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Geschrieben am

In Deinem Fragen ist noch Überschuß

als suchtest Du nach einem Grunde, nicht zu gehen 

Du bist mir viel zu nah, zu nah für einen leichten Kuß 

und würden wir so etwas Leichtes denn verstehen

in unserem schweren Zueinandersehnen

 

Lass mich verstehen,

lass mich alles Leichte an Dir sehen

 

In meiner Antwort ist noch Überschuß, 

als würde ich etwas ersehnen,

das noch in Worte wachsen muss 

 

als bräuchte unser Schauen einen tiefen Kuß  

 

Als müssten wir noch etwas tiefer schauen

 

In unseren Blicken ist noch Überschuß,

um sich noch etwas näher zu trauen

 

Tanz noch nicht

aus meinem Gedicht!

Wenn du nicht willst, dann musst

Du nicht

gehen

Ich will Dich nur

ansehen

bis aller Überschuß bewußter...

(Kuß?)

geworden ist 

 

 

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Geschrieben

Hi Dio,

da hat aber einer "überschüssige" Energie und weiß genau wohin damit.

Betörend, in zarter einfühlsamer Sanftheit zu  Poesie verarbeitet,

nicht zu kitschig, mit dem Gefühl für die Zwischentöne.

hat sich das Li den Kuss zum Schluss, redlich verdient, der muss,

und die kleinen rhythmischen Schwächen wollen dabei zur Nebensache werden,

Ging da ein Frauenversteher zu Werke?

 

LG Amadea

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Geschrieben

Mein lieber Dio,

 

Amadea hat es schon geschrieben, genau so. 

Sehr schön, du hast einen ganz speziellen Moment eingefangen und sehr gut beschrieben und so zum Leben und bleiben erweckt.

 

Ich wage mich mal vor, nicht am Rhythmus sondern am Aufbau zu rütteln mal sehn welche Früchte da vom Baum meiner Erkenntnis fallen.

 

Aufbau: S1: du, S2 ich, S3 wir - ich finde das reicht, das mehr ist mir zuviel und zerstört mir den Zauber, also würde ich S4 weglassen (sie ergibt sich ja als logische Konsequenz von selbst, das  muss nicht nachgeschoben werden, weil ich finde sie nimmt die Kraft raus - da dieses nachdenken darüber ja erst später einsetzt wenn der Zauber des Augenblicks vorbei ist, und das rationale Denken wieder einsetzt. Deswegen würde ich bei der Beschreibung nur dieses einen Moments bleiben ) und stattdessen das eingeschobene nach S 1 an den Schluss setzen. Diesen Prozess kenne ich beim schreiben, das aufschreiben was so herausfließt und im Nachhinein bemerken, dass die Reihenfolge bei der Geburt etwas durcheinandergeraten ist

So empfinde ich es:

 

 

In Deinem Fragen ist noch Überschuß

als suchtest Du nach einem Grunde, nicht zu gehen 

Du bist mir viel zu nah, zu nah für einen leichten Kuß

und würden wir so etwas Leichtes denn verstehen

 

 

 Lass mich verstehen, lass mich alles Leichte an Dir sehen 

In meiner Antwort ist noch Überschuß

als würde ich etwas ersehnen,

das noch in Worte wachsen muss 

 

Als bräuchte unser Schauen einen tiefen Ku

Als müssten wir noch etwas tiefer schauen

In unseren Blicken ist noch Überschuß,

um sich noch etwas näher zu trauen

 

in unserem schweren Zueinandersehnen 

 

Vielleicht, wenn du es singen würdest, könnte ja die letzte Strophe als Refrain zwischen den einzelnen Strophen dienen??

