbrot vergessen Vielleicht gibt‘s nacher Wurst Ist es jetzt zuende? Alle klatschen Beifall Komm, wir geh‘n nach draußen Und spielen lieber Ball.
  16. Vielen Dank für Eure Kommentare, leibe @anais und @Sonja Pistracher. Das Gedicht basiert tatsächlich auf einer wahren Geschichte. Meine Tochter (aktuell 4 1/2 Jahre alt) stellt in letzter Zeit unglaublich tiefgründige Fragen, wie zum Beispiel die, ob Männer in einer anderen Sprache weinen oder woran sich Menschen wiedererkennen. Ich finde das prima, denn solche Fragen habe ich mir auch schon immer gestellt, wenn auch noch nicht in dem Alter, glaube ich. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, umso logischer erschien es mir, dass es tatsächlich unterschiedliche Sprachen gibt, in denen Menschen weinen. Aus Trauer, Wut, Frust, Freude, Glück, Verzweiflung, Erlösung und noch vieles mehr. Es sind nicht nur verschiedene Gründe oder Motivationslagen; eine Sprachform entsteht dann, wenn Menschen über das Weinen kommunizieren oder zumindest gemeinsam weinen. Dann entstünde kein emotionaler Einklang, wenn zum Beispiel eine(r) aus Wut und eine(r) vor Glück weint. Insofern sind es tatächlich irgendwie unterschiedliche Sprachen. Was alte und noch immer teilweise aktuelle emotionale Rollen angeht, so denke ich, dass es über Jahrhunderte weitervererbte, generationsübergreifende Traumata gibt, die damit zu tun haben, dass Jungen zu gehorsamen Soldaten werden sollten. Mädchen hatten ihre ebenso gehorsame Rollen zu erfüllen. Bestimmte Gefühle waren erwünscht, andere geduldet, wieder andere verboten. in mancher Hinsicht ist das ja noch heute so. Dies ändert sich aber seit einiger Zeit durch mehr Selbstbestimmung und weniger Gewalt im Zwischenmenschlichen, allem Voran in der Erziehung (schreckliches Wort). Was mich angeht, so übe ich mich seit einiger Zeit im Zulassen und Ausleben gerade von Gefühlen, die im Allgemeinen als negativ bezeichnet werden - ich selbst werte das nicht. Früher konnte ich alles, was aufkam gut ablenken, ausblenden, betäuben, abspalten und bis zum nächsten mal vergessen. Dinge, die man als Kind und Jugendlicher lernt. Es ist nicht leicht, alte Gewohnheiten nach Jahrzehnten einfach abzustellen, aber jeder Schritt ist heilsam. LG Peter
  17. In welcher Sprache weinst du? In welcher Sprache weinst du, Papa? fragte mich mein Kind. In einer leisen, dort geschwiegen, wo wir einsam sind. Das Stumme schaffe ich schon fließend, wenn auch nicht jeden Tag. Doch ich übe gerne fleißig, weil ich es nicht ertrag‘, wenn Kinder das Weinen verlernen, Tränen nicht mehr vergießen, es erwachsen nennen, wenn Gefühle nicht mehr sprießen. Deine Sprache zu vergessen, die mich so tief bewegt, es macht mir Angst, doch hoffe ich, dass du das nie verstehst.
  18. Das ist nicht so einfach. Es kommt nicht darauf an, was man hört, sondern wie man es hört. Musik kann man auf so vielen Ebenen erfahren... Es ist wie mit Gedichten. Das bloße Lesen (oder hören) ist eine Stufe - ganz neutral betrachtet. Ganz anders ist es, wenn man sich einem Text oder einer Musik durch Üben, Vortragen, Spielen, Lesen, Singen, Rezitieren usw. nähert. Und noch anders, wenn Zuhörer dabei sind. Wieder anders ist das Schaffen neuer Inhalte, Gedichte, Töne, Neu-Interpretationen und Bearbeitungen... Aus diesem Blickwinkel heraus fasziniert mich regelmäßig Jazz sehr. Das Repertoire wiederholt sich immer wieder, aber die vielen Sichtweisen auf Standardwerke eröffnen immer wieder neue Welten. Danke für den Impuls, LG Peter
  19. Herzlichen Dank, lieber @avalo. Ich hatte schon gedacht, das Gedicht wäre vielleicht zu abstrakt, zu viel dazugedacht, ohne es ausführlicher geschrieben zu haben. Aber es musste so sein, denn es basiert nicht auf konkreten Erlebnissen, sondern allein auf einem schwer zu fassendem Abgetrenntheitsgefühl. LG Peter
  20. Vielen Dank für Eure Kommentare und Euer Interesse. Es zeigt mir, dass in der Welt des geistig Schönen, das auch gerne etwas derb sein darf, immer mehr Sein als Schein vorherrschen wird. Liebe @anais, ich möchte ergänzen, dass das bestehende Gesellschaftssystem in Teilen durch solche Haltungen vielleicht erst entsteht. Oh ja, lieber @Ralf T., lass es uns die stinkende Überdüngung der Welt nennen. Ich werde es ins Parteiprogramm der FdV (Finde den Vehler) aufnehmen. Lieber @Freiform, gerne würde ich Dir das große Sammelalbum schenken. Aber leider werden die Bilder bei mir dadurch nicht weniger. Herzlichen Dank auch an @CB90, @Lotte, B. R., @CharlesThomasWooldridge, @Skalde und alle anderen für's Lesen, Mögen und Beachten. VLG, Euer Peter
  21. Ponorist

