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Hallo Freiform,

 

hier bin ich 'hängen geblieben' (im positiven Sinn). 

 

Ich denke zwar auch an das Ende einer Beziehung, darin schließe ich mich zoe und Lotte an. Die letzte Strophe, finde ich, hat ein sehr gut gewähltes, zentrales Wort. Mit 'zentrales Wort' meine ich etwas, das so wichtig für den Inhalt dieser Strophe ist, dass sein 'Enfernen' den ganzen Inhalt gravierend verändern würde. Es ist das Wort am Anfang, das Wort 'Langsam'. Das ist etwas, das ich immer sehr zu schätzen weiß, es ist nämlich eher selten zu finden. 

Persönlich denke ich - oder meine ich - dass sich hier wieder zeigt, wie wichtig jeder 'Bestandteil' eines Gedichts ist. Weshalb auf jedes einzelne Wort, und ja, noch weiter gehend, auf jeden einzelnen Buchstaben, jedes Satzzeichen (oder auch Hinzufügen oder Weglassen, teilweise oder ganz) genau so viel Sorgfalt beim Schreiben gelegt werden sollte, wie auf das 'Ganze', also das Gedicht insgesamt. Ebenso zählt eben auch die gewählte Form - sie wirkt verstärkend. Zwar ist der 'Inhalt' der 'Kuchen' - aber er kann eine Glasur haben. Ein Sahnehäubchen. Creme-Schichten können enthalten sein. Schokoladenblumen als Dekoration angebracht werden. U.v.m. So sehe z. B. ich die 'Form' - nicht als das Wichtigste, aber als ein wichtiges Element, um aus dem Inhalt 'mehr' machen zu können, als er 'alleine' hergibt. 

 

Ich habe auch schon, leider in einem Forum, das es nicht mehr gibt, erlebt, wie ein ernsthaftes und sogar eigentlich trauriges Gedicht komplett um 180° 'umkippte' - unfreiwillige Komik, das Ganze wurde lustig. Weil, kurz vor Schluss, der Autor damals einen einzigen Tippfehler hatte: Aus einem 'an' wurde 'in', soweit kann ich mich noch erinnern (ist ein paar Jahre her). Leider kann ich darauf nicht mehr 'zurückgreifen'. Aber ich kann ein Beispiel für die Wichtigkeit des 'Kleinsten' für das 'Ganze' aufzeigen. Götz von Berlichingen, von Goethe - nahezu jeder kennt das Zitat, nicht alle wissen, woher es stammt - und relativ wenige wissen, dass es falsch zitiert ist, das sattsam bekannte Zitat: 'Leck mich am Arsch'. Ist nicht richtig so:

 

"Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken"

 

Was für ein Unterschied - und ein einziger Buchstabe macht ihn aus: i - oder a. 

 

Nun, im 'Allerwertesten' lecken - also, das ist schon deutlich 'drastischer' als das im Vergleich doch recht harmlose 'am' Allerwertesten ... :whistling:

 

Die 'Macht des Buchstabens', möchte ich sagen. :wink:

 

 

Aber zurück zu deinem Gedicht, ich bin, zugegeben, mal wieder ein bisschen abgeschweift - kommt bei mir immer mal wieder vor. *Räusper*

 

vor 17 Stunden schrieb Freiform:

Doch ich habe dich durchschaut
vom ersten Augenblick
bis zu deinem letzten Wort

 

Diese Strophe bringt mich etwas ins Grübeln - aber ich komme nicht ganz dahinter. Das liegt wiederum an der vierten Strophe. Diese, die dritte, bringt mich ins Grübeln, ob ich mit meiner Annahme, dass das LD ein Mensch ist, vielleicht auch falsch liegen könnte. Aber dann kommt die vierte Strophe und da wiederum lese ich:

 

vor 17 Stunden schrieb Freiform:

und als du es begreifst

Okay - begreifen kann das LD nur, wenn es ein Mensch ist. 

 

Andererseits ist es mit Strophe 3 eben so, dass mich 'vom ersten Augenblick bis zu deinem letzten Wort' eben gedanklich auf eine etwas 'andere Spur' bringt. Handelt es sich beim LD um einen Menschen, stellt sich für mich die Frage: Warum bleib das LI dann bzw. ging überhaupt mit dem LD eine Beziehung ein?

 

Ich gebe offen zu, dass das wahrscheinlich an mir liegt. LD ist ein Mensch, LD ist kein Mensch (ich dachte sogar an ein Buch) - ich kann da 'mit mir selbst' gerade nicht 'einig' werden - hilfst du mir auf die Sprünge?

 

Gerne gelesen und auch nicht ungerne 'gerätselt', wie ich das nun zu deuten habe. :grin:

 

LG,

 

Anonyma

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Hallo @zoe@Lotte, B. R.@Anonyma@Sternwanderer
vielen dank für eure Rückmeldungen zu dem Text. Es freut mich sehr, dass ihr einen Zugang dazu gefunden habt. Ich weiß nicht mehr, ob ich beim Schreiben eine Partnerschaft oder auch nur eine Freundschaft im Kopf hatte.

Ich stimme Anonyma zu, das jedes Wort und jedes Komma einen Text prägen und verändern kann.
Das “Langsam“ habe ich wahrscheinlich nur wegen des Leseflusses gesetzt. Da hatte ich bestimmt keine tiefgründigen Überlegungen angestellt. Gefällt mir aber gut, wenn man eine Situation im Griff hat, bedarf es keiner Eile.

Tut mir leid, dass ich euch mit der Interpretation im Regen stehen lassen muss. Aber ich würde selbst nur mutmaßen. Der Schinken ist einfach zu abgehangen..:whistling:

Ich danke euch ganz herzlich! :classic_smile:
@Josina@Skalde@Gina
 

grüßend Freiform
 

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