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ein schlag – ein leichtes brausen

erfüllte meine welt

was waren das für flausen?

ein traum, der mich befällt?

 

mein sein zerwühlten winde

bis ich um atem rang

doch glich ich einem kinde

das leis im dunkeln sang

 

als sturm mein herz umtoste

da wars, als hielte mich

dein arm, der mich liebkoste

und aller zweifel wich

 

windstille - ich erwachte

mit dir im neuen tag

der falter aber machte

den nächsten flügelschlag

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Hallo!

 

sehr schöne und zart klingende 3 hebige Jamben mit wechselnden Kadenzen im Kreuzreim.

 

Mir fiel das Wort "Windstille" ins Auge, es ruft einen Hebungsprall hervor, obwohl es eigentlich stille(ruhe) vermitteln soll. Ich bin versucht es als Spondäus zu betonen, da es sich aus 2 Hauptworten zusammensetzt wenn ich das richtig sehe?

Wind-still / vor allem irritiert mich hier, das sonst alle Zeilenanfänge unbetont beginnen.

Für mein empfinden ist "Wind" aber eine Betonte schon aus dem Grund, dass es ein Eigenwort darstellt bzw ein Nomen

 

Es stört nicht, ich mag den Bruch der entsteht, ich wollte nur anmerken dass es mir auffiel.

 

Lg Mono

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Guten Morgen sofakatze,

 

ich bin jetzt schon einige Male aufs Neue bei deinen Zeilen gelandet. Sie sind wirklich sehr schön, der Schmetterling gehört sowieso schon zu den Themen, die mich immer mal wieder anziehen und die Chaostheorie ist auch ein hochinteressantes Thema.

 

Vor allem die letzte Strophe hat meine Aufmerksamkeit gebunden, ich hab lange gebraucht, herauszufinden, woran sie mich erinnert ...

Ich schätze mal es ist eher ein Zufall, aber der Schluss von Goethes Gedicht 'Wiederfinden' scheint mir ein wenig passend zu deinen Zeilen, wenn auch eigentlich in eine ganz andere Richtung gehend.

 

Zitat

...

So mit morgenroten Flügeln
Riß es mich an deinen Mund,
Und die Nacht mit tausend Siegeln
Kräftigt sternenhell den Bund.

 

Beide sind wir auf der Erde
Musterhaft in Freud und Qual,
Und ein zweites Wort: Es werde!
Trennt uns nicht zum zweiten Mal.

 

 

An sonsten finde ich die Windstille hier garnicht sonderlich problematisch, ich glaube das muss jeder aber für sich ausmachen.

Mich hat es beim Lesen zumindest nicht gestört.

 

Liebe Grüße

Delf

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hallo mono,

 

vielen dank für deinen schönen kommentar. 

das wort 'windstille' lese ich hier selbst auch eher spondeisch, obwohl du natürlich recht hast, dass es auf 'wind' betont wird. der bruch war aber auch durchaus beabsichtigt, leitet er doch die letzte strophe ein und inhaltlich das ende des ersten flügelschlages mit all seinen auswirkungen. 

 

Am 29.8.2023 um 21:07 schrieb MonoTon:

Es stört nicht, ich mag den Bruch der entsteht, ich wollte nur anmerken dass es mir auffiel.

 

:smile:

 

-------------------

 

hallo herbert,

 

vielen dank für dein lob.

 

Am 30.8.2023 um 08:33 schrieb Herbert Kaiser:

Auch ein Nachtfalter kann zu nächtliche Irritationen führen, meist sind es Stechmücken, besser bekannt als Gelsen.

 

:biggrin: ja, das stimmt wohl. über nächtliche mückenaktivitäten habe ich auch schon mal ein gedicht geschrieben. der schmetterlingseffekt aus der chaostheorie hat aber, glaube ich zumindest, noch nie meinen schlaf gestört. :wink:

 

-------------------

 

hallo delf,

 

ich danke dir für dein wiederholtes aufsuchen des gedichtes und das dalassen eines interessanten kommentars. 

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

Vor allem die letzte Strophe hat meine Aufmerksamkeit gebunden, ich hab lange gebraucht, herauszufinden, woran sie mich erinnert ...

 

verblüffend, dass dich meine zeilen an dieses gedicht von goethe erinnerten, denn mehr als die erwähnung von flügeln haben sie ja eigentlich nicht gemeinsam und die zeilen von goethe sind ja auch von einer ganz anderen qualität. goethe eben. 

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

An sonsten finde ich die Windstille hier garnicht sonderlich problematisch, ich glaube das muss jeder aber für sich ausmachen.

 

schön. :grin: 

 

lieben dank euch dreien und special thanks geht an alle liker für die freundlichen likes.  

sofakatze

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Eine Eigenschaft meines Kommentierens ist, dass ich Form von Inhalt getrennt bearbeiten kann und im Nachhinein sehe ich, dass es mir vermutlich deswegen gefällt einen phonetischen Bruch bzw Hebungsprall in Form eines Spondäus gelesen zu haben.

Ich habe tatsächlich auf den Inhalt überhaupt nicht geachtet, ich war nur erfreut einen jambischen Kreuzreim zu lesen. ^^ Sorry, wenn das zu Technisch war. Ich mag Form.

 

Lg Mono

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Hallo sofakatze,

 

Zitat

verblüffend, dass dich meine zeilen an dieses gedicht von goethe erinnerten, denn mehr als die erwähnung von flügeln haben sie ja eigentlich nicht gemeinsam und die zeilen von goethe sind ja auch von einer ganz anderen qualität. goethe eben. 

 

Um die Flügel ging es lustigerweise garnicht, es war die letzte Zeile

 

'den nächsten Flügelschlag'

 

die bei mir die Assoziation zur vorletzten Zeile Goethes

 

'und ein zweites Wort: Es werde!

 

gesetzt hat 😄

Die Flügel in der vorletzten Strophe waren irgendwie eine witzige und passende Ergänzung.

Behandeln die Gedichte zwar eigentlich etwas ganz anderes, lassen sie sich doch irgendwo, themenunabhängig, gegenüberstellen. Zumindest wenn ich es richtig interpretiere.

Während bei dir der Flügelschlag erst zusammen bringt und dann trennt, ist es bei Goethe das Schöpfungswort, das erst auseinandertreibt und dann zusammenführt.

 

Ich hoffe einfach mal meine Interpretation stimmt und der Gedanke ist nicht zu abwägig 😅

 

Viele Grüße

Delf 

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vor einer Stunde schrieb MonoTon:

Sorry, wenn das zu Technisch war. Ich mag Form.

 

was ja kein verbrechen ist und deshalb nicht entschuldigt werden muss. :wink: danke für den nachsatz. :grin:

 

vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

Während bei dir der Flügelschlag erst zusammen bringt und dann trennt, ist es bei Goethe das Schöpfungswort, das erst auseinandertreibt und dann zusammenführt.

 

oh, so hatte ich das noch gar nicht gesehen. aber jetzt ist mir deine assoziation begreiflich. danke fürs augen öffnen. :smile:

 

liebe grüße

sofakatze

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