 

 

dann schaun wir doch gleich mal ob wir die Sache nict ein bisschen rhythmischer hinbekommen (weil dieser Diamant es wert ist im vollen Glanz zu strahlen, darf er geschliffen werden  )

 

 

In Deinem Fragen ist noch Überschuss

als suchtest Du nach einem Grunde nicht zu gehen 

Du bist mir viel zu nah, zu nah für einen leichten Kuss

und könnten wir so Leichtes denn verstehen

 

So lass mich alles Leichte an Dir sehen 

In meiner Antwort ist noch Überschuss

als würde ich etwas ersehnen,

das noch in Worte wachsen muss 

 

Als bräuchte unser Schauen einen tiefen Kuss  

Als müssten wir uns etwas tiefer schauen

In unsren Blicken ist noch Überschuss

damit wir uns noch  ein Stück näher trauen

 

in unsrem schweren Zueinandersehnen 

 

Naja, könnt so gehen ... als erster Versuch der noch in Rhythmus wachsen muss  Vor allem, alles was wesentlich ist im Text und auch Sinn und Sinnigkeit blieben von mir unberührt weil so stark sind.

 

 

Wobei das doppelte unsrem in der letzten Zeile von mir aus ersetzt werden könnte - durch diesem

 

Ganz glücklich bin ich auch nicht mit dem Beginn der zweiten Strophe: mit dem  so. Aber irgendwas muss da ja hin. Klar könnte man schreiben: ich möchte alles Leichte an dir sehen - aber: dieser Satz wäre ein Verbrechen!!! Denn gerade die Aussage, dass sie es zeigen also sehen lassen sollte ist ja das wesentliche, das würde ich auf keinen Fall anders ausdrücken, dann schon eher mit dem "so" leben.

 

 

Ich hoffe mein Rumkritzeln in deinem schönen Text haben dich nicht öhmm geärgert.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb SalSeda:

Naja, könnt so gehen ... als erster Versuch, der noch im Rhythmus wachsen muss  

Zunächst mal: Liebe @SalSeda, danke für den ersten Schmunzler am Morgen! 

 

Lieber @Dionysos von Enno,

 

mit gefallen Deine Zeilen SEHR gut!!

Was ich besonders mag: Es gibt den Zustand des Verliebtseins und den Zustand des Nichtverliebtseins. 

Besonders magisch und reizvoll ist aber das "Dazwischen", die Zeit, in der man sich fragt: Ist es Liebe? Der ruhelose Zustand mit Schmetterlingen im Bauch.

 

In unseren Blicken ist noch Überschuß,

um sich noch etwas näher zu trauen

 

...das ist einfach wunderschön geschrieben!

 

Sehr gerne würde ich davon eine Vertonung hören!

Ich habe da die Stimme von Otto Sander im Ohr, die ich ebenfalls als magisch empfinde.

Aber auch eine Version von Deiner Stimme würde mich sehr interessieren!

 

Liebe Grüße von Georg

 

PS: 

...kleines Klangbeispiel Otto Sanders auf youtube:

"Otto Sander - Im Nebel" (Fremdverlinkung leider nicht gestattet)

 

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Geschrieben

Liebe Poeten Freunde 

 

@Amadea@SalSeda @Georg C. Peter was habt ihr dem Gedicht (und mir) für ein wertiges Feedback hinterlassen!! Ich freue mich sehr über die differenzierte und kluge Auseinandersetzung, die zauberhaften Vorschläge und komme später wenn ich etwas mehr Zeit habe ausführlicher darauf zurück.

 

Merci

 

mes compliments

 

Dio

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Geschrieben

Hallo Dionysos,

auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. 

Man kann Rilkes Einfluss dabei nicht überhören.

Der Titel suggeriert ein Treffen nach der Arbeit, das sogenannte "Afterwork". 

Sali hat recht, dieser Diamant muss geschliffen werden.

Liebe Grüße 

Carlos

  • Danke 1
Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Uschi R.:

Mio Dio,

hach welch ein Text, er würde mich schier reizen ihn zu sprechen...

Ich bin Rilke hoffnungslos verfallen aber ebenso auch Kästner zur Zeit.

Deine Zeilen erinnern sehr da bin ich ganz bei @Georg C. Peter

Liebe Grüße in Dein Wochenende!

