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Empfohlene Beiträge

ein mädchen flieht 

 

über kahle felder vorbei an den reglosen körpern
hinein in die wälder und weiter nur weiter
nur fort von den soldaten
fort von den düsteren orten
wo sie die kleinen nazischlampen nahmen

 

sie wird das schweigen nicht vergessen
und die leeren augen der mutter
als sie losließ und ging

 

manchmal sehe ich ein mädchen nachts auf den feldern
huscht es durch bleiche schatten 
in deinem gesicht

 

und wieder als wir zu tische sitzen seh ichs
hungrig schleichen um uns herum
die nähe suchen und das licht 

 

gestern als wir 
fröhlich um dich tanzten
hats uns ein altes lied gesungen

__________________________________________________________
Einem wichtigen Menschen in meinem Leben gewidmet.

 

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Hallo lieber Le, das Gedicht kommt mir in ähnlicher Weise bekannt vor ich glaub niemals satt hieß das andere. Es ist noch stärker und tiefgreifender als das andre/die alte Version?

Du begrenzt durch die herabwürdigung des Mädchen durch die Soldaten den zeitrahmen deiner Story fest. Der zweite Weltkrieg. Bei dem Mädchen assoziiere ich heute eine alte Frau die diese traumatischen Erinnerungen immer wieder durchlebt und selbst im engsten Familienkreis und in einem Geschützen Rahmen durch immer wieder durch ihre Gedanken bricht.

So genug negative Gedanken für heute

Stark geschrieben.

LG Enya

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Hallo @Sternenherz , danke für das kurze Feedback.

 

Liebe  Enya ( @Gewitterhexe ),

 

gut erinnert! Das Gedicht habe ich aus zwei Gedichten zusammengesetzt. Das erste schilderte die Flucht, das zweite sozusagen die Folgen im Leben lange danach. 

Keiner kann und konnte hineinschauen in die kriegstraumatisierten Menschen. Man kennt nur ein paar Bilder und Fakten aus ihrer Geschichte, und versucht sich davon ein eigenes Bild zu machen.

 

LG Lé.

 

 

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Das kleine Mädchen mit seinen schrecklichen Erlebnissen, die allgegenwärtig sind...

 

vor 8 Minuten schrieb Létranger:

Keiner kann und konnte hineinschauen in die kriegstraumatisierten Menschen. Man kennt nur ein paar Bilder und Fakten aus ihrer Geschichte, und versucht sich davon ein eigenes Bild zu machen.

 

Deinen Worten kann ich nur zustimmen, @Létranger.

 

Packend und berührend zugleich geschrieben.

 

Lieben Gruß Letreo

 

Ich wurde durch deine Zeilen an eine Filmszene erinnert, die mich niemals loslässt.

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Hallo Ferdi ( @ferdi )

 

ich kann mir gut vorstellen , dass der Text besonders die Menschen mitnehmen kann, die kriegsttraumatisierte Menschen kennen und gekannt haben; es freut mich, dass er es wohl auch tut.

 

Ich habe deine Anmerkung zum Anlass genommen, die ersten Strophen noch einmal kritisch zu beäugen. Es stimmt, sie weisen eine auch für meine Verhältnisse hohe Dichte an Adjektiven aus. Doch ich habe keines gefunden, dass ich in diesem Text missen möchte.  So dürfen sie erst einmal bleiben.

 

Hi @Alexander und @Josina, ich habe mich auch über eure Likes gefreut.

 

LG Lé.

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Lieber Lé,

 

auch ich erinnere mich an dein Gedicht und stelle, wie Enya, fest, dass es etwas verändert und ergänzt ist. Ich finde es nach wie vor sehr gelungen.

 

Es ist eine bittere Erinnerung an das Erlebte, die auch die Nachkommen noch prägt. Die Bilder sind sehr eindringlich und lebendig - am meisten trifft mich das Loslassen der Familie in der Hoffnung, dass dem Mädchen das Schicksal anderer Frauen erspart bleibt, und die "leeren Augen" der Mutter.

 

Sehr berührt und gerne gelesen!

 

LG Nesselröschen

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