    Sex sells

    Sex sells Wenn ich am Schluss mit ansehen muss, wie die vielen, ehemals hellen, bedauerlichen Einzelfälle, deren Stirn heut‘ schmal genug ist, deren Frisur vom Gleitgel blitzt, deren Geste Bückung hatte, um in das zu große glatte, bereits von einem Stock belegte, in der Enge zu verklemmte, großen Meisters Heck sich unversteckt nebeneinander zu dicht drängen, sich reinzwängen, einen Widerhall anrufen, empor den Karrierestufen, ihre Geschäftigkeit sei sexy, lässt mich zurück, perplex, erweicht mir glatt die Lebenskraft, hängt schlaff herab, kein Saft, für immer, alles ausverkauft, unerlaubt, für Schneewittchens Apfel und zwei Eier - sell me two - gute Nacht (Au Weia).
  22. Herzlichen Dank für Eure Likes und Kommentare. Den tieferen Sinn dieser etwas tragischen Pendelszene sollte jeder auf seine Art lesen. Das Gedicht (wie auch "Das Pendel" (1. Teil) und mögliche Fortsetzungen) sollen ja die Phantasie anregen. Ich nehme sie als soziale Interaktion zwischen dem Pendel (Leben, Schicksal, eine andere Person) und dem LI wahr. Das Pendel folgt seinem Lauf und kann nichts anderes, als ein Pendel sein, das das tut, was es eben tut. Pendeln. Das LI fehlinterpretiert jedoch das unstete hin und her als Treulosigkeit und Trennung. Die Schere könnte eine Rache, Strafe, Mord oder sonst ein Drama sein. Dass sich das Pendel als Lot aus Blei entpuppt, deutet an, dass es etwas regulierendes hat, das aber nicht im Gleichgewicht ist. Es erfüllt nicht einmal seinen Daseinszweck als Ruhepol. Hier hat das LI wieder recht mit seiner (ehemals fehlerhaften) Interpretation. Dann hätte alles auch mit Abgrenzung und Loslassen zu tun. Die Bahn aus Blei könnte - neben dem Lot-Körper - auch ein Projektil sein. Damit gäbe es ein mehrfaches Pendel-Schicksal (Leben, Tod, Schicksal, etc.). Der Faden daran könnte ein Roter sein. Die Krummheit der Flugbahn ein Schicksal oder Ausweichen mit oder ohne Happy End.... und so weiter - ich könnte jetzt stundenlang darüber nachdenken, was ein abgeschnittenes Blei-Lot auf dem Boden macht.... Bei der (recht spontanen) Entstehung dieses Gedichts hatte ich diese Interpretationen noch nicht im Kopf, aber es macht Spaß, aus einer abstrakten Szene Geschichten zu spinnen. Es gäbe auch die Möglichkeit, dass das LI das Pendel ist und das LD die Instanz mit der Schere. Die Phantasie liegt ganz beim Leser. VLG, Euer Peter PS: Danke @Lichtsammlerin für den Formatierungsvorschlag. Danke auch an @Gina@Joshua Coan@anais@CharlesThomasWooldridge@Freiform und @Sonja Pistracher für's Interesse.
  23. Ponorist

    Das Pendel - II -

    Das Pendel - II - hin und her hin und her schwingt daher das Pendel dahin kommt so näher zurück, sehr nah heran zu mir und weg weiter schwingt es wieder hin fort vom Punkt verlässt mich Treuloses kehrt um dumm gelaufen schnippt und schnappt die Schere das Unlote fli i i i i i e e e e gt . . . . ganz krumm am Faden das plum- -bum
  24. Ja, ich habe es absichtlich etwas "technisch" gelassen, um die Assoziationen, die es über das Leben reflektiert (kommt aus der Ruhe, geht in die Ruhe, usw.) nicht zu stören. Jeder lebt ja schließlich anders und denkt für sich darüber. Freut mich, dass es Euch gefallen hat, @Carlos und @anais
  25. Das Pendel Erstarrt ist es im Mittelpunkt, doch wenn es sich bewegt, zeigt es nicht zum Ursprung hin, hat ihn meistens verfehlt. Gewogen vor und dann zurück ist nur ein Ideal, bewegt sich um etwas herum, beschreibt es ein Oval. Mit perfekter Kreisbewegung, nur selten bereist, entfernt es sich am weitesten vom Mittelpunkt dereinst. Im ewig gleichen Rhythmus nur muss es immer verweilen, weit hoch oder beinah in Ruh‘ kann es sich nicht beeilen. Irgendwann kommt es zum steh‘n am schicksalhaften Ziel, weilt so tief das Pendel da doch tut es nicht mehr viel. (Inspiriert durch einen Kommentar von @Nina K. vor ein paar Tagen)
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