 

 

Das wäre wunderbar liebe Uschi. Würdest Du ihn sprechen ? 

vor 6 Stunden schrieb Georg C. Peter:

Zunächst mal: Liebe @SalSeda, danke für den ersten Schmunzler am Morgen! 

 

Lieber @Dionysos von Enno,

 

mit gefallen Deine Zeilen SEHR gut!!

Was ich besonders mag: Es gibt den Zustand des Verliebtseins und den Zustand des Nichtverliebtseins. 

Besonders magisch und reizvoll ist aber das "Dazwischen", die Zeit, in der man sich fragt: Ist es Liebe? Der ruhelose Zustand mit Schmetterlingen im Bauch.

 

In unseren Blicken ist noch Überschuß,

um sich noch etwas näher zu trauen

 

...das ist einfach wunderschön geschrieben!

 

Sehr gerne würde ich davon eine Vertonung hören!

Ich habe da die Stimme von Otto Sander im Ohr, die ich ebenfalls als magisch empfinde.

Aber auch eine Version von Deiner Stimme würde mich sehr interessieren!

 

Liebe Grüße von Georg

 

PS: 

...kleines Klangbeispiel Otto Sanders auf youtube:

"Otto Sander - Im Nebel" (Fremdverlinkung leider nicht gestattet)

 

 

Lieber Georg, vielen Dank für Deinen Kommentar, der mir das Gedicht selber nochmal anders näher gebracht hat. So finde ich, hast Du wunderbar das "dazwischen" auf den Punkt gebracht. Und wenn ich es mit diesen Augen lese bekommt es nochmal eine wunderbare, weitere Dimension. 

 

Ich will mich sehr gerne an einer Vertonung versuchen und lade Dich auch herzlich dazu ein !! Den großartigen Otto Sander höre ich selber auch total gerne !! Diese Stimme ist wirklich etwas Besonderes. Es gibt auf youtube die "Ballade vom kleinen Meritlein", die er gemeinsam mit Meret Becker eingespielt hat: Gänsehaut ! 

vor 7 Stunden schrieb SalSeda:

Mein lieber Dio,

 

Amadea hat es schon geschrieben, genau so. 

Sehr schön, du hast einen ganz speziellen Moment eingefangen und sehr gut beschrieben und so zum Leben und bleiben erweckt.

 

Ich wage mich mal vor, nicht am Rhythmus sondern am Aufbau zu rütteln mal sehn welche Früchte da vom Baum meiner Erkenntnis fallen.

 

Aufbau: S1: du, S2 ich, S3 wir - ich finde das reicht, das mehr ist mir zuviel und zerstört mir den Zauber, also würde ich S4 weglassen (sie ergibt sich ja als logische Konsequenz von selbst, das  muss nicht nachgeschoben werden, weil ich finde sie nimmt die Kraft raus - da dieses nachdenken darüber ja erst später einsetzt wenn der Zauber des Augenblicks vorbei ist, und das rationale Denken wieder einsetzt. Deswegen würde ich bei der Beschreibung nur dieses einen Moments bleiben ) und stattdessen das eingeschobene nach S 1 an den Schluss setzen. Diesen Prozess kenne ich beim schreiben, das aufschreiben was so herausfließt und im Nachhinein bemerken, dass die Reihenfolge bei der Geburt etwas durcheinandergeraten ist

So empfinde ich es:

 

 

In Deinem Fragen ist noch Überschuß

als suchtest Du nach einem Grunde, nicht zu gehen 

Du bist mir viel zu nah, zu nah für einen leichten Kuß

und würden wir so etwas Leichtes denn verstehen

 

 

 Lass mich verstehen, lass mich alles Leichte an Dir sehen 

In meiner Antwort ist noch Überschuß

als würde ich etwas ersehnen,

das noch in Worte wachsen muss 

 

Als bräuchte unser Schauen einen tiefen Ku

Als müssten wir noch etwas tiefer schauen

In unseren Blicken ist noch Überschuß,

um sich noch etwas näher zu trauen

 

in unserem schweren Zueinandersehnen 

 

Vielleicht, wenn du es singen würdest, könnte ja die letzte Strophe als Refrain zwischen den einzelnen Strophen dienen??

 

 

dann schaun wir doch gleich mal ob wir die Sache nict ein bisschen rhythmischer hinbekommen (weil dieser Diamant es wert ist im vollen Glanz zu strahlen, darf er geschliffen werden  )

 

 

In Deinem Fragen ist noch Überschuss

als suchtest Du nach einem Grunde nicht zu gehen 

Du bist mir viel zu nah, zu nah für einen leichten Kuss

und könnten wir so Leichtes denn verstehen

 

So lass mich alles Leichte an Dir sehen 

In meiner Antwort ist noch Überschuss

als würde ich etwas ersehnen,

das noch in Worte wachsen muss 

 

Als bräuchte unser Schauen einen tiefen Kuss  

Als müssten wir uns etwas tiefer schauen

In unsren Blicken ist noch Überschuss

damit wir uns noch  ein Stück näher trauen

 

in unsrem schweren Zueinandersehnen 

 

Naja, könnt so gehen ... als erster Versuch der noch in Rhythmus wachsen muss  Vor allem, alles was wesentlich ist im Text und auch Sinn und Sinnigkeit blieben von mir unberührt weil so stark sind.

 

 

Wobei das doppelte unsrem in der letzten Zeile von mir aus ersetzt werden könnte - durch diesem

 

Ganz glücklich bin ich auch nicht mit dem Beginn der zweiten Strophe: mit dem  so. Aber irgendwas muss da ja hin. Klar könnte man schreiben: ich möchte alles Leichte an dir sehen - aber: dieser Satz wäre ein Verbrechen!!! Denn gerade die Aussage, dass sie es zeigen also sehen lassen sollte ist ja das wesentliche, das würde ich auf keinen Fall anders ausdrücken, dann schon eher mit dem "so" leben.

 

 

Ich hoffe mein Rumkritzeln in deinem schönen Text haben dich nicht öhmm geärgert.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

 

Liebe Sali, 

 

mir gefallen Deine Überlegungen sehr. Ich habe auch davon schon einiges umgesetzt im Text. Das "schwere Zueinandersehnen" sollte aber beim "leichten" bleiben als Abgrenzung und gegenseitige Verstärkung. 

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Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Uschi R.:

Nun lieber Dio - gerne bin ich dem nachgekommen, but - don't forget - meine technischen Möglichkeiten allerdings entsprechen längst nicht den Deinigen!

 

 

 

uiuiui .. das ist zieemlich gut hui. Auch eine Menge knisternde Beobachtung in Deinem Vortrag. Ausgezeichnet. Merci !!

  • in Love 1
Geschrieben

Liebe @Uschi R., lieber @Dionysos von Enno,

 

2 x Wow!!!

Beides Mal toll gelungen, große Gratulation!!! Was für Sprachtalente hier in diesem Forum!

Eine tolle Werbung für die Gedichts- Rezitation!  

 

Zunächst einmal: 

Liebe Uschi, das ist der Hammer!

Mit wieviel intelligenter Einfühlsamkeit Du dieses Gedicht vorträgst! 

Es klingt so, als wären es Deine Zeilen. Und das ist die große Kunst, das können nur wenige.

Technisch ist das völlig in Ordnung. Und bei Deiner Art zu sprechen, assoziiere ich sofort den Gretchen-Monolog "Oh neige, du Schmerzensreiche...", den Du mit Sicherheit locker aus dem 
Ärmel schüttelst! Großes Kompliment!

 

Lieber Dionysos, auch für Dich ein lautes "Bravo", was für eine Stimme!

Während Uschi das sehr persönlich interpretiert, klingt es bei Dir etwas dramatischer, fast schon nach einem Bühnenauftritt. Gefällt mir aber ebenfalls sehr gut. Gegen Ende wirst Du immer persönlicher und aus dem Monolog wird ein Dialog. Das spricht den Leser an, damit identifiziert er sich. Toll, weiter so!

 

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, 

Georg

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